www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Wilhelm Jahn auch Jan Jano Janus 9 November 1681 in Raben 27 August 1725 in Wittenberg war ein deutscher lutherischer Theologe und Historiker Johann Wilhelm JahnLeben BearbeitenGeboren wurde er als Sohn des Magisters Johann Jahn Janus und seiner Frau Salome der Schwester des Wittenberger Theologen Johann Georg Neumann geboren Nachdem ihm sein Vater die ersten padagogischen Grundsatze der damaligen Zeit vermittelt hatte und ihn auch Latein gelehrt hatte besuchte er die Schule in Schneeberg wo er vor allen Dingen von Johann Gottfried Sieber den spateren Leipziger Professor der Theologie einen zugeneigten Forderer fand Unter dessen Fuhrung erfuhr er Kenntnisse uber die grundlegenden Fahigkeiten und die Sprachwissenschaften so dass er 1699 sich an der Universitat Wittenberg immatrikulieren konnte Zunachst absolvierte er wie zur damaligen Zeit ublich ein philosophisches Studium und hatte dabei Georg Friedrich Schroer Christian Vater Heinrich Heuchner Johann Baptist Roeschel Michael Strauch Christian Rohrensee und Johann Christoph Wichmannshausen als Lehrer Besonders aber wurde er von Konrad Samuel Schurzfleisch beeinflusst der ihn auch den Besuch bei den offentlichen Vorlesungen der Theologen Johann Deutschmann Philipp Ludwig Hanneken Caspar Loschers und Gottlieb Wernsdorf der Altere nahelegte und in seinem Vetter einen Forderer fand Am 31 Oktober 1701 erlangte er die akademische Magisterwurde nachdem unter dem Johann Wilhelm von Berger mit de lemmatibus poeticis disputiert hatte 1702 verfasste er die Leichenpredigt fur seine Tante Sabina Dorothea geb Leyser die Witwe von Franz Heinrich Holtich und Christian Donati Als er sich mit der Dissertation de ἀnϑrwpoϑysias origine dt Uber den Ursprung des Menschenopfers habilitierte bahnte er sich damit 1706 einen Weg zum Adjunkten der philosophischen Fakultat an der er dreimal als Prasens wirkte Jedoch zog es ihn mehr zur theologischen Fakultat und nachdem er 1708 die Abhandlung de Trinitate Platonismi vere amp falso suspecta verteidigt hatte fand er Aufnahme bei den Kandidaten der theologischen Fakultat Seine von nun an gehaltenen Vorlesungen zu geschichtswissenschaftlichen und philosophischen Themen und die zur hebraischen Sprache wurden wegen seines sauberen Stils nicht nur von der Studentenschaft geschatzt sondern sie brachten ihm auch 1712 eine ausserordentliche Professur der moralischen Wissenschaften ein Kaum hatte er diese jedoch angetreten berief man ihn als ordentlichen Professor der Sittenlehre und Beredsamkeit an das Gymnasium Elisabethanum in Breslau welches er 1713 antrat Nachdem Schurzfleisch nach Weimar gezogen war kehrte er 1714 nach Wittenberg zuruck und ubernahm die ordentliche Professur der historischen Wissenschaften Dennoch hatte er den Wunsch andere Lander zu bereisen und die Bibliotheken ausserhalb von Wittenberg kennenzulernen Mit der Erlaubnis des koniglichen Hofes trat er 1715 diese Reise an die ihn uber einige deutsche Universitatsstandorte nach Holland England Frankreich und Italien fuhren sollte wo er ein intensives Bibliotheksstudium betrieb und mit den Gelehrten seiner Zeit in Verbindung kam Zuruckgekehrt nach Wittenberg stellte sich das an den unterschiedlichsten Universitaten erworbene Wissen als ausgesprochen nutzlich heraus Im Universitatsbetrieb und durch seine veroffentlichten Schriften wuchs das Ansehen seiner Person Nachdem Loscher verstorben war und uber die Neubesetzung der theologischen Fakultat nachgedacht wurde schlug man ihn von Seiten der Universitat fur den Lehrstuhl eines Professors der Theologie vor obwohl dies bei den Beratern am sachsischen Hof nicht auf sonderlich viel Gegenliebe stiess Vielmehr wollte man Jahn am sachsischen Hof in ein hoheres Amt einsetzen und behauptete daher dass er fur die Professur ungeeignet sei Dennoch setzte sich die Universitat mit ihrem Wunsch durch und so trat er 1719 mit der Rede de optima ratione interpretandi sacras literas sein Amt an Er disputierte noch im selben Jahr am 31 Juli mit de jure decidendi controversias Theologicas und erwarb sich damit den akademischen Grad eines Lizentiaten der Theologie Kurz darauf promovierte er zum Doktor der Theologie und ubernahm auch die fur die vierte theologische Professur vorgesehene Ephorie der kurfurstlichen Stipendiaten Als Vertreter lutherisch orthodoxer Positionen trat er vor allem gegen die Hallenser Pietisten auf Jahn wird von seinen Zeitgenossen als umganglicher und aufrichtiger Mann geschildert der in seinem Amt stets korrekt und fleissig gewesen ist Dennoch besass er eine schwachliche physische Konstitution und starb an einem hohen Fieber nachdem ihm zwei Tage zuvor Lahmungserscheinungen Verstand und Sprache geraubt hatten um 4 Uhr in der Fruh Am 15 Juni 1721 vermahlte er sich mit Magdalena Elisabeth Wichmannshausen der Tochter des Professors fur morgenlandische Sprachen und Vorstehers der Wittenberger Universitatsbibliothek Aus dieser Ehe ging der Sohn Johann Christoph 6 Februar 1722 25 Juli 1725 in Wittenberg und die Tochter Wilhelmina Elisabeth 8 Oktober 1723 in Wittenberg 3 Juli 1749 in Wittenberg hervor Nach seinem Tode heiratete seine Witwe am 9 September 1727 Franz Woken Professor der morgenlandischen Sprachen und wurde nach dessen Tod am 18 Februar 1734 abermals Witwe Werke Auswahl BearbeitenTheologia Aphoristica In qua Sententia orthodoxa recentioribus potissimum adversariis opposita succinctis Aphorismis perspicue proponitur amp selectis argumentis confirmaturheologia aphoristica Zimmermann Wittenberg 1710 Digitalisat Theosophia Orthodoxa Hallensium Theologorum Theosophiae Pseudōnymō Atque Fanaticae A Collega Illorum qui se pro Antibarbaro Seculi nostri gerit proditae et assertae opposita Wittenberg Gerdes 1712 Digitalisat Specimen Errorum Langianorvm Oder Deutliche Vorstellung einiger groben Theolog Irrthumer Deren Herr Joach Lange Prof Publ Hal Vollig und also uberfuhret ist dass er Gewissens halber dieselben offentlich zu revociren schuldig Nebst Kurtzer Abfertigung des II Theils der Mittel Strasse und Ablehnung der daselbst wider die Theosophiam Orthodoxam ausgestossenen Injurien Ludwig Wittenberg 1713 Digitalisat Historia Aerae Christianae Cui Praemittuntur Schediasma De Veritate Historica Et Oratio De Vero Historiae Usu Kreusig Wittenberg 1715 Digitalisat Er verfasste mehrere Dissertationen siehe hierzu Rafft und Jocher Literatur BearbeitenMichael Ranfft Leben und Schriften aller Chursachsischen Gottesgelehrten Wolfgang Deer Leipzig 1742 Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg Max Niemeyer Halle Saale 1917 Christian Gottlieb Jocher Allgemeines Gelehrten Lexikon 1750 Band 2 Sp 1835 Jan Joh Wilhelm In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 14 Leipzig 1735 Sp 192 f Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Sektion 2 Teil 14 S 299Normdaten Person GND 100350607 lobid OGND AKS LCCN no99018812 VIAF 34798723 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jahn Johann WilhelmALTERNATIVNAMEN Jan Johann Wilhelm Jano Johann Wilhelm Janus Johann WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe Rhetoriker und HistorikerGEBURTSDATUM 9 November 1681GEBURTSORT RabenSTERBEDATUM 27 August 1725STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wilhelm Jahn amp oldid 220122536