www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Gottlieb II Freiherr von Wolff lett Barons Johans Gotlibs fon Volfs 19 Marz 1756 in Wittenhof lett Vite bei Lemburg lett Malpils in Livland 7 Juli 1817 in Neu Laitzen lett Jaunlaicene in Livland war ein kurfurstlich sachsischer Leutnant kurfurstlich sachsischer Kammerjunker Landrat und Gutsbesitzer in Livland Wappen derer von WolffPortrat von Johann Gottlieb von Wolff lett Barons Johans Gotlibs fon Volfs 1756 1817 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Besitzungen 3 Familie 4 Heiraten der Nachkommen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAus einer ursprunglich aus dem Niederschlesischen entstammenden und ab dem 17 Jahrhundert in Livland ansassigen adligen Familie kommend wurde Johann Gottlieb Freiherr von Wolff auf Schloss Elisabethenburg der Residenz der Herzoge von Sachsen Meiningen Meiningen Thuringen als Jagdpage erzogen 1778 trat er als Leutnant in das kurfurstlich sachsische Garderegiment der Grenadiere in Dresden ein und wurde kurfurstlich sachsischer Kammerjunker Von 1783 bis 1789 war Johann Gottlieb von Wolff Walkscher Kreismarschall und wurde am 29 April 1798 zum Livlandischen Landrat gewahlt Als solcher war er zugleich auch Ober Kirchenvorsteher des Wendenschen Kreises Besitzungen BearbeitenJohann Gottlieb von Wolff besass in Livland umfangreichen Grundbesitz nebst mehreren Herrenhausern und Schlossern So war er Herr auf Neu Laitzen Reppekaln Luxenhof Friedrichshof Semershof Marienstein Alt Schwanenburg Blumenhof Walmeshof Fianden am Marienburger See Lettin Stomersee und Wenden Davon sind besonders erwahnenswert Schloss Alt Schwanenburg lett Vecgulbene muizas pils Das 1763 von Burkhard Christoph von Munnich errichtete Schloss Alt Schwanenburg auch Weisses Schloss genannt gelangte 1789 in den Besitz von Otto Hermann von Vietinghoff und wurde 1802 von Johann Gottlieb von Wolff erworben In den 40er Jahren des 19 Jahrhunderts von dessen Enkel Rudolf Gottlieb Magnus von Wolff 1809 1847 im Stil der Neorenaissance grosszugig ausgebaut wurde das Schloss um 1880 durch Rudolfs Sohn Johann Heinrich Gottlieb von Wolff 1843 1897 erweitert Wahrend der Unruhen 1905 teilweise niedergebrannt zerstorte Artilleriebeschuss wahrend des Zweiten Weltkriegs einen weiteren Teil des Anwesens Ostlich des Schlosses Alt Schwanenburg liegt das Rote Schloss Johann Heinrich Gottlieb von Wolff 1843 1897 liess es nach seiner Hochzeit 1875 mit Marissa von Ottingen 1857 1883 fur diese errichten Zudem widmete er ihr die neue angelegten Parkanlagen mit kunstlichen Teichen Seen Grotten Pavillons Brucken usw Wahrend das Rote Schloss heute als Grundschule genutzt wird warten das Schloss Alt Schwanenburg und dessen Landschaftspark noch auf ihre vollstandige Restaurierung Die Wirtschaftsgebaude des Guts Alt Schwanenburg sind hingegen erhalten geblieben Kaserei Manege Orangerie Gesindehaus Stallungen und Viehkuche Schloss Neu Laitzen lett Jaunlaicene muizas pils Im Jahre 1789 von dem mit der Familie von Wolff befreundeten Fursten Woronzow erworben wurden das Schloss und die dazugehorigen Anlagen von Johann Gottlieb von Wolff grosszugig aber ohne ausserliche Pracht ausgebaut Neben dem Schloss wurden zwischen dem Ende des 18 Jahrhunderts und der Mitte des 19 Jahrhunderts 33 weitere Gebaude aus Feldsteinen oder aus ortlich hergestellten Ziegeln errichtet Von diesen sind noch 16 erhalten wenn auch in unterschiedlichen Erhaltungszustanden Im Jahre 1870 wurde das Anwesen um eine Familienkapelle mit Krypta erweitert Im Haus des fruheren Gutsverwalters befindet sich heute ein Museum des Landgutes Jaunlaicene welches sich dem kulturhistorischen Erbe des Gutes und der Kirchengemeinde von Opekalns widmet Zum Schloss gehort auch ein 9 ha grosser Park mit Teichen einer Insel und altem Baumbestand Schloss Semershof lett Ziemera muizas pils Es wurde 1786 im Stil des Klassizismus errichtet Aus dieser Zeit stammen heute noch die Treppen das Parkett der Kamin und das Deckgesims 1804 erwarb Johann Gottlieb von Wolff das Schloss von Otto Reinhold von Brandten und liess 1807 noch einen Vorratsraum im Empirestil und einen Stall hinzufugen Schloss Stomersee lett Stamerienas muizas pils Von Johann Gottlieb von Wolff errichtet und 1835 im Stil der Neorenaissance umgebaut liegt das Schloss in einem 25 ha grossen Park zwischen dem Stamerienas See und dem Pogas See Der Park wurde als Landschaftsgarten im englischen Stil nach der sogenannten Facherform angelegt 1904 liess Boris von Wolff a d H Stomersee 1850 1917 fur seine Mutter Sophia geb Furstin Potjomkin wenige hundert Meter von der Schlossanlage entfernt die russisch orthodoxe Kirche St Nevsky errichten Das Schloss wurde 1905 niedergebrannt und 1908 vom zuvor erwahnten Boris von Wolff wieder in den baulichen Zustand vor der Zerstorung gebracht erganzt mit Stilelementen des Palladianismus und des Jugendstils Schloss Stomersee war eines der wenigen Herrenhauser in Lettland welches nach der Bodenreform 1920 nicht enteignet wurde so dass die Familie von Wolff Stomersee dort bis 1939 dem Jahr als Lettland in die Sowjetunion zwangseingegliedert und der verbliebene Privatbesitz enteignet wurde wohnen bleiben konnte Wahrend dieser Jahre kam der italienische Schriftsteller Giuseppe Tomasi di Lampedusa Autor des Romans Der Gepard mehrfach dorthin zu Besuch Am 24 August 1932 heiratete er dann in Riga Alice Alexandra von Wolff 1892 1984 die Besitzerin von Schloss Stomersee Nach dem Zweiten Weltkrieg war zunachst eine landwirtschaftliche Hochschule im Schloss ansassig in spateren Jahren dann ein Buro einer sowjetischen Staatsfarm Sowchose Nach der Unabhangigkeit Lettlands und dem Untergang der Sowjetunion 1991 stand das Anwesen zwischen 1992 und 1998 leer Heute ist das Schloss ein Kulturzentrum nbsp Schloss Alt Schwanenburg auch Weisses Schloss genannt lett Vecgulbene muizas pils nbsp Reitstall und halle von Schloss Alt Schwanenburg nbsp Rotes Schloss ostlich des Schlosses Alt Schwanenburg nbsp Photo des Schlosses Neu Laitzen lett Jaunlaicene muizas pils von 1911 nbsp Wappen derer von Wolff an der Familienkapelle in Neu Laitzen nbsp Hinterseite von Schloss Semershof lett Ziemera muizas pils im Jahr 2000 nbsp Vorderseite von Schloss Semershof nbsp Schloss Stomersee in Stomersee lett Stamerienas muizas pils nbsp Ruckseite von Schloss Stomersee nbsp Alt Schwanenburg Weisses Schloss nbsp Alt Schwanenburg Weisses SchlossFamilie BearbeitenJohann Gottlieb von Wolff entstammte einem Ratsgeschlecht aus Sagan Niederschlesien welches im 17 Jahrhundert in das Baltikum auswanderte und 1726 das Indigenat der Livlandischen und 1729 das der Estlandischen Ritterschaft erhielt 1747 folgte die Erhebung in den Reichsfreiherrenstand 1 Er war der Sohn des Freiherren Siegmund Adam III von Wolff 1702 1766 und Katharina Christine von Richter 1718 1772 Am 7 Juli 1778 heiratete er in Dresden die aus Brussel geburtige Marie Clementine de Fallois de Feoville 26 Februar 1759 27 Mai 1821 in Neu Laitzen Sie hatten sieben Sohne und drei Tochter Hierzu zahlen Johann Sigismund Adam auf Semershof 1779 1824 Helena Antoinette Christine Henriette von Wolff 1780 1845 Johann Otto Gottlieb von Wolff auf Ronneburg Neuhof 1781 1859 Ernst Christoph Alexander von Wolff auf Fianden 1783 1832 Maria Clementine von Wolff 1784 1828 Minna Emilia Margaretha von Wolff 1785 1787 Carl Eduard von Wolff 1788 1838 Joseph Otto Albert von Wolff auf Neu Laitzen 1789 1870 Otto Heinrich Theodor von Wolff auf Lettin 1790 1838 Heinrich Johann Friedrich von Wolff auf Stomersee 1794 1832 Johann Gottlieb von Wolffs mannliche Nachkommen fuhrten allesamt in Livland die Guter derer von Wolff fort bzw erwarben weitere Besitzungen hinzu Den verschiedenen Zweigen der Familie von Wolff gehorten am Ende des 19 Jahrhunderts insgesamt etwa 270 000 ha Grundbesitz in Livland und Estland Wahrend der Russischen Revolution in den Jahren 1905 1907 wurden im Baltikum 184 Herrenhofe und Schlosser von den Aufstandischen besetzt geplundert und in Brand gesetzt darunter auch die Guter derer von Wolff Zwar wurden danach einige Anwesen wiedererrichtet doch beschloss das nach dem Ersten Weltkrieg unabhangig gewordene Lettland im April 1920 eine Landreform welche die politische und wirtschaftliche Vormachtstellung der meist deutsch baltischen Grossgrundbesitzer endgultig brach Diese durften je Familie nur 50 ha Land behalten Der Rest wurde entschadigungslos enteignet und in Zehntausende neue Hofflachen fur Kleinbauern aufgeteilt In Folge der Umsiedlung der Deutsch Balten nach Deutschland 1939 und der Besetzung Lettlands durch die Sowjetunion im folgenden Jahr ging auch der noch verbliebene Besitz der ehemaligen Grossgrundbesitzer verloren Nach der Auflosung der Sowjetunion 1991 wurden einige der fruheren Wolff schen Herrenhauser wieder aufgebaut und dienen seitdem offentlichen Einrichtungen 2 Heiraten der Nachkommen Bearbeiten nbsp Alice von Wolff a d H Stomersee geborene Barbi 1862 1948 gemalt von Philip Alexius de LaszloEberhard von Zeppelin 1868 Sophie russisch Sonja Freiin von Wolff a d H 3 Stomersee 1840 1919 einer Urenkelin von Johann Gottlieb von Wolff Ferdinand von Zeppelin 1869 Isabella genannt Bella Freiin von Wolff a d H Alt Schwanenburg 4 Mai 1846 in Alt Schwanenburg Livland 2 Januar 1922 in Stuttgart Sie war eine Cousine von Sophie Freiin von Wolff Stomersee und ebenfalls eine Urenkelin von Johann Gottlieb von Wolff Alice Barbi 1858 1948 1894 Boris von Wolff a d H Stomersee 1850 1917 1879 92 Kabinettssekretar der Konigin Olga von Wurttemberg Grunder des Konigin Olga Stifts und Hofmeister des russischen Zaren Nikolaus II Er war ein Urenkel von Johann Gottlieb von Wolff Giuseppe Tomasi di Lampedusa 1932 Alexandra Freiin von Wolff a d H Stomersee auch Licy genannt 1894 1982 4 Sie war die Tochter von Boris von Wolff a d H Stomersee und eine Ur Urenkelin von Johann Gottlieb von Wolff Literatur BearbeitenNicolas Freiherr von Wolff Die Reichsfreiherren von Wolff in Livland 1670 1920 1 Auflage K Mattiesens Buchdruckerei Ant Ges Tartu 1936 Rosgartenmuseum Konstanz Hrsg Die Zeppelins Lebensgeschichten einer Adelsfamilie Print Medien Konstanz GmbH Konstanz 2013 ISBN 978 3 929768 32 9 Siehe auch BearbeitenWolff Adelsgeschlecht Livlandische Ritterschaft Deutsch BaltenWeblinks BearbeitenBaltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Johann Gottlieb von Wolff In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Homepage der Reichsfreiherren von WolffEinzelnachweise Bearbeiten Genealogisches Handbuch des Adels Band A XIII S 534 535 Ahnenreihe v Platen C A Starke Verlag Limburg 1975 Rosgartenmuseum Konstanz Hrsg Die Zeppelins Lebensgeschichten einer Adelsfamilie Print Medien Konstanz GmbH Konstanz 2013 S 99 ISBN 978 3 929768 32 9 Die Abkurzung a d H steht fur aus dem Haus Libro d Oro della Nobilta del Mediterranea Tomasi Principi di Lampedusa Normdaten Person GND 117324400X lobid OGND AKS VIAF 160308290 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolff Johann Gottlieb vonALTERNATIVNAMEN Wolff Johann Gottlieb Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG sachsischer Leutnant Landrat und Gutsbesitzer in LivlandGEBURTSDATUM 19 Marz 1756GEBURTSORT Wittenhof LivlandSTERBEDATUM 7 Juli 1817STERBEORT Neu Laitzen Livland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gottlieb von Wolff amp oldid 224147770