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Johann es Bernhard i genannt Hochstein nach seinem Geburtsort oder Algesheimer nach einer seiner Wirkungsstatten um 1500 in Hohenstein in Nassau vor dem 12 Oktober 1551 in Herborn war ein deutscher Theologe der Reformationszeit Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenBernhard war zunachst Priester an Liebfrauen und St Quintin in Mainz und wurde um 1523 Pfarrer in Algesheim Wegen seiner Predigten im Geist der Reformation geriet er in Konflikt mit dem Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg der ab Herbst 1523 die reformierten Prediger in seiner Diozese verfolgen liess Er wurde verhaftet und auf der Muhlpforte einem Tor der Mainzer Stadtbefestigung arretiert Am 25 April 1525 wurde er bei einem Aufruhr Mainzer Burger gegen die kurfurstliche Obrigkeit befreit Bernhard floh nach Frankfurt am Main Dort hatten kurz zuvor die Burger ebenfalls durch einen Volksaufstand mit Unterstutzung der Zunfte die Absetzung des altglaubigen Stadtpfarrers Friedrich Nausea erzwungen 1 Dadurch geriet die Stadt Frankfurt in eine schwierige politische Situation Die Pfarr Rechte der Stadt lagen beim Stift St Bartholomaus das dem Mainzer Erzbischof unterstand Auch der Kaiser von dessen Wohlwollen die Privilegien der Stadt abhingen stand der Reformation ablehnend gegenuber Der Rat durfte es also nicht zum Konflikt mit dem Kaiser und dem Kurfursten kommen lassen Anderseits forderte eine Mehrheit der Burger die Einfuhrung der Reformation in Frankfurt und auch im Rat hatte die Reformation seit ca 1520 starke Befurworter darunter Hamman von Holzhausen Der Rat entschied sich am 13 Juni 1525 zwei lutherische Prediger anzustellen um die Burgerschaft zu beruhigen Neben Johann Bernhard wurde Dionysius Melander als Prediger berufen Der Dom wurde zunachst geteilt den Kanonikern von St Bartholomaus blieb der Chor von St Bartholomaus vorbehalten den Protestanten der Rest der Kirche In den folgenden Jahren radikalisierten sich die beiden Prediger zusehends Insbesondere Bernhard wandte sich dabei immer starker der Theologie Ulrich Zwinglis zu 1533 kam es unter dem Einfluss Bernhards und Melanders zu einem Bildersturm im Dom bei dem Altartafeln und Reliquien zerstort wurden Martin Luther intervenierte in scharfer Form mit einem offenen brieff an die zu Franckfort am Meyn gegen dieses Treiben Daraufhin suspendierte der Rat am 23 April 1533 zwar die katholische Messe in Frankfurt bis zu einem kunftigen Konzil was de facto ihre Abschaffung bedeutete suchte aber gleichzeitig Anschluss an den lutherischen Flugel der Reformation 1535 wurde Melander seines Amtes enthoben und am 2 Januar 1536 trat Frankfurt dem Schmalkaldischen Bund bei Bernhard selbst unterzeichnete am 29 Mai 1536 in Wittenberg in Gegenwart Luthers die Wittenberger Konkordie eine Kompromissformel zum Abendmahlsstreit zwischen Lutheranern und Reformierten Danach wurden in Frankfurt nur noch lutherische Prediger berufen 1537 nahm Bernhard deshalb einen Ruf nach Ulm an von wo er 1544 durch Graf Wilhelm von Nassau Dillenburg nach Herborn berufen wurde Dort erwarb er sich Verdienste um den Aufbau der Lateinschule wurde aber nach dem Augsburger Interim abgesetzt und starb 1551 Bernhard heiratete am 16 Mai 1526 in Frankfurt Katharina Kraut eine Tochter des Frankfurter Barchentwebers Konrad Kraut Ihrer beider Sohn Bernhard Bernhardi 1528 bis 1590 1591 wurde ein bedeutender lutherischer Theologe Literatur BearbeitenMartin Luther Ein brieff an die zu Franckfort am Meyn D Mart Luther Gedruckt zu Wittemberg durch Hans Lufft M D XXXIII weiteres siehe Bibliographie im Artikel Martin Luther Friedrich Wilhelm Bautz Johann Bernhard Theologe In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 538 539 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Michael Matthaus Hamman von Holzhausen 1467 1536 Ein Frankfurter Patrizier im Zeitalter der Reformation Frankfurt am Main 2002 Verlag Waldemar Kramer ISBN 3 7829 0528 8 Hermann Meinert Bernhard Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 118 Digitalisat Weblinks BearbeitenBiographische Informationen zu Johann Bernhardi Bernhard Johann gen Algesheimer Hessische Biografie Stand 11 Februar 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Andrea Wetteravia Zeitschr fur teutsche Geschichte u Rechts Alterthumer Band 1 1828 S 128Normdaten Person GND 124868215 lobid OGND AKS VIAF 957830 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernhard JohannALTERNATIVNAMEN Bernhardi JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe der ReformationszeitGEBURTSDATUM um 1500GEBURTSORT Hohenstein Untertaunus STERBEDATUM vor 12 Oktober 1551STERBEORT Herborn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Bernhard Theologe amp oldid 231968208