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Vorlage Infobox Ort in der Turkei Wartung EinwohnerOrtFehltKaraisaliHilfe zu Wappen Karaisali Turkei BasisdatenProvinz il AdanaKoordinaten 37 48 N 35 57 O 37 8 35 95 250 Koordinaten 37 48 0 N 35 57 0 OHohe 250 mTelefonvorwahl 90 322Postleitzahl 01 770Kfz Kennzeichen 01Struktur und Verwaltung Stand 2021 Gliederung 62 MahalleBurgermeister Saadettin Aslan MHP Postanschrift Karapinar MahallesiCumhuriyet Caddesi No 101770 Karaisali ADANAWebsite www karaisali bel trLandkreis KaraisaliEinwohner 21 967 1 2021 Flache 1 165 km Bevolkerungsdichte 19 Einwohner je km Kaymakam Mehmet KayaWebsite Kaymakam www karaisali gov trVorlage Infobox Ort in der Turkei Wartung Landkreis Karaisali ist eine Stadt und ein Landkreis in der Provinz Adana in der Turkei Karaisali liegt 50 Kilometer nordlich der Provinzhauptstadt Adana Seit einer Gebietsreform 2013 ist die Gemeinde flachen und einwohnergleich mit dem gleichnamigen Landkreis Die Einwohnerzahl betragt 21 967 Stand Ende 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Klima und Vegetation 3 Altere historische Schlaglichter 4 Karaisali im 19 Jahrhundert 5 Strukturierung seit dem 19 Jahrhundert 6 Situation in und nach den 1980er Jahren 7 Sehenswurdigkeiten 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie kleine turkische Kreisstadt Karaisali in der turkischen Provinz Adana liegt am Ubergang des tertiaren Hugellandes der oberen Cukurova Yuregir Ova in den Kilikischen Taurus nordwestlich des Provinzzentrums auf einer Hohe von 241 m Zentrum Der Kreis Karaisali ist von den Kreisen Imamoglu im Osten Cukurova und Saricam im Suden Tarsus und Pozanti im Westen und Aladag im Norden umgeben und hat eine Flache von 1165 km Der Fluss Seyhan Nehri bildet die ostliche Grenze des Landkreises Eglence Korkun Cakit Cayi und Ucurge sind perennierende Flusse die in den Seyhan munden Staudamme am Ucurge Nergizlik Baraji und am Seyhan Catalan Baraji decken den Trinkwasserbedarf der Region speziell den von Adana Klima und Vegetation BearbeitenDie Region Karaisali zeigt alle Merkmale eines mediterranen Klimas Die Sommer sind heiss und trocken die Winter warm und regnerisch Der Niederschlag wird im Allgemeinen durch Steigungsregen und mobile Luftmassen verursacht Die durchschnittliche Niederschlagsmenge betragt 917 mm im Jahr Besonders in der Sommersaison herrscht feuchtes heisses Wetter Die jahrliche Durchschnittstemperatur betragt 18 3 C Der kalteste Monat ist der Januar 8 82 C im Mittel der heisseste Monat ist der August 27 5 C im Mittel Die durchschnittliche Hochsttemperatur liegt bei 24 C und die durchschnittliche Tiefsttemperatur bei 13 9 C Entsprechend zeigt auch die Vegetation die Merkmale des mediterranen Klimas An Orten mit geringer Hohe ist Macchia verbreitet die wegen ihrer Fulle an Myrte von den Einheimischen Murtcu genannt wird In hoheren Lagen existieren degradierte Walder aus Eichen Kizilcam Pinus brutia Wacholder und Zedern zusammen mit Macchiebestanden Durre und die Lange der Sommersaison beeintrachtigen die Vielfalt der Vegetation 2 Altere historische Schlaglichter BearbeitenDen wenigen greifbaren Informationen zufolge begann die Entwicklung der Stadt Karaisali im Laufe des fruhen 19 Jahrhunderts Mit der Besiedlung der Region durch seldschukische Turken aber kam fur den Siedlungsplatz bereits deutlich vorher der Name Ceceli auf Er stammte von den Nachkommen der Nomadenfuhrer der Ramazanogullari und Menemenciogullari aus der Yuregir Ebene die diese Region bereits fruh besiedelt hatten Als Grenzmark zwischen Byzanz und islamischen Invasoren Araber Mameluken Seldschuken Turkmenen und Mongolen war der Grossraum der Cukurova Cilicia campestris zwischen dem 7 und 15 Jahrhundert standig Kriegsschauplatz Spatestens nach der Mongolenzeit 1256 1335 Reich der Ilchane hatte ein Siedlungsverfall eingesetzt Die Cukurova und benachbarte Gebiete verwandelten sich mit der Zeit in ein riesiges Winterweidegebiet eindringender nomadischer Stamme Etwa seit dem 14 Jahrhundert befand sich die Kustenebene in der Hand der Ramazanoglu Turkmenen In den 1340er Jahren hatte die Dynastie der Mamluken aus Kairo mit Unterstutzung nomadischer Kampfer den Ceyhan Fluss und sein Umland erobert Die Armenier Klein Armenien Sitz in Kozan Sis Camliyayla Namrun Anavarza Anazarbos waren besiegt Zehn Jahre spater standen die dortigen Turkmenen unter der Herrschaft von Ramazan dem Sohn eines Yurukenbeys der Ramazanogullari Sohne Nachkommen des Ramazan Ramazan Bey liess sich in Caldagi im Norden des heutigen Dorfes Camili Provinz Mersin nieder und wurde 1352 mit Zustimmung des agyptischen Mameluken Sultans Turmen zum Herrscher Emin der Region Adana bestimmt 1360 eroberte er die Stadt Adana Unter seinen loyalsten Mannern war damals unter anderem der Kampfer Kara Isa Nachdem dieser die Burg Annasa in einem schwierigen Kampf erobert hatte machte er sie zum Zentrum seiner Eroberungszuge und erhielt den Kizildag und Umgebung als Sommerweide Annasa Kalesi eine spatbyzantinische Verteidigungsburg im Bereich der Kilikischen Pforte 20 km nordwestlich von Karaisali und 5 km sudostlich von Pozanti dominiert das Becken von Pozanti auf 1800 m Hohe ostlich der Autobahn Pozanti Ankara am nordlichen Eingang des Cakit Cayi Durchbruchs durch den Taurus Die entsprechende Region wurde nach Kara Isa benannt Karaisali Neben der Gefolgschaft des Stammesfuhrer Kara Isa Bey lebten dort auch Stamme der Dundarli Hacili und Bulgarian Hamza Bey Sohn von Kara Isa erklarte 1427 dem Mamlukensultan in Kairo ebenfalls seine Loyalitat Sein Sohn Sevindik Bey stand um 1530 an der Spitze des Stammes In Dokumenten des osmanischen Archivs wird im Sandschak Adana Deed Tahrir Steuerregister fur die Jahre 1520 1550 fur 1526 uber die soziale und wirtschaftliche Situation Karaisalis ausfuhrlich berichtet Darin werden die Gemeinden obalar Lager der Nomaden in Karaisali aufgelistet Mustafali Tekehacili Ucar Murculu Koskerli Torasan Comakli Kocekli Asiksarili Digerkopekli Aldoshacili Nureddin Yapakoglu Comelek Elcik Orkudasik Alibeyli Ulukeci Turgudlu Saricobanli Seyhmehmedli Kesik Bayramlik Mutanli Babasioglu Albasli Orucbeyli Kecili Avcihacili Bektasli Botuklu Yapallioglu Arabhasanli Donarslan Seyhhacihalife Kerceoglanlari Karaisali Kenger Kasikcilar Salur Karacaisali Koldugun Uzadan Saricobanli Isakocali Emirilyasli Ilenekli Heceli Ilhanli Turhanli Kesrici Comakli Kuli Canikler Kizanli Tirnak Damals gab es in Karaisali 73 Nomadenlager mit 1956 Haushalten Familien Die Bevolkerung des Zentrums und der Dorfer von Karaisali betrug fast 100 000 Menschen Darunter waren 1834 turkische und nur noch 162 christlichen Familien Die ehemals christlich armenische Bevolkerung der Region Karaisali war bereits im 16 Jahrhundert zu 90 islamisch turkisch Im Sancagi Mufassal Defter von Adana aus dem Jahre 1572 werden Karaisali Nomaden und ihre Zweige obas im Karaisali Distrikt dem Namen nach genannt Isa Kocali Emirilyasli Ceceli Gunece Yardimsahli Abdalanoglu Kararnandepeli Alhanli Kestel Gocerili Comelek Hatibli Ebiga Gerce Seyhmehmedli Yayasali Yahyaoglu Koskerli Kirtoy Avcihacili Alibeyli Yapalli Yahsihanli Donarslan Bunsuz Ulukeci Lala Canikler Karacaisali Umurlu Saricobanli Bayramli Eglenceli Urungus Bektasli Yargi Emelcik Balabanli Gumec Salur Gerdekli Arabhasanli Furatli Uzadan Orkudseyh Kogasar Alibeyli In Karaisali gab es damals zudem viele Felder mezra 3 was auf Halbnomadismus mit partiellem Feldbau hinweist Das Zuhause der Cecili von Karaisali ist heute das Stadtzentrum der Stadt Karaisali 4 5 Karaisali im 19 Jahrhundert BearbeitenDer aktuelle Name des Distrikts ist Karaisali Im Jahre 1835 wurde in einem Dorf namens Cecili eine Kreisverwaltung fur die Region Karaisali eingerichtet 6 Aber bereits vorher 1811 wird in der Region ein Kadilik Kazalik Gerichtsbezirk Kreis Karaisali mit einem Richter Kadi Wasserverteilungsbeamten Subasi auch stadtischer 0berinspektor und hohem Regierungsbeamten Woiwoda erwahnt 7 Somit muss bereits vorher ein anderes Kreiszentrum innerhalb der Region bestanden haben Schaffer 8 berichtet sowohl uber Cecili als beliebte Sommerfrische Yayla fur die Stadt Adana in 280 m Hohe am Fuss des Gebirges aber auch uber ein Dorf Kara Isseli Karaisali liegt auf 280 350 m Hohe nordlich von Mersin erwahnt aber fur beide Orte keine Kreisverwaltung Nach der von ihm vermerkten Lage ist Tschedschili mit dem rezenten Karaisali identisch Tschihatscheff 9 platziert 1853 an der Stelle des heutigen Karaisali einen Ort Melemendji 0glu und beschreibt gleichzeitig einen Yayla Ort Kizildag fur die Stadt Adana in 1691 m Hohe in dem im Sommer 1853 1500 Familien des Afscharenstammes Menemendji mit einem Kaimakam Landrat hochster Beamter im Kreis lebten In dieser Region hatten die Menemenci Nomaden eindeutig im 19 Jahrhundert die Sommerweideplatze fur ihr Vieh Wahrend des restlichen Jahres waren sie um Karaisali anzutreffen 10 Cuinet 11 nennt den Marktflecken Kara Hissalou oder Tchedjeli 1892 klar als Kazazentrum im Sandschak Adana mit 500 Einwohnern Beide Orte sind also fraglos identisch Nach dem Provinzjahrbuch von Adana 6 allerdings wurde Karaisali erst nach 1920 als Ilce Kaza Kreis etabliert Moglicherweise wurde dem 0rt Karaisali zur Jahrhundertwende die Funktion als Kreisstadt vorubergehend entzogen Das Provinzjahrbuch vermerkt allerdings auch dass in fruheren Zeiten der Ort Hacili Koy Verwaltungsmittelpunkt war von dem im Laufe des fruhen 19 Jahrhunderts die Kreisverwaltung der Region Karaisali auf das Dorf Cecili ubertragen wurde Hacili ist heute ein unbedeutendes Nest mit 386 Einwohnern 1970 im Kreis Karaisali Hacili wird bereits Ende des 16 Jahrhunderts 1572 erwahnt als Nahiye Amtsbezirk im Liva Sandschak Adana Gleichzeitig existiert aber auch ein Nahiye Isa Hacili westlich davon das zugleich auch die Bezeichnung Karaisali Kara Isali trug 12 Cecili wird bereits im 13 Jahrhundert erwahnt Neben der Viehzucht wurde in einer Art Halbnomadismus Feldbau betrieben Echte Dorfer Kariye gab es im gesamten Sancak Adana damals nur 48 und im Nahiye Karaisali lediglich Wohnplatze von 78 Stammen mit etwa 80 90 000 Stuck Vieh Ziegen und etwas Ackerland Ob 0rte wie Cecili Karaisali und Hacili bereits feste Gebaude hatten oder eher Zeltlager waren ist nicht bekannt auch wenn die Feldarbeit eine partiell sesshafte Lebensweise erforderte 13 In diese Periode fallt auch die Ansiedlung der Karaisali Stamme Danach schweigt fur etwa zwei Jahrhunderte die Uberlieferung 14 Als Folge der Celali Aufstande 1591 1611 gegen die geschwachte osmanische Zentralgewalt hatte sich in vielen Landesteilen verstarkt Unsicherheit unter der sesshaften Bevolkerung breitgemacht Unzahlige Siedlungen fielen wust die Bewohner zogen sich in die grosseren Stadte zuruck und der Ackerbau wurde haufig aufgegeben Weitere nomadisierende Gruppen waren daraufhin in die Cukurova gestromt vermutlich auch die Menemenci Ogullari Versuche die Nomaden zur Wende vom 17 zum 18 Jahrhundert zur Ansiedlung zu bewegen scheiterten zumeist an ihrer kriegerischen Reaktion In unabhangigen Derebeyliks Derebey Talfurst in den Talschaften der Gebirge entzogen sie sich staatlicher Gewalt und Kontrolle und damit der festen Niederlassung Die bisher noch partiell sesshafte Lebensweise wurde zunehmend zugunsten einer vollnomadischen aufgegeben Die Cukurova wurde zu einem nahezu reinen Winterweidegebiet Die Region von Karaisali beherrschte im 19 Jahrhundert ein Derebey der Menemenci Ogullari 15 der als Kaimakam 1835 die turkische 0berhoheit bis zu einem gewissen Grad anerkannte 16 Zum Teil aufwendig und blutig verlief die erzwungene Aufgabe des Nomadismus und die Zwangsansiedlung der Stamme in der Cukurova 14 Fur Karaisali durfte der Ansiedlungs Prozess vergleichsweise harmlos verlaufen sein denn der Ort der seit dem 18 Jahrhundert unbewohnt gewesen war wurde bereits um 1825 wieder zu einem festen Dorf Bis auf eine kurze Unterbrechung zu Anfang des 20 Jahrhunderts war Karaisali seit 1835 Kreiszentrum im Vilayet Adana Der an sich nie bedeutende 0rt besass als Siedlungsplatz fur die Nomaden durch seinen Reichtum an Quellen Attraktivitat Das spiegelt sich in einigen Viertelnamen wie Selampinar und Karapinar pinar Quelle wider Zudem liegt der Ort an einem grosseren Gewasser das aus dem Taurus kommend dem Cakit Cayi zufliesst Anreiz zur Aufnahme ackerbauerlicher Tatigkeit bot zudem das Bodengesetz von 1858 wodurch das ehemalige Staats Pacht Land Miri per Erwerb in echten privaten Grundbesitz Mulk uberfuhrbar wurde 17 nbsp Diese Karte zeigt die historisch genetische Viertel Strukturierung von Karaisali zum Zeitpunkt 1980 Strukturierung seit dem 19 Jahrhundert BearbeitenIm Zusammenhang mit der staatlich gelenkten Ansiedlung sind fur Karaisali drei Bevolkerungsgruppen auffallig Nomaden Fluchtlinge und Zuwanderer vom Lande Ihr sukzessiver Zuzug spiegelt sich in verschiedenen Stadtvierteln anhand der Funktionen und an der sozialen Zusammensetzung ihrer Bewohner in sechs Entwicklungsphasen wider die die Stadt seit ihrer Grundung durchlaufen hat 18 Die erste Phase war eine staatlich gelenkte Ansiedlung von Nomaden und erfolgte in zwei Abschnitten Die erste Siedlerwelle rekrutierte sich aus Nomaden Um 1825 aus Menemenci Gruppen die zweite ab 1865 aus Akcali Familien 19 deren Nachkommen noch heute im Viertel Selampinar am westlichen Anstieg zu den Auslaufern des Kizildag leben wo sich die ersten Siedler damals niederliessen Insgesamt ging der Ansiedlungsprozess in diesem Gebiet relativ zugig vor sich so dass Karaisali am Ende des 19 Jahrhunderts bereits Kreiszentrum uber 88 Dorfer war wahrend der Ort selber nur 500 muslimische Einwohner hatte Als Berufsgruppen wurden Bauern oder Holzhandler genannt von dem 282 154 ha grossen Gebiet sind 70 mit Wald angegeben 6 Von Viehzucht im Sinne des Nomadismus ist damals schon keine Rede mehr 11 In einer zweiten Phase etwa ab 1900 entstand ein weiteres Viertel Karapinar westlich an die erste Siedlungszelle anschliessend mit Gruppen politischer Ruckwanderer aus dem Balkan und einigen ehemaligen Nomadenfamilien Auch sie waren Landwirte oder Handwerker seltener Geschaftsleute Die Zahl der Bewohner Karaisalis stieg dadurch bis 1927 auf 720 und bis 1940 auf etwa 1000 Einwohner Im Laufe des 19 und fruhen 20 Jahrhunderts bildete sich eingerahmt von den ersten beiden Siedlungszellen ein Ortszentrum heraus Dieser alte stadtische Kernkomplex ist heute nicht mehr vorhanden Er fiel 1944 einem Grossbrand zum Opfer und das Areal wurde in anderer Weise uberbaut seine Strukturen konnten aber rekonstruiert werden Es handelte sich dabei um ein typisches Verwaltungsviertel der Kasaba Kleinstadt Karaisali aus der osmanisch republikanischen Ubergangsperiode bis ins fruhe 20 Jahrhundert Die rechteckige Anlage war in etwa Nord Sud ausgerichtet Um einen grossen zentralen Platz gruppierten sich alle damals notwendigen Gebaude und Institutionen der offentlichen Hand Aus Sicherheitsgrunden war der gesamte Trakt auf allen vier Seiten ummauert Er diente zum einen als Camp und Exerzierplatz fur die dort stationierten Soldaten zum anderen dem Wochenmarkt der vorher nicht selten ausserhalb der 0rte abgehalten wurde und der so unter dem Schutz des Militars wesentlich sicherer war Der Zugang zu den Wohnvierteln Selampinar und Karapinar bzw zu den umliegenden Dorfern erfolgte uber Tore im Norden 0sten und Westen Ein Sudtor fuhrte auf den Weg nach Adana Das erste Gebaude dieser Anlage war eine Moschee aus dem 19 Jahrhundert knapp ausserhalb oder direkt an der Mauer neben dem 0sttor die auch den Brand uberstanden hat Alle anderen Bauten gruppierten sich innerhalb des ummauerten Gelandes das nach 1923 die Bezeichnung Kuvva i MiIliye Meydan Platz der Staatsverfassung erhielt Erste offentliche Gebaude waren innerhalb der Anlage zusammen mit der Sicherungsmauer bereits um 1835 entstanden als zur fiskalischen und administrativen Erfassung zur Demonstration staatlicher Macht und zur nachdrucklichen Uberwachung der Siedlungsvorgange eine Kreisverwaltung eingerichtet wurden Landrats Amtshaus Konak MiIizstation und Gefangnis Gendarmerie Telegraphenamt und Vorratshaus folgten im Laufe des 19 Jahrhunderts Volksschule und Gerichtsgebaude kamen erst nach 1923 hinzu Ein fester Geschaftsteil Carsi entwickelte sich erst nach und nach mit zunehmender Sicherheit vor dem Sudtor wo er auch heute noch zu finden ist Nach der Brandkatastrophe von 1944 legte man dort einen neuen Geschaftsteil an bei dem ein regelmassiger Grundriss klar erkennbar ist In den restlichen Vierteln die zum Teil an den Hangpartien liegen besteht aus orographischen Grunden eine solche Regelmassigkeit nur partiell In einer lichten Streuung entstanden um diese Neuanlage modernere Wohnhauser uberwiegend einzelnstehend in kleinen Garten Nur an der Hauptstrasse zeigte sich eine Tendenz zur baulichen Verdichtung Den nachsten Bevolkerungszuwachs zwischen 1950 und 1960 brachte wiederum ein neues Viertel Ciftlik Mahalle Gehoft Viertel Der Name ist fur Herkunft und Berufszugehorigkeit der zugezogenen Siedler bezeichnend Die ca 700 Personen starke Neusiedlergruppe rekrutierte sich zu 90 aus landlichen Zuwanderern von den Dorfern der naheren Umgebung und dem nordlichen Gebirgshinterland Sie betonten ihre Trennung von der eigentliche Stadtbevolkerung dadurch dass sie einen eigenen Gewerbeteil mit speziellen Dorferladen zwischen ihrem Wohnquartier und dem Carsi anlegten wo sie bei Leuten aus der eigenen Herkunftsregion einkauften ihre Reparaturen durchfuhren oder ihre Tiere beschlagen liessen Vielen von ihnen diente die Kleinstadt lediglich als Sprungbrett fur ihre Abwanderung in das nahe Industriezentrums Adana Das zeigte sich mit der Entwicklung des nachsten Stadtviertels das trotz eines starken Bevolkerungsschwundes zwischen 1960 und 1970 infolge starker Abwanderung nach Adana in den 60er Jahren entstand Yeni Mahalle neues Viertel Der Zuzug dorflicher Umlandbevolkerung war beendet Nach einer Bevolkerungsspitze von 1814 Einwohnern 1965 war die Zahl betrachtlich rucklaufig auf 1643 Einwohner 1970 da der Ort gegenuber den wichtigen industriestandorten stark an Attraktivitat eingebusst und Landfluchtige auf den Umweg uber Karaisali verzichteten Die Bewohner des neuen Viertels rekrutierten sich direkt aus der Stadtbevolkerung selbst Besser gestellte Familien nutzten dortige moderne Wohnmodalitaten zogen aus alteren 0rtsteilen ins neue Viertel um und machten dieses zum Wohnquartier des gehobenen Mittelstands das mit Imam und Koranschule moderner Volks Mittel und 0berschule zugleich das Bildungszentrum des 0rtes wurde Die Entwicklungsphasen Karaisalis nach 1970 sind gekennzeichnet zunachst durch Bevolkerungsstagnation aber Modernisierung des 0rtes Ein Teil der alten Laden wurde abgerissen und durch moderne Boxenzeilen ersetzt Am sudlichen Ortseingang wo die inzwischen befestigte Strasse von Adana den Ort erreicht wuchs im Anschluss an das Gewerbeviertel das Ataturk Mahalle mit modernen Verwaltungsbauten fur Kreisverwaltung Rathaus Forstamt Bildungsprasidium und Volksbildungszentrum Stadtauswarts entstanden Gesundheitszentrum Strassenbaumeisterei Tankstellen sowie Ansatze eines gehobenen Wohnviertels mit dem Haus des Landrats Jungste Ausbauten der Stadt erfolgen seit etwa 1980 im Viertel Uzun Alan weiter Platz in Richtung auf Salbas und Adana Situation in und nach den 1980er Jahren Bearbeiten0bwohl inzwischen in Karaisali eine relativ annehmbare Infrastruktur existierte Trinkwasserversorgung seit 1966 Elektroanschluss seit 1970 und vor allem im sozialen und kulturellen Bereich manches verbessert wurde kleines Gesundheitszentrum mehrere Volksschulen Beruf Mittel und 0berstufe 20 sind Stadt und Umland uberwiegend agrarisch gepragt Eine damals noch schlechte Strasse die nicht einmal durchgehend eine Asphaltdecke trug verband 1980 den Ort mit Adana der alten Provinzstadt im Suden Vor allem wegen der Nahe dieses und anderer bedeutender Industriezentren Mersin Tarsus Ceyhan Osmaniye inmitten einer bluhenden Agrarlandschaft hat sich Karaisali als Mittelpunkt eines strukturschwachen Raumes kaum entwickelt Noch 1980 verfugten von 100 Dorfern im Kreis Karaisali nur 50 uber passable Trinkwasseranlagen nur neun uber ausreichende Elektrizitats Versorgung Eine Kanalisation fehlte vollig Auch in der Stadt war sie erst im Bau oder geplant 22 Dorfer der Umgebung verfugten noch nicht uber einen Strassenanschluss Drei kleine Industriebetriebe zur Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte blieben ohne wirkliche Bedeutung Die Bevolkerungsdichte der Region lag mit 16 Einwohner je km ausgesprochen niedrig gemessen an Nachbarkreisen wie Kozan 49 Ew km oder Ceyhan 81 Ew km Als einzige Kreisstadt in der Provinz Adana verzeichnete allein Karaisali damals eine deutliche Abnahme der Bevolkerung 1965 1814 Einwohner 1970 1643 Einwohner Erst danach bis 1990 wuchs die Bevolkerungszahl auf uber 7000 um anschliessend weitgehend zu stagnieren 2011 7494 Bewohner darunter fallen allerdings auch Eingemeindungen von Nachbardorfern Durch die Gebietsreform von 2013 mit Eingliederung umliegender Dorfer in den Stadtverband stieg die Stadt Bevolkerung 2014 sprunghaft auf 21 682 Personen und betrug 2018 insgesamt 22 308 Personen Dorfer gibt es demnach nicht mehr im Kreis sondern nur noch Stadtteile Mahalle und nach der Prognose fur 2023 nimmt die Bevolkerung im Kreis Karaisali weiterhin ab Gesamtbevolkerung 1985 60 601 Ew 2011 22 701 Ew 2018 22 308 Ew 2019 21 948 Ew insbesondere die Landbevolkerung seit 1985 Landbewohner 1985 54 702 Ew 2011 15 207 Ew 21 Obwohl der Bezirk in der Nahe des Provinzzentrums liegt gehort er gemessen an der soziookonomischen Entwicklung zu den weniger entwickelten Bezirken der Region Adana Mersin die ohnehin zu den Regionen mit der hochsten relativen Armutsgefahrdungsquote der Turkei zahlt Die Anzahl der Schuler pro Lehrer steht in der Region an letzter Stelle bei Indikatoren wie der durchschnittlichen Bildungsdauer und der Analphabetenquote insbesondere bei der weiblichen Bevolkerung Die Wirtschaft von Karaisali basiert auf Land und Forstwirtschaft sowie etwas Bergbau und Steinbrucharbeiten Aufgrund der geografischen Lage des Bezirks besteht der Lebensunterhalt in den Bergdorfern an den Hangen des Taurusgebirges im Norden aus Waldarbeit Tierhaltung Schafe und Ziegen und Weizen und Sonnenblumen Kultivierung sowie etwas Gartenbau mit der Olivenproduktion Erst weiter sudlich in Richtung Cukurova Ebene werden die landwirtschaftlichen Aktivitaten wirtschaftlicher 22 Sehenswurdigkeiten BearbeitenMilvan Kalesi rom Burg bei Karakilic wo 1815 eine 7 monatige kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Vali von Adana und dem Menemenci Stamm stattfand Kesiri Han Bayrampasa Karawanserei bei Altinova am Ufer des Cakit Cayi Varda Koprusu Gavurdere Viadukt historische deutsche Eisenbahn Brucke von 1912 bei Hacikiri die hochste Eisenbahnbrucke in der Turkei Kapikaya Kanyonu 20 km langer Kanyon des Cakit Cayi eines Nebenflusses des Seyhan Nehri sudlich von Kiralan Personlichkeiten BearbeitenDuran Kalkan Kommandeur der PKKLiteratur BearbeitenVolker Hohfeld Stadte und Stadtewachstum im Vorderen Orient Vergleichende Fallstudien zur regionalen Differenzierung jungerer stadtischer Entwicklungsprozesse im orientalisch islamischen Kulturkreis Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 61 Ludwig Reichert Wiesbaden 1985 ISBN 3 88226 230 3 S 121 132 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karaisali Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ilcemiz Nufusu Bevolkerung der 62 Mahalle 2014 2018Einzelnachweise Bearbeiten Nufusu com Karaisali Nufusu Adana abgerufen 6 April 2022 Ilceler Adananin Ilceleri Karaisali Ilce Karaisali In Adanadan biz 2006 abgerufen am 17 November 2020 turkisch Wolf Dieter Hutteroth Volker Hohfeld Turkei Geographie Geschichte Wirtschaft Politik In Wissenschaftliche Landerkunden Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002 ISBN 3 534 13712 4 S 153 Tarihcesi Karaisali nin Turklesmesi In Karisali Belediye Baskanligi 2017 abgerufen am 17 November 2020 turkisch Karaisali Hakkinda Bilinmesi Gerekenler In Gezimanya 2020 abgerufen am 17 November 2020 a b c Adana Valiligi Hrsg Cumhuriyetin 50 Yilinda Adana 1973 Il Yilligi Adana 1973 S 96 Carl Ritter Die Erdkunde von Asien Band 19 Theil III 2 Westasien Berlin 1859 S 166 Franz Xaver Schaffer Cilicia In Petermanns Mitteilungen Erganzungsheft 141 Justus Perthes Gotha 1903 S 54 60 und Karte Peter von Tschihatscheff Reisen in Kleinasien und Armenien Itinerare der Reisen 1847 1863 In Petermanns Mitteilungen Erganzungsheft 20 Justus Perhes Gotha 1867 S 56 und Routenkarte Mustafa Soysal Die Siedlungs und Landschaftsentwicklung der Cukurova mit besonderer Berucksichtigung der Yuregir Ebene In Erlanger Geographische Arbeiten Sonderband 4 Erlangen 1976 S 40 a b Vital Cuinet La Turquie d Asie geographie administrative statistique descriptive et raisonnee de chaque province de l Asie Mineure Band 2 Paris 1892 S 44 Mustafa Soysal Die Siedlungs und Landschaftsentwicklung der Cukurova mit besonderer Berucksichtigung der Yuregir Ebene In Erlanger Geographische Arbeiten Sonderband 4 Erlangen 1976 S 21 f Mustafa Soysal Die Siedlungs und Landschaftsentwicklung der Cukurova mit besonderer Berucksichtigung der Yuregir Ebene In Erlanger Geographische Arbeiten Sonderband 4 Erlangen 1976 S 9 17 24 und 36 f a b H Hilmi Karaboran Historisch geographische Wandlungender Kulturlandschaft der oberen Cukurova von der Antike bis in die 2 Halfe des 19 Jahrhunderts Heidelberg 1976 S 23 ff Hamid Sadi Selen Turkiye de Bir Ic Iskan Ornegi Firka i Islahiye In Iskan ve Sehircilik Haftasi Konferanslari 7 12 Haziran 1954 Ankara 1955 S 92 Peter von Tschihatscheff Reisen in Kleinasien und Armenien Itinerare der Reisen 1847 1863 In Petermanns Mitteilungen Erganzungsheft 20 Gotha 1867 S 56 Volker Hohfeld Stadte und Stadtewachstum im Vorderen Orient Vergleichende Fallstudien zur regionalen Differenzierung jungerer stadtischer Entwicklungsprozesse im orientalisch islamischen Kulturkreis In Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 61 Ludwig Reichert Wiesbaden 1985 ISBN 3 88226 230 3 S 126 Volker Hohfeld Stadte und Stadtewachstum im Vorderen Orient Vergleichende Fallstudien zur regionalen Differenzierung jungerer stadtischer Entwicklungsprozesse im orientalisch islamischen Kulturkreis Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 61 Ludwig Reichert Wiesbaden 1985 ISBN 3 88226 230 3 S 126 ff Wolfram Eberhard Nomades and farmers in southeastern Turkey Problems of settlement In Oriens Band 6 Leiden 1953 S 32 49 Adana Valiligi Hrsg Cumhuriyetin 50 Yilinda Adana 1973 Il Yilligi Adana 1973 S 265 Karaisali nin Nufusu Karaisali ilcemizin 1965 2011 In Karaisalim 16 November 2020 abgerufen am 17 November 2020 turkisch Cukurova Bolgesi Ilce Raporu Karaisali Ilcesi PDF In Cukurova Kalkinma Ajansi 2015 abgerufen am 17 November 2020 turkisch Landkreise der Provinz Adana Aladag Ceyhan Feke Imamoglu Karatas Kozan Pozanti Saimbeyli Tufanbeyli YumurtalikLandkreise mit Hauptsitz in der Provinzhauptstadt die gleichzeitig Stadtbezirke sindCukurova Karaisali Saricam Seyhan Yuregir Normdaten Geografikum GND 7586058 2 lobid OGND AKS VIAF 243899793 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karaisali amp oldid 221835724