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Das Kloster Neuwerk ist eine ehemalige Benediktinerinnen Abtei im Zentrum des Monchengladbacher Stadtteils Neuwerk Die Klosterkirche gehort zu den bedeutendsten Baudenkmalern und ist das zweitalteste Bauwerk der Stadt Monchengladbachs Heute dient sie den Schwestern Salvatorianerinnen als Ordenskirche Kloster Neuwerk die Klosterkirche von OstenGrundriss der Klosterkirche 1896Inhaltsverzeichnis 1 Grundung 2 Name 3 Kloster und Bewohner 4 Klosterleben 5 Baugeschichte 6 Niedergang und Auflosung 7 Therese von Wullenweber 8 Geschichte seit 1889 9 Denkmalbeschreibung 10 Quellen 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGrundung BearbeitenEin genaues Grundungsdatum ist nicht bekannt darf aber im Jahr 1135 vermutet werden In einer Urkunde vom 5 Dezember 1135 findet das Kloster die erste Erwahnung als das Gladbacher Benediktinerkloster einen Teil seiner Einkunfte zum Unterhalt der Schwestern abtritt Die Ansiedlung selbst wurde bei einem abteilichen Gutshof auf dem Cranendonk genannten Gebiet in der Niersniederung errichtet Es handelte sich um eine kleine flachgedeckte Kapelle deren Reste noch heute erhalten und sichtbar sind wohl mit einigen kleinen Nebengebauden Erst in den Jahren 1170 1182 entstand aus der Kapelle eine Kirche und aus der Hofanlage das eigentliche Kloster mit ca 20 Nonnen und einer Abtissin Diese gehorten als Benediktinerinnen dem Benediktinerorden an Name Bearbeiten nbsp Kloster Neuwerk Blick vom Langhaus zum ChorDie Hofkapelle auf der Kranendonk trug nicht sofort nach der Erbauung den Namen novum opus Neuwerk Die alteste Urkunde von 1135 nennt sie novum oratorium neue Kapelle Unter diesem Namen wird sie auch noch 1168 erwahnt Dies ist aber nur die Bezeichnung fur das Gotteshaus Die eigentliche Ortsbezeichnung lautet in derselben Urkunde Cranendonk Erst als die grosse Kirche und das eigentliche Kloster entstehen tritt zum ersten Male die Bezeichnung novum opus Neuwerk oder neues Werk auf So lautet sie in einer Urkunde des Jahres 1182 Die unterschiedlichen Namen bzw Schreibweisen im Laufe der Zeit Zeitpunkt Name KommentarGrundung 1182 novum opus lateinisch Etwas spater zum neuen werk wortliche Ubersetzung Im Jahr 1664 NyenwerkIm Jahr 1780 NeuwerckWieder spater NeuenwerkHeute Neuwerk Ab 1836 ist Neuwerk die amtliche Bezeichnung fur die bereits 1798 unter dem Namen Unterniedergeburth gegrundete Gemeinde Kloster und Bewohner BearbeitenSeit dem 16 Jahrhundert lautete der Name Geistadeliges Gotteshaus Neuwerk Aus dieser Bezeichnung lasst sich entnehmen dass nur Damen mit adeliger Abstammung in den Neuwerker Konvent eintreten konnten Um in das Kloster einzutreten musste man mindestens 10 Jahre alt sein Beim Eintritt brachten die Frauen und Madchen grosse Vermogenswerte als Aussteuer mit Nach einer gewissen Ausbildung und Vorbereitung wurden die Tochter adeliger Familien zum Probejahr zugelassen Wenn sie sich in dieser Zeit bewahrten folgte die feierliche Einkleidung zu der alle adeligen Verwandten eingeladen wurden Nach dem darauffolgenden Novizenjahr das als letzte Prufung bestanden werden musste legten die jungen Damen oft schon mit 16 18 Jahren das Klostergelubde ab Die funf Stufen zur Aufnahme in den Konvent im Uberblick Ausbildung Vorbereitung Probejahr bei Bewahrtheit Feierliche Einkleidung Novizenjahr letzte Prufung KlostergelubdeVon den ersten Jahren nach der Klostergrundung bis ca 1250 lebten im Neuwerker Kloster auch Klausnerinnen So nannte man jene Frauen die sich von der Welt abwandten um nur noch durch Beten und Fasten bei Studium heiliger Schriften Gott zu dienen Vielfach liessen sie sich bei einer Kirche einschliessen oder einmauern Im Kloster waren zwei Geistliche tatig zum einen der Prior und zum anderen der Kaplan Beide wurden von 1342 an vom Abt von Gladbach ernannt Aber auch vorher waren es schon Gladbacher Monche die festlegten wer Prior oder Kaplan im Neuwerker Kloster wurde 1712 verdienten der Prior 20 Reichstaler und der Kaplan 10 Reichstaler Die beiden Geistlichen wohnten ausserhalb des Klosters Das 1771 erneuerte schon 1750 nachgewiesene Pfortenhaus des Klosters ein zweistockiges Fachwerkhaus diente im 18 Jahrhundert als ihre Wohnung Seit den Bemuhungen um Erhalt und Restaurierung des Hauses in dem sich heute ein Heimatmuseum befindet in den 1950er Jahren ist es daher auch als Priorhaus bekannt Auf dem Turbalken des Priorhauses steht die Inschrift GOTT BEWAHRE DIESES HAUS VOR WASZER UND BRAND DARZU DAS GANSZE VATER LAND ANNO 1771 Das Kloster beschaftigte eine Menge Personal das im Kloster wohnte 1709 waren es 23 Personen 1 Gartner 2 Gartner Klosterkammerling Oberpferdeknecht Pferdeknecht Oberarbeiter 2 Arbeiter 3 Arbeiter Brauer Schweinehuter Ferkensjunge Pfortner Magd fur die Gaste Magd fur die Abtissin Oberkochin 2 Kochin Obermagd 2 Magd fur die gemeine Arbeit Reffendersmagd Scheiffmagd Spinnerin Oberviehmagd 2 Viehmagd1712 wurde ausserdem noch ein Organist eingestellt Einige Beispiele fur die damalige Bezahlung Der 2 Gartner erhielt 16 Reichstaler 2 Paar Schuhe 2 Hemden und 1 Kittel der Klosterkammerling erhielt 12 Reichstaler 2 Paar Schuhe 12 Ellen Hemdentuch und 2 Ellen Schmaltuch die Oberkochin erhielt 7 Reichstaler 3 Paar Schuhe 12 Ellen Breittuch 6 Ellen Schmaltuch und 3 Schurtzel Das Kloster nahm schon 1334 adelige reiche Damen in besonderen Gastzimmern auf Im Jahre 1711 betrug das Kostgeld 30 Reichstaler Klosterleben BearbeitenVom klosterlichen Leben ist nur wenig bekannt aber es folgte der Regel des Hl Benedikt die man mit der Devise Ora et labora Bete und Arbeite zusammenfassen kann Im Gegensatz zu mittelalterlichen Mannerklostern gab es in Frauenklostern keine Wissenschaft und Forschung sondern es standen Mildtatigkeit und Ausubung christlicher Nachstenliebe im Vordergrund Diese ausserte sich in der Gastfreundschaft fur Durchreisende und ausserdem baten Notleidende an der Klosterpforte nie umsonst Zusatzlich verteilten die Neuwerker Nonnen am St Barbara Tag am Christfest vor Weihnachten zu Ostern und Neujahr immer selbstgebackene Platzchen und Kuchen an das herbeistromende Volk Fur das leibliche Wohl der Klosterbewohner sorgte eine Kuche die auch dem verwohnten Geschmack gerecht wurde Sie brachte frisches und eingepokeltes Fleisch von Ochsen Kuhen Kalbern Schafen Lammern und Schweinen auf den Tisch An Geflugel sorgten Ganse Huhner Enten und Tauben fur Abwechslung im Speisezettel An Feiertagen gab es Wildbret besonders Hasen An Fastentagen begnugte man sich mit gesalzenem oder frischem Fisch Die Kuche verarbeitete ausserdem grosse Mengen von Butter Milch hollandischem Kase Salz Krautern Gewurzen Korinthen und Rosinen Das tagliche Brot wurde aus Roggen gebacken Ausserdem gab es Bier aus der Klosterbrauerei und Wein von den Moselgutern des Abtes zu Gladbach spater von den Gutern des Abtes zu Brauweiler Wahrend der Mahlzeiten wurde Tischlesung gehalten d h aus religiosen Schriften vorgelesen und einem uralten Brauch zufolge bediente jede Nonne wochenweise ihre Mitschwestern Wenn eine der Nonnen starb richtete das Kloster den Armen meist eine Roggenspende aus Die Nonnen wurden auf dem Klosterfriedhof beerdigt welcher ostlich vom Chor der Kirche lag Die Abtissinnen fanden ihre letzte Ruhestatte in der Klosterkirche Innerhalb der Klostermauern galten die sogenannte Immunitat und das Asylrecht d h dass das Kloster und die Personen die sich im Kloster aufhielten fur die offentliche Gewalt Polizei etc unantastbar waren Baugeschichte Bearbeiten nbsp Kloster Neuwerk Nordliches SeitenschiffVor 1135 wurde auf dem Gut in der Kranendonk eine kleine Hofkapelle novum oratorium errichtet In dieser 1 romanischen Bauperiode war die Hofkapelle eine dreischiffige Basilika aus einfachem Mauerwerk mit flacher Decke Da zu dieser Zeit nur wenige Nonnen dort lebten war die Kapelle nicht besonders gross Breite des Mittelschiffs 3 65 m Breite der Seitenschiffe 2 20 m Lange 10 50 m Hohe 4 75 m Gesamtbreite 10 30 m Gesamtlange 16 40 m Zwischen 1168 und 1183 in der 2 romanischen Bauperiode wurde die Kapelle zur richtigen Kirche Sie bekam einen Anbau durch den sie mehr als doppelt so gross wurde Nach dieser Erweiterung wurde erstmals der Begriff novum opus fur die Kirche verwendet Aus der Hofanlage entstand zur gleichen Zeit das eigentliche Kloster mit mittlerweile ca 20 Nonnen und einer Abtissin Im letzten Viertel des 12 Jahrhunderts 3 romanische Bauperiode wurde die Kirche abermals vergrossert Sie wurde dadurch zu einer einheitlichen dreischiffigen Basilika und bekam zwei Turme an der Westseite Der nordliche Turm wurde im 16 Jahrhundert wegen Baufalligkeit zuruckgebaut Heute schliessen dort die Klostergebaude direkt an die Kirche an Die Grundstruktur wurde seither nicht mehr wesentlich verandert In der Folge gab es noch diverse Veranderungen bzw Verfeinerungen und Restaurierungen im jeweiligen Zeitgeist so dass die heutige Form der Kirche deutlich prachtvoller ist Nachdem die Klosterkirche im Dreissigjahrigen Krieg grossen Schaden erlitten hatte wurde dem ehedem romanischen Turm im Jahr 1771 eine barocke Turmhaube aufgesetzt die erst im Zuge der Restaurierungsarbeiten ab 1886 wieder durch ein romanisches Dach ersetzt wurde Im Jahre 1804 bestand die gesamte Klosteranlage aus den folgenden Bereichen Im Zentrum der Anlage die Klosterkirche mit direkt angrenzendem Klostergebaude Das viereckige Klostergebaude hat einen grossen offenen Innenhof mit Garten Neben und hinter Kirche und Klostergebaude befindet sich der inwendige Baumgarten welcher von einer Mauer umgeben ist Ausserhalb der Mauer befinden sich der auswendige Garten sowie der auswendige Baumgarten Vor der Kirche und dem Klostergebaude liegen der Hof und der Klosterplatz Den Abschluss des Hofes bzw Platzes zur Strasse hin bilden Stallungen die Scheuer sowie in der Mitte die Klosterpforte Etwas abseits neben den Stallungen liegt das Pfortenhaus das den Kirchgang vom offentlichen Weg abscheidet direkt am vorbeifuhrenden Weg Das Klostergelande ist fast vollstandig von einem Graben umgeben der durch eine Brucke an der Pforte uberwunden werden kann Nur das Pforten oder Priorhaus ist auch direkt vom Weg aus zuganglich Niedergang und Auflosung BearbeitenUm 1650 kam Unruhe auf und die klosterliche Zucht Disziplin Liebe Einigkeit und Ordnung verfielen immer mehr Auch Gebote und Verbote die zur Wiederherstellung der Klostermoral vom Prasidenten der Bursfelder Kongregation erlassen wurden hatten keinen grossen Einfluss auf die Streitigkeiten innerhalb des Klosters Erst nach dem Tod der aufruhrerischen Nonnen und unter einer neuen Abtissin die sich wahrend der Unstimmigkeiten ausserordentlich charakterfest verhalten hatte kehrte ein ertraglicher Friede ein Doch bis zur Auflosung des Klosters die rund 50 Jahre spater folgen sollte war der gute Ruf dahin und es traten nur noch vereinzelt Schwestern in das Kloster ein sodass der gesamte Konvent nur noch aus elf bis zwolf Nonnen bestand Obwohl es in der Geschichte des Klosters zum ersten Mal auch nichtadeligen Damen erlaubt war in den Konvent einzutreten blieb es bei der geringen Anzahl von Nonnen Nachdem die Franzosen die Osterreicher 1794 unter Napoleon bei Aldenhoven geschlagen hatten bemachtigten sie sich des ganzen linksrheinischen Landes Als sie im Oktober in Monchengladbach einzogen wurden sie zunachst als Befreier begrusst Doch schon bald mussten druckende Lasten und hohe Kriegssteuern erduldet werden 1794 musste das Kloster Neuwerk 50 Paar Schuhe 12 Sacke Weizen 21 Malter Hafer und 112 Reichstaler zur Requisition Inbeschlagnahme in Maastricht abliefern Am 22 Januar 1801 erschien im Kloster Neuwerk ein franzosischer Regierungskommissar und befahl der Abtissin Rosa von Bronsfeld die Konventsmitglieder zu versammeln Dann zahlte er diese und nahm die Personalien der nur noch 10 Schwestern auf Am 9 November 1801 setzte der Friede von Luneville den Rhein als Frankreichs Ostgrenze fest Damit war das Ende der deutschen Kloster auf dem linken Rheinufer besiegelt Am 12 August 1802 erfolgte die offizielle Auflosung des Klosters Als die Nonnen im Herbst das Kloster verliessen sicherte ihnen die franzosische Regierung noch eine jahrliche Vergutung von 500 600 Franken zu Die franzosischen Auflosungsverordnungen setzten einen Schlussstrich unter die Entwicklung die schon 100 Jahre fruher mit dem inneren Zerfall des Klosters eingesetzt hatte und vermutlich auch so zum Niedergang gefuhrt hatte Nachdem das Kloster 1802 aufgelost worden war hatte es jedoch noch eine sehr wechselhafte Zeit vor sich Wahrend es 1804 immer noch in franzosischem Besitz war wurde es von der damaligen Verwaltung zum Verkauf angeboten Es gab zwar mehrere Interessenten zum Verkauf kam es aber erst 1812 Im Februar 1812 erwarb der Rheydter Textilunternehmer und damalige Burgermeister Dietrich Lenssen die Neuwerker Klosterbaulichkeiten Er verkaufte sie im September 1812 wieder da sie fur einen Textilbetrieb denkbar ungeeignet waren Den grossten Teil des ehemaligen Klosters erwarben die Eheleute Dapper die Muller auf der Broichmuhle waren Sie machten eine Mehl und Fruchthandlung daraus Der Kaufer des restlichen Teiles war der Pfarrer von Neuwerk 1821 ermachtigte das Generalvikariat von Aachen zusatzlich noch den Neuwerker Kirchen und Schulvorstand im Westflugel der Klostergebaude Pfarrwohnung Vikarie und Schule unterzubringen Nach dem Auszug der Schule 1870 diente der Westflugel bis 1964 als Pfarr und Kusterwohnung Zu Beginn des 19 Jahrhunderts musste der Nordflugel des ehemaligen Klosters wegen Baufalligkeit abgerissen werden 1874 mietete Therese von Wullenweber den leerstehenden Osttrakt fur den von den Erben Dappers ein neuer Pachter gesucht worden war Von da an spielte sie eine grosse Rolle im ehemaligen Kloster Therese von Wullenweber BearbeitenSie wurde am 19 Februar 1833 auf Schloss Myllendonk geboren und erhielt in den darauf folgenden Jahren eine strenge Erziehung Als 20 Jahrige begeisterte sie der Missionsgedanke und sie suchte vergeblich nach einem weiblichen Missionsorden Sie trat zwar sowohl 1857 als auch 1868 in verschiedenen Orden ein kehrte aber 1871 nach Myllendonk zuruck um mit dem Pfarrer von Neuwerk Dr von Essen in Verbindung zu treten weil dieser sich mit der Grundung eines Missionsordens beschaftigte Wegen des Kulturkampfes kam das durch von Essen geplante Missionsinstitut nicht zustande Deshalb nahm von Wullenweber 1876 die Sache selbst in die Hand und mietete wie schon oben beschrieben den leerstehenden Ostflugel des ehemaligen Klostergebaudes und 1879 erwarb sie ihn kauflich Da nicht der Anschein eines Klosters entstehen durfte bestand von Essen darauf dass das Haus Stift genannt wurde Von Wullenweber nannte es St Barbara Stift Aber der Titel Stiftsdamen zog keine Frauen fur einen Missionsberuf an Deshalb nahm sie verwahrloste Kinder zur Erziehung auf 1882 trat sie mit der Apostolischen Lehrgesellschaft in Verbindung die im Dezember 1881 von dem Priester Johann Baptist Jordan in Rom gegrundet worden war Ein paar Jahre spater berief Jordan Therese von Wullenweber zur Grundung eines weiblichen Ordens den Salvatorianerinnen nach Rom Am 31 Mai 1883 legte sie die Ewigen Gelubde in Neuwerk ab und erhielt den Ordensnamen Schwester Maria von den Aposteln Noch heute tragt das Krankenhaus in Neuwerk den Namen Maria von den Aposteln Theresia von Wullenweber starb in der Weihnachtsnacht des Jahres 1907 und wurde 1968 seliggesprochen Geschichte seit 1889 BearbeitenAls Therese von Wullenweber Neuwerk verlassen hatte und nach Rom gegangen war kaufte der damalige Pfarrer Hermann Koch im Januar 1889 den Teil der Klostergebaude auf der ihr gehort hatte Er hatte die Absicht die Klosterraume in ein Krankenhaus zu verwandeln Deshalb bemuhte er sich einen Orden zu finden der die Krankenpflege und noch andere soziale Aufgaben in der Gemeinde ubernehmen wollte Die Schwestern der Kongregation der Ludinghauser Franziskanerinnen schienen ihm dazu am geeignetsten Die Generaloberin stimmte zu und im November 1889 hielten die ersten drei Schwestern samt Oberin in Neuwerk ihren Einzug Das neu gegrundete Kloster und das Krankenhaus erhielten den Namen St Josef und St Barbara 1906 1907 wurde das Krankenhaus durch einen Anbau vergrossert weil es zu klein geworden war Nach dem Ersten Weltkrieg in dem Teile des Hauses als Lazarett gedient hatten wurden grossere Neu und Umbauten erforderlich Ausserdem wurden Instandsetzungsarbeiten an der gesamten Klosteranlage ausgefuhrt Spater stellte sich bei vielen Orden ein Schwesternmangel ein so auch bei den Franziskanerinnen Aus diesem Grunde mussten sie 1960 das Kloster in Neuwerk samt Krankenhaus aufgeben um ihre Kraft auf einige wenige grossere Niederlassungen zu konzentrieren Als die Franziskanerinnen Ende 1960 im Begriff waren Neuwerk zu verlassen kundigte die Generaloberin der Salvatorianerinnen ihren Besuch an Nach den notwendigen Verhandlungen erwarben die Salvatorianerinnen am 1 Januar 1961 die gesamte Klosteranlage mit dem Krankenhaus Etwa 30 Schwestern des Ordens losten die Franziskanerinnen ab Stand 1988 55 Schwestern Die Salvatorianerinnen beschlossen kurz darauf den Neubau eines modernen Krankenhauses Nachdem die Bauarbeiten zugig vorangeschritten waren wurde das moderne Krankenhaus Neuwerk am 15 Mai 1968 eroffnet Es wurde nach der Grunderin der Salvatorianerinnen benannt Maria von den Aposteln Die alten Krankenhausgebaude welche nicht mehr verwendbar waren wurden abgerissen und der vor Jahren abgerissene Nordflugel wieder aufgebaut so dass nach der Wiederherstellung des ursprunglichen Zustandsbildes Kloster und Klosterkirche wieder ihrer eigentlichen Bestimmung zugefuhrt werden konnten Im Oktober 2020 kam es im Konvent des Klosters zu einem schweren Ausbruch der durch das Coronavirus SARS CoV 2 verursachten COVID 19 Krankheit Etwa zwei Drittel der Ordensfrauen infizierten sich mit dem Virus die meisten waren uber 80 Jahre alt 1 Denkmalbeschreibung BearbeitenEs handelt sich um eine zweigeschossige um einen Kreuzgang mit Innenhof angelegte unregelmassige Vierflugelanlage Der vierte Flugel im Norden wird durch einen Neubau gebildet Ostflugel Die im Erdgeschoss zwolf und im Obergeschoss 13 Fensterachsen umfassende Ostfassade besitzt in den funf sudlichen Achsen Mauerwerk des 16 Jahrhunderts Die erste Achse neben dem Chor gegen die zweite durch eine vertikale Baunaht im Erdgeschoss abgesetzt stellt die durch ein Spitzbogenfenster im Erdgeschoss belichtete Stirnwand des aus dem 12 Jahrhundert stammenden nordlichen Chorseitenschiffs dar Glatt verputztes Erdgeschoss gegen das durch Stichbogenblenden gegliederte Obergeschoss durch ein Gesims mit Wasserschlag und Deutschem Band abgesetzt Stichbogenfenster mit profilierten Natursteingewanden aus Trachyt Die Westfassade besitzt im Erdgeschoss spitzbogige Fenster des Kreuzgangs im dritten Fenster von Suden noch die alte Masswerkfullung aus Trachyt Schiefergedecktes Walmdach mit Gauben in altdeutscher Deckart Sudflugel Deutlich abgesetzter zweigeschossiger Verbindungstrakt zwischen Ost und Westflugel Glatt verputztes Erdgeschoss mit drei Stichbogenfenstern im Obergeschoss voneinander abgesetzt durch ein Gesims mit Wasserschlag und Deutschem Band Ehemalige Durchfahrt in den Innenhof geschlossen Im Erdgeschoss befindet sich das ehemalige nordliche Seitenschiff Vom Obergeschoss aus ist die Westempore der Klosterkirche zugangig Schiefergedecktes Walmdach mit Gauben in altdeutscher Deckart Westflugel Zweigeschossiges Gebaude mit 9 3 Achsen unter schiefergedecktem Mansarddach in altdeutscher Deckart Glatt verputztes Erdgeschoss gegen das durch Stichbogenblenden gegliederte Obergeschoss durch ein Gesims mit Deutschem Band abgesetzt Stichbogenfenster im Kreuzgang Spitzbogenfenster Im Kellergeschoss stark gebuste Kreuzgratgewolbe des 16 Jahrhunderts aus Backstein mit einfachen runden Gurtbogen Nordflugel 1964 durch einen Neubau ersetzt Das Objekt ist aus stadtebaulichen architektonischen kunsthistorischen und kulturhistorischen Grunden als bedeutendes Baudenkmal schutzwurdig Quellen BearbeitenLeupi Das Kloster und die Klosterkirche Neuwerk Schulreferat Monchengladbach November 1988 Literatur BearbeitenKarl L Mackes Das adelige Benediktinerinnen Kloster Neuwerk 1 Band DNB 453169538 Karl L Mackes Aus dem alten Neuwerk 2 Band ISBN 3 00 010640 5 Holger Schallenburger Hrsg Gegen die Gladbacherischen Einwendungen Geschichte der Pfarre St Maria Himmelfahrt Neuwerk Monchengladbach 2004 ISBN 3 00 013380 1 Holger Schallenburger Das Priorhaus in Neuwerk Neuwerker Geschichte n 18 Monchengladbach 2008 DNB 1197145281 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Neuwerk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Klosterkirche Neuwerk Krankenhaus NeuwerkEinzelnachweise Bearbeiten Kloster Neuwerk Rund 20 Ordensfrauen an Corona erkrankt In Katholisch de 23 Oktober 2020 abgerufen am gleichen Tag 51 223957 6 471334 Koordinaten 51 13 26 2 N 6 28 16 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Neuwerk Monchengladbach amp oldid 237754747