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Johann Flugi von Aspermont 13 Dezember 1595 in La Punt Chamues ch Oberengadin 24 Januar 1661 in Chur war romisch katholischer Bischof des Bistums Chur Johann Flugi von Aspermont 1595 1661 Furstbischof von Chur 1636 1661 Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Bischofswappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenDie Aristokratenfamilie Flugi wurde in St Moritz im 15 Jahrhundert erwahnt Sie soll aus Bohmen stammen dort kann man derer von Pflug bis ins 7 Jahrhundert verfolgen Vom 16 bis zum 18 Jahrhundert waren die Flugi Amtsleute im Veltlin und Landammanner Burgermeister im Oberengadin Die Veltliner Linie wurde 1697 in den Reichsfreiherrenstand erhoben Nicolaus Flugi Feldmarschall in Neapel begrundete die italienische Linie es gibt Zweige der Familie in Frankreich und den Niederlanden 1 Die Aspermont vielleicht aus Bayern ins Engadin eingewandert verschwanden Mitte des 14 Jahrhunderts aus Ratien Johann Flugi 1550 1627 erwarb wohl 1606 das Adelspradikat von Aspermont 2 Leben BearbeitenJohann Flugi war der Sohn des bischoflichen Hofmeisters und Hauptmanns zu Furstenburg Andreas Flugi von Aspermont und dessen Ehefrau Anna Danz aus Zuoz Er studierte am Schweizerischen Colleg Collegium Helveticum Collegio Elvetico in Mailand und am papstlichen Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom Im Jahre 1621 promovierte er zum Doktor der Theologie an der Universitat Pavia Bereits 1612 wurde er Domizellar in Chur 1621 empfing er in der Schlosskapelle auf Furstenburg vermutlich von seinem Onkel Johann V Flugi Bischof von Chur die Priesterweihe Von 1624 bis 1630 war er Seelsorger im Vinschgau dann wurde er Dompropst in Chur Am 1 Februar 1636 wahlte das Churer Domkapitel Johann Flugi von Aspermont als Nachfolger des am 6 August 1635 verstorbenen Joseph Mohr von Zernez zum neuen Bischof von Chur Nach einer Uberprufung bestatigte Papst Urban VIII diese Wahl am 22 September 1636 Die Bischofsweihe spendete ihm am 14 Dezember 1636 der Apostolische Nuntius in der Schweiz Erzbischof Ranuccio Ranuzio Scotti Douglas und er wurde als Johann VI in seinem Bistum inthronisiert 3 Als Herr von Grossengstingen als Churengstingen zum weltlich staatlichen Herrschaftsbereiches des Bistums Chur gehorend seit 1645 legitimer geistlicher Reichsfurst nahm er am Friedenskongress 1648 in Munster und Osnabruck teil Verhandlungen mit Vertretern des Reichstages und dem Nuntius in Koln Fabio Chigi dem spateren Papst Alexander VII die verlorenen Rechte in seinem Furstbistum auch nur teilweise wieder zuruckzuerhalten schlugen fehl Unter seinem besonderen Schutz standen die von seinem Vorganger in das Bistum geholten Kapuziner Aus einigen Teilen des Bistums und aus der Stadt Chur vertrieben errichteten sie in anderen Teilen Hospitien und neue Kloster Mit der Durchfuhrung der 1641 42 von Nuntius Hieronymus Farnese ausgearbeiteten und vom Heiligen Stuhl befurworteten Planen zur Verminderung der hohen Bistumsschulden kam es zu Auseinandersetzungen mit den Benediktinerabteien Diese sollten sich zusammen mit ihren inkorporierten Pfarreien an der Schuldentilgung mit einem Drittel 20 000 fl beteiligen Erst 1659 kam es zu einer Einigung und wiederum acht Jahre spater am 1 Oktober 1667 wurden die vereinbarte Summe von 4 000 fl an die Bistumskasse uberwiesen Trotz des knappen Geldes liess er den Dom renovieren und eine neue Krypta fur die Bischofe errichten Dem Vorbild seines Onkels nacheifernd visitierte er die Pfarreien seines Bistums reorganisierte die Priesterkapitel und verlangte regelmassige Dekanatsversammlungen die er auch selbst besuchte Er errichtete neue Pfarreien und mit der Durchsetzung der regelmassigen Glaubensunterweisung in Sonn und Feiertagsschulen gelang ihm 1655 eine zufriedenstellende Situation in der Kinder und Erwachsenen Katechese Auch war er ein besonderer Forderer der Priesterausbildung Als versierter Diozesanhistoriker und Archivar setzte er sich fur die sorgfaltige Fuhrung der Pfarrmatrikel Aufzeichnung in Tauf Firm Heirats und Sterbebucher ein Bei einer Besichtigung der Baustelle des bischoflichen Schlosses dessen Renovierung er 1660 veranlasste wurde er am 7 Januar 1661 bei einem Mauereinsturz so schwer verletzt dass er am 24 des gleichen Monats starb Seine letzte Ruhestatte fand er in der neuen Bischofsgruft der Kathedrale Maria Himmelfahrt in Chur Das Hauptanliegen des Konzils von Trient ausgehend von einer geistig geistlichen Erneuerung im Klerus zu einem neugefestigten Glaubensaufschwung beim Volk durch eifrige Seelsorger zu gelangen war unter Johann VI Flugi von Aspermont erreicht worden Albert Fischer Johann VI Flugi von Aspermont 1636 1661Bischofswappen Bearbeiten nbsp Wappen des Furstbischofs Johann VI Flugi von AspermontDer Wappenschild ist viergeteilt und zeigt in Feld 1 und 4 auf weiss silbernem Grund einen schwarzen Alpensteinbock rechts links gestellt das Wappen des Furstbistums Chur Gotteshausbund in Feld 2 und 3 ebenfalls viergeteilt vorne auf blauem Grund drei weiss silberne Schwanenkopfe das Familienwappen Flugi hinten auf schwarzem Grund ein weiss silberner Querbalken das Familienwappen der Aspermont Unten sind die Wappen entgegengesetzt Der Herzschild zeigt auf rotem Grund eine dreilatzige weiss silberne Gonfanon Kirchenfahne oben mit drei silbernen Ringen das Wappen der Familie Werdenberg Sargans Uber dem Schild Kreuz Mitra Bischofsstab und Schwert Insignien geistlicher und weltlicher Macht Literatur BearbeitenErwin Gatz Die Bischofe des Heiligen Romischen Reiches 1448 bis 1648 Duncker und Humblot Berlin 1996 ISBN 3 428 08422 5 S 118 120 Albert Fischer Reformatio und Restitutio Das Bistum Chur im Zeitalter der tridentinischen Glaubenserneuerung Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Priesterausbildung und Pastoralreform 1601 1661 Chronos Verlag Zurich 2000 ISBN 978 3 905314 14 4 Christian Immanuel Kind Johann VI Flugi In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 205 f Pierre Surchat Flugi Johann von Aspermont In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks BearbeitenEintrag zu Johann Flugi d Apremont auf catholic hierarchy org abgerufen am 14 November 2016 Die Portraits der Churer Furst Bischofe im Rittersaal des Bischoflichen Schlosses in Chur Johann VI Flugi von Aspermont 1636 1661 Memento vom 11 November 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten RambowGenealogie Sammlung rhatischer Geschlechter oder genealogische Darstellung verschiedener Familien aus Graubunden Silvio Margadant Flugi von Aspermont In Historisches Lexikon der Schweiz Hierarchia Catholica Medii et Recentioris Aevi Band 4 S 170VorgangerAmtNachfolgerJoseph Mohr von ZernezBischof von Chur 1636 1661Ulrich VI de MontNormdaten Person GND 120817489 lobid OGND AKS VIAF 35368463 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flugi von Aspermont JohannALTERNATIVNAMEN Flugi von Aspermont Johann VI KURZBESCHREIBUNG Bischof von ChurGEBURTSDATUM 13 Dezember 1595GEBURTSORT La Punt Chamues ch OberengadinSTERBEDATUM 24 Januar 1661STERBEORT Chur Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Flugi von Aspermont amp oldid 232399827