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Karpathit ehemals Pendletonit 1971 umbenannt 5 ist ein eher selten vorkommendes Kohlenwasserstoff Mineral aus der Mineralklasse der organischen Verbindungen Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung C24H12 und bildet gelbe bis gelbgrune durchsichtige Kristalle die einen Glanz ahnlich Glas oder Diamant aufweisen Chemisch handelt es sich um den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoff Coronen 6 KarpathitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1971 s p 1 IMA Symbol Cpa 2 Chemische Formel C24H12 1 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Organische Verbindungen KohlenwasserstoffeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IX B 02 IX B 02 060 10 BA 30 50 03 07 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 4 Raumgruppe P21 c Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14 bzw P21 n Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 3 Gitterparameter a 10 03 A b 4 69 A c 16 01 Ab 69 0 3 Formeleinheiten Z 2 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 1Dichte g cm3 1 35 bis 1 4Spaltbarkeit vollkommen nach 001 Bruch Tenazitat sprodeFarbe gelb bis gelbgrunStrichfarbe hellgelbTransparenz durchsichtigGlanz Diamantglanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 760 bis 1 780nb 1 780 bis 1 982ng 2 050 bis 2 150 5 Doppelbrechung d 0 290 bis 0 370 5 Optischer Charakter zweiachsig wechselndPleochroismus nicht vorhandenWeitere EigenschaftenBesondere Merkmale fluoreszierend Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Karpathit bei Olenjowo auch Olenevo in der ukrainischen Oblast Transkarpatien Die Erstbeschreibung erfolgte 1955 durch G L Piotrowski russisch G L Piotrovskij der das Mineral nach dessen Typlokalitat in den Karpaten fruher Karpathen benannte Ein Aufbewahrungsort fur das Typmaterial des Minerals ist bisher nicht bekannt 7 8 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Karpathit zur Mineralklasse der Organischen Verbindungen und dort zur Abteilung der Kohlenwasserstoffe wo er zusammen mit Branchit ehemals Hartit Dinit Fichtelit Flagstaffit Kratochvilit Simonellit und dem inzwischen als fraglich geltenden Phylloretin sowie im Anhang mit Idrialin Kladnoit Refikit und den ebenfalls als fraglich geltenden Graebeit Scharizerit und Ulmit die Gruppe der Carbocyclischen Verbindungen mit der System Nr IX B 02 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IX B 02 60 In der Lapis Systematik entspricht dies der Abteilung Stickstoff freie Kohlenwasserstoffe wo Karpathit zusammen mit Dinit Fichtelit Flagstaffit Hoelit Idrialin Branchit Kratochvilit Phylloretin Ravatit Refikit Simonellit und Wampenit eine Gruppe mit Ringformigen Strukturen bildet 9 Auch die von der IMA zuletzt 2009 aktualisierte 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Karpathit in die Abteilung der Kohlenwasserstoffe ein Diese ist allerdings weiter unterteilt und das Mineral ist in der unbenannten Unterabteilung 10 BA zu finden wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 10 BA 30 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Karpathit ebenfalls in die Klasse und dort in die gleichnamige Abteilung der Organischen Minerale ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 50 03 07 innerhalb der Unterabteilung Salze organischer Sauren Kohlenwasserstoffe zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Struktur von Karpathit chemisch Coronen Karpathit kristallisiert im monoklin prismatischen Kristallsystem in der Raumgruppe P21 c Raumgruppen Nr 14 Vorlage Raumgruppe 14 oder P21 n Nr 14 Stellung 2 Vorlage Raumgruppe 14 2 mit den Gitterparametern a 10 03 A b 4 69 A und c 16 01 A b 69 0 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Die Kristallstruktur von Karpathit besteht aus sechs anellierten Benzolringen Eigenschaften BearbeitenUnter Bestrahlung mit langwelligem UV Licht wird Karpathit zu einer kraftigen strohgelben Fluoreszenz angeregt Die Mohsharte betragt wie die von Talk nur 1 was bedeutet dass das Mineral bereits mit dem Fingernagel geritzt werden kann Mit einer Dichte von 1 35 bis 1 4 g cm ist es nur wenig schwerer als Wasser 1 g cm Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Karpathit gelb als Teileinschluss in mikrokristallinem Quarz aus der Picacho Mine bei New Idria San Benito County Kalifornien USAKarpathit bildet sich durch hydrothermale Vorgange niedriger Temperatur in Hohlraumen von Diorit Porphyr Gesteinen Begleitet wird er von Baryt Calcit Cinnabarit Idrialin Quarz und anderen Als Fundorte sind bisher neben seiner Typlokalitat Transkarpatien nur noch bei Presov in der Slowakei und Kalifornien in den USA 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenG L Piotrovskij Karpatit Novyi organicheskij Mineral iz Zakarpatya In Mineralogicheskij Sbornik Lvovskogo Geologicheskogo Obshestva Band 9 1955 S 120 127 russisch rruff info PDF 1 4 MB abgerufen am 31 Oktober 2022 englische ubersetzung G L Piotrovsky Karpatite a new organic mineral from Transcarpathia In Mineralogicheskii Sbornik Karpatite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 53 kB abgerufen am 31 Oktober 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carpathite Sammlung von Bildern Karpathit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 31 Oktober 2022 Carpathite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 31 Oktober 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 1 Februar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 723 englisch David Barthelmy Karpatite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 31 Oktober 2022 englisch a b c Carpathite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 1 Februar 2023 englisch Eintrag zu Pendletonit In Rompp Online Georg Thieme Verlag abgerufen am 7 Juni 2014 Karpatite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 53 kB abgerufen am 1 Februar 2023 Catalogue of Type Mineral Specimens C PDF 312 kB Commission on Museums IMA 9 Februar 2021 abgerufen am 31 Oktober 2022 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 31 Oktober 2022 englisch Fundortliste fur Karpathit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 1 Februar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karpathit amp oldid 239001148