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Philipp Ludwig Hanneken 5 Juni 1637 in Marburg 16 Januar 1706 in Wittenberg war ein deutscher lutherischer Theologe Philipp Ludwig Hanneken Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium 1 2 Professur in Giessen 1 3 Streit mit Pietisten 1 4 Wittenberg 1 5 Familie 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn des Professors der morgenlandischen Sprachen Menno Hanneken und seiner Frau Justina Elonora einer Tochter des Giessener Professors Balthasar Mentzer des Alteren geboren genoss er bis zum achten Lebensjahr die Erziehung seines Vaters und angeworbener Privatlehrer Als sein Vater Superintendent in Lubeck wurde bezog Philipp Ludwig das Katharineum und erlernte dort innerhalb von zehn Jahren die lateinische und griechische Sprache Studium Bearbeiten 1657 immatrikulierte er sich auf der Universitat Giessen und widmete sich zunachst philosophischen Studien interessierte sich jedoch nebenbei fur Theologie und hatte in Peter Haberkorn einen angesehenen Lehrer Im Sommersemester 1660 wechselte er an die Universitat Leipzig ging dann im Wintersemester am 17 Oktober 1660 an die Universitat Wittenberg wo er bei Abraham Calov und Johann Meisner lernte Bei Meisner fand er Aufnahme in seinem Haus und ging im Oktober 1661 an die Universitat Rostock 1 wo er bei Johann Quistorp der Jungere und Matthias Wasmuth weitere Studien betrieb Professur in Giessen Bearbeiten Zuruckgekehrt nach Giessen erhielt er vom Landgrafen Ludwig VI von Hessen Darmstadt 1663 die Stelle eines ordentlichen Professors der Redekunst und vier Jahre spater wurde er Assessor im Giessener Universitatskonsortium und erhielt damit eine Professur der Theologie die er am 28 Oktober 1667 antrat Obwohl Hanneken nie den niederen akademischen Grad eines Magisters erworben hatte promovierte er 1668 zum Doktor der Theologie als er unter Michael Siriciua mit de absurdo dubitatationis seine Inaugural Disputation gehalten hatte Als 1683 Johann Nikolaus Misler starb ruckte Hanneken an dessen Stelle als erster Professor und Superintendent in Giessen nach Streit mit Pietisten Bearbeiten In diesem Amt hatte er auch weiter verbleiben konnen wenn nicht 1689 Streitigkeiten mit Johann Heinrich Majus wegen der sogenannten Collegia Pietatis aufgetreten waren Majus setzte sich in den Streitigkeiten als Pietist gegenuber dem orthodox lutherischen Hanneken durch es wurde ihm auf Weisung einer furstlichen Kommission hin befohlen sich weder offentlich noch geheim gegen die Pietisten zu aussern und Hanneken wurde zu einer Geldstrafe verurteilt Wittenberg Bearbeiten Der Ausgang des Streites veranlasste ihn die an ihn angetragene Berufung als ordentlicher Professor und Konsistorialassessor nach Wittenberg anzunehmen Dieses Amt verwaltete er bis an sein Lebensende Er beteiligte sich an den Streitigkeiten der Wittenberger Theologischen Fakultat mit Philipp Jacob Spener gegen den Pietismus mit Adam Rechenberg wegen des Terminismi und anderen Theologen So focht er allerhand Lehrstreitigkeiten aus wie aus seinen Werken hervorgeht Nachdem er der Universitat im Wintersemester 1694 als Rektor vorgestanden hatte wurde er nach seinem Tode in der Wittenberger Stadtkirche beigesetzt Caspar Loscher hielt ihm die Leichenpredigt und seine Kinder errichteten ihm und seiner Frau in der Stadtkirche ein Epitaph Familie Bearbeiten 1666 heiratete er Magaretha Godelia Catharina 13 Juni 1651 in Giessen 14 August 1703 in Wittenberg die Tochter eines furstlich Hessen Darmstadtischen Landrentmeisters und Juristen Andreas Hoffmann aus welcher Ehe sieben Sohne und zwei Tochter hervorgingen Sein altester Sohn Gregor Ludwig 1670 1737 wurde Furstlicher Landkammerrat in Zerbst seine Tochter Catarina Eleonora 5 Juni 1675 in Giessen 5 September 1720 in Kemberg heiratete den Giessener Professor und spateren Geheimrat in Eutin Gregor Nitzsch sein Sohn Balthasar Menno 1679 1766 wurde Mediziner in Hamburg und nahm die einzige Schwester des Balthasar Mentzer zur Frau Der Sohn Johann Ludwig wurde ebenfalls Arzt Durch ihre Kinder erlebten sie 13 Enkel zu Lebzeiten Werke Auswahl Bearbeiten fur eine vollstandige Ubersicht bis 1700 vgl das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17 Jahrhunderts Epitome historiae arianae qua vita mores et mors magni haeretici Arii brevissime traditur Hampfli Giessen 1660 Annotata philologica in Josuam Karger Giessen 1665 Digitalisat Dissertatt IV de cura Romanorum domestica circa matrimonium liberos servos facultates 1669 Bonus Hominis Christiani Animus Seu De Puritate Conscientiae Commentatio Karger Giessen 1672 Digitalisat Grundliche Erorterung der Frage ob die Collegia pietatis nothwendig und nutzlich oder unnothig unnutzlich ja gar schadlich seyen 1690 Digitalisat Insinuatio lectionum publicarum de unione vera et vana ecclesiarum christianarum juxta infallibilem Augustanae confessionis veritatem 1694 Digitalisat Consummatio Morientis in cruce Servatoris Vere repraesentata amp a variis corruptelis vindicata Schroedter Wittenberg 1700 Digitalisat Grundliche Untersuchung der Lehre von dem sogenannten Termino gratiae peremtorio Fincel Wittenberg 1700 Digitalisat Ius gratiae principis Christiani in reos noxae capitalis Zimmermann Wittenberg 1701 Digitalisat Hanneken verfasste umfangreiche Disputationen und Sendschreiben gegen die Pietisten z B Philippi Ludovici Hannekenii Der H Schrifft Doctoris und Professoris auch Superintendentis zu Giessen Send Schreiben An N N Betreffend die so genandte Collegia Pietatis Oder Von den Biblischen Zusammenkunfften allerhand Leuten in Privat Hausern Giessen 1690Literatur BearbeitenMichael Ranfft Leben und Schriften aller Chursachsischen Gottesgelehrten Wolfgang Deer Leipzig 1742 Hanneken Philipp Ludwig In Christian Gottlieb Jocher Hrsg Allgemeines Gelehrten Lexicon Band 2 D L Johann Friedrich Gleditsch Leipzig 1750 Sp 1351 books google de Erich Beyreuther Hanneken Philipp Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 620 f Digitalisat Hannekenius Philipp Ludou In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 12 Leipzig 1735 Sp 472 f Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Band 2 Teil 2 S 171 Friedrich Wilhelm Bautz Hanneken Philipp Ludwig In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 517 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp Ludwig Hanneken Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Philipp Ludwig Hanneken im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Druckschriften von und uber Philipp Ludwig Hanneken im VD 17 Hanneken Philipp Ludwig Hessische Biografie Stand 16 Januar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Immatrikulation von Philipp Ludwig Hanneken im Rostocker MatrikelportalNormdaten Person GND 115396128 lobid OGND AKS LCCN no99060568 VIAF 2145971502032332446 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hanneken Philipp LudwigKURZBESCHREIBUNG lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 5 Juni 1637GEBURTSORT MarburgSTERBEDATUM 16 Januar 1706STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Ludwig Hanneken amp oldid 233889188