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Die katholische Pfarrkirche Grobming steht erhoht in der Marktgemeinde Grobming im Bezirk Liezen in der Steiermark Die dem Fest Maria Himmelfahrt geweihte romisch katholische Pfarrkirche gehort zum Seelsorgeraum Oberes Ennstal der Diozese Graz Seckau Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag 1 Chorpartie der Katholischen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Grobming Aufnahme 2013 Blick vom Langhaus zum Chor Aufnahme 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Lagebeschreibung 2 Geschichte 2 1 Pfarrgeschichte 2 2 Baugeschichte 3 Architektur 4 Glocken 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLagebeschreibung BearbeitenDie Kirche von Grobming steht auf einer etwas erhohten Gelandestufe mitten in der Marktgemeinde Mit ihrem massigen Baukorper und hochaufragenden Turm ist sie Wahrzeichen des Ortes 2 Geschichte BearbeitenPfarrgeschichte Bearbeiten Anfange der Pfarre GrobmingDie Pfarre Grobing zahlt zu den altesten Seelsorgestatten in der Obersteiermark Die Grundung einer Pfarre in Grobming erfolgte wahrscheinlich mit dem Abschluss der von Salzburg ausgehenden Christianisierung des Ennstales Die erste Nennung des Ortes erfolgte 1130 rund 40 Jahre spater wurde erstmals ein amtierender Seelsorger in Grobming erwahnt Dieser Pfarrer Rutpert wurde 1170 und ein weiteres Mal zehn Jahre spater als Zeuge in Urkunden genannt Der Seelsorger durfte vermogend gewesen sein da er der Abtei Seckau mehrere Bucher schenkte Einer der Nachfolger Rutperts war Pfarrer Berthold der 1218 urkundlich genannt wird Er hatte wie sein Amtskollege in Haus den Rang eines erzbischoflichen Kaplans Die Seelsorge in der weitlaufigen Pfarre Haus wurde vermutlich durch mehrere geistliche Mitarbeiter durchgefuhrt Erzbischof Eberhard von Regensberg gliederte die Erzdiozese Salzburg in der Zeit um 1230 in Archdiakonate Die Pfarren des steirischen Ennstales lagen in der Zustandigkeit seines Dompropstes Dazu zahlten neben Grobming auch Haus Purgg Irdning Lassing und Admont 3 Pfarre Grobming unter dem Bistum Chiemsee 1284 1636 Erzbischof Eberhard von Regensberg errichtete in seiner Amtszeit auch das Bistum Chiemsee dessen Bischofe aber wie die Bischofe von Seckau und Gurk dem Metropolioten als Weihbischofe zur Verfugung standen Um die neuen Bischofe besser materiell versorgen zu konnen uberliess ihnen der Erzbischof einen Teil der Einkunfte unterschiedlicher Pfarren mit dem Recht den dort verantwortlichen Seelsorger einzusetzen Auf diesem Weg kam die Pfarre Grobming ab 1284 in den Verantwortungsbereich des Bischofs von Chiemsee Der Pfarrer von Grobnming amtierte als Vikar des Bischofs Dies fuhrte zur Situation dass nunmehr zumindest ein Bischof als Pfarrherr von Grobming amtierte Einige von ihnen brachten sich fur Kirche und Seelsorge in Grobming ein So wurde etwa die Pfarrkirche im spaten 15 Jahrhundert errichtet Der politischen Beziehungen des Bischofs ist die Stiftung von Kaiser Friedrich III HRR im Jahr 1493 zu verdanken Deren Ertrag wurde zur Bestreitung des Lebensunterhalts eines zusatzlichen Geistlichen bestimmt mit der Bestimmung taglich eine Fruhmesse zu lesen Aus einem Visitationsbericht aus dem Jahr 1528 geht hervor dass der Vikar gemeinsam mit zwei Kaplanen und dem Fruhpriester fur die Seelsorge in Grobming verantwortlich war Zu dieser Zeit zahlten auch Oblarn und St Martin sowie die Solktaler zum Seelsorgegebiet 4 Grobming als Patronatspfarre des Stift AdmontAb 1636 stand die Pfarre Grobming wieder direkt in der unmittelbaren Verfugungsgewalt der Erzdiozese Salzburg Grobming wurde gegen die Pfarre Leoben eingetauscht die bislang dem Stift Admont unterstand Der Tausch wurde 1690 vollzogen Dabei wurde festgelegt dass auf zwei Vikare des Stifts Admont jeweils ein Weltpriester folgen soll Diese Bestimmung wurde jedoch nur ein Mal zu Beginn angewandt worden Seit der Mitte des 16 Jahrhunderts ist die Reihe der Seelsorger durchgehend dokumentiert bis 1714 waren durchwegs Weltpriester fur die Pfarre verantwortlich Bis auf eine Ausnahme leiteten in weiterer Folge bis 1945 Priester aus dem Stift Admont die Pfarre Von 1945 bi 1981 waren Weltpriester fur die Kirche zustandig seither stellt wieder das Stift Admont die Seelsorger 5 Bis zur Neuregelung der Bistumsgrenzen unter Kaiser Joseph II gehorte die Pfarre Grobming zur Erzdiozese Salzburg von 1785 bis 1859 zur Diozese Leoben die in weiterer Folge mit der Diozese Graz Seckau vereinigt wurde 5 Baugeschichte Bearbeiten VorgangerbautenZu den Vorgangerbauten der heutigen Kirche in Grobming fehlen die Anhaltspunkte Da Grobming bereits seit dem 12 Jahrhbundert eine Pfarre war ist davon auszugehen dass sich am Standort der heutigen Kirche bereits ein romanischer Kirchenbau befunden hat Die Kirche wurde im Mittelalter vermutliche mehrfach umgestaltet und eventuell auch vergrossert In einer Notiz aus dem Jahr 1459 ist uberliefert dass Ulrich von Plankenfels Bischof von Chiemsee am 9 Oktober die Kirche geweiht hatte 6 Spatgotischer NeubauUm 1490 wurde es jedoch notwendig einen Neubau zu errichten Die alte Kirche wurde zur Ganze durch einen zeitgemassen und reprasentativen Bau ersetzt Die Jahreszahl 1491 an der Westfront durfte das Jahr des Beginn der Arbeiten darstellen die Inschrift 1500 am inneren Chorbogen wahrscheinlich das Jahr der Fertigstellung Die Innenausgestaltung durfte noch etwas langer gedauert haben Die Weihe der Kirche durch den Bischof von Chiemsee Berthold Purstinger ist im Jahr 1511 uberliefert 7 Architektur BearbeitenDer Kirchenraum ist machtig und hoch An das vierjochige Langhaus mit einem stark eingeschnurten profilierten Spitzbogen als Fronbogen schliesst ein fast gleich breiter zweijochiger Chor mit einem Funfachtelschluss an Die Kirche hat Netzrippengewolbe auf profilierten Wandpfeilern mit vorgesetzten Dreiviertelrunddiensten im Chor mit einer geknickten Reihung Die Masswerkfenster sind zwei und dreibahnig im Chor mit einem ubergreifenden Rundmedaillon Die Glasmalereien sind aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Im ostlichen Langhausjoch sind an beiden Seiten vor dem Fronbogen Seitenkapellen angebaut Die sudliche gotische Seitenkapelle hat ein Sternrippengewolbe verwandt mit Lassing Die nordliche mit Stuck aus dem 18 Jahrhundert barockisierte Seitenkapelle ist um acht Stufen erhoht Glocken BearbeitenIm obersten Geschoss des Kirchturms hangt ein funfstimmiges Glockengelaut aus Bronze das 2005 von der Glockengiesserei Perner in Passau gegossen wurde Es ersetzt ein Gelaut aus Stahl der Giesserei Bohler aus dem Jahr 1922 8 Glocke Name Gewicht Durchmesser Schlagton Inschrift1 Hl Maria Festtagsglocke 4565 kg 1850 mm a ST MARIA REGINA COELI TU NES AS HOSTE PROTEGE AT MATUS HORA SUSPICE2 Hl Benedikt Sonttagsglocke 2285 kg 1850 mm cis SS CONFESSOR DOMINI MONECHORE PATER ET PAX BENEDICTE3 Hl Joseph 1253 kg 1220 mm e ST JOSEPH BONA PATER ET PROTECTOR NOSTRA SEMPER FER AUXILIUM PAROCHIAE NOSTRAE4 Hl Anna 1160 kg 1160 mm fis STA MATER ANNA AT FILIA TEMPTUM FILIUS FILASQUAE CONVOGA5 Hl Barbara 0 380 kg 0 790 mm cis STA BARBARA HONOR ESTO NOSTRI IN HOROAusstattung BearbeitenDer machtige Saulenhochaltar aus 1775 tragt die Statuen der Heiligen Virgil mit dem Salzburger Dom und Rupert mit dem Salzfass und Engel vom alten Hochaltar An der Nordwand des Chores steht ein grosser gut erhaltener spatgotischer Flugelaltar ein Lettner oder Laienaltar seit 1664 in dieser Situierung Der Flugelaltar entstand um 1520 in der Werkstatt von Lienhart Astl und wurde von 1950 bis 1954 restauriert Der Schrein ohne Ruckwand und fur durchfallendes Licht entworfen tragt in drei Geschossen Christus mit den Zwolf Aposteln Die Flugelseiten zeigen vier Reliefs die Geisselung die Dornenkronung die Beweinung unter dem Kreuz und die Auferstehung nach Holzschnitten von Hans Schaufelein Die gemalten Werktagsseiten zeigen ebenfalls Passionsszenen gemalt von einem Maler der Donauschule nach Holzschnitten von Albrecht Altdorfer Im Gesprenge sind Christus am Kreuz zwischen den zwei Schachern und Maria und Johannes Die Predella zeigt ein Bild der hl Rosalia aus 1665 Die Kirchenbanke stammen aus dem fruhen 16 Jahrhundert 9 OrgelDie Orgel aus dem Jahr 1782 wurde aus Admont hierher ubertragen Unter Verwendung des historischen Gehauses baute die Orgelbaumanufaktur Walcker Mayer als Opus 4481 im Jahr 1962 ein neues Instrument mit 26 Registern auf zwei Manualen und Pedal ein Bildergalerie Ausstattung nbsp Blick in den Chorraum mit Hochaltar Aufnahme 2018 nbsp Hochaltar Aufnahme 2020 nbsp Blick nach Westen mit Empore und Orgel Aufnahme 2018 nbsp Kanzel Aufnahme 2020 nbsp Gotischer Flugelaltar um 1520 von Lienhard AstlLiteratur BearbeitenDie Kunstdenkmaler Osterreichs Dehio Steiermark ohne Graz 1982 Grobming Pfarrkirche Maria Himmelfahrt mit Grundrissdarstellung S 146 148 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Katholische Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Grobming Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Orgeldisposition auf der Seite der Firma WalckerEinzelnachweise Bearbeiten Steiermark unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF CSV Bundesdenkmalamt Stand 29 Juni 2022 Kath Pfarramt Grobming Hrsg Grobming Steiermark Verlag St Peter Salzburg 2001 S 5 Kath Pfarramt Grobming Hrsg Grobming Steiermark Verlag St Peter Salzburg 2001 S 2 f Kath Pfarramt Grobming Hrsg Grobming Steiermark Verlag St Peter Salzburg 2001 S 3 f a b Kath Pfarramt Grobming Hrsg Grobming Steiermark Verlag St Peter Salzburg 2001 S 4 f Kath Pfarramt Grobming Hrsg Grobming Steiermark Verlag St Peter Salzburg 2001 S 5 f Kath Pfarramt Grobming Hrsg Grobming Steiermark Verlag St Peter Salzburg 2001 S 6 youtube com Grobming Glocken der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Bohr Michael Sakralmobel aus Osterreich Von Tischlern und ihren Arbeiten im Zeitalter des Absolutismus I Ostliche Landesteile Bohlau Wien 2017 ISBN 978 3 205 20512 8 S 98 oapen org abgerufen am 18 Juli 2019 47 445426 13 90101 Koordinaten 47 26 43 5 N 13 54 3 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katholische Pfarrkirche Grobming amp oldid 234559368