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Das Kalmuckische Kavalleriekorps war eine Einheit der Wehrmacht gebildet im Zweiten Weltkrieg aus freiwilligen Kalmucken Kalmuckisches KavalleriekorpsAktiv 1942 bis 1945Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichStreitkrafte WehrmachtTeilstreitkraft HeerTruppengattung KavallerieTyp KorpsGliederung GliederungStarke etwa 3400 5000Zweiter Weltkrieg Ostfront Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Erste kalmuckische Verbande in der Wehrmacht 3 Das Kalmuckische Kavalleriekorps 4 Gliederung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenMit dem Einfall der Wehrmacht in die Sowjetunion am 22 Juni 1941 begann das Unternehmen Barbarossa das bis zum Herbst 1941 die Niederwerfung der Sowjetunion vorsah Entgegen der deutschen Planung hielt sich die Sowjetunion sodass 1942 mit der Operation Blau der Eroberung Kaukasiens die Olfelder der Sowjetunion in deutsche Hand gelangen sollten und somit der Krieg zugunsten des Deutschen Reiches entschieden werden sollte Im Verlauf der Operation Blau ruckten Verbande der Wehrmacht im August 1942 in die Kalmuckische ASSR Teil der Russischen SFSR ein Dort hatten sich schon vor der Ankunft der deutschen Truppen Partisanengruppen zum Kampf gegen die Rote Armee und die sowjetische Herrschaft gebildet Mit dem Einmarsch der Wehrmacht stellten sich diese kalmuckischen Partisanen und weitere kalmuckische Freiwillige unter das Kommando der Wehrmacht Die Kalmucken erhofften sich vom deutschen Einmarsch in ihr Land die Befreiung von der Herrschaft Stalins der ihre buddhistische Religion und ihre nomadische Lebensweise unterdruckte Erste kalmuckische Verbande in der Wehrmacht Bearbeiten nbsp Soldat mit kalmuckischer KopfbedeckungDie wichtigste deutsche Einheit in Kalmuckien war die 16 motorisierte Infanterie Division die die kalmuckischen Freiwilligen in drei verschiedene Gruppen unterteilte Zum ersten in eine Polizeitruppe in den kalmuckischen Ortschaften unter dem Kommando der dortigen kalmuckischen Burgermeister als Selbstschutz der Kalmucken zum zweiten aus kleinen Abteilungen die kalmuckische Ortschaften militarisch besetzt hielten die keine deutschen Besatzungstruppen aufwiesen und zum dritten aus Kavallerieeinheiten die aktiv auf deutscher Seite am Kriegsgeschehen teilnahmen Jeder dieser drei Freiwilligengruppen umfasste etwa eintausend Mann 1 Die ersten beiden kalmuckischen Kavallerieeinheiten wurden im September 1942 mit sowjetischen Beutewaffen ausgerustet und uniformiert Graf von Stauffenberg der das Attentat vom 20 Juli 1944 auf Hitler verubte zu der Zeit zustandig fur die sogenannten Osttruppen der Wehrmacht hat diese beiden kalmuckischen Reiterverbande am 17 und 23 Oktober 1942 amtlich in den Bestand des deutschen Heeres aufgenommen Sie erhielten am 30 November 1942 die offiziellen Bezeichnungen 1 Kalmuckenschwadron 66 und 2 Kalmuckenschwadron 66 2 Sieben kalmuckische Reiterschwadronen ob schon amtlich als deutsche Heerestruppen gefuhrt oder von den deutschen Fronttruppen als verbundete Verbande eingesetzt wurden im Sommer und Herbst 1942 in der Nah und Fernaufklarung und zum Niederkampfen sowjetischer Spahtrupps und ins deutschbesetzte Gebiet einsickernde sowjetische Partisanen in der Kalmuckensteppe verwendet Als bestens vertraut mit der Landschaft leisteten sie erstklassige Kundschafterdienste Die Kalmuckenverbande klarten zu Pferde uber hunderte von Kilometern die Lage bis zur unteren Wolga ins Wolgadelta nach Astrachan und zum Kaspischen Meer auf Das Kalmuckische Kavalleriekorps BearbeitenAnfang 1943 wurden die kalmuckischen Reiterschwadronen im Verband der 16 motorisierten Infanterie Division von Dr Otto Doll organisatorisch zusammengefasst Doll gehorte dem deutschen militarischen Geheimdienst der Abwehr an und war seit Mitte August 1942 als Leiter des Abwehrtrupps 103 in der Kalmuckensteppe um gute Beziehungen zwischen der Wehrmacht und der kalmuckischen Bevolkerung aufzubauen 3 Doll konnte durch sein Eintreten fur die Belange der Kalmucken deren Vertrauen gewinnen und wurde deshalb auch von kalmuckischer Seite als Kommandeur der Kalmuckenverbande anerkannt Am 15 Januar 1943 wurden sechs kalmuckische Reiterschwadronen als Kalmuckenabteilung unter das Kommando der deutschen 444 Sicherungs Division gestellt Im Februar 1943 wurde von Doll aus den kalmuckischen Reiterschwadronen und aus kalmuckischen Fluchtlingen die mit dem deutschen Ruckzug aus dem Kaukasusraum ebenfalls ihre Heimat verliessen ein verstarktes Regiment mit drei Abteilungen gebildet 4 Da Doll der Kommandeur des kalmuckischen Verbandes in der Wehrmacht war wurde er deutscherseits meist Kalmuckenverband Dr Doll genannt die Kalmucken selber nannten ihn Kalmyzki Kawalerijski Korpus russisch Kalmyckij kavalerijskij korpus Kalmuckisches Kavallerie Korps KKK Nach dem Ruckzug aus dem Kaukasusraum lag das Kalmuckische Kavalleriekorps seit Februar 1943 bei Taganrog am Asowschen Meer und fuhrte berittene Aufklarung durch Ende April 1943 wurde das inzwischen auf vier Abteilungen vergrosserte Kalmuckische Kavalleriekorps der deutschen 6 Armee unterstellt und schutzte bis Herbst 1943 die Bahnlinien beiderseits des Flusses Dnepr gegen Partisanenangriffe 5 Im Juni 1943 wurden der Offizier Basan Ogdonov des Kalmuckenkorps mit einer kalmuckischen Partisanengruppe von deutschen Flugzeugen zum Kampf gegen die Rote Armee nach Kalmuckien geflogen Weitere Einfluge von kalmuckischen Agenten und Partisanen in ihre Heimat sollen bis zum Sommer 1944 erfolgt sein Am 31 August 1943 bestand das Kalmuckische Kavalleriekorps aus vier Abteilungen zu je funf Schwadronen Jede Schwadron bestand aus funf Zugen Die Starke einer Schwadron lag bei 100 bis 150 Mann Jede der vier Abteilungen verfugte zudem uber ein Jagdkommando auch Jagdschwadron genannt aus ausgesuchten Soldaten in Starke von je etwa 60 Mann 6 Am 23 Mai 1943 bestand das Korps aus 67 kalmuckischen Offizieren und 3165 Unteroffizieren und Mannschaften Am 6 Juli 1944 verfugte das Korps uber 147 kalmuckische Offiziere 374 Unteroffiziere und 2917 Mannschaften Ausserdem wurde das Korps von einer grosseren Anzahl Zivilisten begleitet vor allem Frauen und Familienangehorigen der kalmuckischen Soldaten Zum Jahresende 1944 soll das Korps einen Gesamtbestand von etwa 5000 Mann gehabt haben 7 Nach dem Tod von Doll im Sommer 1944 unterstellte sich das kalmuckische Kavalleriekorps im September 1944 politisch dem Kalmuckischen Nationalausschuss unter Samba Balinov in Berlin Das Korps entsandte einen eigenen Verbindungsoffizier zum Kalmuckischen Nationalausschuss der auch gleichzeitig die Interessen des Korps beim General der Freiwilligen Verbande im Oberkommando des Heeres General der Kavallerie Ernst August Kostring wahrnahm Das Kalmuckische Kavalleriekorps nahm ab Ende 1943 an den Ruckzugskampfen der Wehrmacht aus der Sowjetunion und uber den Balkan teil und stand bei Kriegsende im Mai 1945 an der Drau Dort wurde ein grosserer Teil des Korps von jugoslawischen Partisanen und ein kleinerer Teil von britischen Truppen gefangen genommen und an die Sowjetunion ausgeliefert 8 Gliederung Bearbeiten1942 I V Bataillon zu je 5 KompanienSiehe auch BearbeitenHelmuth von Pannwitz Lienzer Kosakentragodie Turkistanische LegionLiteratur BearbeitenJoachim Hoffmann Deutsche und Kalmycken 1942 bis 1945 Herausgegeben vom Militargeschichtlichen Forschungsamt Verlag Rombach Freiburg im Breisgau 1986 4 unveranderte Auflage ISBN 3 7930 0173 3 Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Hoffmann Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945 Militargeschichtliches Forschungsamt Freiburg 1986 Seite 92 Joachim Hoffmann Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945 Militargeschichtliches Forschungsamt Freiburg 1986 Seiten 92 93 Joachim Hoffmann Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945 Militargeschichtliches Forschungsamt Freiburg 1986 Seiten 20 22 Joachim Hoffmann Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945 Militargeschichtliches Forschungsamt Freiburg 1986 Seiten 114 115 Joachim Hoffmann Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945 Militargeschichtliches Forschungsamt Freiburg 1986 Seite 118 Joachim Hoffmann Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945 Militargeschichtliches Forschungsamt Freiburg 1986 Seite 135 Joachim Hoffmann Deutsche und Kalmyken 1942 bis 1945 Militargeschichtliches Forschungsamt Freiburg 1986 Seite 136 Nicholas Bethell The Last Secret Futura Publications London 1978 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalmuckisches Kavalleriekorps amp oldid 235792690