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Johann Friedrich Eisenhut 13 Mai 1667 in Kirchenthumbach 17 Juni 1749 in Wien war ein Oberpfalzer Schneider Hoflieferant zu Wien und Stifter Johann Friedrich Eisenhut dargestellt mit dem Wiener Ratshut Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Aufstieg in Wien 3 Stiftungen und Nachlass 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenJohann Friedrich war der alteste Sohn von neun Kindern des vermutlich aus Schlammersdorf stammenden Ehepaares Georg und Margareta Eisenhut Dieses hatte sich 1667 nach dem Dreissigjahrigen Krieg in Thumbach ansassig gemacht Georg Eisenhut erwarb nach seiner Militarzeit als Fourier in Kirchenthumbach das od gelegene Haus Nr 6 unmittelbar neben der Pfarrkirche auf dem eine Handwerkergerechtsame lag so dass er das Schneiderhandwerk ausuben durfte Aufstieg in Wien BearbeitenJohann Friedrich hat bei seinem Vater das Schneiderhandwerk gelernt und sich nach seiner Lehr und Gesellenzeit auf die fur Schneider vorgeschriebene Walz gemacht die ihn schliesslich nach Wien gefuhrt hat Wien war nach dem Sieg uber die Turken 1683 eine aufbluhende Stadt Hier hat er am 16 April 1690 mit 23 Jahren die Schneiderswitwe Maria Monica Lechner dritte Frau des verstorbenen Schneiders Philipp Lechner geehelicht Dies eroffnete ihm die Moglichkeit in Wien sein Gewerbe als Meister auszuuben und 1691 das Burgerrecht zu erwerben Das Ehepaar bekam schnell Kinder Anna Susanna Teresia Taufeintrag vom 21 Februar 1691 Christian Anton Taufeintrag vom 6 Oktober 1692 Johannes Friedrich Taufeintrag vom 6 Marz 1695 Johannes Andreas Joseph Taufeintrag vom 6 Marz 1695 Nach dem Tod seiner ersten Frau 28 Juni 1698 verehelichte er sich am 3 Februar 1699 mit Anna Catharina Mannlin Tochter eines burgerlichen Greisslers Dieser war zum einen ein Kramer aber auch ein umtriebiger Kaufmann mit besten gesellschaftlichen Beziehungen Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor von denen der jungste Ferdinand Anton Wolfgang Taufeintrag vom 19 Oktober 1714 sein spaterer Alleinerbe wurde Die Greisslertochter Anna Catharina ist am 18 April 1722 mit 47 Jahren verstorben Vermutlich uber die Beziehungen seines Schwiegervaters erreichte er 1718 einen Liefervertrag mit der kaiserlichen Hofkammer Der Vertrag vom 4 April 1718 war gezeichnet von Graf Franz Wolfgang Anton Josef Eustach von Starhemberg und dem Prasidenten der Hofkammer Johann Franz Anton Graf Walsegg Fur den Kriegszug nach Ungarn sollte eine grossere Menge osterreichischen Gebirgsweins Lager und Kornbranntwein dann Nahrungsmittel wie Butter Schmalz Gries Trockenobst und Gewurze geliefert werden Der Wert der geforderten Waren belief sich auf 48 290 Gulden und 36 Kreuzer Der Vertrag versprach auf der einen Seite zwar grossen Gewinn enthielt aber andererseits etliche Risiken z B waren die Liefertermine genau festgelegt und die Waren mussten auf eigene Gefahr in die Kriegsgebiete durchgefuhrt werden zudem war die Zahlungsmoral der Hofkammer nicht die beste sodass immer wieder unerledigte Geldforderungen des Eisenhut an die kaiserliche Hofkammer belegt sind Von Eisenhut ist auch bekannt dass grossere Mengen an Uniformen an das Regiment von Wilhelm Reinhard von Neipperg oder 1722 an das von Jung Daun gemeint ist Heinrich Josef von Daun geliefert wurden Diese Regimenter bestanden aus 2000 bis 3000 Soldaten die mit Monturen ausgestattet werden mussten Vom 30 April 1729 findet sich im Wiener Diarium ein Bericht uber den Schneidermeister der mit 20 Gesellen auf einem eigenen Schiff nach Orșova aufgebrochen ist um ein kaiserliches Regiment neu einzukleiden Johann Friedrich hat in Wien nach seiner ersten Heirat 1699 zur Miete in der Inneren Stadt gegenuber dem Bischofshof gewohnt Nach 1700 sind offensichtlich zwei Hauser im Schottenviertel beim Arsenal in seinen Besitz gekommen ab dem 19 Mai 1717 bis 1743 ebenso das Anwesen Singerstrasse 8 und von 1726 bis 1730 ein Jagdhaus im Prater Er selbst blieb aber im sog Pentenrieder Haus hinter dem Stephansdom wohnen 1717 wurde er in den Ausseren Stadtrat berufen Stiftungen und Nachlass BearbeitenEr gehorte zeitweise auch als Rektor zu der Bruderschaft der 72 Junger Christi zugehorig dem Domkapitel Wien Diese Bruderschaft beschloss 1709 die Errichtung eines Kalvarienberges in Hernals der im Turkenkrieg zerstort worden war Das Geld dafur 82 000 Gulden stammte von Johann Friedrich Eisenhut und seinem Rektoratskollegen Georg Neuhauser Branntweinbrenner und Mitglied im Ausseren Rat der Stadt Wien Der Kalvarienberg heute Kalvarienbergkirche Wien wurde zum Ziel einer beliebten Wallfahrt vom Stephansdom nach Hernals Johann Friedrich gilt auch als Stifter einer Kapelle heute Wallfahrtskirche Maria Zell bei Kirchenthumbach Anlass war ein Uberfall der auf ihn und den Mitreisenden Ferdinand Nothelfer Visierschneider d h Masken und Haubenschneider am Wienerberg bei einer Fahrt nach Graz verubt wurde Nach der mehrmals uberlieferten Inschrift auf dem Votivbild in der Kirchenthumbacher Kirche 1 2 soll der Uberfall 1714 stattgefunden haben nach einem Eintrag in dem Mirakelbuch des Osterreichischen Mhyrrenberg aber bereits am 15 April 1704 zudem wird hier auf das niederosterreichische Maria Taferl und nicht auf das steirische Mariazell wie in den Kirchenthumbacher Quellen berichtet verwiesen Nach Fertigstellung der Kapelle in Kirchenthumbach durch seinen Schwager Johann Vichtl hat Johann Friedrich Eisenhut ein Gnadenbild der Maria Zeller Madonna nach Kirchenthumbach ubersenden lassen Die jungste Schwester des Johann Friedrich Eisenhut namens Kunigunda getauft am 1 April 1686 hat in die Familie Vichtel eingeheiratet und zu ihren Lebzeiten die Pflegschaft fur die Kapelle ubernommen 3 Sein Reisegefahrte Ferdinand Nothelfer hat der Kirche in Lichtenthal eine zwei Zentner schwere Glocke gestiftet und zu Ehren der Vierzehn Nothelfer weihen lassen Die sieben Strassenrauber sind ubrigens gefasst und am 20 Juli 1706 gekopft worden 4 In dem am 14 Januar 1747 aufgesetzten Testament wird im Detail aufgezahlt dass er fur die Summe 131 914 Gulden Monturen fur verschiedene Regimenter geliefert hat Darin wird auch auf Ausstande der Hofkammer und die ausstehenden Verzinsungen seiner Darlehen verwiesen Sein Vermogen vermachte er mit Ausnahme verschiedener Legate seinem jungsten Sohn Ferdinand Wolfgang von sic Eisenhut Das Testament enthalt auch ein Vermachtnis zum Bau von 19 kleinen Kapellen auf einem Kirchweg oder einer Wallfahrt nach Maria Trost die den Rosenkranz darstellen sollten wenn die Aussenstande bezahlt sind Die einzelnen Bauwerke dazu und der Ablauf der Wallfahrt wurden genau beschrieben ob diese jemals realisiert wurden ist nicht bekannt Der Anregung des Redakteurs F Rudolf von der Wiener Reichspost vom 5 Januar 1894 man moge in Hernals eine Anderung der Strassennamen die zu dem Kalvarienberg fuhren zugunsten von Neuhauser und Eysenhut vornehmen ist nicht entsprochen worden Literatur BearbeitenNorbert Wilterius Michael Biersack Johann Friedrich Eisenhut 1667 1749 dem Stifter auf der Spur von Kirchenthumbach Opf nach Wien Verlag Eckhard Bodner Pressath 2017 ISBN 978 3 947247 07 3 Weblinks BearbeitenJohann Friedrich Eisenhut im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten Paulinus Frohlich Kirchenthumbach Beitrage zur Geschichte und Kulturgeschichte des Markts Kirchenthumbach Lassleben Kallmunz 1951 S 89 Fritz Furk Zum zweihundertfunfundsiebzigjahrigen Jubilaum der Maria Hilf Bergkirche in Kirchenthumbach Kirchenthumbach 1989 S 6 Glaubige feiern Maria Geburt Bergkirche dank Eisenhut 1 2 Vorlage Toter Link m oberpfalznetz de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Onetz 6 September 2017 abgerufen am 19 Februar 2020 Norbert Wilterius amp Michael Biersack 2017 S 80 Normdaten Person GND 1153718545 lobid OGND AKS VIAF 2953152080590607230009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eisenhut Johann FriedrichALTERNATIVNAMEN Eysenhuett Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG Oberpfalzer Schneider Hoflieferant zu Wien und StifterGEBURTSDATUM 13 Mai 1667GEBURTSORT KirchenthumbachSTERBEDATUM 17 Juni 1749STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Eisenhut amp oldid 220770055