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Dieser Artikel handelt von dem ehemaligen Linzer Stadtteil Kleinmunchen Den gleichen Namen tragt auch ein Ortsteil von Schonau Rottal Kleinmunchen ist ein Stadtteil von Linz der 2014 in den statistischen Bezirk Kleinmunchen Auwiesen uberfuhrt wurde Es war bis zu seiner Eingemeindung nach Linz im Jahr 1923 eine eigene Gemeinde 1 und 1957 2013 ein Stadtbezirk Linzer Stadtteil KleinmunchenStatistische Bezirke des Linzer Stadtteils KleinmunchenBasisdatenPolitischer Bezirk Linz L Statistische Bezirke Kleinmunchen Auwiesen Neue HeimatFlache 12 72 km Geografische Lage 48 15 N 14 19 O 48 253333333333 14 311666666667 266 Koordinaten 48 15 N 14 19 OHohe 266 m u A Einwohner 41 174 Stand 2006 3237 Einwohner je km Postleitzahl 4030Es besteht nach wie vor die gleichnamige Katastralgemeinde Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Ausdehnung des Stadtteilgebietes 1 2 Wichtige Flusse und Gewasser 2 Geschichte 2 1 Name 2 2 Fruhgeschichte 2 3 Kleinmunchen im 19 Jahrhundert 2 4 Kleinmunchen im 20 Jahrhundert 3 Religion 4 Verschiedenes 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Katastralgemeinde Kleinmunchen liegt im Suden der oberosterreichischen Landeshauptstadt Linz und grenzt im Norden an die Katastralgemeinde Waldegg im Osten an die Katastralgemeinde St Peter im Suden an die Katastralgemeinde Ebelsberg und im Westen an die Linzer Nachbarstadte Traun und Leonding Die Katastralgemeinde umfasst die statistischen Bezirke Kleinmunchen Auwiesen Neue Heimat und den sudlichen Teil der Bezirke Bindermichl Keferfeld und Spallerhof 2 Vor der Reorganisation der Linzer statistischen Bezirke im Jahr 2014 umfasste er Kleinmunchen Scharlinz Neue Heimat Bergern Wegscheid und Schorgenhub 2 Ausdehnung des Stadtteilgebietes Bearbeiten Die grosste Ausdehnung des Stadtteiles von Osten nach Westen betragt rund 4 6 km von Norden nach Suden rund 3 3 km Die Gesamtflache aller statistischen Bezirke des Stadtteils Kleinmunchen betragt 12 72 km Wichtige Flusse und Gewasser Bearbeiten Kleinmunchen wird im Suden durch den Fluss Traun begrenzt Schorgenhub und Kleinmunchen wurde vom Mager Weidinger und Jauckerbach durchflossen Im Jahr 1512 wurde Hanns von der Pruklmul urkundlich erwahnt 1583 war ein Hanns Tornauer von der Pruckhmil beurkundet und eine Wiesen beym Stegen darauf ein Hamer gestanden hat so man auch Dornaumil nennt Den Muhlbach hat Hartneid von Lichtenstain vor hundert Jarn etwa um 1410 1420 auswerfen lassen von oberhalb der Mull von der Wuhr an beim stampf bis an das Bannwasser unterhalb des Khupfer Hamer Beim Jauckerbach handelte es sich um einen kunstlich gegrabenen Bach Die Muhlen am Jauckerbach spielten dann mehr als funfhundert Jahre fur das Muhlengewerbe und die Textilindustrialisierung eine bedeutende Rolle lieferten sie doch die notwendige Energie fur ihre Maschinen Heute wird der Name Jauckerbach fur den Oberwasserkanal des LinzAG Kraftwerkes Kleinmunchen benutzt Der Weidingerbach wurde wegen der standigen Traunhochwasser zu fruhen Zeiten als Entlastungsgerinne tiefer gegraben und in seinem Verlauf siedelten sich schon fruh Muhlen und Stampfen an Der Weidingerbach wurde oberhalb Wels von der Traun abgezweigt und fuhrt uber Marchtrenk Traun St Martin nach Kleinmunchen Bis zur Hanslbackmuhle von Paul Aigner Konskr Nr St Martin 16 welche bis 1876 zur Gemeinde Kleinmunchen gehorte hatte der Bach den Namen Welser Muhlbach und erst ab da hiess er Weidingerbach Nachdem Sebastian und Rosina Weidinger bis 1737 die Eigentumer der Muhle waren ist zu vermuten dass der Bach wie auch ihre Muhle spatere Dierzerfabrik nach ihnen benannt wurde Der Weidingerbach fuhrte ehedem bis 11 m s Wasser was als bestandiges Wasser fur den Antrieb von 4 Muhlgangen sorgte Nach dem Zusammenfluss des Weidingerbaches der ab der Brucke nachst Radlerweg 10 verrohrt bis ins Unterwasser des Linz AG Kraftwerkes fuhrt mit dem Jauckerbach heisst das Gerinne wieder Muhlbach Der Magerbach war ein Grundwasserbach der inmitten der heutigen Siedlung Auwiesen entsprang Seine Wasserkraft betrieb ein Wasserrad der Farbenreibmuhle des Stefan Mager Heute wird der Magerbach vom Kraftwerkskanal abgezweigt und fuhrt uber Fischaufstiegshilfen durch das Gebiet der Traunausiedlung zuruck ins Unterwasser des Kraftwerkskanals Geschichte BearbeitenName Bearbeiten Das fruheste Schriftzeugnis ist von 1290 und lautet sancti Quirini in Municheyn St Quirinus in Munchen Das Wort geht auf althochdeutsch munih zuruck was Monch bedeutet Der Name ist demnach als Bei den Monchen zu verstehen Der Zusatz des Heiligen diente zur Unterscheidung von Monchgraben im Traun Enns Riedelland damals Munichen genannt und anderte sich im Laufe der Zeit von Quirin uber Kyrein zu Klein Eine andere Erklarung lautet dass ursprunglich ein grosser Teil von Kleinmunchen einem reichen Mann mit dem Namen Otto ze Munichen Otto aus Munchen gehorte der seinen Besitz dem in diesem Gebiet befindlichen Quirinus Kirchlein geschenkt habe Fruhgeschichte Bearbeiten In den Jahren 1926 1931 wurden in Schorgenhub neben einem prahistorischen Grab auch 35 bairische Reihengraber freigelegt die um das Jahr 700 an der Grenze zwischen dem bairischen und awarischen Einflussraum angelegt worden waren 3 Kleinmunchen im 19 Jahrhundert Bearbeiten Kleinmunchen bestand noch im 19 Jahrhundert aus den vier Ortschaften Kleinmunchen Scharlinz Bergern und Sankt Martin Sankt Martin wurde jedoch 1876 in die Gemeinde Traun ausgegliedert 1834 lebten in der Gemeinde Kleinmunchen insgesamt 765 Menschen in 102 Hausern bei 167 Wohnparteien Die Ortschaft Kleinmunchen bestand zur damaligen Zeit aus 63 grossteils zusammenstehenden Hausern die nordlich gelegene Ortschaft Scharlinz aus einer geschlossenen Siedlung mit 12 Hausern Bergern verfugte 1834 uber sieben Hauser in Streulage Sankt Martin uber 20 Hauser die teilweise geschlossen teilweise zerstreut an der Traun lagen Die Bevolkerung lebte uberwiegend von der Landwirtschaft oder verdingte sich als Tagelohner Wichtigster Betrieb dieser Zeit war eine Baumwoll und Tuchdruckerei mit 15 Arbeitern 1830 wurde weiters eine Baumwoll Spinnfabrik mit 30 Spinnstuhlen errichtet in der 150 bis 200 Arbeiter beschaftigt wurden An der Traun wurden acht Mahlmuhlen betrieben Kleinmunchen im 20 Jahrhundert Bearbeiten Kleinmunchen wurde 1923 nach Linz eingemeindet Im Zweiten Weltkrieg befand sich in Kleinmunchen von Mai 1944 bis zum 5 Mai 1945 das KZ Aussenlager Linz III ein Aussenlager des KZ Mauthausen in dem uber 5000 KZ Haftlinge zur Zwangsarbeit in der Stahl und Panzerproduktion und zu diversen Bauarbeiten herangezogen wurden Der Linzer Ortsteil Wegscheid der heute zu Kleinmunchen gehort kann auf eine lange Lager Geschichte zuruckblicken die sich vor allem auf das Gebiet zwischen Schorgenhub und Wegscheid konzentriert Die Lager Geschichte begann mit einem Kriegsgefangenenlager der k u k Armee im Ersten Weltkrieg Bei den Offensiven in Serbien und Galizien hatte die k u k Armee hunderttausende Kriegsgefangene gemacht fur die eine Reihe von Lagern gebaut wurde Die oberosterreichischen Standorte dieser Lager waren Aschach Braunau Freistadt Kleinmunchen Marchtrenk und Mauthausen daneben existierte noch das Internierungslager Linz Katzenau 4 Im k u k Kriegsgefangenenlager Kleinmunchen waren mehrere 10 000 Gefangene untergebracht 5 Das nach Ende des Ersten Weltkriegs verbliebene Barackenlager diente dann nach der Weltwirtschaftskrise von 1929 als Notunterkunft fur Menschen die durch die Krise obdach und arbeitslos geworden waren 5 Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Linz eine wichtige Durchgangsstation fur unterschiedliche Fluchtlingsstrome Zum einen kamen uberwiegend deutschsprachige Menschen Volksdeutsche auf ihrer Flucht vor der Roten Armee von denen viele Zuflucht in einem Lager im heutigen Stadtteil Neue Heimat fanden Eine zweite grosse Gruppe waren die Displaced Persons deren Heimat auf Zeit das Lager Wegscheid Nr 67 Camp Maurice L Tyler wurde ein im Juni 1946 eroffnetes Durchgangslager das zugleich das grosste judische Durchgangslager in Osterreich war Es beherbergte etwa 3 000 bis 4 000 Bewohner fur die es auch vom ORT betreute Angebote gab uberwiegend als Vorbereitung auf eine Auswanderung 6 An diese Menschen erinnert heut am ehemaligen Camp Gelande ein Gedenkstein 7 Im Sudwesten von Kleinmunchen entstand ab 1990 der Gewerbepark Franzosenhausweg Seit 1951 verbindet eine Strassenbahnlinie die Bereiche Schorgenhub Kleinmunchen Scharlinz und Neue Welt mit den nordlichen Stadtteilen seit 2002 auch mit Ebelsberg und seit Sommer 2005 mit der SolarCity Linz Religion BearbeitenDas erste Mal wird eine Kirche in Kleinmunchen im Jahre 1290 erwahnt in einem Ablassbrief das Papst Nikolaus IV an die Kirche von Leonding zu der auch die Filiale sancti Quirini in Municheyn gehort Archaologische Grabungen aus dem Jahre 1982 brachten ans Licht dass diese Kirche bereits die dritte an dieser Stelle war und somit die Geschichte Kleinmunchens bis ins 10 Jahrhundert zuruckreicht Seit 1784 sandte das Stift St Florian Geistliche nach Kleinmunchen Schliesslich wurde Kleinmunchen eine Expositur von Ebelsberg und 1878 Josef Denk zum Pfarrkurator von Kleinmunchen ernannt Kleinmunchen war von zunehmender Industrialisierung gepragt und Denk erkannte die Notwendigkeit einer neuen grosseren Kirche und grundete 1889 einen Kirchenbauverein Bereits funf Jahre spater Kleinmunchen war seit drei Jahren eine eigene Pfarre wurde der Grundstein fur die neue Kirche vom Olberg aus Jerusalem mitgebracht Die Grundsteinlegung erfolgte am 20 August 1905 und bereits am 18 Marz 1906 fand die Feier der Turmkreuzsteckung statt Am 22 Juli 1906 wurden die Glocken durch Propst Josef Sailer vom Stift St Florian geweiht und am Nachmittag zum ersten Mal gelautet Am 19 August 1906 weihte Bischof Franz Maria Doppelbauer die neue Kirche und zelebrierte die erste Heilige Messe Im Ersten Weltkrieg musste die Kirche ihre Glocken abliefern ebenso das Kupferdach und die Prospektpfeifen die 17 Kilogramm Zinn enthielten Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche wiederum ihrer Glocken beraubt Am 20 Dezember 1944 wurde die Kirche durch eine Fliegerbombe schwer beschadigt die unter anderem auch die Halfte des Presbyteriumgewolbes einsturzen liess Siehe auch Pfarrkirche Kleinmunchen Die evangelische Johanneskirche wurde 1965 erbaut nbsp Pfarrkirche Kleinmunchen nbsp Pfarrkirche Auwiesen mit Gelaut im Vordergrund in der ehemaligen Baumwollspinnerei Radler nbsp Pfarrkirche Neue Heimat nbsp Evangelische Johanneskirche nbsp Der Jauckerbach vor der Kleinmunchner Actienspinnerei im Bild die Englische so benannt nach der Ausrustung mit englischen Maschinen Verschiedenes BearbeitenKleinmunchen hat eine lange Weber und Spinnereitradition Lange bis um 1985 hiess die Endstation der Strassenbahn Linz hier Spinnereistrasse Im Jahr 1840 wurde der Baumwollenzeug Fabrika die Landes Fabriks Befugnis erteilt und 1871 wurde sie in eine Aktiengesellschaft umgewandelt Heute befindet sich die Linz Textil in Kleinmunchen bis Mai 2018 soll die Erzeugung von Viskose Garn hier eingestellt werden Ein Teil der Produktion wird zum kroatischen Tochterunternehmen Predionica Klanjec verlagert 8 Siehe auch BearbeitenListe der denkmalgeschutzten Objekte in Linz KleinmunchenLiteratur BearbeitenFranz Xaver Bohdanowicz Die Linzer Vororte Dargestellt nach dem Josephinischen Lagebuch und dem Francisceischen Kataster Band 6 Linz 1963 Abschnitt Gemeinde Kleinmunchen Hausruckviertel Franz Dobusch Johann Mayr Hrsg Linz Stadt der Arbeit und Kultur Gutenberg Werbering Linz 1997 Barbara Hinterleitner Helfried Hinterleitner Hrsg Kleinmunchen 75 Jahre bei Linz Kleinmunchner Kulturkreis Linz 1998 Helfried Hinterleitner Kleinmunchen Eine Reise durch die Geschichte Kleinmunchner Kulturkreis Linz 2008 ISBN 978 3 902598 27 1 Stephanie Hofler Die soziale Lage der Arbeiterschaft in Kleinmunchen 1919 bis 1938 Eine Frauen Alltagsgeschichte Diplomarbeit Salzburg 1991 Astrid Maria Kapplinger Arbeitersiedlung der Kleinmunchner Spinnerei Historische Bedeutung Sanierung und Erweiterung Diplomarbeit Innsbruck 1993 Stadtforschung Linz Linz 2000 Fakten Bilder Grafiken CD ROM Linz 2000 Helfried Hinterleitner Kleinmunchner Kulturkreis Hrsg Kleinmunchen 100 Jahre bei Linz 2022 ISBN 978 3 200 08211 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleinmunchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bibliografie zur oberosterreichischen Geschichte Suche nach Kleinmunchen Linz In ooegeschichte at Virtuelles Museum Oberosterreich abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Eingemeindung Land Oberosterreich 1923 a b Linz Politik Verwaltung Linz Zahlen Stadtgebiet mit Uberblick uber die aktuellen und ehemaligen von 1957 bis 2013 gultigen statistischen Bezirke von Linz Amilian Josef Kloiber Uber die Bevolkerung des bairischen Graberfeldes von Au bei Kleinmunchen um das Jahr 700 nach Chr Geburt In Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz Band 1 1955 S 55 117 zobodat at PDF Liste der k u k Kriegsgefangenenlager in Oberosterreich a b Ingo Morth Kulturblitzlicht Lager Statte fur viele neue Heimat fur einige PDF auf soziologie soz uni linz ac at ORT and the Displaced Person Camps Linz area Gedenkstatte fur das ehemalige Lager Wegscheid Nr 67 Camp Maurice L Tyler In stadtgeschichte linz at Denkmaler in Linz mit Foto und Lageplan Linz Textil schliesst Garnproduktion in Linz In orf at 9 November 2017 abgerufen 10 November 2017 Ehemalige statistische Bezirke 1957 2013 im Stadtteil Kleinmunchen Bergern Kleinmunchen Neue Heimat Neue Welt Scharlinz Schorgenhub Wegscheid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinmunchen amp oldid 237316800