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Jakob Schaffner 14 November 1875 in Basel 25 September 1944 in Strassburg war ein Schweizer Schriftsteller Jakob SchaffnerJakob Schaffner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenJakob Schaffner wurde als Sohn eines Herrschaftsgartners beim Basler Pfarrer Stahelin geboren und war Burger von Buus Sein Vater hatte aber nebenher in Kleinbasel ein bescheidenes landwirtschaftliches Anwesen 1883 Jakob Schaffner war erst acht Jahre alt verlor er seinen Vater Seine Mutter die aus dem oberbadischen Wyhlen stammte wanderte noch im selben Jahr nach Amerika aus und ubergab den Sohn seinen Wyhlener Grosseltern Von 1884 bis 1891 wuchs er im nahegelegenen pietistischen Kinderheim im Schloss Beuggen am badischen Hochrhein auf Schaffner erlernte das Handwerk des Schuhmachers und arbeitete einige Jahre als Geselle in Deutschland Bereits in dieser Zeit begann er literarische Texte zu verfassen 1908 heiratete er Frieda Barth die 1912 den Sohn Wolf Peter gebar Mit seinem Roman Konrad Pilater 1910 gelang Schaffner der kunstlerische Durchbruch 1911 liess er sich endgultig in Deutschland nieder und lebte ungefahr ein Jahrzehnt in Weimar am Dichterweg unweit von Goethes Gartenhaus Von 1911 bis 1916 stand Schaffner mit August Suter im Kontakt Dieser verhalf Suter zu neuen Auftragen in Mannheim Die freundschaftliche Beziehung endete wohl wegen gegensatzlicher politischer Weltanschauung 1922 wandte sich Jakob Schaffner mittlerweile ein angesehener Schriftsteller literarisch seiner Kindheit zu In seinem Hauptwerk Johannes beschreibt er das Dorf und das Leben mit seinen Grosseltern 1930 wurde ihm die Ehrenburgerwurde von Wyhlen der Herkunftsgemeinde seiner Mutter zuteil Nach der Machtergreifung wurde er in die gesauberte Deutsche Akademie der Dichtung aufgenommen 1 1936 publizierte er die Reiseberichte Volk zu Schiff Zwei Seefahrten mit der KdF 1 Er schrieb u a Beitrage fur die nationalsozialistische Wochenzeitung Das Reich Dass sich Schaffner in den Dienst der NS Ideologie stellte brachte ihm jedoch auch politisch gesteuerte Ehrungen ein 1943 wurde er mit dem Johann Peter Hebel Preis ausgezeichnet und in Wyhlen wurde die Hintergasse in Jakob Schaffner Strasse umbenannt ein Umstand der nach 1945 durch die Umbenennung in Bergstrasse beseitigt wurde Eine ebenfalls in den 1930er Jahren angebrachte Gedenktafel am Anwesen Hugel in der Bergstrasse 12 erinnert dort jedoch noch heute an ihn 1940 kehrte Schaffner fur ein privates Gesprach mit dem Bundesrat Marcel Pilet Golaz in die Schweiz zuruck Jakob Schaffner kam zusammen mit seiner Frau bei einem alliierten Bombenangriff auf Strassburg ums Leben Die Urnenbeisetzung erfolgte am 5 April 1945 in Anwesenheit ihres Sohnes und der Schwiegertochter im schweizerischen Buus und unter grossen Protesten der Bevolkerung In der Sowjetischen Besatzungszone und in der Deutschen Demokratischen Republik wurden viele seiner Schriften auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 2 3 4 Carl Zuckmayer beurteilte Schaffner postum folgendermassen Dem Verfasser ist kein anderer Schweizer bekannt der sich in dieser Weise zum Nazi Apostel und zum Verrater an den Idealen und der Tradition seines Landes gemacht hat 5 Werner Bergengruen nannte Schaffner e ine n der beklagenswertesten Falle der zeitgenossischen deutschen Literaturgeschichte Schaffner sei eine aussergewohnliche Begabung gewesen Die Sprache seiner Romane hatte die wunderbare Klarheit Transparenz und Kraft der grossen schweizerischen Erzahler Mit Schaffners Ubergang ins nationalsozialistische Lager sei jedoch der dichterische Impuls in ihm erloschen Von nun an schrieb er Propagandaliteratur auf Bestellung Dennoch ausserte Bergengruen die Hoffnung eine kunftige Zeit werde wieder Unbefangenheit genug haben um die vor der grossen Felonie geschriebenen Schaffnerschen Romane aus dem nationalsozialistischen Schutthaufen hervorzuziehen 6 Auszeichnungen Bearbeiten1911 1923 Ehrengabe der Schweizerischen Schillerstiftung 1930 Grosser Schillerpreis 1932 Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft 7 1937 Ehrensold des Reichspropagandaministeriums 1943 Johann Peter Hebel PreisWerke BearbeitenIrrfahrten Roman Berlin 1905 online Internet Archive Neufassung Die Irrfahrten des Jonathan Bregger Berlin 1912 Die Laterne und andere Novellen Berlin 1907 Die Erlhoferin Roman Berlin 1908 Hans Himmelhoch Wanderbriefe an ein Weltkind Berlin 1909 Neuausgabe Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0738 8 Konrad Pilater Roman Berlin 1910 Neu bearbeitete gekurzte Auflage Stuttgart 1922 Neuausgabe mit einem biografischen Nachwort von Charles Linsmayer Zurich 1982 Der Bote Gottes Roman Berlin 1911 Die goldene Fratze Novellen Berlin 1912 Geschichte der Schweizerischen Eidgenossenschaft Eine Darstellung Stuttgart 1915 Die Schweiz im Weltkrieg Berlin 1915 Das Schweizerkreuz Novelle Berlin 1916 Neuausgabe als Das Liebespfand Stuttgart 1942 Der Dechant von Gottesburen Roman Berlin 1917 Die deutsche Auferstehung Deutschlands Rettung durch die deutsche Erde Berlin 1919 Die Weisheit der Liebe Roman Leipzig 1919 Die Erlosung vom Klassenkampf Leipzig 1920 Kinder des Schicksals Roman Leipzig 1920 Der Passionsweg eines Volkes 1918 1920 Leipzig 1920 Johannes Roman einer Kindheit Stuttgart 1922 Bd 1 der Johannes Tetralogie online Internet Archive Neuausgabe mit einem Nachwort von Peter Hamm Nagel amp Kimche Zurich 2005 ISBN 3 312 00355 5 Das Wunderbare Roman Stuttgart 1923 Bruder Zwei Erzahlungen Stuttgart 1925 Die Glucksfischer Roman Stuttgart 1925 Das grosse Erlebnis Roman Stuttgart 1926 Das verkaufte Seelenheil Eine Erzahlung Im Insel Verlag Leipzig 1927 Die Junglingszeit des Johannes Schattenhold Roman Stuttgart 1930 Bd 2 der Johannes Tetralogie Liebe und Schicksal Novellen Berlin 1932 Eine deutsche Wanderschaft Roman Berlin 1933 Bd 3 der Johannes Tetralogie Offenbarung in deutscher Landschaft Eine Sommerfahrt Stuttgart 1934 Larissa Berlin 1935 Volk zu Schiff Zwei Seefahrten mit der KdF Hochseeflotte Hamburg 1936 Berge Strome und Stadte Eine schweizerische Heimatschau Stuttgart 1938 Die Landschaft Brandenburg Hamburg 1938 Kampf und Reife Roman Stuttgart Berlin 1939 Bd 4 der Johannes Tetralogie Die schweizerische Eidgenossenschaft und das Dritte Reich Vortrag 1939 Der ewige Weg im Bundesbrief von 1291 Zurich 1940 Der Aufgang des Reiches Heinrich I Berlin 1940 Der Schicksalsweg des deutschen Volkes Berlin 1940 Die Klarinette Erzahlung Deutsche Volksbucher Wiesbaden 1941 Das Reich in uns Berlin 1943 Das kleine Weltgericht Schauspiel Stuttgart 1943 Stadtgange Fruhe Erzahlungen Hrsg v Charles Linsmayer Arche Zurich 1979Literatur BearbeitenHeinrich Palmer Daseinsproblem und Lebensgefuhl im Werk Jakob Schaffners Lipstadt i W 1933 Anny Matthey Uber die Kunst des Gestaltens in der erzahlenden Dichtung Jakob Schaffners Univ Diss Marburg 1934 Pio Fassler Jakob Schaffner Leben und Werk Rascher Zurich u a 1936 Annemarie Wettstein Die Wertwelt des Dichters Jakob Schaffner dargestellt an seinem Werk und Leben Triltsch Wurzburg 1938 Viktor Ott Studien zur Darstellung des Kindes in der modernen Schweizer Erzahlungsliteratur Tschudy St Gallen 1944 Hans Banziger Heimat und Fremde Ein Kapitel tragische Literaturgeschichte in der Schweiz Jakob Schaffner Robert Walser Albin Zollinger Francke Bern 1958 Hans Broger Jakob Schaffner Konrad Pilater und Johannes Chemoprint Giessen 1963 Karl Schmid Unbehagen im Kleinstaat Untersuchungen uber Conrad Ferdinand Meyer Henri Frederic Amiel Jakob Schaffner Max Frisch Jacob Burckhardt Artemis Zurich 1963 Dieter Fringeli Ein helvetisches Argernis Das Tabu Jakob Schaffner In Dichter im Abseits Artemis Zurich 1974 S 15 31 Karl Graf Zum 100 Geburtstag von Jakob Schaffner 14 November 1975 In Baselbieter Heimatblatter Organ der Gesellschaft fur Baselbieter Heimatforschung Bd 40 1975 Heft 4 S 610 614 Digitalisat Hans Banziger Glucksfischer und Auswanderer Zu Jakob Schaffner Auch ein Fall von Exilliteratur In Schweizer Monatshefte 55 1975 76 S 624 634 Martin Crabtree Jakob Schaffner Die Suche nach einer Heimat in den Romanen Johannes und den beiden Fassungen der Glucksfischer Univ Microfilms Ann Arbor Michigan 1978 Hermann Affolter Beitrag zu einem wichtigen Abschnitt im Leben des Dichters Jakob Schaffner In Akten des 6 Internationalen Germanistenkongresses Basel Bern 1980 S 153 158 Urs Gehrig Leben strebt ins Werk und Werk will wieder Leben werden Wandel und Konstanz in Leben und Werk von Jakob Schaffner Lizentiatsarbeit Univ Zurich 1990 Christoph Siegrist Der zerrissene Jakob Schaffner uberzeugter Nationalsozialist und Schweizer Patriot In Aram Mattioli Hrsg Intellektuelle von rechts Orell Fussli Zurich 1995 S 55 72 Reto Caluori Jakob Schaffner In Andreas Kotte Hrsg Theaterlexikon der Schweiz Band 3 Chronos Zurich 2005 ISBN 3 0340 0715 9 S 1582 Charles Linsmayer Schaffner Jakob In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 538 Digitalisat Christof Wamister Hrsg Es ging am Anfang nicht leicht mit uns Der Briefwechsel Jakob Schaffner Hermann Hesse Chronos Zurich 2009 Wolfgang Proske Hrsg NS Belastete aus Sudbaden Tater Helfer Trittbrettfahrer Band 6 1 Auflage Kugelberg Gerstetten 2017 ISBN 978 3 945893 06 7 S 261 ff Einzelnachweise Bearbeiten a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 514 http www polunbi de bibliothek 1946 nslit s html http www polunbi de bibliothek 1948 nslit s html http www polunbi de bibliothek 1953 nslit s html Zitat bei Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 514 Werner Bergengruen Schriftstellerexistenz in der Diktatur Aufzeichnungen und Reflexionen zu Politik Geschichte und Kultur 1940 bis 1963 Hrsg Frank Lothar Groll N Luise Hackelsberger Sylvia Taschka R Oldenbourg Verlag Munchen 2005 ISBN 978 3 486 70782 3 S 105 107 Nachweis der Verleihungsurkunde im Kalliope Verbund Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jakob Schaffner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jakob Schaffner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Jakob Schaffner im Projekt Gutenberg DE Jakob Schaffner im Internet Archive Nachlass Jakob Schaffner in der Universitatsbibliothek Basel Jakob Schaffner im Basler Literarischen Archiv der Universitatsbibliothek Basel Hans Banziger Jakob Schaffner In Historisches Lexikon der Schweiz und so bist Du der geschmahteste Dichter der Schweiz geworden Artikel von Peter Kamber veroffentlicht im Magazin der Basler Zeitung am 23 Januar 1999 Texte zu Jakob Schaffner von Charles Linsmayer Tripota Foto anno 1904 in der Wissenschaftlichen Bibliothek der Stadt Trier StadtarchivNormdaten Person GND 118748386 lobid OGND AKS LCCN nr2004018814 VIAF 14783420 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaffner JakobKURZBESCHREIBUNG Schweizer SchriftstellerGEBURTSDATUM 14 November 1875GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 25 September 1944STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Schaffner amp oldid 237527061