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Die Kirche in Ivenack im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern geht auf die Klosterkirche des einstigen Zisterzienserinnenklosters aus dem 13 Jahrhundert zuruck und gehorte nach Auflosung des Klosters zu dem an dessen Stelle entstandenen Schloss Ivenack Die Kirche erhielt ihr heutiges Aussehen nach Zerstorung im Dreissigjahrigen Krieg im Wesentlichen durch den Wiederaufbau im fruhen 18 Jahrhundert Die Gemeinde gehort heute zur Propstei Neustrelitz der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Nordkirche Kirche Ivenack Westgiebel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 2 1 Architektur 2 2 Ausstattung 3 Personlichkeiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kirche wurde als Klosterkirche eines 1252 gestifteten Zisterzienserinnenklosters errichtet Im Zuge der Reformation wurde das Kloster um 1555 sakularisiert und kam in den Besitz der mecklenburgischen Herzoge die dort gegen Ende des 16 Jahrhunderts auch ein erstes Herrenhaus errichteten das Gut spater jedoch zumeist verpachteten Im Dreissigjahrigen Krieg wurden Klosterbauten Kirche und Herrensitz zerstort Nach weiteren Verpachtungen kam das Gut 1709 durch Gutertausch an Ernst Christoph von Koppelow 1659 1721 der Schloss Ivenack und die zugehorige Kirche wiederaufbauen liess Nach einer Restaurierung von 1752 von der ein alter Wetterhahn erhalten ist und dem Anbau einer Sakristei sudlich des Eingangs erhielt die Kirche 1867 68 durch Umbauten am Westgiebel an den Fenstern sowie den nordlichen Anbauten Sakristei Leichenhalle ihre heutige Gestalt Nordlich der Kirche befand sich bis ins spate 18 Jahrhundert der Friedhof des Guts der dann weiter ostlich an den Ortsrand verlegt wurde Die Kirche blieb jedoch bis 1945 noch Grabstatte fur die Gutsbesitzer die Ivenacker Linie der Freiherren von Maltzahn Grafen von Plessen Die letzte umfassende Sanierung der Kirche wurde 2004 abgeschlossen Beschreibung Bearbeiten nbsp Nordseite mit TurmstumpfArchitektur Bearbeiten Die Kirche ist ein einschiffiger rechteckiger Backsteinbau mit polygonalem Ostschluss Am mit Pilastern und Nischen gegliederten Westgiebel der Kirche ist ein halb eingezogener vierstockiger Turm aus dem fruhen 18 Jahrhundert An der Nordseite der Kirche erfolgt der Zugang durch einen alten zweistockigen quadratischen Anbau bei dem es sich vermutlich um den Stumpf des mittelalterlichen Turms der Kirche handelt Seitlich dieses Turmrests angebaut sind Sakristei und ehemalige Leichenhalle Im Inneren der von einer Flachdecke uberspannten Kirche ist der Altar im Osten aufgestellt an der Sudwand befindet sich die Kanzel an der Nordwand die Patronatsloge und im Westen die Orgelempore Die Kirche weist drei historische Glocken auf deren alteste von 1555 stammt Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick nach Osten zum Altar nbsp Blick nach Westen zur OrgelemporeDer Altar und die Altarschranken stammen aus dem 18 Jahrhundert Die Altarschranken zeigen vier schmuckvolle Wappen fruherer Gutspachter Peccatel Moltke Helpte und Stralendorff Der Altaraufsatz wurde bei der Renovierung 1867 68 mit Engeln und Blattwerk verziert und erhielt das Gemalde des auf dem Olberg knienden Jesus von Franz August Schubert Die Kanzel im Stil der Renaissance stammt von 1589 und ist mit Bibelzitaten beschriftet Im Schalldeckel wird Pfarrer Joachim Schultze genannt der die Kanzel 1716 restaurieren liess Die uberdachte und verglaste Patronatsloge wurde um 1740 erbaut Auftraggeber war vermutlich Helmuth von Plessen nach seiner Ernennung zum Reichsgrafen nbsp Kanzel nbsp Altar mit Altarschranken nbsp Wappen an Patronatsloge nbsp Orgelempore nbsp Schmiedeeisernes TorDie Brustung der Orgelempore ist mit einer Reihe von Emblemata verziert Ihre jeweiligen Unterschriften subscriptio die ihre Bedeutung erlauterten waren einst in goldenen Lettern auf schwarzem Grund unter den jeweiligen Bildern zu lesen jedoch wurde diese Beschriftung spater weiss ubermalt und ist inzwischen nur an einigen winzigen Stellen wieder freigelegt Die Bildmotive sind einer mit Emblemen angereicherten Ausgabe des Paradiesgartleins einer Erbauungsschrift von Johann Arndt entnommen 1 Auf der Empore befindet sich eine historische Kirchenorgel 15 Register zwei Manuale und ein angehangtes Pedal aus dem fruhen 18 Jahrhundert die gemass einer Inschrift im Jahr 1790 von Orgelbauer Friedrich Friese I repariert und unter Beibehaltung ihres Orgelprospekts 1898 von Julius Schwarz erweitert und modernisiert wurde nbsp Bildfeld der Orgelempore Ut bibam auf dass ich trinke nbsp Bildfeld der Orgelempore In te Domine in dir Herr nbsp Bildfeld der Orgelempore Accipit ut reddat er nimmt um zuruckzugeben Nordlich des Altars befindet sich das schmuckvolle Epitaph des Ernst Christoph von Koppelow der das Gut Ivenack 1709 durch Gutertausch erhalten hatte und auf den die Wiederherstellung von Schloss und Kirche im fruhen 18 Jahrhundert zuruckgeht Das Epitaph wurde um 1721 von Heinrich Johann Bulle als aufwandige Marmorarbeit mit Portratmedaillon des Verstorbenen mehreren Putten Wappenschmuck und weiteren Verzierungen geschaffen Zum weiteren Schmuck der Kirche zahlen ein um 1925 von Fritz Behn geschaffenes Denkmal fur die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs ostlich des Altars alte Sargbeschlage aus dem einstigen Erbbegrabnis uber dem 1907 als schmuckvolle Eichentur erneuerten Nordportal sowie alte Grabplatten an der Nordwand Weitere alte Grabdenkmaler befinden sich nordlich ausserhalb der Kirche an der Stelle des einstigen Friedhofs Dort ist auch ein Gedenkstein fur die Grafenfamilie von Plessen die im Mai 1945 Suizid beging Bis in die 1970er Jahre war noch die alte Friedhofsmauer erhalten von der heute lediglich ein altes schmiedeeisernes Tor an versetztem Standort zeugt nbsp Koppelow Epitaph nbsp Gedenktafel fur die Kriegsteilnehmer 1808 1815 nbsp Kriegerdenkmal fur die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges von Fritz Behn nbsp Plessen GedenksteinPersonlichkeiten BearbeitenJoachim Trumpf 1687 1769 war ab 1712 Kuster in IvenackWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Ivenack Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Kirche Ivenack in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Siehe die Beschreibung der Embleme bei Katarzyna Cieslak Embleme in Arndts Paradiesgartlein in Pietismus und Neuzeit 25 1999 ISBN 978 3 525 55897 3 S 11 3053 71083 12 957802 Koordinaten 53 42 39 N 12 57 28 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Ivenack amp oldid 231370375