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Der Begriff Jazz Baritonsaxophon bezeichnet die Rolle des Baritonsaxophonspiels im Jazz Inhaltsverzeichnis 1 Die Ursprunge und Traditionslinien des Jazz Baritonsaxophons 2 Wichtige Alben des Jazz Baritonsaxophons in der LP und CD Ara 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDie Ursprunge und Traditionslinien des Jazz Baritonsaxophons BearbeitenAls erster nennenswerter Baritonsaxophonist gilt Harry Carney 1910 1974 der lange Zeit im Duke Ellington Orchestra spielte und mit dessen Geschichte und Klang auf das Engste verbunden war Er blies sein Instrument mit all der Starke und Rauheit die darin steckt schrieb Joachim Ernst Berendt sein Stil ist nach dessen Einschatzung im Wesentlichen nichts anderes als die Ubertragung des Coleman Hawkins Don Byas Stils auf das Baritonsaxophon Mit dem Bebop kamen einige Baritonsaxophonisten auf die Szene es war zunachst Serge Chaloff 1923 1957 der als Erster einen eigenstandigen Bariton Stil schuf Chaloff gilt als der eigentliche Harmoniker unter den modernen Baritonsaxophonisten schrieb Berendt in der ersten Ausgabe seines Jazzbuchs 1953 der Rhythmiker ist Leo Parker 1925 1962 der Melodiker schliesslich Cecil Payne 1922 2007 Leo Parker brachte die rhythmisch vitale Tradition Harlems ein Payne spielte die rasenden und nervosen Phrasen des Bebop auf dem komplizierten Instrument Der Baritonsaxophonist des Cool Jazz ist Gerry Mulligan 1927 1996 er reprasentiert nach Meinung von Brian Priestley einen der Hohepunkte der Geschichte des Instruments 1 Im Vergleich zu Chaloff Parker und Payne klang Mulligan immer wie ein Produkt der Swingara auch nimmt er Bezug auf die Phrasierung des Bass Saxophonisten Adrian Rollini Sein rhythmisches und melodisches Geschick macht ihn zum Zoot Sims des Baritonsaxophons Priestley Als der eigentliche Baritonsaxophonist des West Coast Jazz gilt der fruh verstorbene Bob Gordon 1928 1955 die Alben die er mit dem Tenorsaxophonisten und Arrangeur Jack Montrose in dessen Quintett gemacht hat gelten nach Berendts Meinung zu den bemerkenswertesten Combo Aufnahmen des Westcoast Jazz Weitere Baritonsaxophonisten dieser Stilrichtung waren Bud Shank und Jimmy Giuffre fur sie war es allerdings immer ein Nebeninstrument Giuffre blies eines seiner beeindruckendsten Soli auf dem Bariton I Only Have Eyes for You An der Ostkuste und spater in Danemark wirkte Sahib Shihab 1925 1989 Als einflussreichster Baritonsaxophonist fur die nachfolgende Generation gilt Pepper Adams 1920 1974 2 Dessen sagender Sound war stilbildend er ging 1957 aus dem Kenton Orchester hervor dort nannte man ihn wegen seines ungewohnlichen Stils The Knife Mel Lewis erinnert sich Er stach und schlug und bevor er fertig war hatte er alles in Stucke geschnitten 3 Adams war Vorbild fur nachfolgende Musiker wie Ronnie Cuber Charles Davis Bruce Johnstone Jack Nimitz und Nick Brignola In den 1970er Jahren beherrschten vor allem Rockjazz Baritonsaxophonisten wie Ian Underwood und Jim Motorhead Sherwood in Zappas Mothers of Invention die Szene Schliesslich war in Europa der Englander John Surman 1944 der wichtigste Baritonsaxophonist der 1970er Jahre allerdings wurde spater das Sopransaxophon sein Hauptinstrument Er hat den bis dahin scheinbar begrenzten Tonraum des Instruments bis in die uberblasenen Regionen des tenorahnlichen Spiels und daruber hinaus erweitert 4 Weitere Musiker der 1970er und 1980er Jahre die auch das Baritonsaxophon einsetzten waren Henry Threadgill Mwata Bowden Fred Houn John Oslawski und der deutsche Bernd Konrad Zu den herausragenden Baritonsaxophonisten der US amerikanischen Szene zahlt Hamiet Bluiett 1940 2018 der aus der Black Artists Group hervorging Nach Berendt verfugt er uber den machtvollsten Bariton Ton seit Harry Carney Er blast sein Horn mit jener vibrierenden Heftigkeit und jenem Volumen wie man es gewohnlich mit Big Band Baritonisten verbindet 4 In seinem neoklassizistischen Spiel zu horen auch ab 1976 im World Saxophone Quartet vereint er viele Stile Free und Blues Bop und Swing Dixie und Soul Baritonsaxophon spielen auch Julian Arguelles Celine Bonacina Peter Brotzmann Ernie Caceres Claire Daly Bruce Grant Lars Gullin George Haslam Gunter Kronberg Stephen Kupka Scott Robinson Ronnie Ross Steffen Schorn Gary Smulyan und Joachim Zoepf Wichtige Alben des Jazz Baritonsaxophons in der LP und CD Ara BearbeitenPepper Adams Encounter OJC 1968 5 Pepper Adams Conjuration Reservoir 1983 Hamiet Bluiett Birthright India navigation 1977 solo Hamiet Bluiett Live at Knitting Factory Knitting Factory Rec 1997 Harry Carney Duke Ellington Such Sweet Thunder Columbia 1959 Serge Chaloff Serge Chaloff Memorial Cool amp Blue 1946 1949 Serge Chaloff Blue Serge Capitol 1956 Bob Gordon Bob Gordon Memorial mit Jack Montrose Herbie Harper Jimmy Rowles Fresh Sound 1953 54 Gerry Mulligan Chet Baker The Original Quartet Blue Note 1952 1953 Gerry Mulligan Mulligan Meets Monk OJC 1957 Gerry Mulligan Art Farmer What Is There to Say Columbia 1958 1959 Cecil Payne Patterns of Jazz Savoy 1956 Leo Parker Rollin with Leo Blue Note 1961 Sahib Shihab Jazz Shihab Savoy 1957 John Surman Upon Reflection ECM 1979 The Amazing Adventures of Simon Simon ECM 1981 World Saxophone Quartet W S Q Black Saint 1980 John Williams Baritone Band Spotlite 2000 mit John Surman Chris Biscoe Alan Barnes Andy Panayi Alan Wakeman Tini Thomsen The Long Ride 339 Records 2017 Literatur BearbeitenJoachim Ernst Berendt Das Jazzbuch Fischer Frankfurt am Main 1953 Joachim Ernst Berendt Gunther Huesmann Das Jazzbuch Fischer Frankfurt am Main 1994 Ian Carr Digby Fairweather Brian Priestley Rough Guide Jazz Der ultimative Fuhrer zum Jazz 1800 Bands und Kunstler von den Anfangen bis heute 2 erweiterte und aktualisierte Auflage Metzler Stuttgart Weimar 2004 ISBN 3 476 01892 X Richard Cook Brian Morton The Penguin Guide to Jazz on CD 6 Auflage Penguin London 2002 ISBN 0 14 051521 6 Martin Kunzler Jazzlexikon Rowohlt Reinbek 1988 Einzelnachweise Bearbeiten vgl Car Priestley Fairweather S 461 vgl Berendt 1976 S 226 zit nach Berendt 1976 S 227 a b zit nach Berendt Huesmann S 337 Die Auswahl der Alben erfolgte nach Cook Morton The Penguin Guide to Jazz bzw Ian Carr u a Jazz Rough Guide Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jazz Baritonsaxophon amp oldid 237081323