www.wikidata.de-de.nina.az
Die unterschiedlichen Kandidaturmodelle der WASG PDS zur Bundestagswahl 2005 entstanden aus den Diskussionen zwischen WASG und PDS um die Form einer moglichen gemeinsamen Teilnahme an der vorzeitigen Bundestagswahl 2005 Dies geschah unter grossem Zeitdruck nach der Ankundigung Oskar Lafontaines einem Bundnis ahnlich dem Olivenbaum in Italien als Spitzenkandidat zur Verfugung zu stehen Problematisch war dass die vorgeschlagenen Modelle teilweise rechtlich bedenklich waren teilweise nicht den Anspruchen auf Augenhohe genugten oder den einen Partner stark abhangig vom anderen machten Inhaltsverzeichnis 1 Gemeinsamer oder konkurrierender Antritt 2 Diskutierte Modelle 2 1 Das Olivenbaum Modell 2 2 Das CDU CSU Modell 2 3 Das Modell Offene Listen 3 Ablauf der Entscheidung 4 WeblinksGemeinsamer oder konkurrierender Antritt BearbeitenSowohl in der PDS als auch in der WASG hielten einige Mitglieder die beiden Parteien fur nicht zusammenpassend Sie wollten dem Wahler die Entscheidung uberlassen ob in der Zukunft eine eher westdeutsche linkssozialdemokratische oder eine eher ostdeutsche demokratisch sozialistische Partei im Deutschen Bundestag sitzen wurde oder beide Auf beiden Seiten hofften die Vertreter dieses Planes auf ein Scheitern des jeweils anderen und auf einen moglichst bedingungslosen Beitritt der verbliebenen Reste zur eigenen Formation WASG Kritiker in der Linkspartei waren unter anderen Elke Breitenbach und Katina Schubert Zu den bekannten PDS Kritikern in der WASG gehorten Helge Meves Rouzbeh Taheri und Joachim Bischoff Diskutierte Modelle BearbeitenDas Olivenbaum Modell Bearbeiten Im Olivenbaum sind in Italien verschiedene Parteien von ultralinken Kommunisten uber Christsoziale bis hin zu Sozialliberalen in einer gemeinsamen Liste gebundelt Der Wahler wahlt die Kandidaten dieser Liste so dass keine Stimmen verloren gehen Dieses von Oskar Lafontaine vorgeschlagene Modell ist nach dem deutschen Bundeswahlgesetz nicht moglich Das Bundestagswahlrecht und die meisten Landtagswahlgesetze verbieten ausdrucklich Listenverbindungen und Konstruktionen um die Funf Prozent Hurde zu umgehen Lediglich in Sachsen Anhalt ist die Moglichkeit von Wahlbundnissen vorgesehen wovon die WASG allerdings keinen Gebrauch machte Das CDU CSU Modell Bearbeiten Ein anderer Vorschlag war die PDS solle nur im Osten antreten die WASG nur im Westen Dies entspricht der Teilung zwischen den Unionsparteien Die CSU tritt nur in Bayern an die CDU nur in den anderen Bundeslandern Da die CSU in Bayern ublicherweise mehr als drei Direktmandate und zwischen 30 und 60 der Stimmen gewinnt was der CSU bundesweit die Uberwindung der Funf Prozent Hurde sichert ist ihr Einzug in den Bundestag nicht gefahrdet Dieser Vorschlag hatte mehrere Nachteile Beide Parteien hatten in ihrem Landesteil genug Stimmen erringen mussen um bundesweit die Funf Prozent Hurde zu uberspringen Dies hatte fur die WASG etwa 7 im Westen fur die Linkspartei etwa 24 28 im Osten bedeutet Unklar war auch wer in Berlin kandidieren wurde Da die PDS schon bei der Bundestagswahl 1998 nur mit den Stimmen des Westens die bundesweite Funf Prozent Hurde nahm und bei der Bundestagswahl 2002 sogar scheiterte war diese Option sehr riskant Ahnlich war es auch bei den Uberspringen der Funf Prozent Hurde bei den Europawahlen 1999 und 2004 und dem Scheitern 1994 Fur die WASG war ein Erfolg nahezu ausgeschlossen Zudem hatte dieser Vorschlag die westlichen PDS Mitglieder und die ostlichen WASG Mitglieder diskriminiert Nur die PDS konnte notfalls auf die Grundmandatsklausel hoffen nach der ein Einzug in den Bundestag auch beim Scheitern an der Funf Prozent Hurde moglich ist Durch diese Regelung war die PDS bereits 1994 in den Bundestag eingezogen Ausserdem hatte die WASG in den einzelnen Bundeslandern Unterschriften sammeln mussen Das Modell Offene Listen Bearbeiten Schliesslich einigte man sich darauf dass die PDS bundesweit antreten sollte und WASG Mitglieder sowie Angehorige anderer linker Parteien und Parteilose auf aussichtsreichen Listenplatzen auf den Einzug in den Bundestag hoffen konnten Schon 1994 und 1998 nutzte die PDS diese sogenannten Offenen Listen Ahnliche Kandidaturformen wurden schon von anderen Parteien praktiziert Ende der 1950er Jahre schenkte die CDU der Zentrumspartei ein Direktmandat diese wiederum stellte ein CDU Mitglied als Listenplatz 1 auf Auch zwischen DVU und NPD gab es mehrfach solche Wahlbundnisse Die PDS benannte sich in Die Linkspartei um und trat in 10 der 16 Bundeslander mit dem Zusatz PDS als Die Linkspartei PDS als Name der Landesliste zur Wahl an in den anderen nur als Die Linkspartei Ablauf der Entscheidung BearbeitenDer Parteitag der WASG am 3 Juli 2005 in Kassel beschloss uber die Frage der Zusammenarbeit von WASG und PDS unter dem neuen Namen Linkspartei bei den vorgezogenen Bundestagswahlen 2005 eine Urabstimmung einzuleiten nbsp BundestagswahlenFragen und Ergebnisse Sind Sie fur die Kandidatur von Mitgliedern der WASG auf den offenen Listen der Linkspartei zur Bundestagswahl 2005 Ja 81 Sind Sie fur die Einleitung eines ergebnisoffenen Diskussionsprozesses mit dem Ziel ein breites demokratisches Linksbundnis zu schaffen Dieser Prozess wird unter Einbeziehung aller Ebenen unserer Partei gefuhrt Uber das Ergebnis wird auf einem Parteitag und in einer weiteren Urabstimmung entschieden Ja 85 Der Bundesparteitag der PDS am 17 Juli erteilte ebenfalls die Zustimmung zur Umbenennung in Linkspartei und zur Kandidatur von WASG Kandidaten auf den Landeslisten Allerdings behielt sie die Moglichkeit vor das bisherige Parteikurzel PDS als Zusatz von einzelnen Landesverbanden also Die Linke PDS fuhren zu durfen Bei der Listenaufstellung in Bayern kam es zu Streitigkeiten WASG Vertreter kritisierten die PDS nachdem zwei WASG Mitglieder nicht auf aussichtsreiche Platze ihrer Landesliste gewahlt wurden obwohl die beiden Mitglieder bei einer WASG internen Vorabstimmung nominiert worden waren Die taz machte die Schlagzeile die WASG sei von der PDS geschluckt worden Die daraufhin entstandenen Streitigkeiten wurden eine Woche spater beigelegt Zwar gab es bei einigen Juristen unter ihnen z B der Verfassungsrechtler Wolfgang Lower rechtliche Bedenken gegen die Zulassigkeit einer verschleierte Listenvereinigung doch in allen Einspruchsverfahren bestatigten die Landeswahlleiter die Gultigkeit der Listen zumal wie z B an den Streitigkeiten in Bayern ersichtlich war eine Aufstellung im Reissverschlussverfahren oder gemass verbindlicher Absprachen gerade eben nicht stattgefunden hatte Weblinks BearbeitenDie Kooperation der PDS und der WASG zur Bundestagswahl 2005 Magisterarbeit PDF Datei 753 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kandidaturmodelle der WASG PDS zur Bundestagswahl 2005 amp oldid 238236926