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Caspar Loscher 8 Mai 1636 in Werdau 11 Juli 1718 in Wittenberg auch C K aspar Loescher war ein deutscher lutherischer Theologe Assessor an der Universitat Leipzig Superintendent von Sondershausen und Zwickau Generalsuperintendent des sachsischen Kurkreises Professor der Theologie Dekan der theologischen Fakultat und Rektor der Universitat Wittenberg Caspar LoscherGedenktafel am Haus Judenstrasse in der Lutherstadt Wittenberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke Auswahl 3 1 Dissertationen 3 2 Bucher und Traktate 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeboren als Sohn eines Fleischhauers und Burgers namens Martin Loscher und seiner Frau Regina geb Morlin erlebte er in seiner Kindheit die Schrecken des Dreissigjahrigen Krieges Mit sieben Jahren verlor er seinen Vater und musste seiner Mutter im Uberlebenskampf der Kriegszeit beistehen Seine korperliche Entwicklung litt durch jene Ereignisse so dass er oft krankelte und man sich in den Augen seiner Umgebenden wenig Hoffnung machte dass aus ihm etwas werde Jedoch verfugte Loscher durchaus uber gute Geistesanlagen Auf diese wurde der Rektor der Werdaer Schule aufmerksam und legte bei Loscher durch die Studien der lateinischen und griechischen Sprachen einen guten Grund so dass dieser die Stadtschule in Naumburg besuchen konnte Dort erweiterte er seinen Sprachschatz bekam Einsicht in die Poesie und andere damalige Schulwissenschaften 1656 bezog er die Universitat Leipzig Nach einer gewissen Studienzeit konnte er bei Samuel Lange als Lehrer seiner Kinder Aufnahme in dessen Haus finden Durch diesen gefordert erlangte er bald das Bakkalaureat 1660 den akademischen Grad eines Magisters an der philosophischen Fakultat und wurde mit der Disputation de fabuloso Fabricii purgatorio als Adjunkt an der philosophischen Fakultat habilitiert Loscher wollte sich der Theologie widmen und damit er auch Vortrage an der theologischen Fakultat halten konnte erwarb er sich 1662 den Grad eines Baccalaureus der Theologie 1665 bahnte er sich mit der Disputation pro Loco den Weg zur Assessorstelle an der theologischen Fakultat und griff in seinen Vorlesungen oft den aufkeimenden Synkretismus an Nach einer Gastpredigt in Sondershausen am 22 November 1667 wurde ihm dort die Stelle des Oberpfarrers und Superintendenten angeboten Diese nahm er aber erst am 19 Juni 1668 an da er zuvor noch am 12 Februar 1668 den akademischen Grad eines Lizentiaten der Theologie erwarb Am 24 Juni wurde er fur dieses Amt ordiniert und hielt am 12 November seine Einzugspredigt Am 23 Marz 1670 ubernahm er die Aufsicht uber die Ausbildung im Furstentum Schwarzburg Sondershausen Nachdem er 1674 in Leipzig zum Doktor der Theologie promovierte wurde er 1676 Pastor an der Predigerkirche in Erfurt was mit der Aufgabe eines Inspektors am dortigen Gymnasium verbunden war Jedoch geriet er in Erfurt in Religionsstreitigkeiten mit einem Jesuiten namens Schonemann so dass er 1679 eine Berufung nach Zwickau annahm wo er ebenfalls Oberpfarrer und Superintendent wurde Trotz erlebter Pestzeit in Zwickau schlug er ein Ersuchen einer Berufung nach Danzig aus Stattdessen trat er 1687 in Wittenberg das Amt des Generalsuperintendenten des Kurkreises an Damit war die Aufgabe eines Konsistorialassessors und Professors der Theologie an der Universitat Wittenberg verbunden Hier hat er 15 Mal das Dekanat der theologischen Fakultat mehrmals das Rektorat der Universitat verwaltet war acht Jahre Senior der theologischen Fakultat und bekleidete zwolf Jahre die erste Professur an der theologischen Fakultat Als Vertreter der reinen Lutherischen Lehre nahm er vor allem an den pietistischen und terministischen Streitigkeiten regen Anteil Auch in der Kirchengeschichte war er aktiv und verfasste dazu einige Schriften Nachdem er im Alter von 83 Jahren gestorben war wurde er unter einer grossen Beteiligung am 14 August beigesetzt Gottlieb Wernsdorf der Altere hielt ihm eine lateinische Leichenrede die auch im Druck erschien Familie BearbeitenLoscher war zwei Mal verheiratet Seine erste Ehe schloss er am 24 April 1670 in Gehren mit Anna Sophia get 28 Marz 1649 in Gehren 19 Juni 1670 in Sondershausen der Tochter des furstlich schwarzburgischen Rates und Amtmanns Laurentius Andreas Rothe und dessen Frau Susanna Magaretha geb Schultze aus Lohra 1672 heiratete er in zweiter Ehe Eleophene Salome 1657 15 Januar 1717 in Wittenberg die Tochter des Stiftssuperintendenten von Merseburg Valentin Sittig Aus den Ehen gingen zwolf Kinder hervor Bekannt sind davon Valentin Ernst Loscher Christian Wilhelm 29 Dezember 1673 in Sondershausen 4 Oktober 1746 Dr Hofrat in Weimar Kommissionsrat in Lubben verh 17 Mai 1700 mit Maria Dorothea Reyher 21 Juli 1683 10 August 1758 Anton Gunther 11 Mai 1675 in Sondershausen Dr furstlich sachsischer Kammerkonsulent in Merseburg verh vor 1702 mit Dorothea Louisa Reyher Johann Kaspar Loscher Superintendent in Leissnig Friedrich Gottlieb get 11 September 1678 in Erfurt Dr jur Syndikus in Weimar verh 9 Juli 1709 mit Elisabeth Augusta Reyer 22 Januar 1691 Martin Gotthelf Loscher Prof Physik und Medizin in Wittenberg Johanna Salome 21 Januar 1683 in Zwickau Christina Sophia 14 Juni 1686 in Zwickau 20 Juni 1732 in Wittenberg verh 1704 mit Georg Friedrich Schroer Eleophe Salome 21 September 1688 in Wittenberg verh mit dem Erbherrn auf Dabrun Johann Paul Oberkampf Daniel Ephraim 4 April 1690 in Wittenberg war Rechtskonsulent in Erfurt Regina Charitas 5 April 1691 in Wittenberg 5 Juli 1757 in Sulza verh 1710 mit Stiftssuperintendent in Merseburg Heinrich Gottlieb Schneider 10 Juni 1682 in Halberstadt 26 Juli 1728 in Merseburg Werke Auswahl BearbeitenDissertationen Bearbeiten De fabuloso patricii purgatorio dissertatio historico philologica Resp Oswald Kronbergen Coler Leipzig 1660 Digitalisat De numo scorteo schediasma Coler Leipzig 1661 Digitalisat De engastrimythis Ecloga Resp Joihannes Friedrich Alberti Wittigau Leipzig 1663 Digitalisat De Behemoth Dissertatio Physico Philologica Resp Melchior Sprotta Wittigau Leipzig 1664 Digitalisat De praedicatione generaliter et formaliter considerata Resp Johannes Koler Michaelis Leipzig 1664 Digitalisat De probatione rerum dubiarum per ignem facta Resp Johann Adolph Schirmer Sporel Leipzig 1665 Digitalisat De Eunuchis Dissertatio Resp Adam Werner Wittigau Leipzig 1666 Digitalisat Dissertatio Logica De Suppositione Resp Melchior Maederjan Hahn Leipzig 1666 Digitalisat Dissertatio Historico Philosophica De Metempsychosi Pythagorica Resp Christian Krumholtz Wittigau Leipzig 1666 Digitalisat Dissertatio metaphysica de concursu causae primae cum secundis causa suprema dirigente Resp Joachim Maevius Michaelis Leipzig 1667 Disputatio Physica De Natura Resp Gottfried Petritz Michaelis Leipzig 1667 Digitalisat De Calvinianis quod nullum habeant articulum fidei pro Licentia Leipzig 1668 1 Dissertatio anti calviniana de pericopis evangelicis epistolicis von denen sonntaglichen Evangelien und Episteln Resp Erasmus Heinrich Theuerkauff Gerdes Wittenberg 1668 Digitalisat Decades duae selectiorum de religione thesium Disp Synoadalis Zwickau 1679 2 Harmonia Theologica In Qua Theologorum Orthodoxorum Loquendi Scribendique Modi Qui Contradicere Sibi Invicem Primo Intuitu Videntur Perspicue Conciliantur Resp David Andreas Herold Schroedter Wittenberg 1685 Sorex Romanus suo se indicio prodens hoc est Traditiones Pontificatiae semet ipsos evertentes Resp Georg Heinrich Goeze Schroedter Wittenberg 1687 Digitalisat De voce Personae ejusdemque in fidei articulis usu amp abusu Resp Christoph Friedrich Schuchart Schroedter Wittenberg 1688 Digitalisat De domestico adversariorum veritatis dissensu Resp Adam Caspar Schopperlin Schroedter Wittenberg 1690 Digitalisat Dissertatio Inauguralis De traditionibus Pontificiis quae ex propriis Pontificiorum fundamentis evertuntur Resp Fridericus Fabricius Schroedter Wittenberg 1691 Digitalisat Disputatio Inauguralis proponens Quaestionem An Muti Et Surdi Ad S Coenam Admittendi Sint Resp Johann Georg Neumann Schroedter Wittenberg 1692 Digitalisat Dissertatio inauguralis De fidei vita et morte Resp Adam Herold Schroedter Wittenberg 1692 Digitalisat Succinctam Orthodoxae Doctrinae De Visionibus Et Revelationibus Repetitionem cum Demonstratione ejusdem Methodica et Refutatione Argumentorum Epistolae De Visionibus Ad Theologos nuper conscriptae Resp Valentin Ernst Loescher Schroedter Wittenberg 1693 Digitalisat Scylla et Charybdis interpretibus aeque ac concionatoribus vitandae Resp Martinus Maneken Schroedter Wittenberg 1694 Digitalisat De vulneribus Christi singularia Resp Johannes Ernestus Otto Kreusig Wittenberg 1697 Digitalisat Consensus orthodoxorum orthodoxus in loco de Christo solenni disputatione inaugurale propositus Resp Hieronymus Dathe Schroedter Wittenberg 1694 Digitalisat De arbore scientiae boni et mali sanctitatis et bonitatis divinae symbolo Resp Carolus Andreas Redeliius Schroedter Wittenberg 1700 Digitalisat De homine per mortem a peccatis justificato ad Rom VI 7 Resp Sigismund Richter Schroedter Wittenberg 1701 Digitalisat Harmonia Ecclesiastica in dubiis quibusdam Exemplis demonstrata Resp Christoph Crusius Schroedter Wittenberg 1702 Digitalisat Dissertatio Inauguralis De nomine regenerationis ejusque usu et abusu Resp Johann Caspar Haferung Goderitsch Wittenberg 1702 Digitalisat Dissertatio Theologica Solennis et Inauguralis De Quibusdam Propositionibus apparenter contradictoriis Resp Abraham Pielz Schrodter Wittenberg 1704 Digitalisat Dissertatio theologica inauguralis de legis termino ex Gal III 19 Resp Ernst Salomon Cyprian Gerdes Wittenberg 1706 Digitalisat Dissertatio Inauguralis Hypomnemata Symbolica Tradens Resp Gottfried Schumann Gerdes Wittenberg 1709 Digitalisat Praeterita symbolica circa ordinem in Libris symbolicis occupata Resp Georg Friedrich Schroer Gerdes Wittenberg 1710 Digitalisat Disputatio inauguralis evincens Quod Theologia a Logica non sit separanda Resp Carl Gottfried Zapff Gerdes Wittenberg 1711 Digitalisat Lutherus Anti Pietista Resp Moritz Wilhelm Wagner Koberstein Wittenberg 1716 Digitalisat Bucher und Traktate Bearbeiten Auffrichtiger Gegensatz wider E U R H Schandlichen Abtritt von der Warheit so Er in seiner UnChristlichen und verleumbderischen Ehren ruhrung und Beschmutzung an einem Theil begangen Michael Leipzig 1665 Digitalisat Alte abgenutzte und verlegene Lumpen Welche Ein Religions Trodtler Zu Colln an der Spree B S in seinem Summarischen Bericht Wiedrumb auffs neue zu Marckt gebracht Wittigau Leipzig 1666 Obex Calvinianorum Syncretismo Positus in quo ex immotis Fundamentis demonstratur Neminem Calvinistarum nec certum esse se possidere Articulum Fidei neq ue adeo iudicare posse de Convenientia Articulorum Fundamentalium inter nos et adversarios Wittgau Leipzig 1669 Digitalisat De latrociniis quae in publicos Scriptores patres praecipue solent committere haeretici Magdeburg Forberger 1674 Digitalisat Erffurtisch Lutherisches Kleinod Allen Gottseligen Christen Sonderlich denen in Erffurt Zu taglicher Ubung in der Gottseligkeit Aus reinen und Geistreichen Gebet Buchern zusammen getragen Michael Erfurt 1677 Digitalisat Der durch die Liebe thatige Glaube Zwickau 1681 Palladium Calvinianis Ereptum sive Dissertatio V ad Joh Taufreri SS Th Doct et in Acad Argent olim Prof Publ Ordin Disputationes Apologeticas de Absoluto Reprobationis Decreto Schroedter Wittenberg 1688 Digitalisat Geistreiche Absolutions Formulen aus allen Sonn und Fest Tags Evangelien genommen so wohl Beicht Vatern als Beicht Kindern nicht weniger Lehrern und Zuhorern auf die Sonn und Fest Tage erbaulich zu gebrauchen Zwey Theile Leipzig 1690 1731 SS Theologiae Nucleus In Usum tam incipientium quam proficientium editus Schroedter Wittenberg 1694 Digitalisat Amoenitates Evangelicae Schroedter Wittenberg 1696 Digitalisat Eroffnete Todes Kammer Darinnen Durch erklarte Ausserlesene Biblische Spruche wie man dem unseligen Tod entgehen und eines seligen Todes theilhafftig werden konne Klarlich und nutzlich gezeiget wird Meyer Wittenberg 1697 Consensus orthodoxorum orthodoxus in loco de Christo Resp Hieronymus Dathe Schroedter Wittenberg 1698 Digitalisat Theologia Thetica Cum Appendice Omnibus Veritatem in Compendio amantibus consecrata Zimmermann Wittenberg 1701 Digitalisat Literatur BearbeitenMichael Ranfft Leben und Schriften aller Chursachsischen Gottesgelehrten Wolfgang Deer Leipzig 1742 Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen auf das Jahr 1720 Johann Friedrich Braun Leipzig 1721 S 842 ff Online Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg Verlag Max Niemeyer Halle Saale 1917 Christian Gottlieb Jocher Allgemeines Gelehrten Lexikon 3 Teil Spalte 1495 Loscher Casp In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 18 Leipzig 1738 Sp 171 173 Armin Koehnle Beate Kusche Professorenbuch der Theologischen Fakultat der Universitat Wittenberg 1502 bis 1815 17 Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2016 ISBN 978 3 374 04302 6 S 126 128Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Caspar Loscher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Druckschriften von und uber Caspar Loscher im VD 17 Werke von und uber Caspar Loscher in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kein Exemplar nachweisbar Kein Exemplar nachweisbarNormdaten Person GND 117677183 lobid OGND AKS LCCN nr97028931 VIAF 89199851 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loscher CasparALTERNATIVNAMEN Loescher Kaspar Loescher CasparKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe Hochschullehrer UniversitatsrektorGEBURTSDATUM 8 Mai 1636GEBURTSORT WerdauSTERBEDATUM 11 Juli 1718STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Caspar Loscher amp oldid 229288042