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Dieser Artikel befasst sich mit dem Politiker Joe Clark Zum Tennisspieler Joe Clark siehe Joseph Clark Tennisspieler Charles Joseph Joe Clark PC CC AOE 5 Juni 1939 in High River Alberta ist ein kanadischer Politiker Journalist Unternehmer und Professor Er war der 16 Premierminister des Landes Seine Amtszeit war kurz und dauerte vom 4 Juni 1979 bis zum 3 Marz 1980 Nachdem er 1972 als Abgeordneter des Unterhauses gewahlt worden war folgte 1976 die Wahl zum Vorsitzenden der Progressiv konservativen Partei Clarks Partei gewann die Unterhauswahl 1979 Mit 39 Jahren war er der jungste Regierungschef in der Geschichte Kanadas Die Progressiv Konservativen verfugten aber nicht uber die Mehrheit der Sitze und verloren nach etwas mehr als einem halben Jahr ein Misstrauensvotum 1983 musste er den Parteivorsitz an Brian Mulroney abgeben gehorte aber von 1984 bis 1993 dessen Regierung an und setzte als Aussenminister wichtige Akzente 1998 ubernahm er erneut den Parteivorsitz der Progressiv Konservativen und war von 2000 bis 2004 ein zweites Mal Unterhausabgeordneter Joe Clark 1979 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 2 Beginn der politischen Karriere 3 Oppositionsfuhrer 1976 1979 4 Premierminister 1979 1980 5 Erneut Oppositionsfuhrer 1980 1983 6 Minister in Mulroneys Regierung 1984 1993 7 Wieder Parteivorsitzender 1998 2003 8 Ruckzug aus der Politik 9 Siehe auch 10 Werke von Joe Clark 11 Literatur 12 WeblinksFruhe Jahre BearbeitenDer Sohn des Verlegers einer Lokalzeitung in Alberta ging in High River zur Schule und spater auf die University of Alberta wo er sein Studium der Politikwissenschaft mit einem Bachelor und spater einem Master Abschluss erfolgreich absolvierte Bereits wahrend seiner Schulzeit hatte er Erfahrungen als Journalist gesammelt und wurde an der Universitat zum Chefredakteur der Studentenzeitung Wahrend der Semesterferien arbeitete er fur den Edmonton Journal und die Nachrichtenagentur Canadian Press Clark studierte danach Rechtswissenschaften an der Dalhousie University in Halifax und an der University of British Columbia in Vancouver Er gab jedoch diese Studienrichtung nach einem Jahr auf um Vollzeit fur die Progressiv konservative Partei zu arbeiten 1973 noch wahrend seiner Studentenzeit heiratete er Maureen McTeer eine feministische Autorin und Anwaltin Drei Jahre spater kam die gemeinsame Tochter Catherine Clark zur Welt die um die Jahrhundertwende zu einer bekannten Medienpersonlichkeit wurde Beginn der politischen Karriere BearbeitenWahrend des Studiums wurde Clark politisch aktiv Er war zunachst Prasident der Jugendorganisation der Progressiv konservativen Partei an der University of Alberta schliesslich auch auf nationaler Ebene Er verbrachte einige Zeit in Frankreich um seine Kenntnisse der franzosischen Sprache zu verbessern 1967 kandidierte er um einen Sitz in der Legislativversammlung von Alberta jedoch ohne Erfolg Clark arbeitete als Assistent des spateren Provinzpremiers Peter Lougheed und von Robert Stanfield dem Oppositionsfuhrer auf Bundesebene 1971 nahm Clark erneut einen Anlauf um in die Legislativversammlung gewahlt zu werden wiederum ohne Erfolg Bei der Unterhauswahl 1972 war er aber erfolgreich und gewann im Wahlkreis Rocky Mountain einer uberwiegend landlichen Gegend im Sudwesten Albertas Clark war der erste kanadische Politiker der sich fur die Entkriminalisierung des Konsums von Marihuana einsetzte Seine sozialliberale Haltung stiess beim rechten Flugel der Partei auf starke Ablehnung Als etwa Clarks Wahlkreis 1979 bei einer Neueinteilung mit dem Wahlkreis eines anderen progressiv konservativen Abgeordneten zusammengelegt wurde weigerte sich dieser seinen Sitz freizugeben und Clark sah sich gezwungen im benachbarten Wahlkreis Yellowhead anzutreten Oppositionsfuhrer 1976 1979 BearbeitenAm Parteitag der Progressiv Konservativen in Ottawa am 22 Februar 1976 war Clark einer von elf Kandidaten fur die Nachfolge des zuruckgetretenen Robert Stanfield als Parteivorsitzender Im ersten Wahlgang erreichte er den dritten Platz Er konnte den sozialliberalen Flugel der Partei um sich scharen und setzte sich schliesslich im funften Wahlgang knapp durch Er war damals 36 Jahre alt und somit der jungste Vorsitzende einer Bundespartei in der Geschichte Kanadas Die Wahl des bisher eher unbekannten Clark zum Parteivorsitzenden und damit zum Oppositionsfuhrer war fur viele uberraschend So betitelte etwa der Toronto Star den Bericht uber seinen Sieg mit Joe Who Joe Wer Clark hatte zunachst Muhe sich Respekt zu verschaffen zumal seine Partei im Mai 1977 bei mehreren Nachwahlen unterlag Gegenuber dem liberalen Premierminister Pierre Trudeau wirkte er farblos und unbeholfen konnte aber diesen Eindruck mit einer uberzeugenden Prasenz im Unterhaus allmahlich uberwinden Grosse Budgetdefizite hohe Inflation und hohe Arbeitslosenquoten fuhrten zu einer zunehmenden Unbeliebtheit von Trudeaus Regierung Der Premierminister versuchte die Wahl so weit wie moglich hinauszuschieben da er auf eine Besserung der Lage hoffte Doch diese Taktik ging nicht auf und Clark legte in den Meinungsumfragen deutlich zu Bei der Unterhauswahl 1979 gingen die Progressiv Konservativen als starkste Kraft hervor doch verfehlten sie die Mehrheit um sechs Sitze Dazu trug vor allem das schlechte Ergebnis in der Provinz Quebec bei wo sie nur zwei Sitze gewinnen konnten Premierminister 1979 1980 BearbeitenAm 4 Juni 1979 einen Tag vor seinem 40 Geburtstag wurde Clark als neuer Premierminister vereidigt Er war damit der jungste Regierungschef in der Geschichte Kanadas Im Parlament war er auf die Unterstutzung der Social Credit Party Socreds oder der Neuen Demokratischen Partei NDP angewiesen Aufgrund dieser Verhaltnisse konnte Clark nicht viel bewirken Die Wahl hatte zwar im Mai stattgefunden doch begann die nachste Parlamentssession erst im Oktober eine der langsten Sitzungspausen uberhaupt Wahrend des Wahlkampfs hatte er versprochen die Steuern zu senken um die Wirtschaft zu stimulieren Doch im Budget war eine neue Benzinsteuer enthalten mit der das Defizit im Staatshaushalt verringert werden sollte Clark hatte nun das Negativimage ein Politiker zu sein der seine Versprechen bereits nach kurzer Zeit nicht halten konne Seine Weigerung mit den Socreds zusammenzuarbeiten fuhrte rasch zum Fall der Regierung Am 13 Dezember 1979 reichte Bob Rae von der NDP ein Misstrauensvotum ein das mit 139 zu 133 Stimmen angenommen wurde Die Liberale Partei und die NDP stimmten gegen die Regierung wahrend die Socreds sich enthielten und drei Abgeordnete der Regierungspartei abwesend waren Trudeau widerrief kurz darauf seinen angekundigten Rucktritt als Parteivorsitzender in der Zwischenzeit war noch kein Nachfolger gewahlt worden Er fuhrte die Liberalen bei der vorgezogenen Neuwahl im Februar 1980 zum Sieg Clark blieb noch bis zum 3 Marz im Amt Erneut Oppositionsfuhrer 1980 1983 BearbeitenNach der Wahlniederlage schwand Clarks Ruckhalt in der Progressiv konservativen Partei 1981 forderten 33 5 der Delegierten am Parteitag eine Neuwahl des Vorsitzenden Sie waren uberzeugt mit Clark an der Spitze sei die nachste Wahl nicht zu gewinnen Im Januar 1983 forderten 33 1 seine Ablosung Die Tatsache dass die Zustimmungsrate in so geringem Masse angestiegen war bewog Clark dazu seinen Rucktritt anzukundigen und einen weiteren Parteitag einzuberufen Er wollte endlich klare Verhaltnisse schaffen und stellte sich erneut als Kandidat zur Verfugung Beim Parteitag am 11 Juni 1983 lag Clark in den ersten drei Wahlgangen noch an erster Stelle unterlag dann aber im vierten Wahlgang mit 45 5 der Stimmen seinem Herausforderer Brian Mulroney Im Dezember 2007 sagte der Waffenhandler Karlheinz Schreiber aus er habe zusammen mit anderen Geldgebern darunter dem bayerischen Ministerprasidenten Franz Josef Strauss und dem osterreichischen Unternehmer Walter Wolf die Delegierten aus Quebec finanziell massiv unterstutzt damit sie gegen Clark stimmten Minister in Mulroneys Regierung 1984 1993 BearbeitenDie Progressiv Konservativen gewannen die Unterhauswahl 1984 mit mehr als der Halfte aller abgegebenen Stimmen Der neue Premierminister Mulroney ernannte Clark am 17 September 1984 zum Aussenminister trotz weiterhin bestehender personlicher Differenzen Clark betrieb eine sehr aktive Aussenpolitik 1984 war er der erste Aussenminister eines westlichen Staates der ins damals politisch isolierte marxistisch regierte Athiopien reiste und medienwirksam auf die katastrophale Hungersnot aufmerksam machte Er bekampfte das Apartheid Regime in Sudafrika und trat fur wirtschaftliche Sanktionen ein zu einer Zeit als die ubrigen G7 Lander ein solches Vorgehen ablehnten Clark wandte sich entschieden gegen die amerikanische Intervention in Nicaragua und liess Fluchtlinge aus den von Militarmachthabern beherrschten Landern Guatemala und El Salvador aufnehmen 1988 schloss er die Verhandlungen um das Kanadisch Amerikanische Freihandelsabkommen dem Vorlaufer der NAFTA ab Am 21 April 1991 wurde Clark zum Minister fur Verfassungsfragen und zum Prasidenten des Kronrates ernannt Seine Aufgabe war es nach dem Scheitern des Meech Lake Accord mit den Provinzen eine neue Vereinbarung uber eine umfassende Verfassungsreform auszuhandeln Nachdem ein im Juli 1992 ausgehandeltes Abkommen in Quebec auf wenig Begeisterung gestossen war kam es im August 1992 zu weiteren Verhandlungen Der daraus resultierende Charlottetown Accord wurde jedoch im Oktober 1992 in einer landesweiten Volksabstimmung mit 54 der Stimmen abgelehnt Clark zog sich am 24 Juni 1993 aus der Bundespolitik zuruck und gab sein Unterhausmandat auf Dadurch entging er der vernichtenden Niederlage der nun von Kim Campbell angefuhrten Progressiv konservativen bei der Unterhauswahl 1993 Er grundete daraufhin eine Beratungsfirma und nahm Einsitz in Verwaltungsraten verschiedener kanadischer Unternehmen Von 1993 bis 1996 war er Sondergesandter des Generalsekretars der Vereinten Nationen fur Zypern Wieder Parteivorsitzender 1998 2003 BearbeitenIn der Zwischenzeit fuhrte Jean Charest die Partei an konnte sie aber nicht mehr zur alten Grosse zuruckfuhren Nach seinem Rucktritt im April 1998 gab es niemanden der sich als Nachfolger aufdrangte So entschloss sich Clark in die Politik zuruckzukehren und bewarb sich erneut um den Parteivorsitz In einer Telekonferenz am 14 November 1998 erhielt er am meisten Stimmen Am 11 September 2000 gewann er in der Provinz New Brunswick eine Nachwahl im Wahlkreis Kings Hants nachdem Scott Brison seinen Sitz aufgegeben hatte Bei der zwei Monate spater stattfindenden Unterhauswahl 2000 gab Clark Brisons Sitz zuruck und wurde stattdessen im Wahlkreis Calgary Centre in der Provinz Alberta gewahlt Seine Partei erreichte mit zwolf Sitzen die zur Bildung einer Fraktion benotigte Mindestanzahl Clark widerstand zunachst dem Druck von Stockwell Day und spater von Stephen Harper die Progressiv konservative Partei mit der populistischen Kanadischen Allianz zu fusionieren und damit die Zersplitterung des rechten politischen Spektrums zu uberwinden Finanzielle Probleme der Partei und ein starker Ruckgang der Mitgliederzahlen bewogen ihn allerdings dazu das Amt des Parteivorsitzenden am 31 Mai 2003 an Peter MacKay abzutreten MacKay fuhrte daraufhin Verhandlungen mit Harper die schliesslich zur Fusion beider Parteien am 8 Dezember 2003 fuhrten Die neu entstandene Konservative Partei war aus Clarks Sicht zu weit rechts positioniert weshalb er und drei weitere Unterhausabgeordnete ihr nicht beitraten Ruckzug aus der Politik BearbeitenAm 23 Mai 2004 zog sich Clark endgultig aus der Politik zuruck Er war Dozent an der Woodrow Wilson International Center for Scholars und an der American University in Washington D C Daneben verfasste er zahlreiche Artikel fur verschiedene kanadische Zeitungen Im Oktober 2006 ernannte ihn die McGill University in Montreal zum Professor fur Public Private Partnership Er ist Mitglied der Global Leadership Foundation und des Centre for International Governance Innovation Siehe auch Bearbeiten21 Kanadisches KabinettWerke von Joe Clark BearbeitenJoe Clark A Nation Too Good To Lose Renewing The Purpose Of Canada Key Porter Books Toronto 1994 ISBN 1 55013 603 8 Joe Clark Plaidoyer pour un pays mal aime Libre Expression Montreal 1994 ISBN 2 89111 626 7 Joe Clark Paul Voisey High River and the Times An Alberta Community and Its Weekly Newspaper 1905 1966 University of Alberta Press Edmonton 2004 ISBN 0 88864 411 6 Literatur BearbeitenDavid L Humphreys Joe Clark A Portrait Deneau and Greenberg Toronto 1978 ISBN 0 00 216169 9 Michael Nolan Joe Clark The Emerging Leader Fitzhenry amp Whiteside Toronto 1978 ISBN 0 88902 436 7 Warner Troyer 200 Days Joe Clark in Power Personal Library Toronto 1980 ISBN 0 920510 05 1 Weblinks BearbeitenJoe Clark In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais Joe Clark biografische Angaben auf der Webprasenz des kanadischen Parlaments englisch Fernseh und Radiodokumentationen zu Joe ClarkPremierminister Kanadas Macdonald Mackenzie Macdonald Abbott Thompson Bowell Tupper Laurier Borden Meighen King Meighen King Bennett King Saint Laurent Diefenbaker Pearson P Trudeau Clark P Trudeau Turner Mulroney Campbell Chretien Martin Harper J TrudeauAussenminister von KanadaSecretaries of State for External Affairs 1909 bis 1995 Charles Murphy William James Roche Louis Saint Laurent Lester Pearson John Diefenbaker Sidney Earle Smith John Diefenbaker Howard Charles Green Paul Joseph James Martin Mitchell Sharp Allan MacEachen Donald Jamieson Flora Isabel MacDonald Mark MacGuigan Allan MacEachen Jean Chretien Joe Clark Barbara McDougall Perrin Beatty nbsp Ministers for External Relations 1983 bis 1993 Jean Luc Pepin Monique Vezina Monique Landry Monique VezinaMinister of Foreign Affairs seit 1995 Andre Ouellet Lloyd Axworthy John Manley Bill Graham Pierre Pettigrew Peter MacKay Maxime Bernier David Emerson Lawrence Cannon John Russell Baird Ed Fast Rob Nicholson Stephane Dion Chrystia Freeland Francois Philippe Champagne Marc Garneau Melanie JolyVorsitzende der Konservativen Partei Kanadas und ihrer Vorgangerparteien Liberal konservative Partei 1867 1873 John MacdonaldKonservative Partei 1873 1942 John Macdonald John Abbott John Thompson Mackenzie Bowell Charles Tupper Robert Borden Arthur Meighen Richard Bedford Bennett Robert James Manion Arthur MeighenProgressiv Konservative Partei 1942 2003 John Bracken George A Drew John Diefenbaker Robert Stanfield Joe Clark Brian Mulroney Kim Campbell Jean Charest Joe Clark Peter MacKayReformpartei 1987 2000 Preston ManningKanadische Allianz 2000 2003 Stockwell Day Stephen HarperKonservative Partei seit 2003 Stephen Harper Rona Ambrose Andrew Scheer Erin O Toole Candice Bergen Normdaten Person GND 172953596 lobid OGND AKS LCCN n78064599 VIAF 67724915 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clark JoeALTERNATIVNAMEN Clark Charles Joseph wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG kanadischer PolitikerGEBURTSDATUM 5 Juni 1939GEBURTSORT High River Alberta Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joe Clark amp oldid 229365665