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Johan Laidoner 12 Februar 1884 in der Gemeinde Wieratz im Gouvernement Livland Kaiserreich Russland 13 Marz 1953 im Gefangnis Wladimir bei Kirow Sowjetunion war ein estnischer Militar und Politiker Er spielte eine wichtige Rolle in der estnischen Geschichte als Oberbefehlshaber wahrend des Freiheitskrieges 1918 und als Anfuhrer des Staatsstreiches von 1934 Johan Laidoner in jungen Jahren 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Fruhe Jahre 1 2 Estnischer Oberbefehlshaber 1 3 Politiker 1 4 Staatsstreich 1 5 Deportation und Tod 1 6 Privates 2 Wurdigung 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenFruhe Jahre Bearbeiten Johan Laidoner entstammte einfachen Verhaltnissen Er besuchte von 1892 bis 1900 die Schule in Viiratsi 1901 trat er als Freiwilliger in die russische Armee ein Er wurde zunachst in einer Infanterieeinheit in Kaunas stationiert Von September 1902 bis Mai 1905 besuchte er die Militarschule Vilnius die er als Unterleutnant abschloss Danach machte er in der Armee des zaristischen Russland Karriere Von Oktober 1909 bis Mai 1912 war er in der Generalstabsakademie in Sankt Petersburg beschaftigt Vor dem Ersten Weltkrieg diente er in Jerewan wahrend des Krieges in verschiedenen Staben im russischen Militar vor allem in Galizien Belarus und im Kaukasus Estnischer Oberbefehlshaber Bearbeiten nbsp Laidoner sitzend 3 v l im estnischen Oberkommando 1920Am 2 Dezember 1917 kurz nach der Oktoberrevolution in Russland wurde er zum Kommandeur der ersten estnischen Division berufen Bis zum 19 Februar 1918 befehligte er die nationalen estnischen Verbande bis er von den Bolschewiki entlassen wurde Am 24 Februar 1918 wurde die souverane Republik Estland ausgerufen die sich von Sowjetrussland abspaltete Einen Tag spater besetzten deutsche Truppen Estland Fur die im Untergrund arbeitende Provisorische Regierung Estlands Eesti Ajutine Valitsus war Laidoner militarischer Vertreter in Sowjetrussland Mit dem Beginn des Estnischen Freiheitskrieges 1918 kam Laidoner uber Finnland nach Estland zuruck Am 14 Dezember 1918 wurde er zum Oberbefehlshaber des estnischen Operativstabs ernannt neun Tage spater zum Oberbefehlshaber der nationalen estnischen Streitkrafte 1919 grundete er die estnische Militarakademie Mit dem Friedensvertrag von Tartu endete am 2 Februar 1920 der Krieg fur Estland siegreich Estland konnte sich als Staat behaupten und gewann sowohl die Anerkennung Sowjetrusslands als auch der Westmachte Am 26 Marz 1920 trat Laidoner auf eigenen Wunsch als Oberbefehlshaber der Streitkrafte zuruck Von 1921 bis 1929 war er Abgeordneter im estnischen Parlament Nach dem gescheiterten Putschversuch der Kommunisten in Estland vom 1 Dezember 1924 wurde Laidoner erneut zum Oberbefehlshaber der estnischen Streitkrafte berufen Mit harter Hand ging er gegen die Putschisten vor von denen einige standrechtlich erschossen oder zum Tode verurteilt wurden Er hatte das Amt bis 1925 inne Politiker Bearbeiten Danach widmete sich Laidoner wieder der estnischen und der internationalen Politik 1925 war er Vorsitzender einer Kommission des Volkerbunds die den Grenzstreit zwischen der Turkei einerseits dem Irak und Grossbritannien andererseits schlichten sollte Die Stadt Mossul mit ihren Olvorkommen beispielsweise wurde von der Kommission dem Irak zugesprochen Daneben wurde er Prasident des Estnischen Olympiakomitees und hatte weitere prestigetrachtige nationale und internationale Stellungen inne 1933 wurde Laidoner Mitglied des Staatsverteidigungsrats Riigikaitsenoukogu Staatsstreich Bearbeiten nbsp Johan Laidoner rechts und der Kommandeur der finnischen Armee Hugo Osterman in Tallinn im Jahre 1938Am 12 Marz 1934 unternahm Johan Laidoner zusammen mit dem damaligen estnischen Staatsoberhaupt Konstantin Pats einen unblutigen Staatsstreich in Estland Pats und Laidoner wollten damit den wachsenden politischen Einfluss des rechtsextremen Estnischen Bunds der Freiheitskampfer im Volksmund Vapsid genannt eindammen Pats verbot die Parteien und schrankte die politischen Rechte ein Sein autoritares Regime stutzte sich auf das Militar unter dem Oberbefehl Laidoners den Pats im Marz 1934 zum Oberbefehlshaber der Streitkrafte ernannte 1935 wurde eine neue ganz auf Pats zugeschnittene Prasidialverfassung verabschiedet Das Recht auf Meinungs und Pressefreiheit blieb faktisch abgeschafft allerdings liess Pats 1938 wieder halbwegs freie Wahlen zu Am 24 Februar 1939 ernannte er Laidoner zum General Deportation und Tod Bearbeiten nbsp Johan Laidoner letztes bekanntes Foto 1952Am 17 Juni 1940 besetzten sowjetische Truppen im Zuge des Zweiten Weltkriegs Estland Laidoner wurde am 22 Juni 1940 als Oberbefehlshaber der estnischen Streitkrafte formell abgesetzt Am 19 Juli 1940 wurden er und seine Frau durch das NKWD verhaftet und uber Moskau nach Pensa ins Innere Russlands deportiert Im Juni 1941 wurden beide erneut festgenommen und in der Folge in zahlreichen Gefangnissen in Russland inhaftiert Von 1945 bis 1952 war Laidoner Gefangener in der Haftanstalt von Iwanowo Uber Moskau wurde er 1953 in das Gefangnis von Wladimir bei Kirow verlegt wo er im selben Jahr starb Privates Bearbeiten Johan Laidoner war verheiratet mit der Polin Maria Skarbek Kruszewska 1888 1978 die er 1902 in Litauen kennengelernt hatte Wurdigung BearbeitenJohan Laidoner wird heute von vielen Esten als Patriot Held des Estnischen Freiheitskriegs 1918 1920 Bewahrer der estnischen Demokratie beim kommunistischen Putschversuch 1924 und eine der charismatischsten estnischen Personlichkeiten der Zwischenkriegszeit gesehen Von 1934 bis zur sowjetischen Besetzung 1940 sicherte er mit militarischer Gewalt das autoritare Regime unter Prasident Pats das zwar eine mogliche faschistische Machtergreifung verhinderte aber die pluralistische Demokratie und die individuellen Freiheitsrechte stark beschnitt In Viimsi ist heute ein Museum seinem Leben gewidmet In Viljandi erinnert ein Reiterstandbild von Terje Ojaver an ihn Literatur BearbeitenKarl Heinz Grafe Vom Donnerkreuz zum Hakenkreuz Die baltischen Staaten zwischen Diktatur und Okkupation Edition Organon Berlin 2010 ISBN 978 3 931034 11 5 Kurzbiographie S 436Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johan Laidoner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Estonian War Museum General Laidoner Museum Biografie Encyclopaedia Britannica Lebenslauf Estonian War Museum General Laidoner Museum Normdaten Person GND 119105616 lobid OGND AKS LCCN no92002940 VIAF 71559865 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Laidoner JohanKURZBESCHREIBUNG estnischer Militar und Politiker Mitglied des RiigikoguGEBURTSDATUM 12 Februar 1884GEBURTSORT Wieratz Livland heute Kreis Viljandi EstlandSTERBEDATUM 13 Marz 1953STERBEORT Gefangnis Wladimir bei Kirow Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johan Laidoner amp oldid 233124885