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Karl Grenacher 3 November 1907 in Brugg 5 Februar 1989 in Baden Kanton Aargau war ein Schweizer Musikpadagoge Chorleiter und Pianist Karl Grenacher Musikdirektor am Lehrerseminar Wettingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1907 bis 1930 2 Musikpadagoge 3 Musiker 4 Tontrager 4 1 Horbeispiele 5 LiteraturLeben 1907 bis 1930 BearbeitenGrenacher wuchs in einem musikliebenden Elternhaus auf Bei Marie Amsler und Emil Heuberger erhielt er erste Anleitungen im Klavierspiel und bei Mimi Scheiblauer in Rhythmischer Gymnastik so die damalige Bezeichnung In seine Bezirksschulzeit bis 1924 fielen bereits die ersten Auftritte als Aushilfsorganist in der Stadtkirche Brugg sowie als Pianist in Beethovens 1 Satz des C Dur Klavierkonzertes Von 1924 bis 1927 absolvierte er das Gymnasium in Zurich In dieser Zeit zeigte er bereits eine rege musikalische Tatigkeit Er wirkte 1925 als Solist mit dem Orchesterverein Brugg im Klavierkonzert A Dur von Mozart 1926 spielte er an einem Kammermusikabend Werke von Mozart Dvorak und Beethoven 1927 ubernahm er die Chorleitung des Kirchenchors Windisch Ebenfalls in dieser Zeit kam Grenacher mit Musik von Othmar Schoeck Heinrich Kaminski und Ferruccio Busoni in Beruhrung und damit zu Erfahrungen die ihm nach seinen Worten Wegweisung bedeuteten Von 1927 bis 1930 absolvierte er das Konservatorium Zurich und beendete es mit Lehrdiplomen zu Klavier Orgel und Schulgesang Seine Lehrer waren Emil Frey im Klavierspiel Paul Muller Zurich in Kontrapunkt Hermann Dubs in Sologesang und Chorleitung und Volkmar Andreae im Dirigieren Musikpadagoge Bearbeiten1930 gewann Grenacher das Friedrich Hegar Preis Wettspiel Das damit verbundene Stipendium ermoglichte ihm ein Studienjahr in Leipzig mit Weiterbildungen in Klavier Orgel Cembalo und Chorleitung u a bei Gunther Ramin 1931 wahlte ihn das aargauische Lehrerseminar Wettingen als Lehrer fur Gesang und Klavier Bis 1973 lag die musikalische Ausbildung der Volksschullehrkrafte in seinen Handen Zu Beginn erteilte er Unterricht in Gesang Klavier und Orgelspiel sowie in Chorleitung Bei immer grosser werdenden Schulerzahlen lag der Schwerpunkt seines Wirkens im Gesangsunterricht der Klassen und in der Leitung des grossen Seminarchors Grenacher selbst sah seine Tatigkeit als Musikpadagoge stets als Mittelpunkt seines Lebens In einem Aufsatz von ihm ist zu lesen Erziehung zur Musik ist Erziehung durch Musik Wichtig war ihm bei seinen Schulern Verstandnis und Liebe zum Musischen zu wecken Dazu gehorte ebenso das Vermitteln der Musiktheorie der Atemtechnik der Stimmbildung die Erziehung zum Horen und das eigene musikalische Tun Grenacher fuhrte seine Seminaristen erst einmal zu einfachen ein und zweistimmigen Volksliedern Im grossen Seminarchor folgten dann geistliche und weltliche Werke aus dem sechzehnten Jahrhundert bis zur Gegenwart hie und da auch Bachkantaten und Oratorien Auch im Liedwesen an der Volksschule wurde der Einfluss Grenachers spurbar Er war massgebend am Entstehen und Gestalten der beiden Gesangbucher Es tonen die Lieder und Lasset uns singen beteiligt Er blieb seiner Berufung junge Menschen zur Musik hinzufuhren konsequent treu So lehnte er Angebote an andere Stellungen ab auch weil er sich nicht gerne im Rampenlicht sehen wollte Musiker BearbeitenNachdem er sich in seiner Lehrtatigkeit eingearbeitet hatte begann Grenacher eine intensive und vielseitige Konzerttatigkeit aufzubauen Erst in Hauskonzerten dann in seminarinternen Darbietungen Serenaden und Abendmusiken in der Kirche im Kreuzgang oder im Hof des Klosters Wettingen trat er auf 1935 fuhrte er die Wettinger Sommerkonzerte ein Sie wurden mit bis zu zehn Auffuhrungen pro Jahr zur Tradition bis 1983 als er nach 47 Zyklen die Organisation und Leitung dieser Konzerte in jungere Hande legte Am Aargauertag der Schweizerischen Landesausstellung vom 25 August 1939 in Zurich ubernahm Grenacher die Aufgabe im Aargauer Festspiel 0 userwelte Eidgnossschaft mit uber 800 Mitwirkenden die Festspielmusik zu dirigieren Die Musik nach dem Motiv eines Vermahnliedes aus dem 16 Jahrhundert stammte von Werner Wehrli und wurde durch den Basler Orchesterverein und zusammengefasste Aargauer Chore aufgefuhrt Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden unter seiner Leitung der Wettinger Kammerchor und das Wettinger Kammerorchester bestehend vor allem aus ehemaligen Seminaristen In den Wettinger Sommerkonzerten wurden eine grosse Zahl meist geistlicher Werke dargeboten wie z B Sonnengesang von Paul Muller Zurich Totentanz von Hugo Distler Chorsuite Neue Kraft Psalm 93 von Willy Burkhard Magnificat 1610 von Claudio Monteverdi h moll Messe von J S Bach das Requiem von W A Mozart die Messe in e von Anton Bruckner In gegen 250 Liederabenden im In und Ausland zeigte sich Grenacher als Liedbegleiter so von Maria Stader Agnes Giebel Ilona Durigo Margrit Conrad Hedi Graf Elisabeth Zinniker Ernst Haefliger Julius Patzak Felix Loeffel Arthur Loosli und Kurt Widmer Er musizierte u a zusammen mit Aida Stucki Stefi Geyer und Hansheinz Schneeberger Violine sowie Clara Haskil und Dinorah Varsi Klavier Mehrere Jahre leitete er den Orchesterverein Aarau und den Frauenchor Brugg Er gestaltete liturgische Abendfeiern in der Aarauer Stadtkirche und spielte an Orgelabenden oft gemeinsam mit Choren und Instrumentalisten des Seminars Wettingen Auch im reformierten Kirchenmusikseminar im aargauischen Musikrat und in der Inspektorenkonferenz der Kantonsschule Aarau war er tatig Mit der Leitung der Aargauischen Lehrergesangvereinigung von 1965 bis 1981 konnte Grenacher in verschiedenen aargauischen Stadten eine Reihe Auffuhrungen von Werken verwirklichen welche einen grossen Chor benotigen Oratorien von Bach und Handel das Deutsche Requiem von Brahms Messen von Schubert und Bruckner Golgotha von Frank Martin In der Rezension zum Liederabend in der Tonhalle Zurich vom 7 Mai 1947 mit dem Liederzyklus Die schone Mullerin schrieb Willi Schuh in der Neuen Zurcher Zeitung Ein Meistersinger muss es sein ein Meister der Nuance und ein Kunstler der mit dem Herzen bei der Sache ist Und es muss ihm ein Musiker zur Seite stehen der mit dem Sanger mitzuatmen mitzufuhlen und die feinsten und reichsten pianistischen Farben aus dem Erleben der Schubertschen Musik zu schopfen weiss Ein solch ideales Paar bildeten Julius Patzak und Karl Grenacher die der Liederfolge eine Wiedergabe bereiteten die mit der zartesten Durchbildung der musikalischen Gefuhlssprache eine kostliche Frische und Unmittelbarkeit verband Im Berner Bund war im Februar 1979 zu einem Liederabend von Arthur Loosli mit Liedern von Brahms und Schubert zu lesen Der Sanger hatte diesmal Karl Grenacher als Partner am Klavier mit welchem ihn eine einzigartige Ubereinstimmung verbindet Erneut erlebte man Karl Grenachers intuitive Versenkung in die Welt von Schuberts letzten Liedern die die Klavierstimme mit dem gesungenen Part zu einer vollendeten Einheit verschmelzen lasst Grenacher erhielt auch Einladungen fur Konzerte im Ausland So begleitete er 1958 in Barcelona im Palacio de la musica den Tenor Ernst Hafliger am Klavier Grenacher pragte das aargauische und schweizerische Musikleben als Lehrer und Erzieher und in seiner Konzerttatigkeit Er wurde fur seine Verdienste 1978 zum Ehrensenator der aargauischen Kulturstiftung Pro Argovia ernannt In seinem Maturaaufsatz 1927 schrieb Grenacher Und wenn ich nun gerade eine Kunst als Gabe erhalten habe die Kunst die doch nur das Hohe Edle will so geschah es deshalb dass ich mithelfe an dem grossen Werk die Menschen zu all dem Schonen hinzufuhren Tontrager BearbeitenOthmar Schoeck Der Postillon Op 18 Diverse Lieder und Chorwerke Ernst Haefliger Tenor Seminarchor Wettingen Wettinger Kammerchor Wettinger Kammerorchester Karl Grenacher Leitung und Klavier Jecklin Disco JD 504 2 Aufnahmejahr 1967 Othmar Schoeck Nachhall Op 70 Lieder nach Eichendorff und Hesse Arthur Loosli Bariton Kammerensemble Radio Bern Karl Grenacher Klavier Leitung Theo Hug Jecklin Disco JD 535 2 Aufnahmejahre 1973 und 1988 Othmar Schoeck Chorlieder Seminarchor Wettingen Karl Grenacher Leitung swisspan 510 074 CD Lieder von Othmar Schoeck und Johannes Brahms Margrit Conrad Amberg Alt Karl Grenacher Klavier Schallplatte Jecklin 217 Franz Schubert Winterreise Arthur Loosli Bass Karl Grenacher Klavier Akzent Recordings Jecklin c1989 Theodor Frohlich Aus der Ferne Funf Lieder Ernst Haefliger Tenor Karl Grenacher Klavier CT 64 5 Franz Schubert Schwanengesang Arthur Loosli Bass Bariton Karl Grenacher Klavier Schallplatte Akzent WA 3129 BHorbeispiele Bearbeiten Seminarchor Wettingen Karl Grenacher s Seeli von Othmar Schoeck https www youtube com watch v IfjEoC604oo Arthur Loosli Karl Grenacher Winterreise Op 89 D 911 No 5 Der LindenbaumLiteratur BearbeitenBadener Neujahrsblatter 1961 Ernst Gerber 1974 Gotthilf Hunziker doi 10 5169 seals 323620 und 1990 August Susstrunk PDF Schulblatt des Kantons Aargau 1989 Nr 7 Seiten 10 16Normdaten Person GND 134390741 lobid OGND AKS LCCN no91021327 VIAF 58642888 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grenacher KarlKURZBESCHREIBUNG Schweizer Musikpadagoge Chorleiter und PianistGEBURTSDATUM 3 November 1907GEBURTSORT BruggSTERBEDATUM 5 Februar 1989STERBEORT Baden Kanton Aargau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Grenacher amp oldid 223812935