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Johann Gottlieb Waldin 28 Oktober 1728 in Gera 13 Juli 1795 in Marburg war ein deutscher Hochschullehrer Johann Gottlieb Waldin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mineralienkabinett 3 Mitgliedschaften 4 Schriften Auswahl 5 Literatur Auswahl 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Gottlieb Waldin wurde als Sohn des Tuch und Zeug Arbeiters Johann Christoph Waldin und dessen Ehefrau Regina geboren Er besuchte das Gymnasium Gera seine Lehrer dort waren Johann Andreas Schwalb Johann Gottfried Hauptmann 1712 1782 und Johann Andreas Buttstedt 1701 1765 1748 begann er an der Universitat Jena sein Studium Er horte Vorlesungen zu Philosophie und orientalische Literatur bei Johann Peter Reusch Christian Friedrich Polz Johann Gottfried Tympe Friedrich Samuel Zickler Johann Friedrich Hirt und Georg Peter Zenckel zu Mathematik und Physik bei Georg Erhard Hamberger und Johann Friedrich Wideburg bei Joachim Erdmann Schmidt uber Staatsgeschichte und bei Johann Peter Reusch zu Theologie Nach dem Studium erhielt er eine Hofmeisterstelle beim jungen Grafen von Reuss und verlangerte dadurch seinen Aufenthalt in Jena aus dieser Zeit stammte dann auch sein Interesse an der akademischen Lehre Johann Gottlieb Waldin promovierte am 21 Januar 1755 zum Dr phil mit der venia legendi an der Universitat Jena 1758 wurde er Privatdozent fur Mathematik und Philosophie an der Philosophischen Fakultat in Jena 1765 erfolgte seine Ernennung zum ausserordentlichen Professor der Philosophie Er hatte in Jena auch den Vorsitz der Philosophischen Gesellschaft Am 23 Mai 1766 wurde er auf Empfehlung von Johann Georg Estor zum ordentlichen Professor der Philosophie und Mathematik an die Philosophische Fakultat der Universitat Marburg berufen und hielt am 14 August 1765 seine Antrittsvorlesung Er hielt von 1766 bis 1795 Vorlesungen zur Reinen und Angewandten Mathematik von 1767 bis 1768 und von 1776 bis 1795 zur Logik und Metaphysik von 1766 bis 1795 zur Ethik philosophischen Sittenlehre Naturrecht naturlichen Theologie Physik und in der Zeit von 1774 bis 1795 zur Allgemeinen Naturgeschichte In den Jahren 1768 1774 1781 und 1790 war der Dekan der Philosophischen Fakultat und 1771 sowie 1783 Prorektor der Universitat Einer seiner Schuler war der spatere Theologe Johann Heinrich Wepler Er beschaftigte sich auch mit alchemistischen Prozessen allerdings verbrauchte er fur diese Versuche mehr finanzielle Mittel als er dadurch einnahm Mineralienkabinett BearbeitenWaldin der auch Vorlesungen zur Mineralogie hielt bekam Zugang zur Mineralien und Gesteinssammlung des Geologen Nathanael Gottfried Leske die auch als Museum Leskeanum bekannt war als dieser 1786 an die Universitat Marburg zu einer Professur fur Finanzwesen und Okonomie berufen wurde Leske sandte seine Sammlung voraus verungluckte jedoch bei seiner Anreise mit seiner Kutsche und verstarb kurz darauf Waldin schlug dem Landgrafen Wilhelm IX vor die Sammlung zu erwerben um ein Hessisches Mineralienkabinett zu errichten Der Landgraf verweigerte jedoch den Erwerb weil ihm der Preis von 6 000 Reichstalern zu hoch erschien Daraufhin schlug ihm Waldin vor dass verantwortliche Bergleute angewiesen werden sollten Erzstufen Gesteinsproben und Versteinerungen aus allen hessischen Gruben an die Marburger Universitat zu schicken Auf diesen Vorschlag ging der Landgraf ein und ubertrug ihm am 29 Juli 1790 die Aufsicht uber das Hessische Mineralien Kabinett Bereits kurz darauf erhielt er grosse Mengen von Gesteinsproben Mineralien und Fossilien die aus den Bergwerken und Hutten in Frankenberg Homburg und weiteren stammten seit dieser Zeit erscheint die Sammlung auch als Mineralogisches Museum 1791 ubertrug ihm der Landgraf als Inspektor die offentliche Aufsicht uber die Sammlung die sich in der Universitat unter der Bibliothek befand Nach seinem Tod wurde das Kabinett durch Johann Christoph Ullmann weiter gefuhrt Das mineralogische Museum der Philipps Universitat Marburg befindet sich heute in dem 1515 erbauten Kornspeicher und Backhaus des Deutschen Ordens am Firmaneiplatz Die Sammlung umfasst zur Zeit in zwei ubereinanderliegenden Salen mit einer Gesamtflache von 600 Quadratmetern in 51 Wand und Stellvitrinen etwa 60 000 Mineralien ca 55 000 Gesteinsproben 15 000 Edelsteinrohproben und 150 Meteoriten von denen rund 3 000 Exponate ausgestellt sind Dieser Bestand macht sie zur grossten mineralogischen Sammlung Hessens und begrundet auch den Ruf als eines der bedeutendsten Fachmuseen Deutschlands 1 2 Mitgliedschaften BearbeitenMitglied der Lateinischen Gesellschaft in Jena Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Giessen Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig Schriften Auswahl BearbeitenJohann Gottlieb Waldin Johann Christoph Cramer De M T Ciceronis Philosophia Platonica Oratio Quam in Amplissimae Societatis Latinae Quae Ienae Floret Consessu Ut Sodalis Consequeretur Publice Recitavit Ioannes Gottliebius Waldinus Geranus Accedit Oratio Qua Eumdem Societatis Iussu Ac Nomine Sodalem Publice Declaravit Ioannes Christophorus Cramerus Schmonensis Thuri Ienae 1753 Johann August Schlettwein Waldin Johann Gottlieb Johann August Schlettweins bescheidene Verthaidigung seiner neulichen Erlauterungen und Rettungen der moralischen Begriffe des Herrn Hofrath Darjes von der Tugend dem Laster und der menschlichen Schwachheit wider die Einwurfe die Herr Waldin gegen dieselbigen gemachet Jena 1753 Johann Gottlieb Waldin Christoph Friedrich Ludewig De legibus positivis divinis universalibus disquisitio Jena 1757 Die Moglichkeit der Auferstehung des Leibes aus Grunden der Vernunft bewiesen Altenburg Richter 1764 Jus legationis universale occasione arresti legato comiti de Wartensleben Cassellis dati Marburg Cattorum 1771 Beobachtung eines ausserordentlichen Regenbogens Rotenburg an der Fulda Hermstadt 1777 Die Frankenberger Versteinerungen Marburg 1778 Erste Grunde der allgemeinen theoretischen Philosophie oder Metaphysik Marburg Bayrhoffer 1781 Erste Grunde der allgemeinen und besondern Vernunftlehre Marburg Frankfurt Leipzig Bayrhoffer 1782 Theses philosophicae Marburgi Bayrhoffer 1782 Die Grundsatze der naturlichen Theologie bewiesen und aus dem Weltgebaude erlautert nebst ihren neuesten und wichtigsten Streitigkeiten Marburg Bayrhoffer Marburg 1786 Das Hessische Mineralien Kabinet bey der Furstl Hessischen Universitat Marburg Teil 1 Marburg 1792 Teil 2 Marburg 1792 Teil 3 Marburg 1792 Literatur Auswahl BearbeitenJohann Gottlieb Waldin In Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Band 16 Marburg 1812 S 415 f Franz Gundlach Catalogus professorum academiae Marburgensis 1 Von 1527 bis 1910 Elwert Marburg 1927 Nr 649 Weblinks BearbeitenWaldin Johann Gottlieb Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Portrat von Johann Gottlieb Waldin In Philipps Universitat Marburg Fachbereich 12 Mathematik und Informatik Werke von und uber Johann Gottlieb Waldin in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Philipps Universitat Marburg Mineralogisches Museum der Philipps Universitat Abgerufen am 1 Juli 2019 Mineralogische Sammlung und Museum Wissenschaftliche Sammlungen Abgerufen am 1 Juli 2019 Normdaten Person GND 143234552 lobid OGND AKS VIAF 89486695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waldin Johann GottliebALTERNATIVNAMEN Waldin Johannes Gottlieb Waldinus Joannes Gottlieb Waldinus Johannes Gottliebius Waldinus Johannes Gottlieb Waldinus Ioannes Gottliebius Waldinus Ioan Gottlieb Waldinus Joannes GottliebiusKURZBESCHREIBUNG deutscher HochschullehrerGEBURTSDATUM 28 Oktober 1728GEBURTSORT GeraSTERBEDATUM 13 Juli 1795STERBEORT Marburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Gottlieb Waldin amp oldid 223284685