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Die Kathedrale Notre Dame du Puy kront eine Hugelkuppe inmitten der Altstadt von Grasse einer franzosischen Stadt im Departement Alpes Maritimes mit 48 708 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 zirka 20 Kilometer nordlich von Cannes an der Cote d Azur Der Zusatz du Puy deutet auf diese Lage hin da Puy Hugel bedeutet Kathedrale Notre Dame du Puy von Grasse FassadeGrasse war vom 13 bis zum 18 Jahrhundert Bischofssitz Als Schutzpatron der Kathedrale wird der heilige Honorat von Arles genannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 2 1 Inneres 2 2 Aussere Erscheinung 2 3 Ausstattung 2 3 1 Orgel 2 4 Charakter und einige Daten 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUber die Ursprunge der Kathedrale von Grasse ist nichts bekannt Das angebliche Datum ihrer Weihe im Jahr 1189 ist urkundlich nicht zu belegen Nachgewiesen ist lediglich die Verlegung des Bischofssitzes von ursprunglich Antibes nach Grasse im Jahr 1244 Er ist unwahrscheinlich dass im 12 Jahrhundert eine Pfarrkirche in dieser Grosse gebaut worden ist und damit der Entwicklung der Stadt vorauseilen konnte die erst Ende des 12 Jahrhunderts aufzubluhen begann Hingegen ist es schlussig dass es einen kleineren Vorgangerbau gegeben hat der zum Zeitpunkt der Verlegung des Bischofssitzes durch eine neue angemessen grosse Kirche ersetzt wurde die dem Anspruch einer Kathedrale als Reprasentanz des Bischofs der Domherren und der gesamten Diozese genugte 1 nbsp Johannes XXIII Gegenpapst in der zeitgenossischen Konstanzer KonzilschronikNeben Spuren am heutigen Bauwerk erinnern auch etliche Texte an die zahlreichen Vorkommnisse die es im Laufe der Jahrhunderte erleiden musste So wurde der Kirchturm im Jahr 1410 vom Blitz getroffen und erheblich beschadigt Der Gegenpapst Johannes XXIII ermachtigte 1414 den Bischof 2000 Dukaten auf die Guter aufzunehmen und weiterhin den Ertrag mildtatiger Stiftungen zu verwenden um die Wiederherstellung zu bestreiten 2 In den Jahren 1539 1551 1603 und 1607 wurden an der Kirche verschiedene handwerkliche Arbeiten durchgefuhrt Ein Protokoll von 1633 anlasslich eines Besuchs des Msgr de Villeneuve gibt eine Vorstellung der mittelalterlichen Kathedrale in dieser Zeit Ausser dem Hochaltar gab es im Suden den Johannesaltar und im Norden den Annenaltar den der Notre Dame de Misericorde am funften nordlichen Pfeiler zwei Altare an der Ruckseite der Fassade den Antoniusaltar im Suden und den des Petrus von Alexandrien im Norden und schliesslich den Altar der zehntausend Martyrer am zweiten nordlichen Pfeiler Den Chor begrenzte im letzten Joch ein Triumphbalken mit Triumphkreuz flankiert von Maria Johannes und Maria Magdalena 3 Im Jahr 1687 beschloss man den Abbruch der alten Chorapsis um sie bis Ende 1690 durch einen neuen Chor zu ersetzen Dieser wurde durch den Maurermeister Jean Laugier aus Grasse erbaut Den Hochaltar in diesem Chor schuf der Bildhauermeister Francois la Coste ebenso aus Grasse nbsp Foto der Fassade von Camille Entart 1862 1927 Von 1714 bis 1722 entstand dann unter dem Boden der Joche eins bis funf eine Krypta was Massnahmen zum Abfangen der hohen Auflasten erforderlich machte Den Auftrag dazu erteilte Msgr de Mesgrigny wegen der Unordnung die die Beerdigungen verursachten Damals entstand die doppellaufige Freitreppe vor der Fassade zwischen der ein dritter Lauf in die Krypta hinunter fuhrt 4 Etwa zur gleichen Zeit beschnitt man die Hohe der Seitenschiffe durch den Einzug von Zwischendecken ohne asthetische Anspruche um auf den so entstehenden Emporen fur die gestiegene Zahl der Glaubigen mehr Platz zu schaffen Der Einzug der Emporen fuhrte aber nicht zur Veranderung der Pfeilerquerschnitte was eine Untersuchung von 1948 nachgewiesen hat Von 1738 bis 1744 wurde die elegante Sakramentskapelle im Barockstil geschaffen die quer zum sudlichen Seitenschiff nach aussen vortritt Am 15 Dezember 1742 vernichtete wieder ein Blitz den Glockenturm Zwischen 1752 und 1757 hat Alexandre Gayet aus Riez der ehemalige Bauunternehmer der Befestigungen von Grand Briancon den Turm wieder aufgebaut 5 1790 wurde das Bistum Grasse aufgehoben Die alte Kathedrale die wahrend der Franzosischen Revolution ab 1789 als Heuboden diente wurde am 22 September 1795 durch einen Brand stark in Mitleidenschaft gezogen Bauwerk Bearbeiten nbsp Kathedrale Notre Dame du Puy von Grasse Grundriss HandskizzeDie Kirche ist aus einem harten glanzend weissen Kalkstein von feiner Kornung gebaut der an Ort und Stelle gebrochen wurde Nach dem Stein nennt man sie auch de la Turbie ein kleiner benachbarter Hohenort Das gleiche Material wurde auch verwendet fur die Kathedrale von Antibes 6 nbsp Kathedrale Notre Dame du Puy von Grasse Schnitte HandskizzeAbmessungen aus Plan entnommen und hochgerechnet Gesamtlange aussen 41 75 m Langhauslange aussen 32 10 m Langhausbreite aussen 15 95 m Langhausbreite innen 13 65 m Mittelschiffbreite innen 5 95 m Chorbreite innen 7 10 m Chortiefe innen 8 25 m Mittelschiffhohe 13 80 m Seitenschiffhohe ursprunglich 7 60 m Seitenschiffhohe heute 4 60 m Sakramentskapelle innen 5 10 7 90 mInneres Bearbeiten Das Langhaus uber einem lang gestreckten rechteckigen Grundriss und ist durch Scheidewande in drei Schiffe unterteilt ein breiteres Mittelschiff das von zwei schlankeren Seitenschiffen flankiert wird In Langsrichtung wird es in sechs gleich breite Joche unterteilt Die Joche des Mittelschiffs weisen leicht rechteckige Grundrisse in Querrichtung auf die der Seitenschiffe sind auch leicht rechteckig aber in Langsrichtung ausgerichtet nbsp Mittelschiff zum ChorDer basilikale Aufriss besass ursprunglich recht hohe Seitenschiffe ohne Tribunen fur immerhin etwa 500 Jahre Die Mittelschiffwande stehen auf im Querschnitt kreisrunden Saulen die durch spitzbogige Arkaden verbunden sind deren Bogen auf den Saulenrandern aufstehen Ihre Laibungskanten weisen scharfkantige Versatze auf Oberhalb der Seitenschiffarkaden gibt es eine recht hohe geschlossenen Wandzone die von kaum auftragenden Wandpfeilern uber den Saulenachsen aufgeteilt werden Weiter oben treten die Wandpfeiler etwas weiter vor und reichen bis in die Hohe der Bogenansatze der Gurte und Rippen Sie werden dort von kapitellartigen Kragsteinen abgedeckt auf denen jeweils ein Gurtbogen und zwei flankierende Kreuzrippen aufstehen Die Saulen bleiben ohne Basen haben stattdessen etwa 63 Zentimeter hohe oberseitig abgeschragte Sockel Sie enden oben ohne besonderen Abschluss in Hohe der Bogenansatze der Arkaden Die Pfeilerform kann dem italienischen Einfluss zugeschrieben werden Das Schiff ahnelt den majestatischen Saulenreihen von Sant Abbondio in Como 7 Auch dort findet man auf der Westwand und beidseitig des Chors halbrunde Saulen auf denen die ausseren Arkadenbogen stehen Ihre Kapitelle sind schlicht kubisch geformt Zwischen dem funften und sechsten Joch finden sich im Grundriss quadratische Pfeiler Bei dem nordlichen handelt es sich um eine Verstarkung des runden Pfeilers beim Wiederaufbau des eingesturzten Kirchturms im 18 Jahrhundert Aus Grunden der Symmetrie hat man damals auch den sudlichen Pfeiler entsprechend ummauert Auf den diesen Pfeilern gegenuberliegenden Aussenwanden sind ebenso breite Wandpfeilervorlagen nachtraglich angeordnet Zwischen den Pfeilern und den Vorlagen der Wande sind leicht angespitzte Bogen gespannt die den Arkadenbogen der Apsidiolen entsprechen Derjenige im nordlichen Seitenschiff gehort ebenso zu Verstarkung des Turmunterbaus nbsp Kreuzrippengewolbe des MittelschiffsDie Kreuzrippengewolbe des Mittelschiffs mit im Querschnitt quadratischen Rippen stellen eine Meisterleistung der Steinmetze der Provence dar die in der Hochschatzung antiker Monumente erzogen und aufgewachsen waren Die Gurtbogen haben fast den gleichen Querschnitt wie die Rippen und stehen auf den vorstehend genannten Pfeilervorlagen Auch die Kreuzrippen fallen schrag auf die Bogenansatze herab und enden zwischen den Pfeilervorlagen und den Wandoberflachen Die Gurtbogen wie auch die Kreuzrippen die Schildbogen an den Wanden und dementsprechend die Gewolbezwickel sind deutlich angespitzt Die Schlusssteine ubernehmen die Querschnitte der ankommenden Rippen In der Obergadenzone in Mitte der Schildbogen ist jeweils ein grosses spitzbogiges Fenster ausgespart dessen Gewande rundum aufgeweitet sind Wegen des Glockenturms uber dem letzten Joch des nordlichen Seitenschiffs wurde statt eines Fensters eine etwas tiefer liegende und leicht nach Osten verschobene Offnung mit schlanken rundbogigen Zwillingsarkaden ausgespart dessen Bogen gemeinsam auf einer schlanken Saule ruhen die mit Kapitell Kampfer und Basis ausgestattet ist Diese Offnung in den Turm tragt nicht zu Belichtung des Schiffs bei Im ersten Joch des Mittelschiffs ist in Hohe der Seitentribunen eine Balkendecke eingezogen auf der eine grosse Orgel erhebt Die oberen Gewolbe der Seitenschiffe sind die ursprunglichen Es sind Kreuzgratgewolbe die von im Querschnitt quadratischen Gurtbogen unterstutzt werden Letztere stehen an den Wanden auf Kragkonsolen die durch den nachtraglichen Einbau der Emporenboden heute verdeckt sind Die eingezogenen planen Decken der Seitenschiffe liegen knapp unter den Bogenansatzen der Arkadenbogen auf im Querschnitt rechtwinkligen Unterzugen die unterseitig schwach korbbogenformig sind und zwischen den Pfeilern gespannt sind In den Seitenschiffen sind ebensolche Unterzuge von den Pfeilern zu den Wanden gespannt Die glatten Untersichten der Deckenfelder sind an den Randern rundum in breiten Kehlen ausgerundet Ein Teil der Untersichten der Tribunen sind im Stil des Barock dekoriert Die schiffseitigen Sichtseiten der Emporenboden sind oberseitig abgestuft Daruber sind schmiedeeiserne Gitter als Absturzsicherung angeordnet Im sechsten Joch der Seitenschiffe wurden keine Emporen eingezogen da sich an deren Kopfenden Apsidiolen der Seitenkapellen neben dem Chor offnen nbsp Chor mit HochaltarIn den Seitenschiffen gibt es folgende Offnungen Im nordlichen Seitenschiff Kleine rundbogige teils auch spitzbogige Fenster inmitten der Joche 1 2 3 und 6 Offnung eines zweiflugeligen rechtwinkligen Seitenportals von einer angespitzten Fensteroffnung uberdeckt Im sudlichen Seitenschiff kleine Fenster in den Jochen 1 2 und 6 Grosse rechteckige Arkade in die Sakramentskapelle In der Westwand dominiert das grosse Hauptportal aus einer rechteckigen zweiflugeligen Tur mit einem spitzbogigen Fenster daruber Ganz oben im Bereich des Schildbogens ist ein grosses Fenster ausgespart das mit Masswerk mit drei Bogenstanden dekoriert ist Im Bereich der Emporen ist etwa mittig je ein spitzbogiges Fenster ausgespart In der westlichen Kopfwand der Seitenschiffe gab es vor Errichtung der Freitreppe je ein Seitenportal mit einem halbrunden Fenster daruber die aber zugemauert worden sind als sie ihre Aufgabe verloren hatten In der Ostwand zwischen den Apsidiolen gab es ursprunglich einen Chor vermutlich aus einem kurzen Chorjoch und einer halbrunden Chorapsis die mit einer angespitzten Tonne uberwolbt war die in eine halbe Kugelkalotte uberging Der heutige fast quadratisch Chorraum wurde in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts neu errichtet Er ist von einem Tonnengewolbe uberdeckt und wird auf den Seiten von je zwei rundbogigen Fenstern belichtet Der Raum birgt den Hauptaltar und ist barock dekoriert In den Chor offnet sich fast in ganzer Mittelschiffbreite eine spitzbogige Arkade mit profilierten Bogen auf profilierten Kragkonsolen Dieser Triumphbogen ist im Scheitel etwas hoher als die Arkaden der Scheidewande Daruber ist inmitten des Schildbogens ein angespitztes Fenster ausgespart das mit Masswerk dekoriert ist Im funften Joch des sudlichen Seitenschiffs offnet sich in der Aussenwand ein rechteckiger Durchlass in die Sakramentskapelle Diese besitzt einen rechteckigen Grundriss an den sich ein Chor geringer Tiefe mit ausgerundeten Ecken anschliesst In den Seitenwanden sind jeweils zwei grosse Nischen eingelassen in denen Figuren eingestellt sind Der Grundriss ist mit einem Tonnengewolbe uberdeckt Die Dekoration weist einen barocken Stil auf Im Grundriss erkennt man in der sudostlichen Ecke des Chors einen Durchlass der moglicherweise das durch den Anbau weggefallene Sudportal ersetzen soll nbsp nordl Scheidewand nach hinten nbsp sudl Scheidewand zum Chor nbsp Chor aus Mittelschiff nbsp nordl Seitenkapelle nbsp sudl Seitenkapelle nbsp nordl nordl Scheidewand Arkade Joch 6 nbsp nordl Scheidewandarkaden Joche 5 u 6 nbsp nordl Scheidewandarkaden Joche 4 u 5 nbsp sudl Scheidewandarkaden 1 3 nbsp Blick in SakramentskapelleAussere Erscheinung Bearbeiten nbsp Fassade von WestenVom Ausseren der Kirche ist lediglich die Fassade die Nordseite der Joche 3 bis 6 mit dem Glockenturm die nordliche Apsidiole und die Nordwand des Chors einzusehen Die einfache aber dennoch elegante Fassade weist ebenfalls lombardische Merkmale auf 8 Dem Aufriss der drei Schiffe entsprechen die drei Portale das Hauptportal mit gering ausladendem Vorbau dem Mittelschiff die es flankierenden ursprunglichen kleineren Seitenportale den Seitenschiffen Das Portal wurde ursprunglich von einer Vorhalle mit Baldachin geschutzt ahnlich dem der Kathedrale von Embrun Es handelt sich um ein sechsstufiges leicht angespitztes Archivoltenportal aus dem 17 18 Jahrhundert als man die Freitreppe baute 9 Eine der innere Archivolten aus Saulen mit kubischen Kapitellen stammt vom ursprunglichen Portal aus dem 13 Jahrhundert Die aussere Archivolte reicht hinauf bis uber den letzten Bogenscheitel und wird mit leichtem Gefalle nach beiden Seiten abgeschlossen Uber der zweiflugeligen uppig dekorierten Holztur befindet sich in Hohe der Kampfer der Archivolten ein profilierter Sturzbalken uber dem sich ein leicht angespitztes Fenster offnet Der Portalvorbau wird bekront von einer Marienstatue nbsp HauptportalDie nahezu schmucklosen ehemaligen Seitenportale waren einflugelig und sind aus der Mitte der Seitenschiffe etwas nach aussen verschoben Sie bestanden aus rechteckigen Turoffnungen in die in den oberen Ecken profilierte Kragsteine hineinragten auf denen oberflachenbundig Sturzbalken aufliegen Der daruber befindliche angespitzte Keilsteinbogen umschliesst heute als Entlastungsbogen eine ebenso oberflachenbundige Ausmauerung die aber auch eine Fensteroffnung gewesen sein konnte Die beiden Turoffnungen sind ruckspringend vermauert worden Die so entstandenen Nischen lassen das Ganze als unfertige Baustelle erscheinen Die Seitenportale verloren mit der Herstellung der grossen gerundeten Freitreppe ihre Funktion Die drei Portale lassen vermuten dass die Fassade vor Erstellung der Krypta und der heutigen Freitreppe eine uber die ganze Langhausbreite reichende Freitreppe besass die die Horizontale betonte 10 Ein gutes Stuck uber den Seitenportalen ist in der Mitte der Seitenschiffe jeweils ein schlankes spitzbogiges Fenster ausgespart Der untere Bereich der Fassade wird oberseitig von einem lombardischen Bogenfries abgeschlossen das in Breite des Mittelschiffs in Hohe der Pultdachfirste der Seitenschiffe zunachst waagerecht und uber den Seitenschiffen knapp unter und parallel zu den Pultdachortgangen schrag verlauft Es weist oberseitig ein schlankes Kragprofil auf Knapp einen halben Meter uber der Schwelle des Hauptportals steht die Fassadenwand auf einem geringen Sockelvorsprung dessen Aussenkanten aufwarts abgeschragt sind In deren Hohe liegen die Schwellen der Seitenportale Die ganze Komposition wird beherrscht von der hoch aufragenden Giebelwand des Mittelschiffs Die beiden Seiten werden durch breite Lisenen begrenzt die am oberen Ende in einen lombardischen Bogenfries ubergehen der knapp unter den leicht auskragenden Ortgangen des Satteldachs bis hoch zum First verlauft In der Mitte der Giebelwand ist ein grosses leicht angespitztes Fenster ausgespart das auf dem unteren Bogenfries aufsteht Die Gewandekanten sind in drei Ruckversatze ausgelost Das Fenster wird bis in Hohe seiner Bogenansatze durch Saulchen mit kubischen Kapitellen in drei schlanke leicht angespitzte Offnungen unterteilt Knapp uber deren Scheiteln steht eine angespitztes Bogenfeld das mit dichtem Masswerk dekoriert ist Das Fenster erinnert an ein italienisches Detail nbsp NordportalDie Freitreppe erschliesst sowohl das Langhaus als auch die darunter befindliche Krypta und besteht aus drei Laufen Sie besitzt insgesamt einen halbkreisformigen Grundriss dessen Stufen sich um das halbkreisformige Podest vor dem Portal herum winden Etwa in Breite des Portalvorbaus offnet sich vor dem Podest ein fast rechteckiger Bereich der seitlich von Wanden und daruber von einer steinernen Balustrade im Verlauf der nach oben fuhrenden Laufe begrenzt wird Letztere bestehen aus 12 und 13 gebogenen Stufen Zwischen den Balustraden fuhrt eine dritte Treppe abwarts bis unter das Treppenpodest wo sich der Eingang in die Krypta befindet In dem oben genannten Sockel der Fassade ist im Bereich der ersten drei Treppenstufen beider Seiten oder in der Achse des Seitenschiffs je ein Zwillingsfenster mit schlanken Offnungen ausgespart das den ruckwartigen Bereich der Krypta belichtet Die beiden leicht angespitzten Bogen stehen gemeinsam auf einem Saulchen mit einem kubischen Kapitell und einer ebensolchen Basis Auf der Nordseite wo sich der Bischofspalast befindet ist im vierten Joch des Seitenschiffs ein Seitenportal eingelassen das grosse Ahnlichkeiten mit dem Hauptportal im Westen aufweist Die Gewande wurden im 19 Jahrhundert recht ungeschickt restauriert Die inneren Archivolten stammen aus dem 13 Jahrhundert eine davon besteht wieder aus Saulchen mit kubischen Kapitellen Die drei ausseren stammen aus dem 18 Jahrhundert Die profilierten Kragsteine unter dem Tursturz sind modern Ein ebensolches Seitenportal gab es vor der Errichtung der Sakramentskapelle auf der Sudseite Uber die ersten vier Joche der Nordwand verlauft unmittelbar unter dem weiter ausladenden Traufgesims ein Bogengesims wie man es von der Fassade schon kennt Im dritten Joch erkennt man hoch oben in der Mauer eins Schiessscharte Unter den Traufen dieser Wand ist eine Hangedachrinne angebracht die das Regenwasser uber Fallrohre kontrolliert ableitet nbsp Glockenturm und Chor von NOMan wundert sich uber die sehr kleinen Fenster in den Wanden der Seitenschiffe Dies wurde vorgenommen um sie so wenig wie moglich zu schwachen 11 Am ganzen Bauwerk kennt man keine Strebepfeiler sowohl in den Seitenschiff wie in den Mittelschiffseitenwanden Das fur diese Gegend kuhne Mauerwerk verlasst sich demnach ganz auf seine Wanddicken mit gut einem Meter und die Qualitat seines Mauerwerks 12 Auf dem sichtbaren Teil der Nordwand und der nordlichen Apsidiole verlauft der gleiche Sockel wie auf der Fassade Vom ursprunglichen Chorhaupt ist der mittlere Abschnitt aus einem Chorjoch und einer halbrunden Apsis nicht mehr erhalten Lediglich der aussere Teil der seitlichen Apsidiolen vor den Kopfenden der Seitenschiffe ist sichtbar geblieben Sie sind von halben Kegeldachern mit Ziegeln in romischem Format uberdeckt deren Traufziegel uber einem Traufgesims frei auskragen Unmittelbar unter diesem Traufgesims gibt es wieder das bekannte Bogengesims das an seinen Enden oberflachenbundig in schlanke Lisenen ubergeht Der ursprunglich mittlere Abschnitt des Chorhauptes war ahnlich gestaltet Er wurde im 17 Jahrhundert durch ein nuchternes Bauwerk eines neuen Chors der auf einem fast quadratischen Grundriss steht und von einem flach geneigten Satteldach uberdeckt ist dessen Traufen die Apsidiolendacher um etwa 1 50 Meter uberragen Seine Ostwand ist ganzlich verdeckt durch das unmittelbar angeschlossene Nachbargebaude Die nordliche Seitenwand des Chors ist von zwei rundbogigen Fenstern durchbrochen Auf dieser Seite erkennt man dass der Chor ganzlich unterkellert ist Der Keller weist hier eine Zugangstur und einen grossen rundbogigen Durchlass auf Uber dem Dach des Chors sieht man noch den oberen Teil der ostlichen Giebelwand des Mittelschiffs dessen Ortgange wieder von den bekannten Bogengesimsen dekoriert sind Inmitten der Giebelwand ist ein angespitztes Fenster ausgespart Uber dem leicht rechteckigen Grundriss des sechsten Jochs des nordlichen Seitenschiffs erhebt sich der Glockenturm An seiner Sudmauer entstand im 18 Jahrhundert der massive Unterbau dessen aufeinander folgenden Einsturze eine vollstandige Umarbeitung und Verstarkung erforderlich machten 13 Der heutige Glockenturm stammt aus dem 18 Jahrhundert Er beherrscht mit seiner weissen Masse die ganze Altstadt Wie in der Provence ublich ist er schlicht gestaltet Er besteht aus einem recht hohen unteren Geschoss das etwa in Hohe der Traufen des Mittelschiffs abschliesst das von drei weiteren deutlich weniger hohen Geschossen gefolgt wird die alle durch ein schlichtes Kragprofil unterteilt werden Nur die obersten beiden Geschosse werden von schlanken rundbogigen Klangoffnungen allseitig durchbrochen in denen die Glocken frei aus und einwarts schwingend aufgehangt sind Das oberste Geschoss mit geringster Hohe ist von einem begehbaren Dach abgedeckt was an zwei kleinen Wasserspeiern ein Stuck unterhalb der Geschossoberkante erkennbar ist nbsp Reliquie des hl HonoratusAusstattung Bearbeiten Reliquien des heiligen Honoratus werden in einem holzgeschnitzten farbig gefasste Reliquienschrein aufbewahrt Sie kamen im Jahr 1391 in die Gegend nachdem 1390 ein Monch von Saint Victor die in Arles aufbewahrten Reliquien entwendet und sie nach einem Aufenthalt in Ganagobie dem Kloster Lerins angeboten hatte wo einer seiner Verwandten Messner war Die feierliche Ubernahme dieses Geschenks erfolgte in Lerins am 20 Januar 1391 14 Ein Retabel der Schule von Nizza Ende des 15 Jahrhunderts stellt in einer gotischen Holzrahmung den heiligen Honorat den heiligen Papst Klemens und den heiligen Bischof Lambert von Vence dar Die benachbarte Tafel von Gaillard 1643 zeigt eine Beschneidung Christi Ein wichtiges Bild die Himmelfahrt Mariens von Subleyras 1741 bedeckt die Ruckwand des Chors Im sudlichen Seitenschiff befindet sich eine Gruppe von Bildern des Malers Peter Paul Rubens aus dem Jahr 1602 Es handelt sich um eine Kreuzigung eine Dornenkronung und eine Hl Helena Rubens schuf die Bilder ursprunglich fur die Kirche Santa Croce in Gerusalemme in Rom Spater gelangten sie in Privatbesitz und schliesslich in das Hospital von Grasse In der eleganten Sakramentskapelle sieht man eine Fusswaschung von Jean Honore Fragonard 1755 ein seltenes Beispiel religioser Malerei dieses in Grasse geborenen Kunstlers Den barocken Dekor der vier Evangelisten schuf Johann Baptist Bailet Der Altar von Fossati 1750 ist bemerkenswert 15 nbsp Dornenkronung von Rubens nbsp Altar nbsp Reliquienschreine und liturgische Gerate nbsp Skulpturen u liturgische Gerate nbsp Hl Honorat zwischen Papst Klemens u Bischof LambertOrgel Bearbeiten nbsp Westwerk mit Blick auf die OrgelDie Orgel wurde 1855 von dem Orgelbauer De Junkg Toulouse erbaut und zuletzt 1981 durch die Orgelbaufirma 1981 restauriert und erweitert Das Instrument hat 39 Register auf drei Manualen und Pedal Die Trakturen sind mechanisch und mit Barker Maschinen verstarkt 16 I Positif de Dos C f31 Bourdon 8 2 Flute D 8 3 Montre 4 4 Nasard 2 2 3 5 Doublette 2 6 Tierce 1 3 5 7 Plein jeu IV8 Cromorne 8 II Grand Orgue C f39 Bourdon 16 10 Salicional 16 11 Montre 8 12 Bourdon 8 13 Salicional 8 14 Prestant 4 15 Dulciane 4 16 Doublette 2 17 Cornet harmonique V18 Fourniture IV19 Cymbale IV20 Bombarde 16 21 Trompette 1ere 8 22 Trompette 2eme 8 23 Clairon 4 III Recit expressif C f324 Gambe D 16 25 Bourdon 8 26 Salicional 8 27 Flute harmonique D 4 28 Octavin 2 29 Plein jeu III30 Cor anglais 16 31 Trompette 8 32 Hautbois 8 33 Voix humaine 8 Tremolo Pedale C f134 Contrebasse 16 35 Quinte 10 2 3 36 Flute 8 37 Flute 4 38 Ophicleide 16 39 Trompette 8 30 Clairon 4 Koppeln I II III II I P II P III PCharakter und einige Daten Bearbeiten Die Kathedrale Notre Dame von Grasse gehorte offensichtlich der Kunst der Seealpen an wahrend nur wenige Kilometer entfernt die heute nicht mehr existierende Abteikirche von Lerins nach provenzalischem Vorbild erbaut worden ist Die Kathedrale von Grasse ubernahm Elemente Konstruktionsformen und Dekor aus Norditalien runde Saulen quadratische Kompositionsmuster der Fassade und der Portale kubische Kapitelle lombardische Bogenstellungen und andere Man fugte hier allerdings diese Elemente in einer besonderen Form zusammen So vereinigte man innen eng miteinander verbundene Volumina mit Konzeptionen provenzalischer Architekten 17 Zweifellos wurden Dekorateure und Arbeitskrafte von jenseits der Berge herangezogen Grasse pflegte Handels und sogar politische Beziehungen zu Italien Dokumentiert sind Bundnisse der Stadtrate das erste mit Pisa 1179 dann mit Genua 1198 Diesen letzteren Vertrag bestatigte man sich immer wieder so etwa 1227 1251 und 1288 1227 unterbrach die Besetzung durch den Grafen der Provence Raimond Berenger dies Beziehungen keineswegs Schliesslich stammte auch der Propst von Antibes der Vogt von Grasse die Person der die Hauptverdienste um die Neuorganisation der Diozese von Grasse zukamen aus dem Piemont Ebenfalls gehorte dazu auch der beruhmte Jurist Henri de Bartholomei der kurz danach Bischof von Sisteron wurde bevor er als Kardinal Bischof von Ostia und Velletri starb 18 Die entwickelten Kreuzrippengewolbe mit ihren Kapitellen die spitzen Gurtbogen und die Schlusssteine das Muster in den Spitzbogen der Fenster die direkte Belichtung des Schiffs selbst an der Nordseite legen eine Entstehung des Bauwerks im Verlauf des 13 Jahrhunderts nahe Die Kuhnheit des Mittelschiffs zeigt sich am lombardischen Giebel an der Fassade und dem ehemaligen Chorhaupt welches wie die Chorapsis von Senez skulptiert ist aber fortlaufende Gesimsbander bildet Die Ubereinstimmung der Fassade mit der Spatromanik Liguriens wurde bereits erwahnt Alles schliesst darauf dass man fur den kunftigen Bischof eine wirklich neue Kirche bauen wollte denn Grasse wurde 1244 Bischofssitz Literatur BearbeitenJaques Thirion Romanik der Cote d Azur und der Seealpen Echter Verlag Wurzburg 1984 ISBN 3 429 00911 1 S 211 221Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cathedrale Notre Dame du Puy de Grasse Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Jaques Thirion Romanik der cote d azur und der Seealpen 1984 S 211 Thirion 1984 S 211 Thirion 1984 S 212 Thirion 1984 S 212 Thirion 1984 S 212 Thirion 1984 S 212 213 Thirion 1984 S 213 Thirion 1984 S 217 Thirion 1984 S 217 Thirion 1984 S 217 Thirion 1984 S 219 Thirion 1984 S 219 Thirion 1984 S 220 Thirion 1984 S 221 Thirion 1984 S 221 Informationen zur Orgel auf der Website orgue free fr unter dem Stichwort Grasse Thirion 1984 S 222 Thirion 1984 S 222 43 657861 6 924722 Koordinaten 43 39 28 N 6 55 29 O Normdaten Geografikum GND 7719915 7 lobid OGND AKS VIAF 247450404 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale Notre Dame du Puy Grasse amp oldid 235883255