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Johann Jakob Vogel auch Johann Jacob Vogel vor 26 April 1661 in Wessobrunn 1 6 Mai 1727 in Bamberg war ein deutscher Stuckateur Seine Arbeiten finden sich heute insbesondere auf dem Gebiet der ehemaligen Hochstifte Bamberg und Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung bis 1687 1 2 Hofstuckateur in Bamberg bis 1702 1 3 Spate Jahre bis 1727 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung bis 1687 Bearbeiten Johann Jakob Vogel wurde vor dem 26 April 1661 geboren Sein Geburtsort ist unsicher wohl handelte es sich um die oberbayerische Stuckateurshochburg Wessobrunn Seine Eltern waren Joachim Vogl und Maria geborene Weckerlin 1673 mit zwolf Jahren begann der junge Johann Jakob eine Lehre bei einem Stuckateurmeister Die Quellen erwahnen nicht den Namen des Meisters und lassen auch den Ausbildungsort im Unklaren Am 12 Mai 1686 war Vogel erstmals in Bamberg Hier erhielt er eine Anstellung als Lakai und wurde so Teil des Hofstaats des Furstbischofs Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg Der Titel Vogels lautete damals Stukkator Meystern de facto wurde er erster offizieller Hofstuckateur der Bamberger Furstbischofe Zuvor hatten nur auswartige Kunstler dieses Amt innegehabt Ungeklart ist allerdings wie Vogel in diese prestigetrachtige Stellung gelangte 2 Mit der Hochzeit am 15 Mai 1687 bei der Johann Jakob Vogel die Bambergerin Anna Maria Will Tochter des Kanzleischreibers Johannes Will im Bamberger Dom ehelichte war der Kunstler endgultig Burger der frankischen Residenzstadt geworden Mit Anna Maria sollte Vogel mindestens sechs Kinder haben wobei immer wieder Geruchte uber illegitime Nachkommen auftauchten Sein altester Sohn wurde Priester wahrend die jungeren allesamt den Stuckateursberuf erlernten Franz Jakob Vogel ubernahm nach dem Tod des Vaters die Werkstatt Hofstuckateur in Bamberg bis 1702 Bearbeiten In Bamberg ubernahm Vogel zunachst nur kleinere Stuckarbeiten So arbeitete er 1687 1688 am Gartenhaus des Schloss Geyersworth welches heute nicht mehr vorhanden ist Mit dem Bau der Bamberger Stephanskirche durch Antonio Petrini erhielt er 1688 seinen ersten Grossauftrag Der eigentlich vorgesehene Stuckateur Bernardo Quadro aus Lugano vernachlassigte seine Arbeit und Vogel sprang fur ihn ein Neben den kunstlerischen Werken war Vogel auch fur vorbereitende Arbeitsschritte wie das Praparieren der Decken zustandig Zusammen mit Leonhard Dientzenhofer gestaltete er 1689 bis 1694 die Stuckzier im Steigerwaldkloster Ebrach Um 1690 begannen die Arbeiten an Schloss Seehof dem Sommerschloss der Bamberger Bischofe Im gleichen Jahr arbeitete Johann Jakob Vogel auch an der Stuckierung des Kastenhofes in Baunach 3 Mit dem Amtsantritt des Lothar Franz von Schonborn der ebenfalls den Kunstler forderte erweiterte sich das Arbeitsumfeld Vogels noch weiter Da der Pralat auch dem Furstbistum in Wurzburg und dem Erzbistum Mainz vorstand war Vogel gezwungen auch in die entsprechenden Herrschaftsgebiete zu reisen Im Jahr 1694 weilte er in Gaibach und stuckierte hier das umgebaute Schloss und die neuerrichtete Kreuzkapelle im Schlosspark Der Plan die Bamberger Bischofsresidenz auszubauen nahm 1694 Gestalt an Vogel war hier fast zehn Jahre seines Lebens mit der Anbringung der Stuckzier beschaftigt Gleichzeitig nahm er auch Arbeiten fur andere Herren an 1702 verpflichtete ihn der Abt von Kloster Banz Kilian During die Klostergebaude zu stuckieren Zu diesem Zeitpunkt musste Vogel bereits uber eine grosse Werkstatt verfugt haben da sonst die vielen Arbeiten nicht auszufuhren waren Fur 1702 sind vier Mitarbeiter nachgewiesen Spate Jahre bis 1727 Bearbeiten Am 13 August 1705 verstarb seine Frau Anna Maria und Vogel heiratete noch im selben Jahr erneut Diesmal ehelichte er die Witwe Maria Caecilia Henneberger geborene Speiser die ihm drei Kinder gebar Der Stuckateur lebte zu diesem Zeitpunkt wohl im Bereich der Bamberger Innenstadt Er besass ein Haus am Schillerplatz seine erste Frau hatte ausserdem ein Anwesen am Kranen mit in die Ehe gebracht Der mit Beginn des 18 Jahrhunderts aufkommende Wiener Bandelwerkstil sorgte allerdings fur ein jahes Ende des riesigen Erfolges Daniel Schenk der den neuen Stil besser beherrschte stieg in der Gunst des Furstbischofs auf Dennoch war Vogel weiterhin vielbeschaftigt Er entwickelte einen individuellen Sonderstil der allerdings vom Bandelwerk beeinflusst wurde Vogel stuckierte nun vor allem kleinere Landkirchen wie St Martin in Forchheim oder das Gotteshaus in Dormitz Ab 1718 wurde Georg Hennicke Haus und Hofstuckateur der Familie Schonborn und verdrangte die Werkstatt Vogel weiter Mittlerweile ubernahm der Sohn Franz Jakob mehr und mehr Arbeiten und konnte mit seinen Mitarbeitern die Vorrangstellung der Vogels im Bistum Bamberg bis etwa 1750 halten Johann Jakob Vogel starb am 6 Mai 1727 in seinem Haus in Bamberg 4 Der preussische Hofbildhauer Gottlieb Heymuller war sein Schwiegersohn Werke Auswahl BearbeitenDa die meisten Werke des Johann Jakob Vogel nicht signiert wurden konnen die Arbeiten lediglich der Werkstatt Vogel zugerechnet werden Das bedeutet dass auch die Arbeiten des Sohnes Franz Jakob Vogel sowie Angehorigen der Werkstatt hier aufgelistet sein konnen Grundlage fur die Liste bildet die archivalische Uberlieferung Ort Jahr Werk AnmerkungenBamberg 1695 1710 1711 Neue Residenz Hauptarbeitsfeld des Johann Jakob Vogel bis 1705 u a Stuckierung der Privatkapelle der Gastkammer etc Neubau durch Leonhard DientzenhoferBamberg 1687 1688 Residenzschloss Geyersworth Gartenhaus Stuckierung des Sommerhauszimmers nicht mehr vorhanden Gartenhaus ursprunglich von 1596 1597Bamberg 1688 1689 St Stephan Langhausstuck Kuppelrelief Pendentifengel Neubau 1677 durch Antonio Petrini 1717 WeiheBanz Oberfranken 1702 1709 Kloster Banz Stuckierung der Abteigebaude vier Arbeitsphasen Neubauplane von Leonhard DientzenhoferBaunach 1690 1691 furstbischoflicher Kastenhof vier Raume stuckiert kleine Reprasentationsraume auf der Gartenseite des Obergeschosses 1689 bis 1691 errichtetEbrach 1691 1702 Kloster Ebrach Quadraturarbeiten zwischen 1689 und 1694 ab 1688 Neubau Klostergebaude durch Leonhard DientzenhoferForchheim 1686 Pfalz Stuckdecke im oberen Zimmer des Hauptbaus nicht mehr vorhanden Bau aus 14 Jahrhundert Erweiterungen des 16 JahrhundertsForchheim um 1689 Nurnberger Strasse 3 Haus der Familie Eyb vier Raume stuckiert um 1685 NeubauGaibach 1694 1711 Schloss Gaibach vollstandige Stuckierung in insgesamt funf Phasen teilweise erhalten ab 1692 Umbauarbeiten im Schloss 1699 1700 GartenhausMainz um 1706 Kurfurstliches Schloss Stuckierung des Spiegelzimmers nicht mehr vorhanden Ausbau des Baus von 1627Marloffstein 1691 1692 furstbischofliches Amtsschloss nur Quadraturarbeiten nicht mehr vorhanden 1691 1692 barocker UmbauMemmelsdorf 1707 Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Langhausstuck von Juli bis September 1707 Langhausneubau und verlangerung durch Balthasar CaminataSeehof Memmelsdorf 1693 bis 1711 Schloss Seehof vier Raume im 1 Obergeschoss stuckiert u a Akanthusblutenrosetten Neubau ab 1686 durch Antonio Petrini Georg DientzenhoferWiesentheid 1708 1709 Schloss Wiesentheid mehrere Zimmer unklar welche Zimmer mit Georg Hennicke und Antonio BossiZeil am Main vor 1710 furstbischoflicher Kastenhof unklar was genau gearbeitet wurde Neubau A 18 Jahrhundert 5 Literatur BearbeitenIngrid Bachmeier Die Bamberger Hofstukkatoren Johann Jacob und Franz Jacob Vogel Ihre Werkstatt und ihre Arbeiten im Furstbistum Bamberg von 1686 bis um 1750 Form und Interesse Bd 46 Diss Munster Hamburg 1994 Olga Bluth Johann Jacob Vogel und die Stuckaturen in Oberfranken 1680 1740 Diss Frankfurt am Main 1922 Weblinks BearbeitenJohann Jakob Vogel in der Deutschen BiographieEinzelnachweise Bearbeiten Bachmeier Ingrid Die Bamberger Hofstukkatoren S 18 Bachmeier Ingrid Die Bamberger Hofstukkatoren S 19 Bachmeier Ingrid Die Bamberger Hofstukkatoren S 29 Bachmeier Ingrid Die Bamberger Hofstukkatoren S 134 Bachmeier Ingrid Die Bamberger Hofstukkatoren S 202 227 Normdaten Person GND 119403552 lobid OGND AKS VIAF 251046922 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogel Johann JakobALTERNATIVNAMEN Vogel Johann JacobKURZBESCHREIBUNG deutscher StuckateurGEBURTSDATUM vor 26 April 1661GEBURTSORT WessobrunnSTERBEDATUM 6 Mai 1727STERBEORT Bamberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Jakob Vogel Stuckateur amp oldid 237068913