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Ips ist eine Gattung der Borkenkafer Scolytinae mit holarktischer Verbreitung Sie umfasst etwa 35 Arten davon kommen 6 auch in Europa vor Sie leben an Nadelholzern vor allem der Gattungen Pinus Kiefern und Picea Fichten Einige Arten sind wirtschaftlich bedeutsame Forstschadlinge IpsIps typographusSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Russelkafer Curculionidae Unterfamilie Borkenkafer Scolytinae Gattung IpsWissenschaftlicher NameIpsDe Geer 1775 Inhaltsverzeichnis 1 Gattungsbeschreibung 2 Verbreitung 3 Phylogenie und Taxonomie 3 1 Arten in Europa 4 Forstwirtschaftliche Bedeutung 5 Okologische Bedeutung 6 Quellen 6 1 Einzelnachweise 6 2 Literatur 7 WeblinksGattungsbeschreibung BearbeitenDie Imagines werden zwischen 2 2 und 8 2 Millimetern lang Der gleichmassig gewolbte Halsschild ist gross und verdeckt von oben gesehen den Kopf seine Basis ist einfach punktiert oder glatt der vordere Teil hat Hocker Die Augen sind nierenformig Die Fuhlergeissel ist funfgliedrig und die Fuhlerkeulennahte sind gebogen Der erste Zwischenraum zwischen den Punktreihen der Flugeldecken tragt vor dem Absturz eine Reihe feiner Kornchen Der Absturz selbst bildet eine flache Mulde sein Rand ist mit Zahnen besetzt und er fallt von der Flugeldeckenmitte zum Ende hin schrag ab Der zweite Zahn am Absturz ist ein Kegelzahn Der Spitzenrand der Flugeldecken ist doppelt der innere Rand umfasst das Abdomen und der aussere begrenzt den Absturz Das Abdomen bleibt ab dem zweiten Sternit zum Ende hin annahernd gerade Die Vorderschienen sind aussen gezahnt Das dritte Fussglied ist zylindrisch Zwischen mannlichem und weiblichem Imago besteht Sexualdimorphismus das Mannchen hat einen starkeren Stirnhocker und kraftigere Zahne am Absturzrand sowie kurzere Haare in der Mitte des siebenten Sternites als das Weibchen Verbreitung BearbeitenDie Gattung enthalt nach den neueren taxonomischen Revisionen 36 Arten Von diesen leben 23 in Nord und Zentralamerika und 13 in Asien und Europa Von den Arten der Alten Welt kommen 6 auch in Europa vor der fruher als siebte Art zur Gattung gerechnete Schwarzkiefernborkenkafer wurde als Orthotomicus mannsfeldi in eine andere Gattung transferiert Die ubrigen eurasischen Arten sind vor allem aus dem Himalaya und aus China bekannt wo weitere noch unbeschriebene Arten vermutet werden Ob die asiatische Art Ips subelongatus die vor allem an Larchen Larix lebt moglicherweise nach Europa eingeschleppt wurde ist unbekannt da sie bisher meist mit der europaischen Ips cembrae Grosser Larchenborkenkafer verwechselt wurde definitive Nachweise fehlen 1 Phylogenie und Taxonomie BearbeitenDie Gattung Ips wurde 1775 durch den schwedischen Entomologen Carl De Geer beschrieben Typusart ist durch nachtragliche Festlegung von Ernst Evald Bergroth Ips typographus ursprunglich beschrieben als Dermestes typographus Linnaeus spater Tomicus typographus Aus der ursprunglich sehr weit gefassten Gattung wurden zahlreiche Arten in andere Gattungen ausgegliedert In der modernen Ausdehnung wurde die Gattung durch phylogenomische Studien Ermittlung der Verwandtschaftsverhaltnisse anhand des Vergleichs homologer DNA Sequenzen festgelegt 2 3 4 Damit die Gattung monophyletisch wird mussten danach eine Reihe von Arten und Artengruppen ausgegliedert und in andere Gattungen transferiert werden Gleichzeitig wurde eine Reihe fruher beschriebener aber spater von anderen Taxonomen synonymisierter Arten wieder hergestellt Den Ergebnissen zufolge bilden die eurasischen Arten gegenuber den amerikanischen keine geschlossene Abstammungsgemeinschaft Die Gattung wurde in eine Reihe von Untergattungen gegliedert 5 Die fruher stattdessen unterschiedenen Artengruppen wurden mit wenigen Ausnahmen klar als kunstlich zusammengestellte Einheiten erkannt Aus der Literatur sind fur die Gattung Ips folgende Synonyme bekannt Cumatotomicus Ferrari 1867 Cyrtotomicus Ferrari 1867 6 Arten in Europa Bearbeiten Die nachfolgenden sechs Arten kommen alle in Europa und Deutschland vor Nahere Angaben zur jeweiligen Verbreitung bei den Arten Sechszahniger Kiefernborkenkafer Ips acuminatus Gyllenhal 1827 Kleiner achtzahniger Fichtenborkenkafer Ips amitinus Eichhoff 1871 Grosser Larchenborkenkafer oder Achtzahniger Larchenborkenkafer Ips cembrae Heer 1836 Nordischer Fichtenborkenkafer Ips duplicatus Sahlberg 1836 Zwolfzahniger Kiefernborkenkafer oder Grosser zwolfzahniger Kiefernborkenkafer Ips sexdentatus Boerner 1767 Buchdrucker oder Grosser achtzahniger Fichtenborkenkafer Ips typographus Linnaeus 1758 Forstwirtschaftliche Bedeutung Bearbeiten nbsp Fichtenbestand abgestorben durch Befall mit Kafern der Gattung IpsDa sie ihre Brutsysteme in der Rinde der Wirtsbaume anlegen werden sie den Rindenbrutern zugerechnet Von allen europaischen Borkenkafern neigen einige Arten der Gattung Ips am meisten zu Massenvermehrungen im liegenden Holz in Sturm oder Schneewurfen und Bruchen aber auch in stehenden durch Durre und Insektenfrass oder abiotische Einflusse geschwachten Nadelbaumen Diese konnen dann auf vollig gesunde Baume uberwechseln und Epidemien grossten Ausmasses verursachen In Nadelholzreinbestanden besitzen die Borkenkafer daher forstwirtschaftlich gesehen ein sehr hohes Schadenspotential Ein forstwirtschaftlicher Schaden entsteht unter anderem durch die Zwangsnutzung der befallenen Baume oft weit vor dem Erreichen des Erntealters und dem damit verbundenen Holzverlust da die Baume noch mehrere Jahre weiterwachsen konnten Zuwachsverlust erhohten Aufwendungen durch unregelmassigen Holzanfall vermehrte Transport und Aufarbeitungskosten Qualitatsverluste des Holzes durch das nachfolgende Eindringen von Pilzen Blaue oder anderen Kafern wie Bockkafer und oder weiteren Holz fressenden Insektenarten technische Entwertung Werden Befallsherde nicht rasch beseitigt kann es zu Massenvermehrungen kommen die riesige Ausmasse erreichen Nationalpark Bayerischer Wald Weitere Informationen zu den Folgen unter Borkenkafer Okologische Bedeutung BearbeitenBedingt durch die Neigung bei Massenvermehrungen auch vollig gesunde Baume zum Absterben zu bringen konnen die Kafer geschlossene Monokulturen auflosen oder auflockern und durch den Lichteinfall am Waldboden anderen Baumarten die Moglichkeit geben sich wieder auszubreiten Auch schaffen sie reichliches Angebot an stehendem und liegendem Totholz Damit konnen sie indirekt die Voraussetzung schaffen die Artenvielfalt zu erhohen Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Lawrence R Kirkendall amp Massimo Faccoli 2010 Bark beetles and pinhole borers Curculionidae Scolytinae Platypodinae alien to Europe ZooKeys 56 227 251 doi 10 3897 zookeys 56 529 Christian Staufer A Molecular Method for Differentiating Sibling Species within the Genus Ips In J C Gregoire A M Liebhold F M Stephen K R Day and S M Salom editors 1997 Proceedings Integrating cultural tactics into the management of bark beetle and reforestation pests USDA Forest Service General Technical Report NE 236 87 91 Anthony I Cognato amp Felix A H Sperling 2000 Phylogeny of Ips DeGeer Species Coleoptera Scolytidae Inferred from Mitochondrial Cytochrome Oxidase I DNA Sequence Molecular Phylogenetics and Evolution 14 3 445 460 doi 10 1006 mpev 1999 0705 Antony I Cognato amp Alfried P Vogler 2001 Exploring Data Interaction and Nucleotide Alignment in a Multiple Gene Analysis of Ips Coleoptera Scolytinae Systematic Biology 50 6 758 780 Donald E Bright 2014 A Catalog of Scolytidae and Platypodidae Coleoptera Supplement 3 2000 2010 with notes on subfamily and tribal reclassifications Insecta Mundi 861 336 pp Steven L Wood 1982 The Bark and Ambrosia Beetles of North and Central America Coleoptera Scolytidae a Taxonomic Monograph Great Basin Naturalist Memoirs 6 1359 pp download bei archive org Memento des Originals vom 20 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot journals lib byu eduLiteratur Bearbeiten Sabine Grune Handbuch zur Bestimmung der europaischen Borkenkafer Verlag M amp H Schaper Hannover 1979 ISBN 3 7944 0103 4 Edmund Reitter Fauna Germanica Die Kafer des Deutschen Reiches Band 5 K G Lutz Stuttgart 1916 Edmund Reitter Fauna Germanica Die Kafer des Deutschen Reiches 5 Bande K G Lutz Stuttgart 1908 1916 Digitale Bibliothek Band 134 Directmedia Publishing GmbH Berlin 2006 ISBN 3 89853 534 7 Erwin Stresemann Exkursionsfauna fur die Gebiete der DDR und der BRD Band 2 1 Wirbellose Insekten Erster Teil Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1989 ISBN 3 06 012522 8 Fritz Schwerdtfeger Die Waldkrankheiten Lehrbuch der Forstpathologie und des Forstschutzes 4 neubearbeitete Auflage Parey Hamburg Berlin 1981 ISBN 3 490 09116 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ips Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ips in www forestryimages org Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ips Kafer amp oldid 211373366