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Karl Friedrich Ludwig Heinrich Furst zu Hohenlohe Kirchberg 2 November 1780 in Kirchberg 10 Dezember 1861 ebenda war ein wurttembergischer Offizier und Standesherr aus dem frankischen Hochadelsgeschlecht zu Hohenlohe Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung 2 Leben 3 Familie 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Belege und Anmerkungen 7 WeblinksAbstammung BearbeitenKarl Friedrich Ludwig war der Sohn des in osterreichischen Diensten stehenden Oberstleutnants des Dragoner Regiments Ansbach Friedrich Karl Prinz zu Hohenlohe Kirchberg 1751 1791 und dessen erster Ehefrau Friederike Caroline Grafin zu Lowenstein Wertheim Virneburg 1757 1839 Die Ehe seiner Eltern wurde 1785 geschieden Zweite Ehefrau des Vaters wurde 1787 Christiane Louise zu Hohenlohe Kirchberg Tochter des Grafen Christian August zu Solms Laubach Prinz Karl Friedrich Ludwig war ein Neffe der Fursten Christian Friedrich Karl zu Hohenlohe Kirchberg und Friedrich Karl zu Lowenstein Wertheim Freudenberg Leben BearbeitenKarl Friedrich Ludwig kam nach dem Tod seines Vaters ab 1791 unter die Obhut seines Onkels Friedrich Eberhard zu Hohenlohe Kirchberg 1737 1804 Dieser sorgte fur seine Unterbringung in der Hohen Karlsschule in Stuttgart wo er bis zu seinem 15 Lebensjahr studierte 1796 trat er in die Wurttembergische Armee ein und wurde Leutnant im Infanterie Regiment von Hugel welches 1794 aus den beiden Infanterie Bataillonen der Garde Legion gebildet worden war 1798 wechselte er zur Armee des Kaisers und somit in habsburgisch osterreichische Dienste Sein Einsatz vollzog sich zunachst in Italien Nach den Feldzugen der Jahre 1800 und 1805 kam er in die Garnison nach Prag 1808 berief ihn Konig Friedrich von Wurttemberg zuruck in die Wurttembergische Armee Dort wurde er Obristleutnant und Bataillons Kommandant Er beteiligte sich am Russlandfeldzug 1812 und drang mit der Grossen Armee als Oberst des wurttembergischen Infanterie Regiments Nr 3 bis Moskau vor 1 Im Herbst 1812 uberlebte er den katastrophalen Ruckzug der Grossen Armee aus Russland Von etwa 15 800 wurttembergischen Soldaten welche im Marz 1812 ausmarschierten gab es nur sehr wenige Ruckkehrer weit unter 10 Prozent die Anfang des Jahres 1813 wieder die Heimat erreichten Auch bei den Offizieren lagen die Verluste bei etwa 45 ungewohnlich hoch 2 Karl Friedrich Ludwig beteiligte sich ab 1813 an den Befreiungskriegen Dabei stand er als Generalmajor unter der Fuhrung des Kronprinzen Wilhelm von Wurttemberg 1817 wurde er Kommandant der 4 wurttembergischen Infanterie Brigade in Ulm Im Jahre 1820 ernannte ihn der Konig zum Gouverneur von Heilbronn und damit wechselte er auch das Kommando zur 2 wurttembergischen Infanterie Brigade deren Standort sich ebenfalls in Heilbronn befand 3 1828 erfolgte die Ernennung zum Gouverneur der Haupt und Residenzstadt Stuttgart sowie zum Kommandanten der 1 Infanterie Division 4 Seit 25 Dezember 1836 war Karl Friedrich Ludwig als Nachfolger seines kinderlos gebliebenen Cousins Georg Ludwig Moritz 1786 1836 der neue Furst zu Hohenlohe Kirchberg Deshalb reichte Karl Friedrich Ludwig seinen Abschied aus der Wurttembergischen Armee ein der ihm am 2 Februar 1837 durch ein Schreiben des Geheimen Ratsprasidenten Eugen von Maucler im Namen des Konigs genehmigt wurde 5 Damit verbunden war das Recht den Titel und die Uniform eines Generalleutnants weiter zu fuhren 6 Als Standesherr und Furst zu Hohenlohe Kirchberg bekleidete er das Amt des Erbreichsmarschalls im Konigreich Wurttemberg 7 und besass ein Mandat in der Ersten Kammer der Wurttembergischen Landstande Von 1836 bis 1845 erschien er personlich zu den Sitzungen der Ersten Kammer war danach jedoch permanent abwesend und liess sich auch in seinem Stimmrecht durch niemanden vertreten In seiner Residenz Kirchberg veranlasste er am Schloss und in der naheren Umgebung grosszugige Verbesserungen und Verschonerungen Er widmete sich verstarkt seinen musischen Neigungen So malte und zeichnete er spielte aber auch hervorragend Klavier Nach den Ereignissen der Deutschen Revolution 1848 1849 zog sich Furst Karl Friedrich Ludwig weitgehend aus dem offentlichen Leben zuruck und verbrachte die letzten Jahre als Privatmann in seinem Schloss Er erschien auch nicht mehr zum offentlichen Gottesdienst Familie BearbeitenKarl Friedrich Ludwig heiratete als Erbprinz zu Hohenlohe Kirchberg in Ulm am 26 Mai 1821 Marie Freiin von Rottenburg 15 Dezember 1802 in Berlin 22 Januar 1882 in Kirchberg Sie war eine Tochter aus der morganatischen Ehe des Herzogs Heinrich Friedrich Karl von Wurttemberg mit Christine Caroline Freifrau von Rottenburg seit 1825 Grafin von Urach Furst Karl Friedrich Ludwig war als Standesherr sozial sehr engagiert kummerte sich um Hilfsbedurftige und liess wohltatige Anstalten grunden Seine Frau Marie unterstutzte ihn dabei Im Jahre 1843 stiftete sie eine Kleinkinderschule in Kirchberg Die Ehe von Furst Karl Friedrich Ludwig und Marie blieb kinderlos Da auch die beiden Ehen des jungeren Bruders Christian Friedrich Ludwig Heinrich zu Hohenlohe Kirchberg 1788 1859 kinderlos geblieben waren erlosch die Linie zu Hohenlohe Kirchberg 1861 im Mannesstamm Das Grab des Fursten Karl Friedrich Ludwig befindet sich in der Furstengruft der Kirchberger Stadtkirche Ehrungen BearbeitenAm 18 Oktober 1812 verlieh ihm Kaiser Napoleon vor dem Kreml in Moskau in Anerkennung seiner Tapferkeit das Ritterkreuz der franzosischen Ehrenlegion 8 Goldene Medaille fur den Sieg am 1 Februar 1814 in der Schlacht bei La Rothiere sudlich von Brienne 3 Goldene Medaille fur den Sieg am 30 Marz 1814 in der Schlacht bei Paris 3 Ehrung als Kommandeur des Kaiserlich Osterreichischen Leopoldsordens 3 1814 wurde er Komtur des Wurttembergischen Militarverdienstordens am blauen Band 9 1814 verlieh ihm Konig Friedrich das Grosskreuz des wurttembergischen Zivilverdienstordens 10 1830 verlieh ihm Konig Wilhelm das Grosskreuz des Friedrichs Ordens 11 1832 verlieh ihm Konig Wilhelm das Grosskreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone 12 Literatur BearbeitenFrank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 379 Belege und Anmerkungen Bearbeiten Portrat des Prinzen beim Landesarchiv 1812 als Oberst des 3 wurttembergischen Regiments Die Zahlenangaben zu den Verlusten der wurttembergischen Armee im Russlandfeldzug von 1812 schwanken in der Literatur Nach Angabe in A Pfisters Werk Denkwurdigkeiten aus der wurttembergischen Kriegsgeschichte des 18 und 19 Jahrhunderts Verlag Carl Gruninger Stuttgart 1868 S 560 zogen im Jahre 1812 genau 383 Offiziere aus Wurttemberg aus und die Verluste lagen bei 166 Offizieren Bei den Mannschaften sind die Angaben ungenauer Pfister gibt 14 964 Soldaten an die im Marz 1812 auszogen jedoch sind die Verluste hier unklar da sie fur 1812 und 1813 nur in Summe aufgelistet sind Im Museumskatalog von Joachim Niemeyer und Christoph Rehm Hrsg Militargeschichte in Baden Wurttemberg Das Wehrgeschichtliche Museum in Rastatt Rastatt 2009 ISBN 3 9810460 4 8 finden sich auf den Seiten 113 und 114 zum Russlandfeldzug 1812 folgende Zahlen Als Rheinbund Staaten mussten Baden 7 200 und Wurttemberg 15 800 Mann fur die Grosse Armee stellen Von den Badenern kamen 145 Mann von den Wurttembergern 300 Mann zuruck Wer nicht tot war wurde gefangen und in das Innere Russlands bis nach Sibirien verschleppt Bis Mitte 1815 kehrten aus Kriegsgefangenschaft und Spitalern weitere 700 Badener und 1 500 Wurttemberger zuruck a b c d Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch Verlag Johann Friedrich Steinkopf Stuttgart 1824 S 64 Regierungsblatt fur das Konigreich Wurttemberg 1828 Hohenlohe wird wurttembergisch Ein Bilder Lese Buch herausgegeben vom Haus der Geschichte Baden Wurttemberg durch Karin Wohlschlegel Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993 ISBN 3 7995 0387 0 S 241 Regierungsblatt fur das Konigreich Wurttemberg 8 Februar 1837 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch Verlag Karl Aue Stuttgart 1858 S 12 Alfred Albrecht Mit Napoleon bis nach Moskau gezogen Hohenloher Tagblatt 8 September 2011 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch Verlag Karl Aue Stuttgart 1858 S 55 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch Verlag Johann Friedrich Steinkopf Stuttgart 1824 S 49 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch Verlag Karl Aue Stuttgart 1858 S 61 Koniglich Wurttembergisches Hof und Staatshandbuch Verlag Karl Aue Stuttgart 1858 S 32 Weblinks BearbeitenAlfred Albrecht Mit Napoleon bis nach Moskau gezogen Hohenloher Tagblatt 8 September 2011 Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Haus Hohenlohe Online Gotha von Paul TheroffNormdaten Person GND 136176372 lobid OGND AKS VIAF 80565456 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hohenlohe Kirchberg Karl Friedrich Ludwig zuALTERNATIVNAMEN Hohenlohe Kirchberg Karl Friedrich Ludwig Furst zuKURZBESCHREIBUNG wurttembergischer StandesherrGEBURTSDATUM 2 November 1780GEBURTSORT Kirchberg an der JagstSTERBEDATUM 10 Dezember 1861STERBEORT Kirchberg an der Jagst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Friedrich Ludwig zu Hohenlohe Kirchberg amp oldid 229646204