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Joseph Godehard Machens 29 August 1886 in Hildesheim 14 August 1956 ebenda war ein deutscher romisch katholischer Geistlicher und vom 22 Juni 1934 bis zu seinem Tod Bischof von Hildesheim Joseph Godehard Machens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMachens besuchte das bischofliche Gymnasium Josephinum und war dort ausser im Singen und beim Sport Klassenbester Nach dem Abitur studierte er Theologie in Innsbruck Munster und Bonn Am 19 Marz 1911 empfing er durch Adolf Kardinal Bertram die Priesterweihe Er war von 1911 bis 1920 Hauskaplan auf Schloss Hasperde und schrieb dabei eine kirchengeschichtliche Doktorarbeit uber die Archidiakonate in den sachsischen Bistumern 1 Er kam dann ans Generalvikariat wo er durch Fleiss auffiel sich aber wenig Freunde machte Dennoch wahlte ihn das Hildesheimer Domkapitel 1934 zum Nachfolger von Bischof Nikolaus Bares der auf den Berliner Bischofsstuhl berufen worden war Am 22 Juni 1934 wurde er durch Papst Pius XI zum Bischof von Hildesheim ernannt und am 25 Juli 1934 empfing er die Bischofsweihe durch Kardinal Bertram Mitkonsekratoren waren der Bischof von Osnabruck Hermann Wilhelm Berning und der Munsteraner Bischof Clemens August von Galen Als Bischof verhielt sich Machens zunachst vorsichtig gegenuber der Staatsmacht Im Zweiten Weltkrieg ging er zunachst von einem gerechten Krieg und vom Endsieg aus In einem Hirtenwort vom 3 September 1939 schrieb er dazu Erfullt eure Pflicht gegen Fuhrer Volk und Vaterland Erfullt sie im Felde und daheim 2 Spater betrachtete er die Kriegseinwirkungen als personliche Strafe fur seinen Vaterlandssinn und als Kollektivbusse der Deutschen fur den Nationalsozialismus Nachdem Papst Pius XI 1937 die Enzyklika Mit brennender Sorge herausgegeben hatte anderte er seine Politik grundlegend Er entwickelte sich zu einem Gegner der nationalsozialistischen Weltanschauung der die Staatsmacht wegen Menschenrechtsverletzungen scharf kritisierte Vor allem das Recht auf Leben forderte er fur grundsatzlich alle Menschen Dies hatte zur Folge dass er von der Gestapo uberwacht und 1941 zum Verhor einbestellt wurde Durch Pobeleien gegenuber Machens und seinen Begleitern versuchten Angehorige der SA und der SS sowie Mitglieder der NSDAP bei kirchlichen Veranstaltungen in Hildesheim und Umgebung gezielt zu eskalieren Der Gaufuhrer drohte Machens zuletzt offen auf dem Hildesheimer Marktplatz was diesen aber nicht davon abhielt sich weiterhin fur Juden Zigeuner Menschen mit Behinderungen und Angehorige anderer verfolgter Gruppen einzusetzen Die judische Gemeinde nannte ihn 1956 einen Freund und grossen katholischen Bischof Die Bombardierung Hildesheims am 22 Marz 1945 uberlebte Machens im Keller des Bischofshauses und setzte sich dann bald fur den Wiederaufbau der Stadt ein 1949 sprach er sich vehement gegen eine Demontage der ehemaligen Reichswerke Hermann Goring in Salzgitter aus Er verteidigte engagiert die katholischen Konfessionsschulen gegen die damalige niedersachsische Landesregierung und erwarb sich damit den Respekt der Bundesregierung Kurz vor seinem Tod wurde er durch Papst Pius XII zum Erzbischof ernannt Die Exequien leitete der Kolner Kardinal Joseph Frings Bischof Machens wurde im sudlichen Querhausarm des Hildesheimer Doms nahe der Bernwardssaule bestattet Im Zuge der Umgestaltung des Doms wurden seine sterblichen Uberreste am 14 November 2012 in die neu geschaffene Bischofsgruft umgebettet 3 Literatur BearbeitenJoseph Godehard Machens in Internationales Biographisches Archiv 41 1956 vom 1 Oktober 1956 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Renate Kumm Das Bistum Hildesheim in der Nachkriegszeit Untersuchung einer Diaspora Diozese vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil 1945 bis 1965 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover 2002 S 23 25 Thomas Flammer Wir wollen nur eines die Seelen retten Joseph Godehard Machens 1886 1956 Bischof des Diasporabistums Hildesheim 1934 1956 im Nationalsozialismus In Maria Anna Zumholz und Michael Hirschfeld Hrsg Zwischen Seelsorge und Politik Katholische Bischofe in der NS Zeit Zweite Auflage Aschendorff Munster 2022 Schriften des Instituts fur Regionalgeschichte und Katholizismusforschung 2 ISBN 978 3 402 24882 9 S 381 410 Gabriele Vogt Streiter fur Gott Das bewegte Leben des Hildesheimer Bischofs Joseph Godehard Machens 1886 1956 Veroffentlichungen des Hildesheimer Heimat und Geschichtsvereins e V Band 6 Verlag Gerstenberg Hildesheim 2018 ISBN 978 3 8067 8814 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph Godehard Machens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Joseph Godehard Machens im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Joseph Godehard Machens auf catholic hierarchy org abgerufen am 23 April 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Machens Katholisches Pfarramt St Johannes der Taufer abgerufen am 17 November 2022 Wir grussen euch alle als die SA Jesu Christi und die SS der Kirche Zitate fuhrender Geistlicher uber Adolf Hitler und den Nationalsozialismus Neue Grablege Memento vom 28 Januar 2015 im Internet Archive VorgangerAmtNachfolgerNikolaus BaresBischof von Hildesheim 1934 1956Heinrich Maria JanssenNormdaten Person GND 124357431 lobid OGND AKS VIAF 47692103 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Machens Joseph GodehardKURZBESCHREIBUNG deutscher BischofGEBURTSDATUM 29 August 1886GEBURTSORT HildesheimSTERBEDATUM 14 August 1956STERBEORT Hildesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Godehard Machens amp oldid 228062146