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Die evangelisch lutherische Pfarrkirche von Rittersgrun ist eine im spaten 17 Jahrhundert entstandene Saalkirche im sachsischen Erzgebirge Kirche und Pfarramt am Fuss des Vogelbergs Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Innenarchitektur 3 Friedhof und Gedenken 4 Aussenansichten und Baudetails 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte und Architektur BearbeitenNachdem das oberhalb von Arnoldshammer gelegene Hammerwerk von Paul Escher 1617 durch Wasser und Feuer stark beschadigt und von den Holkschen Truppen die uber den Rittersgruner Pass nach Norden zogen 1633 ganz zerstort worden war lag es uber Jahrzehnte wust und gelangte in kurfurstlichen Besitz Johann Georg III schenkte der Rittersgruner Gemeinde 1685 die Ruine des Escherschen Herrenhauses Nachdem man im Jahr darauf eine ortliche Baukommission gebildet hatte begann der Bau der Kirche auf den Grundmauern des Herrenhauses Durch die starken Mauern und das hohe an der Westseite abgewalmte Schieferdach wurde der Charakter des ehemaligen Hammerherrenhauses bewahrt 1693 wurde die Arbeit nach funfjahriger Bauzeit vollendet und die Kirche geweiht Die ehemalige Hammerschmiede fungiert bis heute als Pfarrhaus und gilt als eines der altesten Gebaude von Rittersgrun 1755 wurde auf der Altarseite ein Turm mit einem oktogonalen Glockengeschoss und einer gedrungenen barocken Haube in den angrenzenden Berg hinein angebaut Am einfach gestalteten Portal ist das Baujahr 1755 vermerkt Zehn Jahre spater erhielt die Kirche ihre erste Orgel die 1863 durch eine Orgel des Werdauer Orgelbaumeisters Johann Gotthilf Barmig ersetzt wurde der 1852 bereits die Breitenbrunner Orgel gebaut hatte Nachdem am 9 August 1854 beim Trauergelaut fur den sachsischen Konig die grosse Glocke zersprungen war gewahrte der konigliche Hof in Dresden ein neues dreiteiliges Bronzegelaut das am Reformationstag 1856 geweiht wurde Nachdem die beiden grossen Glocken 1917 im Zuge des Ersten Weltkriegs eingezogen worden waren erhielt die Kirche 1919 mit Hilfe von Spendengeldern neue Glocken aus Stahl 1890 baute man die Leichenhalle im Turm aus 1893 erhielt der Kirchturm eine neue Uhr Im Zuge der Restaurierung des Turmes 1992 wurde eine neue Wetterfahne aufgesetzt und der Kugel Dokumente beigegeben Die Wetterfahne tragt die Jahreszahlen 1755 und 1992 und ist mit dem kursachsischen Wappen versehen 2005 wurde auf dem Gelande der Kirche eine Aussegnungshalle gebaut die die Benutzung eines kleinen Raumes im Kirchturm zu diesem Zweck unnotig machte Innenarchitektur BearbeitenDer helle Saal mit flacher Putzdecke besitzt an drei Seiten eingeschossige Emporen Eine fruhere obere Empore wurde 1931 entfernt Wahrend die verglasten Kirchenstubchen links und rechts des Altars noch vorhanden sind wurde die Verglasung der Empore auf der Sudseite die zuletzt einige Fabrikbesitzer gemietet hatten ebenfalls entfernt Hinter dem Altar befindet sich die Chorempore unter der die Sakristei liegt Deren Kreuzgratgewolbe stammt wahrscheinlich noch vom Vorgangerbau Der Kanzelaltar wurde 1692 aus einem spatgotischen Flugelaltar moglicherweise aus dem Besitz des Grunhainer Klosters zusammengesetzt Er zeigt die Heiligen Erasmus und Jacobus den Alteren Der Meister mit den Initialen A H ist unbekannt Der oktogonale Taufstein in Kelchform ist holzern und wurde wie der Altar im Jahr 1692 geschaffen In derselben Zeit ist das lebensgrosse geschnitzte Kruzifix entstanden Friedhof und Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenktafel mit dem Wappen der Familie von ElterleinDer Friedhof befand sich zunachst nur an der Nordseite der Kirche bis er in den 1860er Jahren um einen Raum auf der anderen Seite oberhalb des Pfarramts erweitert wurde Beide Friedhofteile sind durch einen Durchgang im Kirchturm verbunden Vor dem Hauptportal der Kirche befindet sich eine kleine Grunflache mit einem Obelisken zu Ehren der Rittersgruner Soldaten die im Deutsch Franzosischen Krieg gefallen sind Gegenuber befindet sich ein Ehrenmal zum Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege an einer Mauer zwischen den beiden Malen befinden sich drei Tafeln mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Rittersgruner Soldaten Im Vorraum hinter dem Hauptportal befindet sich ein barocker Grabstein fur den 1755 gestorbenen Rittersgruner Pfarrer Merker Durch ein heute vermauertes Tor auf der Westseite der Kirche gelangte man in das Erbbegrabnis der Rittersgruner Hammerherren von Elterlein an die mit einer Gedenktafel im Durchgang zum Friedhof erinnert wird Aussenansichten und Baudetails Bearbeiten nbsp Ehrenmal zur Erinnerung der Gefallenen der beiden Weltkriege nbsp Hauptportal auf der Sudseite nbsp Geschnitzte Jahreszahl am Hauptportal 1851 nbsp sudliches Portal am Kirchturm Durchgang zum Friedhof auf der Nordseite nbsp Schlussstein uber dem nordlichen Portal am Kirchturm 1755 nbsp Nordseite des Kirchturms Barocke Haube mit 1992 erneuerter Wetterfahne nbsp Friedhof auf der Nordseite der Kirche nbsp Kirche und Friedhof aus sudlicher RichtungLiteratur BearbeitenJonny Hielscher Rittersgruner Kirchenchronik Ein Bergdorf und seine Pfarrer Breitenbrunn 2018 ISBN 978 3 7467 8421 2 Jonny Hielscher Kirche Rittersgrun Kunsthistorischer Rundgang Breitenbrunn 2019 DNB 1201826160 Arnfried Viertel Drei Jahrhunderte Kirche Rittersgrun Geschichte und Geschichten von Rittersgrun Rockstroh Aue 2009 ISBN 978 3 937190 16 7 Gerhard Lang Rittersgrun im Wandel der Zeit Geiger Verlag Horb am Neckar 1992 ISBN 3 89264 835 2 S 22 30 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 849 850 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Rittersgrun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Kirchgemeinde Rittersgrun50 480041666667 12 793972222222 Koordinaten 50 28 48 15 N 12 47 38 3 O Normdaten Geografikum GND 7688317 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Rittersgrun amp oldid 232733204