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Johann Uphagen auch Jan Uphagen 9 Februar 1731 in Danzig 17 November 1802 ebenda war ein deutscher Reeder Kaufmann Ratsherr und bibliophiler Sammler Uphagenhaus Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Ausbildung 1 3 Werdegang 1 4 Wissenschaftliches und bibliophiles Wirken 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Mitgliedschaften 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Johann Uphagens Vorfahren waren in Flandern ansassig und wurden von dort aus religiosen Grunden gegen Ende des 16 Jahrhunderts vertrieben Sein Vorfahr Arnold von Uphagen kaufte 1592 das vom Hochmeister Winrich von Kniprode gestiftete etwa 3 Meilen von Danzig gelegene adelige Freischulzenamt von Meisterswalde im Landkreis Danziger Hohe Er war der Sohn des Kaufmanns und Ratsherrn Peter Uphagen 12 Februar 1704 in Danzig 22 Januar 1774 ebenda und dessen Ehefrau Elisabeth Tochter von John Forret Er heiratete am 19 Mai 1763 in erster Ehe seine Cousine Florentina Uphagen 10 Marz 1766 1 Nach dem Tod seiner Ehefrau war er mit Abigal geb Borckmann in zweiter Ehe verheiratet Ausbildung Bearbeiten Er erhielt seit 1736 seinen ersten Unterricht bei einem Privatlehrer und kam 1740 an das Akademische Gymnasium Nach dem Abschluss des Gymnasiums war er seit 1747 einige Zeit bei seinem Vater in der Lehre in dieser Zeit beschaftigte er auch mit der polnischen und franzosischen Sprache Sein Vater liess sich uberzeugen dass Johann Uphagen sich lieber mit den Wissenschaften beschaftigte und veranlasste dass der Syndikus Gottfried Lengnich zu seinem Sohn im Herbst 1749 ein Gutachten erstellte Nachdem dieser das Gutachten angefertigt worden war erhielt Johann Uphagen bis Ostern 1751 Privatunterricht und immatrikulierte sich an der Universitat Gottingen und studierte Geschichte Rechtswissenschaften und Philosophie er besuchte hierzu die Vorlesungen bei Johann Lorenz von Mosheim Georg Christian Gebauer Georg Heinrich Ayrer Christoph August Heumann Johann David Kohler und dessen Sohn Johann Tobias Kohler Samuel Christian Hollmann und Andreas Weber Wahrend seines Studiums verkehrte er auch im Haus des Generalsuperintendent Jakob Wilhelm Feuerlein Werdegang Bearbeiten Nach Beendigung des Studiums unternahm er eine Reise durch Deutschland Holland und Frankreich und erwarb in dieser Zeit viele wertvolle Bucher die den Anfang seiner kunftigen Bibliothek bildeten Er lebte darauf in Danzig anfangs als Privatier verwaltete von 1765 bis 1771 das Hofamt bei zwei Danziger Spitalern Nach dem Tod seines Vaters ubernahm er 1775 die Handelsfirma der Familie im gleichen Jahr erwarb er auch ein Wohnhaus mit einem Hintergebaude in der Danziger Langgasse 12 und liess dieses durch Johann Benjamin Dreyer 2 grundlich umbauen nach der Fertigstellung der Baumassnahme bewohnte er das Haus seit 1779 gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau 1776 erfolgte seine Wahl zum Schoffen beim stadtischen Gericht und 1792 zum Ratsherrn 3 Spater war er Senior des Danziger Schoffengerichts 4 1793 wurde Danzig im Rahmen der Zweiten polnischen Teilung an die preussische Monarchie angeschlossen und verlor innerhalb der absoluten Monarchie der Hohenzollern ihren besonderen Autonomiestatus und ihre stadtische Freiheit worauf er sich aus dem politischen Leben zuruckzog Weil er keine Nachkommen hatte grundete Johann Uphagen 1789 eine Majorats Familienstiftung sein Bruder der der ersten Majoratsherr wurde verwaltete das Haus in der Langgasse mitsamt den dort befindlichen wertvollen Sammlungen und der Inneneinrichtung 1911 wurde in dem Haus ein Museum fur Burgerliche Wohnausstattung untergebracht wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Inneneinrichtung ausgelagert und uberdauerte unversehrt den Krieg Das Gebaude selbst wurde 1945 fast vollstandig zerstort aber 1953 wieder aufgebaut 1988 ist dort das Museum Uphagenhaus eine Abteilung des Historischen Museums der Stadt Gdansk eroffnet worden Er gehorte zur reformierten Gemeinde St Peter und Paul in Danzig 5 und wurde bereits nach kurzer Zeit Angehoriger des Kollegiums der Altesten an er war ein Forderer des spateren Pastors Samuel Ludwig Majewski 1736 1801 6 nbsp Mon PlaisirEr starb auf seinem kleinen Gut Mon Plaisir in Langfuhr Wissenschaftliches und bibliophiles Wirken Bearbeiten Seit 1775 arbeitete Johann Uphagen wissenschaftlich und beschaftigte sich auch mit dem Sammeln seltener und wertvoller Bucher Zu seiner Lebenszeit zahlte seine Bibliothek uber 20 000 Bande aus den Bereichen wie Humanistik Recht und Kunstgeschichte ein Teil der Sammlung befindet sich heute in der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften Sie enthalt ungefahr 15 000 Bande mit Drucken des 16 bis 18 Jahrhunderts und Handschriften aus den Bereichen Geschichte Rechtswissenschaft Politologie Philologie Theologie Philosophie Mathematik Naturwissenschaften sowie Bibliographien und Enzyklopadien 7 8 Er betrieb auch heimatkundliche Forschungen zur Danziger Geschichte und veroffentlichte hierzu verschiedene Schriften so hat er unter anderem mit Ehrenrettung der alteren Polnischen Geschichtschreiber auf die Schrift Grundliche Nachricht von den Herzogen von Pommern Danziger Linie 9 geantwortet nbsp TriebfahrzeugEhrungen und Auszeichnungen BearbeitenEin Triebfahrzeug der Strassenbahn Danzig wurde nach Johann Uphagen benannt Mitgliedschaften BearbeitenJohann Upagen war seit 1788 Mitglied der Sozietat der Wissenschaften Gottingen 10 11 Schriften Auswahl BearbeitenEhrenrettung der alteren Polnischen Geschichtschreiber 1774 Parerga historica Danzig 1782 Literatur BearbeitenJohann Uphagen In Christoph Weidlich Biographische Nachrichten von den jetztlebenden Rechts Gelehrten in Teutschland 4 Band Halle 1785 Weblinks BearbeitenJohann Uphagen In Bekannte Danziger Website der Stadt Gdansk Einzelnachweise Bearbeiten Milosc w domu Uphagenow Abgerufen am 30 Juli 2020 polnisch Dom Uphagena Gdansk Abgerufen am 30 Juli 2020 Sabine Beckmann Klaus Garber Kulturgeschichte Preussens koniglich polnischen Anteils in der Fruhen Neuzeit Walter de Gruyter 2011 ISBN 978 3 11 094010 7 google de abgerufen am 31 Juli 2020 Daniel Gralath Versuch einer Geschichte Danzigs Gottlieb Leberecht Hartung 1789 google de abgerufen am 31 Juli 2020 Der Westpreusse Westpreussen ein Land der Reformation Abgerufen am 31 Juli 2020 Johannes Demandt Johannes Daniel Falk sein Weg von Danzig uber Halle nach Weimar 1768 1799 Vandenhoeck amp Ruprecht 1999 ISBN 978 3 525 55820 1 google de abgerufen am 31 Juli 2020 Handbuch der historischen Buchbestande in Deutschland Osterreich und Europa Fabian Handbuch Gdansk Abgerufen am 31 Juli 2020 Christian Friedrich Illgen Zeitschrift fur die historische Theologie In Verbindung mit der historisch theolog Ges zu Leipzig hrsg von Christian Friedrich Illgen Barth 1862 google de abgerufen am 31 Juli 2020 Grundliche Nachricht von den Herzogen von Pommern Danziger Linie Decker 1774 google de abgerufen am 30 Juli 2020 Konigl Grossbrittannischer und Churfurstl Braunschweig Luneburgscher Staatskalender auf das Schaltjahr 1796 worin das Staats Verzeichniss der koniglichen Regierungen und ubrigen hohen Civil und Militair Bedienten in den deutschen Landern nebst einem genealogischen Verzeichniss aller durchlauchtigsten hohen Hauser in Europa befindlich 1796 1796 google de abgerufen am 31 Juli 2020 Johann Stephan Putter Versuch einer academischen Gelehrten Geschichte von der Georg Augustus Universitat zu Gottingen Wittwe Vandenhoeck 1820 google de abgerufen am 31 Juli 2020 Normdaten Person GND 100690890 lobid OGND AKS VIAF 69281498 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Uphagen JohannALTERNATIVNAMEN Uphagen Jan Uphagen JoannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Reeder Kaufmann und bibliophiler SammlerGEBURTSDATUM 9 Februar 1731GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 17 November 1802STERBEORT Danzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Uphagen amp oldid 233339165