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Die Kirchenburg von Birthalm rumanisch Biserica fortificată din Biertan ist eine spatgotische Kirchenburg in Birthalm Kreis Sibiu in der historischen Landschaft Siebenburgen im heutigen Rumanien Erbaut wurde sie Ende des 15 Jahrhunderts 1 2 von Siebenburger Sachsen als damals noch romisch katholische Kirche war sie Maria geweiht Eine Inschrift uber dem Triumphbogen mit der Jahreszahl 1522 bezieht sich vielleicht auf die Fertigstellung des Kirchenbaus 3 Kirchenburg von BirthalmBiserica fortificată din BiertanUNESCO WelterbeKirchenburg von Birthalm Ansicht von SudostenVertragsstaat en Rumanien RumanienTyp KulturKriterien iv Referenz Nr 596UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1993 Sitzung 17 Erweiterung 1999 Sitzung 23 Nachdem 1572 der Birthalmer Pfarrer Lukas Unglerus 1526 1600 zum Bischof der evangelischen Kirche gewahlt worden war wurde die Kirche zum Bischofssitz der Evangelischen Kirche A B und blieb bis zur Verlegung des Bischofssitzes 1867 geistlicher Mittelpunkt der Siebenburger Sachsen 4 Mit dem sie umgebenden Ort gehort die Kirchenburg seit 1993 zum UNESCO Welterbe 5 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Befestigung und Turme 2 1 1 Innerer Mauerring 2 1 2 Mittlerer Mauerring 2 1 3 Ausserer Mauerring 2 2 Kirche 2 3 Portale 2 4 Sakristei 3 Innenausstattung 3 1 Birthalmer Altar 3 2 Kanzel 3 3 Taufbecken 3 4 Gestuhl 3 5 Orgel 3 6 Zunftfahnen und Teppiche 4 Grabplatten im Mausoleumsturm 5 Renovierungsarbeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Isometrische Zeichnung der Kirchenburg nach Hermann FabiniDie Ortschaft Birthalm wurde wahrscheinlich in der Zeit zwischen 1224 und 1283 gegrundet Sie liegt auf Konigsboden im Gebiet der Zwei Stuhle von Mediasch und Schelk Um 1315 erlangte diese Region die im Goldenen Freibrief 1224 festgelegten Rechte und entwickelte sich zu einem bedeutenden Marktort Eine Kirche wahrscheinlich im romanischen Stil wurde erstmals 1402 erwahnt Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nahm auch die Bautatigkeit am Ort zu Im letzten Jahrzehnt des 15 Jahrhunderts begann der Bau der spatgotischen dreischiffigen Hallenkirche die heute noch steht Wahrend des Kuruzenkriegs 1703 1711 wurde die Kirche geplundert 6 Beim Erdbeben von Vrancea 1977 wurde der Baukomplex beschadigt und in der Folge 1983 bis 1989 restauriert 7 1993 wurden der Ort Biertan und seine Kirchenburg zum UNESCO Welterbe erklart 1999 wurden sechs weitere Orte mit Kirchenburgen hinzugefugt 5 Die Kirchenburg wird auch in Rumanien als Monument istoric auf der Liste des rumanischen Ministeriums fur Kultur und Religionsangelegenheiten gefuhrt 8 Baubeschreibung BearbeitenBefestigung und Turme Bearbeiten nbsp Plan der Kirchenburg nbsp Mausoleumsturm und mittlerer Mauerring Ansicht von SudenZur Wahrnehmung der vom Konig gewahrten Verteidigungsrechte mussten Festungsanlagen errichtet werden Da eine Befestigung des gesamten Ortes die Einwohner nicht nur finanziell uberfordert hatte sondern ihre Zahl auch nicht ausgereicht hatte eine solch ausgedehnte Wehranlage zu verteidigen wurde wie oftmals in Siebenburgen nur die Kirche befestigt 9 Die Birthalmer Kirchenburg besitzt drei Mauerringe mit insgesamt acht Turmen Der innere Mauerring mit vier Turmen stammt aus dem 14 Jahrhundert Der mittlere Ring wurde zusammen mit der neuen Kirche errichtet und besitzt eine Reihe von Verstarkungsbogen Der aussere Mauerring wurde im 16 und 17 Jahrhundert erbaut Wie beispielsweise am Rathausturm deutlich sichtbar betragt der Hohenunterschied zwischen innerem und mittlerem Mauerring teils bis zu 7 m die Mauerringe tragen somit wesentlich zur Stabilitat des Baugrunds bei Sechs Turme besitzen ein Pyramidendach Stundenturm Glockenturm Mausoleumsturm Katholischer Turm Speckturm Einfahrtsturm zwei Turme ein Pultdach Rathausturm Weberturm Eine Bastei im inneren Ring tragt das sogenannte Scheidungshaus Innerer Mauerring Bearbeiten Die Bastei im Westen des inneren Mauerrings der Rathausturm hat ihren Namen vom Rathaus des Ortes das fruher hier untergebracht war Ihr Turm liegt dicht an der Kirche Sein Obergeschoss ist durch eine kleine Tur ebenerdig vom inneren Mauerring aus erreichbar Hier befindet sich der aufwendig mit Ornamenten ausgemalte Ratssaal Die Fundamente des dreigeschossigen Torturms verbinden die mittlere und innere Ringmauer Zusammen mit dem sudlicher gelegenen Torturm bildete der Rathausturm fruher den Zugang zum mittleren Burghof Auf der Sudseite sind noch die Gleitsteine fur das Falltor zu erkennen Der Stundturm im Nordwesten diente mit seinem tonnengewolbten Durchgang als Torweg zu den inneren Befestigungsanlagen An den Pfeilern des westlichen Torbogens sind die Gleitrinnen eines Fallgatters erhalten Der viergeschossige Bau besitzt einen holzernen Wehrgang und Brustwehren Die Uhr befindet sich in einem Turmchen oberhalb des pyramidenformigen Dachs Das Uhrwerk tragt die Aufschrift Josef Roth Uhrmacher Kronstadt 1883 Auf drei Seiten des Uhrturmchens finden sich Zifferblatter Ganz im Norden des inneren Mauerrings liegt der Glockenturm der als einziger Turm vollstandig aus Holz erbaut ist Die tragende Holzkonstruktion ist mit senkrechten Brettern verschalt das Dach ist mit holzernen Schindeln eingedeckt Weiter nordostlich im Mauerring steht der Mausoleumsturm Seine drei Geschosse sind mit Schiessscharten ausgestattet Der Turm besitzt einen holzernen Wehrgang und ein Pyramidendach Ein kleiner Treppenturm an der Sudseite fuhrt zu den oberen Geschossen Seit 1913 sind an den Innenwanden des Erdgeschosses die Grabplatten und Epitaphien der Bischofe und Wurdentrager angebracht die einst in der Kirche bestattet waren Im Boden ist in der Raummitte die Grabplatte einer Gemeinschaftsgruft eingelassen Im Sudosten befindet sich eine Bastei mit dem sogenannten Scheidungshaus welches der Versohnung zerstrittener Ehepaare diente indem die Eheleute bis zur Entscheidung uber ihre Beziehung auf engem Raum festgehalten wurden 10 Der katholische Turm ganz im Suden wurde von den wenigen Siebenburger Sachsen genutzt die die katholische Konfession beibehalten hatten In seinem Inneren befindet sich eine kleine Kapelle ca 1520 1530 die reich mit Fresken ausgeschmuckt ist 11 Mittlerer Mauerring Bearbeiten Zwischen mittlerem und innerem Mauerring verlauft entlang der Mauer der von Strebebogen uberdeckte Zugang zum Burginneren Der Rathausturm verbindet als Tordurchgang den inneren mit dem mittleren Mauerring der Zugangsweg fuhrt dann durch den Speckturm im Nordwesten in den ausseren Mauerring Ausserer Mauerring Bearbeiten Der aussere Mauerring ist im Suden durch den sudlichen Torturm zuganglich Im Westen befindet sich der Weberturm Vom Torhaus im Nordwesten des ausseren Mauerrings bietet eine teils mit Holzschindeln uberdachte Stiege einen direkten Zugang zum inneren Mauerring den sie westlich des Glockenturms erreicht Kirche Bearbeiten nbsp Ansicht von Suden nbsp Mittelschiff Triumphbogen mit Bauinschrift und Narrenkonsolen Chorraum nbsp Mittelschiff und WestemporeAuf der Kuppe des Bergplateaus das sich etwa 20 m uber dem Tal eines ostlich der Burg gelegenen Baches erhebt liegt die Kirche Sie ruht auf einem Sockelgesims aus behauenen Kalksteinen Gestufte Strebepfeiler stutzen die Wande von Chor und Langhaus von aussen Der Grundriss des Bauwerks ist bedingt durch die beschrankten Raumverhaltnisse auf dem Plateau fast quadratisch Das Langhaus hat bei einer Hohe von 16 m und Innenbreite von 20 m nur eine Lange von 26 m Der 18 m lange schmale Chorraum der Kirche besitzt einen polygonalen 5 8 Schluss Uber dem Chor befinden sich Reste eines Wehrgeschosses mit Wehrgang und Brustung Das Langhaus ist mit einem Satteldach aus Biberschwanzziegeln gedeckt nach Westen hin schliesst ein steiler Schopfwalm das Dach ab Der Chor ist ebenfalls mit einem Satteldach gedeckt die Sakristei mit einem Schleppdach Aussen an der westlichen Nord und Sudfassade sind Treppenturme angebaut Ein Treppenaufgang im nordlichen Turm fuhrt von aussen zur Orgelempore und zum Dachstuhl der sudliche Turm fuhrt aus dem Kircheninneren herauf An die Nordseite des Chores schliesst sich die Sakristei an die von innen uber eine Tur in der Nordwand des Chores zuganglich ist Im Inneren der Sakristei liegt in der Ostwand der Zugang zu einem kleinen aussen angebauten Treppenturm Der Chorraum und die zweigeschossige Sakristei besitzen Netzgewolbe Das aus drei fast gleich hohen Schiffen bestehende vierjochige Langhaus wird von einem Sterngewolbe uberdeckt dessen Gewolberippen aus Stuck ohne Schlusssteine zusammenlaufen Drei achteckige Pfeilerpaare stutzen das Gewolbe dessen Rippen an den Seitenwanden auf Kragsteinen aufliegen Die Gewolbeflachen zwischen den braun angestrichenen und mit weissen aufgemalten Fugen unterteilten Gewolberippen in Chor Langhaus und Sakristei weisen im Chorraum zusatzlich aufgemalte Feuerzungenmotive und grune Spitzstrahlen auf Am Triumphbogen sind zwei Konsolen farbig als Narrenkopfe gestaltet deren zugehorige Korper auf die Wande gemalt sind An der Wand des Triumphbogens befindet sich ein Schriftband mit einer Inschrift in gotischen Minuskeln anno natalis Domini n ost ri 1522 die auf die Vollendung des Baus hinweisen konnte Darunter gedenkt eine langere heute restaurierte Inschrift des Herrn baccalaureus Johannes der testamentarisch eine Stiftung zugunsten der Kirche verfugt hatte 12 Links von der Inschrift ist das Wappen der Stadt Mediasch zu erkennen rechts ein weiteres Wappen vielleicht ein Zunftwappen Stifterinschrift auf dem Triumphbogen 12 Erecta est hec edis sacra ac instituta impendijs venerabilis do min i baccalaurij iohan n is qui tum parochiani fungebatur munere quem tandem eiusdem nepos magister lucas subsecutus eandem ex sua legatione testamentali finire per industriam iacobi cementarij civis cibiniani curavit Diese heilige Statte wurde erbaut auf Kosten und durch die Bemuhung des ehrwurdigen Herrn baccalaureus Johannes der damals das Amt des Parochus innehatte auf den dessen Neffe Magister Lucas folgte der sich aufgrund der testamentarischen Anordnungen um die Fertigstellung der Arbeiten muhte sowie durch den Fleiss des Maurers Jakob des Steinmetzen Burger von Hermannstadt Die alteste heute im Mausoleumsturm befindliche Grabplatte tragt die Buchstaben IO die sich zudem auf einem Wappenschild am Hauptaltar sowie auf der Sakristeitur finden Muller 1857 und Salzer 1881 ordnen beide diese Buchstaben dem Pleban Pfarrer Johannes 1526 zu 12 Somit erweist sich Pfarrer Johannes als bedeutender Stifter und Forderer des Baus und der Ausschmuckung der Birthalmer Kirche 13 In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts zur Zeit des Rokoko wurde im Westen eine aus Stein gemauerte Orgelempore eingezogen In der Nord und Sudwand befinden sich je drei in der Westwand zwei hohe spitzbogige Fenster Ein drittes Fenster in der Mitte der Westwand wurde beim Bau der Orgelempore zugemauert 14 Steinerne Stege teilen die Langhausfenster in zwei oder drei Abschnitte Die Bogenfelder sind durch Masswerk mit Vierpass und Fischblasenmotiven uber Kleeblattbogen gegliedert Verglast sind sie mit grunen und gelblichen in Bleistege eingesetzte Butzenscheiben Zum Chorraum hin steigt der Baugrund an Daher liegt der Chor drei Stufen hoher als das Langhaus Auch hier bilden Gurtrippen ohne Schlusssteine ein Netzgewolbe das seitlich auf Konsolen ruht Im polygonalen Chorabschluss befinden sich drei in der Sudwand zwei zusatzliche durch Stege dreigeteilte Fenster auch hier gliedert spatgotisches Masswerk mit Vierpassen und Fischblasen uber Dreipassbogen die hohen und schmalen Fenster Im gesamten Gewolbe fangen Zuganker den Schub auf besonders dicht und in mehreren Ebenen ist das Ankernetz im Chorraum gezogen Portale Bearbeiten nbsp Westportal Zeichnung nach Salzer 1881 S 785Das doppelturige Westportal zahlt mit seiner reichen Profilierung gotische Stabfassung und dem Kragsturzbogen mit Mittelpfosten zu den bedeutenden spatgotischen Bauplastiken Siebenburgens Die Wappen des ungarischen Konigs Wladislaw II Jagiello 1490 1510 und des Woiwoden Johann Zapolya 1510 1516 uber dem Portal deuten auf eine Entstehungszeit zwischen 1510 und 1516 15 Im Feld oberhalb des linken Portals ist die Jahreszahl 1524 eingekerbt Zwei Medaillons rechts und links der beiden Wappen zeigen eine Schwurhand und einen sechsstrahligen Stern mit Halbmond Auf der leeren Konsole am Mittelpfeiler stand einst vermutlich eine Statue vielleicht eine Darstellung der Kirchenpatronin Maria 16 Die einander gegenuberliegenden Nord und Sudportale im Renaissancestil besitzen profilierte Turstocke und werden von einem Arabeskenband eingefasst Nach oben schliesst sie ein mehrfach abgestuftes Gesims ab Das Nordportal des Kirchenschiffes weist ebenfalls Renaissanceformen auf Ein Relief aus Palmetten wellenformigem Rankenwerk und stilisierten Rosetten schmucken den Turrahmen Sakristei Bearbeiten Das Untergeschoss der Sakristei besitzt ein Kreuzgratgewolbe in der Ostwand fuhrt eine Wendeltreppe im aussen angebauten kleinen Treppenturm hoch Das Obergeschoss wird durch ein Tonnengewolbe uberwolbt In beiden Geschossen befinden sich je zwei spitzbogige Fenster mit einfachem Masswerk Innenausstattung BearbeitenBirthalmer Altar Bearbeiten Hauptartikel Birthalmer Altar nbsp Birthalmer Altar nbsp Kanzel nbsp ChorgestuhlIm Chorraum der Kirche befindet sich ein spatgotischer Flugelaltar Im geoffneten Zustand zeigt die Festtagsseite 18 Gemaldetafeln mit Darstellungen aus dem Marienleben sowie im Mittelschrein eine Kreuzigungsszene Die geschlossene Werktagsseite weist weitere 10 Gemaldetafeln auf Die Malereien stammen wohl von vier verschiedenen Meistern aus dem 15 und 16 Jahrhundert 17 Kanzel Bearbeiten Die Kanzel aus Sandstein am sudostlichen Pfeiler besteht aus mehreren Teilen Drei Reliefdarstellungen am Kanzelkorb zeigen Szenen aus dem Leben Jesu Einsegnung der Maria Kreuzigung und Jesus auf dem Olberg Zwei weitere Flachen sind mit Blendmasswerk verziert Im Sockel der Kanzel ist die Jahreszahl 1596 eingraviert Ein barocker reich geschnitzter und farbig gefasster Schalldeckel mit Vergoldungen kront die Kanzel der auf 1754 datiert werden kann Taufbecken Bearbeiten Das gotische Taufbecken aus Sandstein wird in das 16 Jahrhundert datiert Das Innere des kelchformigen Beckens ist mit einer Kupferschale mit barockem Deckel versehen Der Fuss des Taufbeckens ist im Holzboden versenkt und heute nicht sichtbar Gestuhl Bearbeiten Im Innenraum haben sich funf mittelalterliche Gestuhle 2 Chorgestuhle und 3 Gestuhle im Schiff aus geschnitztem Lindenholz erhalten die mit aufwendigen Intarsien dekoriert sind Auf einem der beiden Chorgestuhle ist die Jahreszahl 1514 erhalten und gibt somit einen Hinweis auf die Datierung der Arbeit Der Schassburger Tischlermeister Johannes Reychmut soll die Gestuhle in den Jahren 1514 bis 1523 angefertigt haben 18 Orgel Bearbeiten Die Orgel auf der Westempore wurde 1833 vom Wiener Orgelbauer Carl Hess gebaut 1994 wurde sie durch den Hermannstadter Orgelbauer Hermann Binder restauriert 2005 durch Ferdinand Stemmer Orgelwerkstatt Honigberg erneut repariert wobei noch fehlende Zungenstimmen Fagott 16 und Posaune 16 erganzt wurden Das Instrument ist voll spielbar 19 Die heutige Disposition der Birthalmer Orgel lautet wie folgt 19 I Manual C Bourdon 16 Principal 8 Hohlflote 8 Salicional 8 Oktave 4 Flauto 4 Flauto 2 2 3 Superoctave 2 Waldflote 2 Quinte 1 1 3 Oktavin 1 Quinte 2 3 Trompete 8 II Manual C Principal 8 Flauto 8 Bass Diskant Viola 8 Unda maris 8 Oktave 4 Fugara 4 Flauto 4 Violini 2 Fagott 16 Pedal C Violon 16 Subbass 16 Principalbass 8 Cello 8 Oktavbass 4 Posaune 16 Register und Spieltraktur sind mechanisch 19 Zunftfahnen und Teppiche Bearbeiten Zur Innenausstattung der Kirche gehoren auch historische Zunftfahnen Die Zunftfahnen der Wollweber mit der Jahreszahl 1691 Wagner Schneider 1792 Lehrer 1802 Kurschner und Schuster sind im Kircheninneren aufgehangt An den Wanden finden sich mehrere anatolische Teppiche die zum Kulturgut der Siebenburger Teppiche zahlen Grabplatten im Mausoleumsturm BearbeitenSeit 1913 sind im Erdgeschoss des Mausoleumsturms neun Grabplatten und Epitaphien von Geistlichen in die Wand eingelassen hauptsachlich von Bischofen Ursprunglich hatten sich die Platten im Chorraum der Kirche befunden Schon 1805 zwei Jahre vor dem allgemeinen Verbot in den Kirchen Begrabnisse durchzufuhren waren die Grabplatten in die Sakristei gebracht worden 1857 wurden sie erstmals von Friedrich Muller beschrieben 20 Er identifizierte anhand ihrer Inschriften die Denkmaler des Birthalmer Reformators Franz Salicaeus Weidner 1567 sowie der Bischofe Lucas Unglerus 1600 Mathias Schiffbaumer 1611 Christian Harass 1686 Christian Barth 1652 Georg Theilesius 1646 Franciscus Graff 1627 und Zacharias Weyrauch 1621 20 nbsp Mathias Lucas Ungler amt 1567 1600 nbsp Mathias Schiffbaumer amt 1600 1611 nbsp Zacharias Weyrauch amt 1613 1621 nbsp Georg Theilesius amt 1627 1646 Renovierungsarbeiten BearbeitenBeim Erdbeben von Vrancea 1977 waren einzelne Rippen aus den Gewolben gesprengt worden Ab 1979 wurde das Chorgewolbe durch teilweises Abtragen und neue Einwolbungen erneuert die Ziegelrippen am spatgotischen Gewolbe befestigt und die Kirchenfenster mit neuen Butzenscheiben ausgestattet Die ursprungliche Wandmalerei wurde freigelegt so dass erstmals seit der Reformationszeit die ursprungliche polychrome Ausstattung des Innenraums wieder zum Vorschein kam Eindeckung und Dachstuhl des Chors wurden erneuert ebenso die Tunche der Aussenwande Anschliessend wurde die innere Ringmauer mit Katholischem Turm Torturm und Mausoleumsturm sowie die ausseren Ringmauern die Mauern des Zwingers und der aussere Torturm restauriert Nach der Rumanischen Revolution von 1989 wurde ein Gebaude in ein Gastehaus umgebaut Bei der Restaurierung 1979 1991 standen der Gemeinde nur ihre eigenen bescheidenen Mittel zur Verfugung daher konnte der steinerne Sockel der Kirche zunachst nicht erneuert werden Ab 2004 wurde mit Mitteln der Siebenburgisch Sachsischen Stiftung und des World Monuments Funds der Sockelbereich der Kirche restauriert Zementprofile und Verputz wurden durch Naturstein ersetzt und mit Kalkmortel verputzt Der Kirchhof wurde durch ein Katzenkopfpflaster befestigt Weitere Arbeiten erfolgten an den Wandgemalden des Katholischen Turms dessen Dach und Treppenhaus ebenfalls restauriert wurden 21 Literatur BearbeitenHermann Fabini Atlas der siebenburgisch sachsischen Kirchenburgen und Dorfkirchen Monumenta Verlag amp AKSLg Hermannstadt 2002 ISBN 978 973 99735 6 4 S 62 69 Friedrich Muller Die evangelische Kirche in Birthalm In Archiv des Vereins fur Siebenburgischen Landeskunde Bd II Hermannstadt 1857 S 199 217 Johann Michael Salzer Der koniglich frei Markt Bierthalm in Siebenburgen Wien 1881 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchenburg von Birthalm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag Birthalm Biertan im Online Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa abgerufen am 22 Oktober 2017 Herrmann Fabini Projekt Bierthalm Reparatur und Sanierung In sbs stiftung de Siebenburgische Sachsische Stiftung abgerufen am 25 Oktober 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Nagler Marktort und Bischofssitz Birthalm in Siebenburgen Siebenburgisch Sachsische Stiftung Munchen 2004 ISBN 978 3 932043 33 8 S 383 Eintrag Birthalm Biertan im Online Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa abgerufen am 22 Oktober 2017 Johann Michael Salzer Der koniglich frei Markt Bierthalm in Siebenburgen Wien 1881 S 84 Biertan Birthalm Memento des Originals vom 2 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot biserici fortificate org bei biserici fortificate org abgerufen am 22 Oktober 2017 a b Villages with Fortified Churches in Transylvania Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO abgerufen am 27 Oktober 2017 Cetatea Biertan Memento des Originals vom 8 Februar 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sibiu djc ro auf der Webseite des Kulturburos des Kreises Sibiu abgerufen am 27 Oktober 2017 Alexandra Mureșan The Fortified Church of Biertan Transylvania In Myra Shackley Hrsg Visitor Management Case Studies from World Heritage Sites Elsevier Amsterdam 2000 ISBN 0 7506 3279 8 S 27 Lista Monumentelor Istorice 2010 Judeţul Sibiu Memento des Originals vom 17 Februar 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www patrimoniu ro Villages with Fortified Churches in Transylvania UNESCO abgerufen am 22 Oktober 2017 Ramona Găină Secretele bisericilor fortificate săsești din Sibiu Adevărul 9 September 2013 Vasile Drăguț Dicționar enciclopedic de artă medievală romanească Editura Științifică și Enciclopedică Bucharest 1976 S 233 a b c Ioan Albu Lespedea funerară a plebanului Johannes Baccalaureus de Byrthalben 1526 Die Grabplatte des Plebans Johannes Baccalaureus de Byrthalben 1526 In Studia Universitatis Cibiniensis Series Historica 2009 S 95 116 academia edu abgerufen am 28 Oktober 2017 Ciprian Firea Evidence of patronage in late medieval Transylvania Saxon priests as promoters of the arts In Universitatea 1 Decembrie 1918 Alba Iulia Hrsg Annales Universitatis Apulensis Series Historica 2012 S 149 172 Johann Michael Salzer Der koniglich frei Markt Bierthalm in Siebenburgen Wien 1881 S 85 Architekturburo Fabini Die Kirchenburg in Bierthalm In Baudenkmaler in Siebenburgen Heft 6 Hermannstadt 2008 S 13 Thomas Nagler Marktort und Bischofssitz Birthalm in Siebenburgen Siebenburgisch Sachsische Stiftung Munchen 2004 ISBN 978 3 932043 33 8 S 383 Erwin Amlacher Wehrbauliche Funktion und Systematik siebenburgisch sachsischer Kirchen und Bauernburgen Institut fur deutsche Kultur und Geschichte Sudosteuropas Munchen 2002 ISBN 978 3 88356 159 2 S 193 ff Thomas Nagler Marktort und Bischofssitz Birthalm in Siebenburgen Siebenburgisch Sachsische Stiftung Munchen 2004 ISBN 978 3 932043 33 8 S 425 a b c Eintrag Birthalm Biertan Memento des Originals vom 11 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot orgeldatei evang ro in der Orgeldatei der Evangelischen Kirche A B in Rumanien a b Muller 1857 S 208 212 Herrmann Fabini Restaurierungsarbeiten an Kirchenburgen in Siebenburgen Nicht mehr online verfugbar In sbs stiftung de Siebenburgische Sachsische Stiftung archiviert vom Original am 29 Oktober 2017 abgerufen am 25 Oktober 2017 nbsp Info Der 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