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Die Zwei Stuhle manchmal auch mit Zusatz die Zwei Stuhle Mediasch und Schelk spater nur noch Mediascher Stuhl bezeichnet die historischen Gebiete der Stuhle Mediasch Oberer Stuhl und Schelk Unterer Stuhl auf dem Konigsboden in Siebenburgen sowie die Gerichts und Verwaltungsbezirke der Nationsuniversitat der Siebenburger Sachsen fur diese Gebiete Zwei Stuhle an der Grossen KokelGeschichte BearbeitenDie Gebiete der Zwei Stuhle damals noch Grafschaften wurden ab Mitte des 13 Jahrhunderts von siebenburgisch sachsischen Siedlern aus dem Altland der Hermannstadter Provinz durch Binnenkolonisation besiedelt Ursprunglich auf Komitatsboden gelegen und der Gerichtsbarkeit des Szeklergrafen unterstellt gestand der ungarische Konig Karl Robert den Sachsen von Mediasch Schelk und Birthalm 1315 die gleichen Freiheiten zu wie denen der Hermannstadter Provinz In einer weiteren Urkunde von 1318 erliess der Konig den Sachsen von Mediasch Marktschelken und Kleinschelken die Heeresfolge und konigliche Bewirtung gegen eine jahrliche Zahlung von 400 Silbermark Martinszins Dieses Privileg wurde danach etliche Male erneuert aber die Zwei Stuhle verblieben weiterhin unter der Hoheit des Szeklergrafen dem jedoch gewahlte Stuhlsrichter beigeordnet waren Nach einem Aufstand der Sachsen gegen Konig Karl Robert erfolgte zwischen 1325 und 1329 eine Reform der sachsischen Grafschaften in Distrikte und Stuhle damals typische Gerichts und Verwaltungsgebiete autonomer Bevolkerungsgruppen Im Jahr 1402 erwirkten der Mediascher Hann Kunz villicus Cuncz und der Kleinkopischer Graf comes de parva Kabaz Michael bei Konig Sigismund die Befreiung der Zwei Stuhle von der Gerichtsbarkeit des Szeklergrafen Fortan konnten sie ihren gemeinsamen Richter frei wahlen und Recht sprechen wie es in den Sieben Stuhlen geschieht nbsp Siegel der Zwei Stuhle 1492 Im Jahr 1487 schlossen sich die Zwei Stuhle mit der Hermannstadter Provinz Sieben Stuhle dem Kronstadter Distrikt und dem Bistritzer Distrikt zur Sachsischen Nationsuniversitat zusammen nachdem Konig Matthias Corvinus die Privilegien des Goldenen Freibriefs auf alle freien siebenburgisch sachsischen Siedlungen ausgedehnt hatte Nach der Erlangung der Stadtrechte im Jahr 1534 gewann Mediasch schliesslich die Vorherrschaft in den Zwei Stuhlen fur die sich dann die Bezeichnung Mediascher Stuhl durchsetzte Die Zwei Stuhle bzw der Mediascher Stuhl bildeten gleichzeitig die Mediascher Provinz neben der Hermannstadter Bistritzer und Kronstadter eine der vier selbstandigen Provinzen des Siebenburger Sachsenlandes Nach dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich und der Wiedereingliederung Siebenburgens in das Konigreich Ungarn wurde der Mediascher Stuhl vormals die Zwei Stuhle 1876 aufgelost und in die neu gegrundeten Komitate Gross Kokelburg Nagy Kukullo varmegye und Klein Kokelburg Kis Kukullo varmegye eingegliedert Ortschaften Bearbeiten nbsp Mediasch nbsp Mediascher Stuhl 1770 1359 gehorten zum Mediascher Stuhl die Ortschaften Almen Baassen Birthalm Bogeschdorf Bussd Eibesdorf Furkeschdorf Grosskopisch Hetzeldorf Kirtsch Mediasch Meschen Nimesch Pretai Reichesdorf Scharosch Tobsdorf Waldhutten Weissdorf WolzFurkeschdorf urkundlich erstmals 1268 erwahnt als praedium Nicolai und 1359 als Furkasi Spurbasi zwischen Meschen und Mediasch gelegen wurde nach Verwustungen durch die Turken 1470 aufgegeben Die verbliebenen Bewohner zogen nach Meschen um Der Gemeindehattert wurde auf Anweisung von Konig Matthias zwischen Meschen und Mediasch aufgeteilt Weissdorf urkundlich erstmals 1359 als Viszdorff erwahnt wurde auf Beschluss der Sieben Stuhle 1521 aufgelost und an die Gemeinden Almen Meschen Mortesdorf und Martinsdorf aufgeteilt Zum Schelker Stuhl gehorten so belegt 1510 die Ortschaften nbsp MarktschelkenArbegen Frauendorf Haschagen Kleinkopisch Kleinschelken Mardisch Marktschelken Schaal WurmlochQuellen BearbeitenHans Gerhard Pauer Zur Entstehungsgeschichte der zwei Stuhle Mediasch und Schelk in Zeitschrift fur Siebenburgische Landeskunde 1 1985 ISSN 0344 3418 Thomas Nagler Die Ansiedlung der Siebenburger Sachsen Colonizarea sașilor transilvăneni Kriterion Verlag Bukarest 1992 ISBN 973 26 0288 0 Franz Zimmermann et al Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenburgen Erster Band 1191 bis 1342 Hermannstadt 1892 Franz Zimmermann et al Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenburgen Zweiter Band 1342 bis 1390 Hermannstadt 1897 Georg Eduard Muller Wann sind Mediasch Furkeschdorf und Tobsdorf kolonisiert worden Korrespondenzblatt des Vereins fur siebenburgische Landeskunde Vol 1 53 1884 1929 Rudolf Theil Gehorten die zwei Stuhle seit dem Jahre 1224 zur Hermannstadter Provinz Archiv des Vereins fur siebenburgische Landeskunde Vol 12 1875 S 257 269 Franz Michaelis Beitrage zur siebenburgisch deutschen Siedlungsgeschichte Deutsche Forschungen im Sudosten Vol 1 3 Hermannstadt 1942 1944 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwei Stuhle amp oldid 233084029