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Die Jankovich Hohle ung Jankovich barlang ist eine 36 Meter lange Karsthohle bei Bajot im Gerecse Gebirge in Ungarn Jankovich HohleJankovich HohleJankovich HohleLage Bajot Komitat Komarom Esztergom UngarnHohe 354 mGeographischeLage 47 43 25 2 N 18 34 31 3 O 47 723666666667 18 575361111111 354 Koordinaten 47 43 25 2 N 18 34 31 3 OJankovich Hohle Ungarn Katasternummer 4661 1Geologie Gebankter DachsteinkalkTyp HorizontalhohleBeleuchtung keineGesamtlange 36 mBesonderheiten Eponymer FundortSie ist eponymer Fundort des Jankovichien einer lokalen transdanubischen Auspragung des Szeletien Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Topographie 3 Forschungsgeschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Jankovich Hohle liegt 1 5 km sudostlich der Ortschaft Bajot in einem steilen bewaldeten Nordhang des 374 m hohen Berges Oreg ko Alte Klippe Ihr Eingang liegt 20 m unter dem Gipfel und ist uber unbefestigte Waldwege und Treppen erreichbar Die Entfernung zur Donau betragt 4 2 km Luftlinie Topographie BearbeitenDie horizontal angelegte Karsthohle offnet mit einem etwa 10 m hohen und 7 m breiten spitzbogenformigen Portal nach Norden Diesem schliesst sich die 15 m hohe Grosse Halle an deren Decke eine kreisrunde Offnung von 6 m Durchmesser aufweist Die Hohlenwande sind von schrag aufgeworfenen Kalksteinbanken und zahlreichen Auskolkungen gepragt Im hinteren Teil fallt die Hohle in der Hohe um etwa die Halfte ab und verengt sich zu einem mehrere Meter breiten und tiefen Gewolbe an dessen ostlicher Wand ein Seitengang nach unten abzweigt Dieser verlauft in sudlicher Richtung und endet nach 7 m im sogenannten Kuppel Raum mit einer 5 m hohen charakteristisch gewolbten Decke 1 Der Vorplatz der Jankovich Hohle ist nur wenige Quadratmeter gross und einseitig von einer Kalksteinwand begrenzt Ursprunglich war er ebenfalls Teil der Hohle die Uberwolbung wurde jedoch bereits vor 1913 fur industrielle Zwecke abgebrochen 2 In einem Graben in der ostlichen Ecke des Vorplatzes befindet sich der Eingang zu der von I Gaal entdeckten Unteren Grotte 3 Sie verlauft unter der Jankovich Hohle und ist im vorderen Bereich der Grossen Halle mit ihr verbunden nbsp Grosse Halle nbsp Hinterer Teil der Hohle mit Offnung zum Seitengang nbsp Gewolbte Decke im Kuppel RaumForschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Blattspitzen aus Radiolarit nbsp Gravierter Anhanger Zwischen 1913 und 1918 sowie 1925 wurde bei Ausgrabungen unter der Leitung von Jeno Hillebrand 1884 1950 ein Grossteil der bis zu 6 m machtigen Hohlensedimente abgetragen 3 Die Kampagnen liefen wenig systematisch ab und uber Befunde Stratigraphie und Lage der geborgenen Artefakte veroffentlichte Hillebrand nur unvollstandige und zum Teil widerspruchliche Grabungsberichte Zudem beschrieb er die Straten sehr undifferenziert 1 1956 wurde in einer weiteren Grabung versucht die ursprungliche Schichtenfolge durch Schnitte in noch verbliebenen Sedimenten nachzuvollziehen was jedoch nur teilweise gelang 3 Die Ausgrabungen im Jahr 1913 konzentrierten sich auf den hinteren Teil der Hohle Die oberen warmzeitlichen Schichten hatten hier eine Starke von bis zu 2 m und eine schwarze bis grau braune Farbung Sie enthielten bronzezeitliche und neolithische Gefassscherben mehrere Klingen und Knochen von Nutztieren Darunter folgten eine gelblich graue Lehmschicht mit Resten von Wollnashorn Ren und Nagetieren und eine mit Kalksteinschutt versetzte Schicht gelben Lehms die uberwiegend Knochen von Hohlenbaren enthielt An Werkzeugen stammen aus diesen Horizonten eine Knochennadel eine Mousterien Spitze und eine grob behauene Blattspitze 1 4 1915 stiess man auf den mit gelbem und rotem Lehm verfullten nach unten abzweigenden Seitengang In ihm und dem sich anschliessenden Kuppel Raum fand sich der grosste Teil des jung und mittelpalaolithischen Inventars darunter lithische Artefakte die heute aufgrund ihrer Typologie den Kulturstufen des Gravettien und Szeletien zugerechnet werden 104 Stucke tragen die fur das Jankovichien typische Merkmale Als alteste Gerate gelten ein Halbkeil und ein Schaber aus dem Mousterien die 1925 im untersten von drei Feuerstellen Horizonten im Kuppel Raum gefunden wurden 1 4 Neben zwolf Knochenspitzen 5 mit massiver bzw gespaltener Basis stammen aus dem hinteren Hohlenteil ein Elfenbein Stab und ein mit gravierten Ornamenten verziertes Amulett aus demselben Material 6 Artefaktlisten sind nur von den Grabungen der Jahre 1915 16 erhalten die handschriftlich verfassten Dokumente befinden sich im Ungarischen Nationalmuseum in Budapest 4 Benannt ist die Hohle nach dem damaligen ungarischen Religions und Bildungsminister Bela Jankovich 1865 1939 der die ersten Grabungskampagnen finanziell unterstutzt hatte 4 Literatur BearbeitenAndras Marko On the Middle Palaeolithic industrie of the Jankovich cave Northeastern Transdanubia Tanulmanyok Studies Akademiai Kiado Budapest 2013 S 7 28 englisch Veronika Gabori Csank Le Jankovichien Une civilisation paleolithique en Hongrie Companyedition de Etudes et recherches archeologiques de l Universite de Liege et du Musee historique de Budapest Budapest 1994 S 23 31 franzosisch Ottokar Kadic Der Mensch zur Eiszeit in Ungarn Koniglich ungarische Geologische Anstalt Hrsg Budapest 1934 S 94 100 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jankovich cave Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Veronika Gabori Csank Le Jankovichien Une civilisation paleolithique en Hongrie Companyedition de Etudes et recherches archeologiques de l Universite de Liege et du Musee historique de Budapest Budapest 1994 S 32 31 Ottokar Kadic Der Mensch zur Eiszeit in Ungarn Koniglich Ungarische Geologische Anstalt Budapest 1934 S 94 100 a b c Laszlo Vertes Miklos Kretzoi Margit Herrmann Neuere Forschungen in der Jankovich Hohle Folia Archaeologica Budapest 1957 S 1 23 a b c d Andras Marko On the Middle Palaeolithic industrie of the Jankovich cave Northeastern Transdanubia Tanulmanyok Studies Akademiai Kiado Budapest 2013 S 7 28 Gerd Albrecht Joachim Hahn Wolfgang G Torke Merkmalanalyse von Geschossspitzen des mittleren Jungpleistozans in Mittel und Osteuropa Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1972 S 19 Laszlo Vertes Quartar Jahrgang 1960 Die Altsteinzeit der sudlichen Donaugebiete Verlag Marie Leidorf Rahden 1960 S 76 91 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jankovich Hohle amp oldid 236827499