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Joseph Johann Willibald von Hefner 5 Februar 1799 in Augsburg 16 September 1862 in Munchen war ein deutscher Historiker Hefner war ab 1840 Gymnasialprofessor am Wilhelmsgymnasium in Munchen und seit 1844 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Grab von Joseph von Hefner auf dem Alten Sudfriedhof in Munchen Standort 48 127444444444 11 566055555556 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Ehe und Nachkommen 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Die Familie Hefner kam ursprunglich aus Franken wo Angehorige des Geschlechts 1583 vom Hofpfalzgrafen einen Wappenbrief erhielten Spater gelangten Zweige in die Oberpfalz sowie nach Augsburg und Munchen Johann Christian Joseph Hefner 1729 1807 pfalzisch neuburger Regierungsrat und Pfleger zu Heideck und Hilpoltstein erhielt am 30 Juni 1787 den kurpfalzischen Adelsstand fur sich und seine Nachkommen per Diplom 1 Dessen Sohn Georg Joseph von Hefner 1760 1807 wurde Burgermeister und Steuermeister in Augsburg Er heiratete Franziska Precht von Hohenwart 1758 1826 Sie waren die Eltern von Joseph 1 Beruflicher Werdegang Bearbeiten Sein Vater verstarb bereits fruh und die Mutter erhielt nur eine kleine Pension doch konnte Hefner mit dem Prechtschen Familienstipendium eine wissenschaftliche Bildung gesichert werden Er besuchte verschiedene Schulen in Augsburg Dillingen und Neuburg Anschliessend studierte er bis 1824 Philologie am Lyceum in Munchen unter anderem bei Friedrich Wilhelm von Thiersch Bereits 1825 erhielt er eine Anstellung als Studienlehrer in Munchen 2 Ab 1829 veroffentlichte Hefner die ersten Anthologien und Chrestomathien die schnell zum Gebrauch an die bayerischen Schulen gelangten und die zum Teil hohe Auflagen erlebten So unter anderem 1829 Deutsche Anthologie zum Schul und Privatgerbrauch 1830 Deutsche Chrestomathie zum Schul und Privatgerbrauch und 1839 Deutsche Chrestomathie fur lateinische und Gewerbeschulen aber auch zusammen mit Paul Lemoine 1833 Ubungsstucke zum Ubersetzen aus dem Franzosischen in das Deutsche und aus dem Deutschen ins Franzosische sowie ab 1830 bis 1849 Elementarbucher zum Ubersetzen aus dem Lateinischen Nach einer ausgedehnten Reise durch die Italienischen Staaten erschienen 1834 sein Werk Herbstreise von Munchen nach Venedig mit Reisebriefen Als Jugendbucher veroffentlichte er 1836 und 1846 in zwei Banden Reise in Brasilien von J B von Spix und C F Ph von Martius Johann Baptist von Spix und Carl Friedrich Philipp von Martius waren als bayerische Wissenschaftler Mitglieder der 1817 gestarteten Osterreichischen Brasilien Expedition Spater trennten sich beide von der Expedition und bereisten und erforschten selbststandig Brasilien Ende der 1830er Jahre beschaftigte sich Hefner intensiv mit der Geschichte seiner bayerischen Heimat Zunachst erschien 1838 seine Monografie Tegernsee und seine Umgebung als geschichtlicher Fuhrer 1838 und 1839 forschte er zur Geschichte der oberbayerischen Kloster und hinterliess Reisenotizen uber die Kloster Tegernsee Weyarn Wessobrunn Steingaden und Polling Zahlreiche Abhandlungen veroffentlichte er in der Zeitschrift Oberbayerisches Archiv dem Organ des Historischen Vereins von Oberbayern Der Verein ernannte Hefner 1839 zum Konservator der mittelalterlichen und 1854 zum Konservator der romischen Altertumer seiner Sammlungen 2 1840 wurde Hefner Gymnasialprofessor am Munchener Wilhelmsgymnasium Er stellte sich nun die Aufgabe die romischen Denkmaler und Inschriften im Konigreich Bayern zu katalogisieren und in eine systematische Ubersicht zu bringen Erste Arbeiten dazu erschienen als Beilagen in den Schulprogrammen seines Gymnasiums Seine Publikationen erreichten in der Folge eine erstaunliche Vollstandigkeit jedoch fand er keinen Verlag der zum Druck eines Gesamtwerkes bereit ware So entschloss sich Hefner 1852 zu einer Veroffentlichung im Selbstverlag Sein Werk Das romische Bayern in seinen Schrift und Bildmalen das in der Folge zahlreiche Auflagen erlebte und von ihm mehrmals erweitert wurde widmete er dem bayerischen Konig Zum Dank erhielt er von Konig Maximilian II die bayerische Medaille fur Kunst und Wissenschaft auch Friedrich Wilhelm IV verlieh ihm die preussische Medaille fur Kunst und Wissenschaft Konig Otto von Griechenland ernannte ihn zum Ritter des Erloser Ordens nachdem ihm Hefner eine Ausgabe zukommen liess 2 Bereits 1844 wurde Hefner zum ausserwertigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 3 Noch im April gleichen Jahres erhielt Hefner eine Stellung als Assistent am Antiquarium der Antikensammlung in der Munchner Residenz Er ordnete die Artefakte und Munzen neu und veroffentlichte einen Katalog der Sammlung 1853 trat er als Gymnasialprofessor in den Ruhestand Nach dem Tod von Friedrich Wilhelm von Thiersch 1860 Generalkonservator des Antiquarium Prasident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und sein ehemaliger Lehrer am Munchener Lyzeum machte sich Hefner Hoffnungen zu dessen Nachfolger am Antiquarium ernannt zu werden Jedoch wurde dem Philologen Wilhelm von Christ dieses Amt ubertragen Hefner blieb Assistent erhielt aber 1861 erstmals eine Remuneration von 200 Gulden jahrlich fur seine Arbeit 2 Joseph von Hefner verstarb am 16 September 1862 fruh um 5 Uhr in Munchen im Alter von 63 Jahren an einer Lungenlahmung Er wurde auf dem Alten Sudfriedhof in Munchen Graberfeld 15 Reihe 7 Platz 5 bestattet sein Grab ist erhalten Ihm zu Ehren wurde 1908 im Munchener Stadtbezirk Obergiesing Fasangarten eine Strasse die Hefnerstrasse benannt Hefner fuhrte zeitlebens ausgedehnte Briefwechsel unter anderem mit Joseph Ernst von Koch Sternfeld Johann Kaspar Zeuss Ignaz von Jaumann Johann Jakob Bachofen Karl Alois Fickler Karl Klunzinger und Constantin von Hofler Er war Ehrenmitglied in der Maatschappij der Nederlandse Letterkunde in dem Verein des Carolino Augusteum in dem Verein zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertumer in dem Hennebergischen Alterthumsforschenden Verein in dem Historischen Verein fur Steiermark und der Gesellschaft fur Studien und Bewahrung historischer Monumente im Grossherzogtum Luxemburg sowie korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft fur pommersche Geschichte Altertumskunde und Kunst in dem Vogtlandischen Altertumsforschenden Verein zu Hohenleuben in dem Verein fur hessische Geschichte und Landeskunde und dem Instituto di corrispondenza archeologica 2 Ehe und Nachkommen Bearbeiten Joseph von Hefner heiratete am 5 Februar 1826 in Munchen Catharina Straub 1801 in Ulm Seine Frau war Begrunderin einer Anstalt fur Madchen Das Paar hatte acht Kinder drei Tochter und funf Sohne von den aber nur drei Sohne die Eltern uberlebten Lothar von Hefner 1849 das jungste Kind starb am 23 Marz 1888 als Journalist in New York City sein alterer Bruder Ludwig Jakob von Hefner 1838 wurde Oberexpeditor der Generaldirektion der bayerischen Verkehrsanstalten 1 Der erstgeborene Otto Titan von Hefner 1827 1870 war ein bedeutender Heraldiker und Genealoge der zahlreiche Werke zur Adels und Wappengeschichte veroffentlichte Er war der Begrunder des Heraldischen Instituts in Munchen Aus seiner 1853 geschlossenen Ehe mit Sophie von Ziegler 1829 1899 gingen ein Sohn und vier Tochter hervor 1 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDeutsche Anthologie zum Schul und Privatgerbrauch Munchen 1829 Digitalisat Deutsche Chrestomathie zum Schul und Privatgerbrauch Munchen 1830 Digitalisat Ubungsstucke zum Ubersetzen aus dem Franzosischen in das Deutsche und aus dem Deutschen ins Franzosische mit Paul Lemoine Kempten 1833 Digitalisat Herbstreise von Munchen nach Venedig Munchen 1834 Digitalisat Geographie zu C Julius Caesar s Commentarien de bello civili Munchen 1836 Digitalisat Geographie des transalpinischen Galliens zu C Julius Caesars Commentarien de bello Gallico Munchen 1836 Digitalisat Reise in Brasilien von J B von Spix und C F Ph von Martius Fur die reifere Jugend bearbeitet und mit Worterklarungen versehen 2 Bande Munchen 1836 Augsburg 1846 Tegernsee und seine Umgegend Munchen 1838 Digitalisat Deutsche Chrestomathie fur lateinische und Gewerbs Schulen Munchen 1839 Digitalisat Leistungen des Klosters Benediktbeuern fur Wissenschaft und Kunst Munchen 1840 Digitalisat Hilfsbuch zu des Cornelius Nepos Leben ausgezeichneter Feldherrn Munchen 1843 Digitalisat Die kleinen inschriftlichen antiken Denkmaler der Koniglichen Vereinigten Sammlungen und des koniglichen Antiquariums Munchen 1846 Digitalisat Die Burg Tannenberg und ihre Ausgrabungen mit Johann Wilhelm Wolf Frankfurt a M 1850 Digitalisat Das romische Bayern in seinen Schrift und Bildmalen Munchen 1852 Digitalisat Textband Digitalisat Bildband Die romische Topferei in Westerndorf Munchen 1862 Digitalisat Literatur BearbeitenDr Joseph von Hefner Nekrolog In Morgenblatt zur Bayerischen Zeitung Nr 276 Ausgabe Mittwoch 22 Oktober 1862 Digitalisat Nachruf In Sitzungsberichte der koniglich bayerischen Akademie der Wissenschaften zu Munchen Jahrgang 1862 2 Band J G Weiss Munchen 1862 Seite 166 Digitalisat Georg Kaspar Nagler Erinnerung an Dr Joseph von Hefner C Wolf amp Sohn Munchen 1863 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser Vierter Jahrgang Justus Perthes Gotha 1910 Seite 280 281 Digitalisat Weblinks BearbeitenWerke von und uber Joseph von Hefner in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Joseph von Hefner in Kalliope Joseph von Hefner in der Deutschen Biographie Eintrag uber Joseph von Hefner in Bayerische Akademie der Wissenschaften Werke von Joseph von Hefner im Opac der Regesta ImperiiEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Hauser 4 Jahrgang Justus Perthes Gotha 1910 Seite 280 281 a b c d e Georg Kaspar Nagler Erinnerung an Dr Joseph von Hefner C Wolf amp Sohn Munchen 1863 Eintrag uber Hefner Joseph von in Bayerische Akademie der Wissenschaften Normdaten Person GND 100354572 lobid OGND VIAF 15115052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hefner Joseph vonALTERNATIVNAMEN Hefner Joseph Johann Willibald von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und GymnasialprofessorGEBURTSDATUM 5 Februar 1799GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 16 September 1862STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph von Hefner amp oldid 240694937