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Johann Nepomuk von Schmiel 19 April 1774 in Leipnik Mahren 29 Dezember 1850 in Aarau heimatberechtigt in Unterleibstadt und Aarau war ein Schweizer Politiker und Offizier Nach einer militarischen Laufbahn im Dienste des habsburgischen Osterreichs zog er aus personlichen Grunden in die Schweiz und schlug sich trotz seiner adligen Herkunft zu Beginn des Franzoseneinfalls auf die Seite der Revolutionare In der Helvetischen Republik war er in verschiedenen Amtern tatig Im neu gegrundeten Kanton Aargau organisierte und kommandierte er die kantonalen Truppen Ab 1815 gehorte er der Kantonsregierung an musste aber 1831 als Folge des Freiamtersturms zurucktreten Danach war er bis zu seinem Tod Bezirksamtmann in Aarau Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Helvetische Republik 1 2 Kanton Aargau 2 Siehe auch 3 Literatur 4 WeblinksBiografie BearbeitenHelvetische Republik Bearbeiten Der Sohn eines Hauptmanns in osterreichischen Diensten schlug nach dem Schulbesuch in Olmutz selbst eine Militarkarriere ein Von 1789 bis 1791 nahm er am Russisch Osterreichischen Turkenkrieg teil danach war er bis 1797 an Feldzugen gegen Frankreich beteiligt 1793 wurde er zum Unterleutnant befordert Nach einer gescheiterten Liebesbeziehung quittierte er im April 1797 den Dienst Er beschloss in der Schweiz ein vollig neues Leben zu beginnen und fand in Bern eine Anstellung als Hofmeister Auf Schloss Wildegg dem Familiensitz seiner Dienstherrin lernte er Johann Rudolf Dolder kennen der nach dem Franzoseneinfall und der Ausrufung der Helvetischen Republik in den Senat gewahlt wurde Von Dolder inspiriert brach von Schmiel mit seiner adligen Vergangenheit und schloss sich ebenfalls den revolutionaren Kraften an Zunachst war er Sekretar von Dolder der mittlerweile ins Helvetische Direktorium aufgestiegen war wechselte dann ins Kriegsministerium und wurde dort Burochef Im Marz 1801 erhielt von Schmiel das Burgerrecht der Gemeinde Unterleibstadt zwei Monate spater folgte die Ernennung zum Hauptmann der helvetischen Truppen Von Statthalter Sebastian Fahrlander bekam er im Marz 1802 den Auftrag die Verwaltungskammer des neu gegrundeten Kantons Fricktal aufzubauen Von Schmiel heiratete im darauf folgenden Monat Regina Sonnenschein die Tochter des Bildhauers Valentin Sonnenschein Im September nahm er in Bern wieder seine fruhere Tatigkeit im Kriegsministerium auf In den Wirren des Stecklikriegs im Herbst 1802 fluchtete er zusammen mit der helvetischen Regierung nach Lausanne Kanton Aargau Bearbeiten Mit der von Napoleon Bonaparte erlassenen Mediationsakte wurde der Kanton Fricktal am 19 Februar 1803 mit dem Kanton Aargau verschmolzen Dolder stand an der Spitze der aargauischen Regierung weshalb von Schmiel seinem Gonner nach Aarau folgte Die Kantonsregierung erteilte ihm das Privileg das Amtsblatt herauszugeben und ernannte ihn zum Hauptmann des provisorischen Heeres Im Fruhjahr 1804 fuhrte von Schmiel im Bockenkrieg die aargauischen Truppen an etwas mehr als ein Jahr spater folgte die Ernennung zum Kommandanten von sechs neu aufgestellten Milizbataillonen Als Chef der Militarinstruktionsschule ubernahm er zusatzlich die Ausbildung aller Milizen des Kantons Aargau 1805 erhielt von Schmiel das Burgerrecht von Aarau 1811 war er Mitbegrunder der ortlichen Freimaurerloge und 1816 trat er der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft bei Im Range eines eidgenossischen Obersten kommandierte von Schmiel im Dezember 1813 eine Division und uberwachte den Durchmarsch osterreichischer Truppen durch das Fricktal in Richtung Frankreich Bei Verhandlungen konnte er erreichen dass deren Ruckmarsch nicht mehr uber die Schweiz erfolgte Im Marz 1815 wurde er im Wahlbezirk Rheinfelden in den Grossen Rat des Kantons Aargau gewahlt im Dezember desselben Jahres wahlte ihn dieser in die Kantonsregierung Dazwischen erhielt er das Kommando uber eine Brigade bestehend aus Truppen aus sieben Kantonen In der Kantonsregierung erhielt von Schmiel das Polizeidepartement zugeteilt ausserdem ubernahm er den Vorsitz mehrerer Kommissionen Unter seiner Fuhrung wurde ein neues Militargesetz ausgearbeitet das im Dezember 1816 in Kraft trat Er ordnete eine Neuordnung der militarischen Ausbildung an und ubernahm die Leitung der neuen Instruktionsschule Ab 1823 war er zusatzlich Mitglied der eidgenossischen Militaraufsicht und war wesentlich an der Ausarbeitung eines neuen Militarreglements beteiligt Auf offentliche Kritik stiess er aufgrund seiner adligen Herkunft und der Einfuhrung auslandischer Sitten und Gebrauche im Militar die als unrepublikanisch galten Wahrend des Freiamtersturms im Dezember 1830 gab von Schmiel den Befehl nicht auf die Aufstandischen zu schiessen Die Freiamter nahmen Aarau kampflos ein und erzwangen die Ausarbeitung einer neuen Verfassung Daraufhin trat von Schmiel im Januar 1831 von allen militarischen Amtern auf Kantonsebene zuruck Nach Annahme der neuen demokratischeren Verfassung wurde er im Wahlkreis Kaiserstuhl wieder in den Grossen Rat gewahlt jedoch nicht mehr in die Kantonsregierung Allerdings wahlte ihn der Grosse Rat zum Prasidenten des Bezirksgerichts Aarau 1832 folgte zusatzlich die Ernennung zum Bezirksamtmann des Bezirks Aarau Im Grossen Rat hielt sich von Schmiel weitgehend zuruck prasidierte diesen aber im Jahr 1842 Nach dem gescheiterten zweiten Freischarenzug im Marz 1845 handelte er die Freilassung der in Luzern gefangengehaltenen Aargauer Freischarler aus Kurz vor Ende des Jahres 1850 starb er an den Folgen eines Unfalls Siehe auch BearbeitenListe der Regierungsrate des Kantons AargauLiteratur BearbeitenBiographisches Lexikon des Kantons Aargau 1803 1957 In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 68 69 Verlag Sauerlander Aarau 1958 S 682 688 Digitalisat Weblinks BearbeitenAndreas Steigmeier Schmiel Johann Nepomuk von In Historisches Lexikon der Schweiz Normdaten Person GND 116795255 lobid OGND AKS VIAF 25363161 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmiel Johann Nepomuk vonALTERNATIVNAMEN Schmiel Johann NepomukKURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker und OffizierGEBURTSDATUM 19 April 1774GEBURTSORT Leipnik MahrenSTERBEDATUM 29 Dezember 1850STERBEORT Aarau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Nepomuk von Schmiel amp oldid 230913410