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Julius Bretz 26 Januar 1870 in Wiesbaden 26 Dezember 1953 in Bad Honnef war ein deutscher Landschaftsmaler der Dusseldorfer und Haager Schule Lithograf und einer der Grunder des Sonderbundes in Dusseldorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Sonderbund 3 Werke Auswahl 4 Ausstellungen Auswahl 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKurz nach der Geburt von Julius Bretz starb sein Vater und seine Mutter zog mit ihm nach Dusseldorf An der Dusseldorfer Kunstakademie begann er Malerei zu studieren doch bald wurde er dort als untalentiert entlassen Darauf nahm er Privatunterricht bei Helmuth Liesegang Wahrend seiner Dusseldorfer Studienzeit und auch danach zog er mehrmals fur jeweils einige Monate nach Holland Dort arbeitete er 1890 mit dem Marinemaler Hendrik Willem Mesdag zusammen 1 Seine grafische Ausbildung erhielt er ebenfalls von einem Vertreter der Haager Schule dem Lithografen Jacob Maris 1898 heiratete Julius Bretz und zog mit seiner Frau nach Donrath bei Siegburg heute ein Stadtteil von Lohmar In dieser Zeit pflegt Bretz den Kontakt zu seinen Malerkollegen in Dusseldorf Koln und Bonn 1902 zog die Familie nach einem Brand des Wohnhauses in Donrath und dem Verlust grosser Teile seines Fruhwerkes nach Dusseldorf wo sich Julius Bretz ein Atelier einrichtete Er wurde Mitglied des Kunstlervereins Malkasten sowie Mitglied im Kolner Kunstlerbund Schon bald zahlten sich die damit verbundenen Ausstellungsmoglichkeit fur ihn aus und ab 1904 erzielte er zusehende Verkaufserfolge Bretz reiste erneut monatelang nach Holland und versuchte seine Fruhwerke vor Ort erneut zu malen 1909 arbeitete er am Grundungsmanifest des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Kunstler mit und nahm bis 1911 an den jahrlichen Sonderbund Ausstellungen in Dusseldorf und 1912 in Koln teil Im Ersten Weltkrieg arbeitete Bretz als technischer Zeichner Vorzeichner in der Leichtmetall Industrie 1917 wurde er aufgrund seiner Verdienste zum ausserordentlichen Mitglied der Dusseldorfer Akademie ernannt und ihm die Mitgliedschaft in der Bonner Kunstlervereinigung von 1914 angetragen 1921 erbte Bretz ein Haus in Bad Honnef Luisenstrasse 19 2 in dem er bis zu seinem Tode wohnte Um unabhangig von den alteingesessenen Kunstinstitutionen ihrem Antrags und Jurorenwesen in den Genuss offentlicher Forderungen insbesondere zu freien Ausstellungsmoglichkeiten zu kommen grundete Julius Bretz 1928 zusammen mit einigen Malerfreunden die Rheinische Sezession eine Reunion von Rheingruppe und dem Jungen Rheinland in Dusseldorf 1936 wurde ihm der Cornelius Preis der Stadt Dusseldorf verliehen Als sich mit der Machtubernahme Hitlers 1933 auch eine Gleichschaltung der unterschiedlichen kunstlerischen Stromungen und Stile im Sinne einer Deutschen Kunst abzeichnete stellte er schon fruh einen Antrag auf Ubernahme in die Reichskammer der bildenden Kunste in Berlin Dem Antrag wurde stattgegeben Mit Verkundung der Nurnberger Rassengesetze 1935 war Bretz davon betroffen Seine Frau und Tochter waren Halbjuden Gegen ihn wurde ein formales Verfahren eingeleitet und er wurde aus der Reichskammer ausgeschlossen und erhielt faktisch ein Berufsverbot und somit auch Ausstellungsverbot Die Rheinische Sezession wurde 1938 durch Verfugung aufgelost Mit Kriegseinbruch 1939 tauchte Julius Bretz zusammen mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter bei Freunden bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges unter Kurz nach seiner Ruckkehr nach Deutschland gehorte Bretz zu den 204 bildenden Kunstlern die durch Forderankaufe durch das Land Nordrhein Westfalen unterstutzt wurden Julius Bretz erhielt 1947 die Ehrenmitgliedschaft des Kunstlervereins Malkasten und im Februar 1949 als erster der nordrhein westfalischen Kunstler mehr als 1000 DM fur den Ankauf eines seiner Bilder Zum Ende des Jahres 1953 starb Julius Bretz im Alter von fast 84 Jahren Er wurde auf dem Friedhof in Bad Honnef beigesetzt Werk BearbeitenBretz trat ausschliesslich als Maler und Zeichner von Landschaften und Blumenstucken hervor Er betrachtete sich als Autodidakt und ist ausserhalb der Polaritat von Tradition und Modernitat anzusiedeln Sonderbund Bearbeiten Hauptartikel Sonderbund Malerei Eine besondere Bedeutung kommt Bretz durch seine Rolle bei der Grundung des Sonderbundes zu der zunachst nur eine der zahlreichen Ausstellungsvereinigungen Dusseldorfs zu sein schien Unter dem schlichten Namen Sonder Ausstellung nahmen in der Kunsthalle Dusseldorf 1908 neben Bretz Max Clarenbach Joseph Maria Olbrich Walter Ophey Wilhelm Schmurr Alfred Sohn Rethel 1875 1958 sowie dessen Bruder Otto teil Bis auf Olbrich den Architekten des seinerzeit in Dusseldorf im Bau befindlichen Warenhauses Tietz hatten alle an der Dusseldorfer Akademie studiert Bei einer zweiten Ausstellung die 1909 erneut in der Kunsthalle Dusseldorf stattfand nannte sich die Gruppe erstmals Sonderbund Zu dieser Gruppe waren die Maler Otto von Watjen und Ernst te Peerdt sowie mit den Bildhauern Rudolf Bosselt und dem Graphiker Fritz Helmuth Ehmcke zwei Lehrer der Kunstgewerbeschule Dusseldorf bereits hinzugestossen Der Maler Christian Rohlfs trat erst wahrend der Ausstellung dem Sonderbund bei der Maler Max Liebermann nahm bloss als Gast teil Ihre Werke wurden in dieser Ausstellung den Arbeiten der in Frankreich tatigen Kunstler Paul Cezanne Vincent van Gogh Claude Monet Camille Pissarro Pierre Auguste Renoir Georges Seurat Paul Signac Alfred Sisley und Edouard Vuillard bewusst gegenubergestellt eine Novitat im Dusseldorfer Ausstellungswesen das 1892 in der Kunsthandlung Eduard Schulte und 1904 im Kunstpalast Werke der internationalen Avantgarde in raumlicher Trennung der Nationen gezeigt hatte Die Galerie Eduard Schulte zeigte die Sonderbund Ausstellung von 1909 im Anschluss in ihrer Berliner Galerie wo die Presse von den Sezessionisten der alten Malerstadt sprach die fleissig nach Paris fuhren und genau wussten worauf es ankomme Es folgten weitere Ausstellungen Kunstpalast 1910 Kunsthalle 1911 die eine Gegenuberstellung deutscher und franzosischer Kunst zeigten Diese Ereignisse werden heute als Zeichen eines Anschlusses der rheinischen Kunstler an die moderne Kunst sowie als Eintritt in eine Internationalisierung einen Stilpluralismus und eine Individualisierung der Akteure in der rheinischen Kunstszene bewertet 3 Werke Auswahl BearbeitenDorf im Siebengebirge Ol auf Holz keine Jahresangabe Sammlung RheinRomantik 4 Bonn Windmuhle am Kanal Ol auf Leinwand 1905 5 Meereslandschaft Farbkreiden auf Zeichenpapier 1921 Scheune in Harperscheid Ol auf Holz 1937 Moorlandschaft mit Kate im Fruhling Ol auf Holzfaserplatte 1950 Parkansicht Tuschzeichnung auf Zeichenkarton 1945 Weisser Mohn Ol auf Leinwand keine Jahresangabe 1949 vom Kultusministerium des Landes Nordrhein Westfalen angekauft 6 DusseldorfWeitere Arbeiten von Julius Bretz wurden vom Kolner Wallraf Richartz Museum der Barmer Ruhmeshalle sowie dem Kunsthaus Zurich angekauft 7 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1892 1896 Berlin 1901 Dresden 1907 Munchen Dusseldorf 1908 Sonder Ausstellung Kunsthalle Dusseldorf 1909 Teilnahme an der ersten Sonderbund Ausstellung Kunsthalle Dusseldorf 1912 Internationale Kunstausstellung des Sonderbundes westdeutscher Kunstfreunde und Kunstler zu Koln 1919 Einzelausstellung in der Galerie Flechtheim Dusseldorf 8 1947 Teilnahme an der Ausstellung Westdeutscher Kunstlerbund Karl Ernst Osthaus Museum in Hagen 1949 Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart Staatenhaus der Messe in Koln 1950 Ehrenausstellung zum achtzigsten Geburtstag von Julius Bretz Kolnischer Kunstverein 1965 Retrospektive zum 95sten Geburtstag von Julius Bretz Galerie Paffrath Dusseldorf 1970 Julius Bretz Zeichnungen Pastelle Gemalde Clemens Sels Museum NeussAuszeichnungen Bearbeiten1936 Cornelius Preis der Stadt Dusseldorf 1953 Grosser Kunstpreis des Landes Nordrhein Westfalen 9 1953 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik DeutschlandLiteratur BearbeitenJulius Bretz In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 14 Saur Munchen u a 1996 ISBN 3 598 22754 X S 163 Bretz Julius In Ulrich Thieme Felix Becker Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 4 Bida Brevoort Wilhelm Engelmann Leipzig 1910 S 594 Textarchiv Internet Archive Julius Bretz In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 1 A D E A Seemann Leipzig 1953 S 311 Hans F Secker Julius Bretz 1870 1953 VEB Verlag der Kunst Dresden 1956 Joachim Buchner Monographien zur rheinischwestfalischen Kunst der Gegenwart Band 40 Bongers Recklinghausen 1970 Karl Vogler Sonderbund Dusseldorf Seine Entstehung nach Briefen von August Deusser an Max Clarenbach Galerie Paffrath Dusseldorf 1977 Bretz Julius In Museum Kunstpalast Galerie Paffrath Hrsg Lexikon der Dusseldorfer Malerschule Bruckmann Munchen 1997 ISBN 3 7654 3009 9 Band 1 S 191 f Weblinks BearbeitenJulius Bretz Datenblatt im Portal rkd nl Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie Literatur von und uber Julius Bretz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kunstlerprofil Julius Bretz 1870 1953 bebildert Einzelnachweise Bearbeiten alfredflechtheim com Julius Bretz abgerufen am 31 August 2014 Karl Gunter Werber Honnefer Spaziergange 2 uberarbeitete Auflage Verlag Buchhandlung Werber Bad Honnef 2002 ISBN 3 8311 2913 4 S 99 Nicole Roth Wie modern ist die Dusseldorfer Malerschule In Bettina Baumgartel Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 1918 Band 1 Michael Imhof Verlag Petersberg 2011 ISBN 978 3 86568 702 9 S 257 f Abbildung auf der Website der Sammlung RheinRomantik Memento vom 25 Februar 2016 im Internet Archive artnet de Julius Bretz deutsch 1870 1953 Auktionsergebnisse Kunstlerforderung des Landes Nordrhein Westfalen Kontinuitat seit 1945 Memento vom 2 Oktober 2009 im Internet Archive Julius Bretz In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 1 A D E A Seemann Leipzig 1953 S 311 alfredflechtheim com Alfred Flechtheim und Julius Bretz abgerufen am 15 Mai 2015 Julius Bretz In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 5 V Z Nachtrage A G E A Seemann Leipzig 1961 S 338 Normdaten Person GND 118673947 lobid OGND AKS LCCN no00050762 VIAF 8181408 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bretz JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Landschaftsmaler und LithografGEBURTSDATUM 26 Januar 1870GEBURTSORT WiesbadenSTERBEDATUM 26 Dezember 1953STERBEORT Bad Honnef Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Bretz amp oldid 226496758