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Das Kloster Rastede war im Mittelalter ein Kloster in Rastede bei Oldenburg Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Glanzzeit 3 Niedergang 4 Abte des Klosters 5 Klostermuhle Hankhausen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenDie Grundung des Klosters in Rastede geht auf das Jahr 1091 zuruck Als Grundungsstifter gelten Graf Huno und seine Frau Willna Der Grafentitel ist umstritten daher wird angenommen dass sie eher durch ihre Besitztumer eine grafenahnliche Verfugungsgewalt hatten Beide wollten sich mit der Grundung des Klosters ein geistliches Denkmal setzen Zunachst planten sie ein Nonnenkonvent bzw ein Kanonikerstift Da Huno vor der Weihe des Klosters verstarb vollendete ein Friedrich moglicherweise Hunos Sohn die Grundung des Klosters das schliesslich 1091 als Benediktiner Kloster zu Ehren der Jungfrau Maria geweiht wurde Funf Jahre spater im Jahre 1096 wurde auch die Klosterkirche geweiht Glanzzeit BearbeitenDas Kloster wurde von Huno und Willna mit reichlich Besitztumern ausgestattet So besass das Konvent bald Landereien in und um Rastede im Ammerland in Rustringen ostlich der Weser bis Bardowick und Luneburg sowie im Gebiet um Syke bei Bremen Zusatzlich kamen von Friedrich verzeichnet auf einer Papsturkunde von 1124 westfalischer Besitz in Soest Ludenscheid Iserlohn und Arnsberg dazu Durch die Zahlung der Zehnts der Bauern und die daraus resultierende materielle Unabhangigkeit der Monche wurde das Kloster Rastede schnell zu einem geistigen Zentrum der Region Im 12 Jahrhundert fiel die Schutz und Verfugungsgewalt durch verwandtschaftliche Beziehungen an die Egilmaringen eben jene Familie die spater als Grafen von Oldenburg das Haus Oldenburg grunden sollten Diese sahen die Vogtei uber ihr neues Hauskloster als willkommenes Mittel zur Erweiterung des eigenen Machtbereiches nicht immer mit positiven Folgen fur die Monche Da die Belastung der Bauern Ende des 13 Jahrhunderts sehr gross wurde sahen sich viele Bauern gezwungen aus dem Herrschaftsgebiet auszuwandern Auch kriegerische Handlungen zum Beispiel die Schlacht bei Altenesch in Stedingen sorgten fur Einkommensverluste und Verluste von Menschenleben bei den Bauern Die Monche waren aber finanziell von deren Zahlungen abhangig um ihren eigenen relativ hohen Lebensstandard zu sichern Bis Mitte des 15 Jahrhunderts war die Klosterkirche auch Grabstatte der Oldenburger Grafen Die Aufgabe der Monche bestand im Gebet um das Seelenheil des Herrscherhauses Ausserdem standen die Geistlichen den Grafen mit ihren kunstlerischen Fahigkeiten und ihrer fur diese Zeit hohen Bildung zur Verfugung So fertigte der Monch Hinrich Gloysteen im Jahr 1336 im Auftrage von Johann III den Oldenburger Sachsenspiegel eine handschriftliche Kopie des sachsischen Rechtstextes in niederdeutscher Sprache Ein weiterer Monch aus dem Kloster fugte kunstvolle Miniaturen hinzu Noch heute lagert im Niedersachsischen Landesarchiv Standort Oldenburg eine Pergamenthandschrift der aus dem Orden stammenden Rasteder Chronik um 1450 von Heinrich Wolters verfasst 1 und das um die Grunderzeit des Klosters begonnene Buch des Lebens Liber vitae historia monasterii Rastedensis 2 Beide Schriftstucke sind heute wichtige Quellen bei der Erforschung der mittelalterlichen Geschichte in Oldenburg Niedergang Bearbeiten1476 befestigte der Oldenburger Graf Gerd der Mutige das Kloster mit einer Grabenanlage und Mauern Im Zuge der Reformation verlor das Kloster seine geistliche Grundlage Durch Rentenzahlungen an die Monche gelang es Graf Christoph von Oldenburg Domherr in Koln und Bruder des amtierenden Grafen Anton I Provisor Verwalter des aussterbenden Ordens zu werden Nachdem der letzte Monch 1529 das Kloster verliess verglich sich Christopher mit seinen Brudern und baute sich eine gemachliche Wohnung am Kloster Mit dem Tode des ehemaligen Domherrn im Jahre 1566 verlor das Gebaude auch den letzten Anschein kirchlicher Funktion Mit dem Ende des Klosters in Rastede beginnt der Anfang des Schloss Rastede das an gleicher Stelle errichtet wurde Vom Abtsgebaude sind heute noch die Kellergewolbe erhalten Ebenso einige romanische Saulen welche hinter dem Schloss im Park stehen Abte des Klosters BearbeitenDetmar 1091 1123 Sweder 1123 1124 Simon 1124 1142 Siward 1142 1157 Donatian 1158 1184 Meinrich 1185 1226 Conrad 1227 1239 Lambert 1240 1260 Willekin von Mercele 1260 1267 wechselte ans Paulskloster vor Bremen Otto 1267 1285 kam vom Paulskloster Albert 1285 1292 Gottschalk 1292 1295 Heinrich von Nienburg 1295 1302 Arnold 1302 1317 Johannes 1317 1347 Helmerich 1347 1374 Oltmann 1374 1380 Otto Schepel 1380 1389 Heinrich 1389 1401 Reiner Reinerus 1401 1437 Johannes Fabri 1437 1444 Johannes von Gropelingen 1444 1472 Erpold 1472 1499 Bernhard 1499 1504 Johannes Hesse 1504 1529 Klostermuhle Hankhausen Bearbeiten nbsp Klostermuhle Hankhausen im Schweizerstil1280 erwarb der damalige Abt Otto laut Klosterchronik die Muhle nahe beim Kloster mitsamt dem danebenliegenden Hof des Meiers Hierbei handelt es sich um die heutige Wassermuhle in Hankhausen einem Teil Rastedes Sie war eine von mindestens zwei klostereigenen Muhlen Eine 2 Wassermuhle befand sich sudostlich des Klosters im Abtsbusch Mit dem geistigen Niedergang des Klosters und die Ubernahme der Gebaude durch die Oldenburger Grafenfamilie wechselte auch die Klostermuhle in deren Besitz Wahrend der sogenannten Danenzeit in der Grafschaft Oldenburg wurde die Muhle veraussert 1782 kaufte Herzog Peter Friedrich Ludwig der auch das Schloss Rastede erwarb die Muhle zuruck und gliederte sie dem Schlosspark an In Erinnerung an einen Bildungsurlaub in Bern liess er das Gebaude im heutigen Schweizerstil umbauen Im rechten Kellerraum befinden sich noch alte wiederverwendete Holzkonstruktionen des Vorgangerbaues 1964 ist die Hankhauser Klostermuhle Gemeindebesitz geworden und 1978 wieder an private Hand verkauft worden Heute befindet sich ein Cafe in dem Gebaude Literatur BearbeitenMatthias Nistal Der Kaiser von Rastede Barbarossa Verehrung als politisches Signal mit Erlauterungen zur Entstehung und Bedeutung der Liber vitae historia monasterii Rastedensis in Oldenburger Jahrbuch 2017 S 9 26 Oldenburg Isensee Verlag Friedrich W Scheele Zur Oldenburger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels aus dem Kloster Rastede Isensee Oldenburg Oldenburg Juni 1997 ISBN 3895982865 Michael Kusch Festschrift zum 900 Jahrestag der Grundung von Kloster Rastede Verlag Littmann Oldenburg 1991 Heinrich Schmidt Zur Fruhgeschichte des Benediktinerklosters Rastede in Jahrbuch der Gesellschaft fur niedersachs Kirchengeschichte 90 1992 S 7 30 Margarethe Pauly Die Wassermuhle zu Hankhausen Beitrag zur Muhlen Hof und Familiengeschichte in Rasteder Archivbote Sonderausgabe August 1989 Isensee Verlag Dirk E Zoller Rekonstruktionsversuch des ehemaligen Benediktinerklosters in Rastede in der sassen speyghel Sachsenspiegel Recht Alltag Beitrage und Katalog zur Ausstellung Band 2 Oldenburg 1995 Isensee Verlag ISBN 3 89598 241 5 Dieter Zoller Kloster Rastede und die Ulrichskirche in Der Spieker Zeitschrift der Studiogalerie 1983 Rastede Dieter Zoller Beitrage zur archaologischen Landesaufnahme fur den Landkreis Ammerland Gemeinde Rastede in Oldenburger Jahrbuch 1978 79 S 327 329 Oldenburg Isensee Verlag Ernst Andreas Friedrich Die Klostersaulen von Rastede S 57 59 in Wenn Steine reden konnten Band II Landbuch Verlag Hannover 1992 ISBN 3 7842 0479 1 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Schmidt Wolters Heinrich In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 816 817 PDF 10 9 MB NLA OL Best 23 1 Ab Nr 1 Rasteder Chronik mit dem Li Arcinsys Detailseite Abgerufen am 11 Oktober 2018 53 242391666667 8 2018944444444 Koordinaten 53 14 32 6 N 8 12 6 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Rastede amp oldid 225904219