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Issaak Jefremowitsch Boleslawski russisch Isaak Efremovich Boleslavskij wiss Transliteration Isaak Efremovic Boleslavskij 9 Juni 1919 1 in Solotonoscha nahe Poltawa 15 Februar 1977 2 in Minsk war ein sowjetischer Schachspieler seit 1950 Grossmeister und theoretiker Issaak Boleslawski 1960Verband Sowjetunion SowjetunionGeboren 9 Juni 1919SolotonoschaGestorben 15 Februar 1977Minsk Belarussische SSR SowjetunionTitel Grossmeister 1950 Beste Elo Zahl 2560 Juli 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Publikationen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBoleslawski kam als Sohn eines Pharmazeuten zur Welt Die vierkopfige Familie Issaak hatte einen Bruder zog bald nach Issaaks Geburt in die Stadt Dnjepropetrowsk wo er als Neunjahriger die Schachregeln erlernte und sich im Jahr 1933 an ersten Schulerturnieren beteiligte 3 Bereits als Schuler war er ein erfolgreicher Schachspieler 1935 gelangte er auf den dritten Platz beim Allrepubliken Jugendturnier einer Art Vorlaufer der UdSSR Jugendmeisterschaft 1938 1939 und 1940 wurde er Meister der Ukrainischen SSR wobei sein Sieg im Jahr 1938 in Kiew als eine Sensation aufgefasst wurde da er als 19 jahriger unbekannter Student startete er qualifizierte sich mit seinem Sieg bei der Meisterschaft der Region Dnjepropetrowsk der noch keinerlei Erfahrungen mit Meisterspielern aufwies 4 Im Jahr 1939 erhielt er den sowjetischen Titel Meister des Sports Bei der UdSSR Meisterschaft 1940 teilte er sich den 5 und 6 Platz mit Michail Botwinnik Ein Jahr spater nahm er an der Absoluten Meisterschaft der UdSSR teil einem der bedeutendsten Turniere der Schachgeschichte Ausser Boleslawski nahmen Michail Botwinnik Paul Keres Wassili Smyslow Andor Lilienthal und Igor Bondarewski teil Boleslawskis 4 Platz war sehr ehrenwert Nach dem Uberfall Deutschlands auf die Sowjetunion im Juni 1941 wurde Boleslawski der aufgrund gesundheitlicher Probleme vom Wehrdienst freigestellt wurde nach Swerdlowsk evakuiert wo er wahrend des Krieges sein in Dnjepropetrowsk begonnenes Studium der Philologie abschloss 5 In Swerdlowsk lernte er auch seine spatere Ehefrau kennen die er 1943 heiratete 6 1944 wurde er Dritter bei der UdSSR Meisterschaft 1945 und 1947 jeweils Vize Meister 1945 verlieh man ihm den Titel eines Grossmeisters der UdSSR den entsprechenden FIDE Titel erhielt er 1950 und 1948 den eines Verdienten Meisters der Sports Beim ersten Interzonenturnier der FIDE in Saltsjobaden 1948 wurde Boleslawski Dritter und qualifizierte sich fur das Kandidatenturnier in Budapest 1950 In Budapest erzielte er das beste Ergebnis seiner Karriere er teilte sich mit David Bronstein den 1 und 2 Platz Die beiden engen Freunde Bronstein war bis zu seinem Tod mit Boleslawskis Tochter Tatjana 1946 verheiratet mussten einen Stichkampf zur Ermittlung des Herausforderers von Michail Botwinnik spielen Boleslawski unterlag knapp mit 6 7 Ende 1951 zogen die Boleslawskis aus Swerdlowsk ins belarussische Minsk wo Boleslawski sich gemeinsam mit Alexei Sokolski und anderen zugezogenen sowjetischen Spielern am Wiederaufbau des Schachlebens in der durch den Zweiten Weltkrieg zerrutteten Belarussischen SSR beteiligte 7 In Minsk kam im Jahr 1955 Boleslawskis Sohn Stanislaw zur Welt 8 Beim nachsten Kandidatenturnier 1953 in Zurich und Neuhausen teilte er den 10 und 11 Platz Sein Biograph Alexei Suetin macht fur Boleslawskis schwaches Abschneiden insbesondere seine schlechte physische Vorbereitung verantwortlich Boleslawski habe sich auf das Turnier zwar grundlich theoretisch vorbereitet habe aber den physisch sportlichen Aspekt vollstandig ausser Acht gelassen Er hat in diesem 28 rundigen Marathonturnier mehrere gut angelegte Partien aus Erschopfung entweder im entscheidenden Augenblick nicht gewonnen oder gar noch verloren Dieses schwache Ergebnis habe sich zudem negativ auf sein Selbstbewusstsein ausgewirkt und sei verantwortlich fur Boleslawskis nachlassende Schaffenskraft gewesen 9 Boleslawskis beste Zeit als Turnierspieler war daraufhin vorbei Zwar nahm er noch weiterhin an Turnieren im In und Ausland teil doch waren seine Ergebnisse nur mehr durchschnittlich Im Jahr 1970 spielte er sein letztes Turnier das Sokolski Memorial in Minsk und landete auf dem geteilten 5 6 Platz Anschliessend beendete er seine Karriere als aktiver Spieler Boleslawski gewann mit der sowjetischen Nationalmannschaft die Schacholympiade 1952 in Helsinki 10 und die Mannschaftseuropameisterschaften 1957 in Baden Niederosterreich und 1965 in Hamburg 11 Seit Beginn der 1950er Jahre engagierte Boleslawski sich verstarkt als Trainer und Eroffnungstheoretiker Unter anderem trainierte er die sowjetische Olympiamannschaft und einzelne Spieler so bereitete er z B den Weltmeister Tigran Petrosjan auf seine WM Kampfe gegen Michail Botwinnik und Boris Spasski vor Nachdem er in den 1950er Jahren nach Belarus gezogen war trainierte er auch die dortige Republiksmannschaft Er hinterliess umfassende Analysen zu verschiedenen Eroffnungen Viele seiner Ideen halfen besonders die Sizilianische Verteidigung und die Konigsindische Verteidigung besser zu verstehen Seine Eroffnungsbucher wurden in zahlreiche Sprachen ubersetzt und waren uber Jahrzehnte die Grundlage des Eroffnungswissens der Meisterniveauspieler Nach Boleslawski ist die Boleslawski Variante in der Sizilianischen Verteidigung benannt 1 e2 e4 c7 c5 2 Sg1 f3 Sb8 c6 3 d2 d4 c5xd4 4 Sf3xd4 Sg8 f6 5 Sb1 c3 d7 d6 6 Lf1 e2 e7 e5 Hans Kmoch bezeichnete eine Bauernformation in der Konigsindischen Verteidigung als Boleslawski Wall 12 Boleslawskis letzte Elo Zahl betrug 2530 im Juli 1971 erreichte er seine hochste Elo Zahl von 2560 13 Vor Einfuhrung der Elo Zahlen erreichte Boleslawski im Mai 1950 seine hochste historische Elo Zahl von 2760 14 Publikationen BearbeitenGrunfeld Indisch bis Konigs Indisch Moderne Theorie der Schacheroffnungen Sportverlag Berlin 1969 Sizilianisch Moderne Theorie der Schacheroffnungen Sportverlag Berlin 1971 Skandinavisch bis Sizilianisch Sportverlag Moderne Theorie der Schacheroffnungen Berlin 1971Weblinks BearbeitenNachspielbare Schachpartien von Issaak Jefremowitsch Boleslawski auf 365Chess com englisch Nachspielbare Schachpartien von Issaak Jefremowitsch Boleslawski auf chessgames com englisch Literatur von und uber Issaak Jefremowitsch Boleslawski im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Isaac Boleslavsky zum 100sten Geburtstag In de chessbase com 9 Juni 2019 abgerufen am 14 November 2019 http www chessgames com perl chessplayer pid 45134 Alexei Suetin Grossmejster Boleslawski Fiskultura i Sport Moskau 1981 S 13 aus dem Russischen Schachmaty w SSSR 1938 Nr 12 S 551ff aus dem Russischen Alexei Suetin Grossmejster Boleslawski Fiskultura i Sport Moskau 1981 S 22 aus dem Russischen Alexei Suetin Grossmejster Boleslawski Fiskultura i Sport Moskau 1981 S 28 aus dem Russischen Alexei Suetin Grossmejster Boleslawski Fiskultura i Sport Moskau 1981 S 39 40 aus dem Russischen Alexei Suetin Grossmejster Boleslawski Fiskultura i Sport Moskau 1981 S 53 aus dem Russischen Alexei Suetin Grossmejster Boleslawski Fiskultura i Sport Moskau 1981 S 43ff aus dem Russischen Issaak Boleslawskis Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase org englisch Issaak Boleslawskis Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase org englisch Hans Kmoch Die Kunst der Bauernfuhrung Siegfried Engelhardt Berlin 1956 Issaak Boleslawskis Elo Entwicklung bei olimpbase org englisch Issaak Boleslawskis historische Elo Zahlen bei chessmetrics com englisch Ukrainische Schachgrossmeister Ajrapetjan Andrejew Areschtschenko Aweskulow Bagrationi Baklan Baryschpolez Beliavsky Berelowitsch Bernadskij Borowikow Bortnyk Brodskyj Chartschenko Chusman Drosdowskyj Ejnhorn Eljanow Fedortschuk Feygin Firman Fish Ginsburg Golod Gurewytsch Hassanow Holoschtschapow Holubjew Holubka Hryzak Hutman Ipatov Iwantschuk Jefymenko Jeremenko Karjakin Kislinsky Komarow Kononenko Korobow Kosakow Kowalenko Kowtschan Krawziw Kruppa Kryworutschko Krywoscheja Kusubow Lagno Legky Levin Maksymenko Maksymow Matjuschyn Mihalcisin Miroschnytschenko Mirsojew Mojiseejenko Moskalenko A Musytschuk M Musytschuk Mychaletz Newjerow Novikov Nyschnyk Okhotnik Oleksijenko Omelja A Onischuk W Onyschuk Owsejewytsch Pawlow Pilawow Pogorjelow Ponomarjow Rogowskyj Romanyschyn A Rotstein Sawtschenko Scharapow Scherebuch Schewtschenko Schkuro Schnejder Schtembuljak Schukowa Schyschkin Serhejew Shalnev Sikula Simanzew Sintschenko Smyrnow Solodownitschenko Sontach Subarjew Subow Sulypa Sumez Sywuk Tarljew Tuchajew Tukmakow Tymoschenko Uschenina Wetoschko Wolokitin A Wowk J Wowk WysotschynVerstorbene GrossmeisterBogdanowytsch Bogoljubow Boleslawski Gufeld Kusmin Lerner Malachatko Malanjuk Moros Nossenko Sawon Normdaten Person GND 107618265 lobid OGND AKS LCCN n81150246 VIAF 66987142 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boleslawski Issaak JefremowitschALTERNATIVNAMEN Boleslavskij Isaak Efremovich russisch Boleslavskij Isaak Efremovic wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Schachspieler und autorGEBURTSDATUM 9 Juni 1919GEBURTSORT Solotonoscha Ukrainische SSRSTERBEDATUM 15 Februar 1977STERBEORT Minsk Belarussische SSR Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Issaak Jefremowitsch Boleslawski amp oldid 234458091