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Das Infanteriebataillon 70 Inf Bat 70 ist ein Traditionsverband des Kantons Zurich der 1874 gegrundet wurde und bis 2003 zur Zurcher Felddivision 6 gehorte Es war das erste Bataillon des ehemaligen Infanterieregimentes 28 und das erste Zurcher Fusilierbataillon Mech Fus Bat 70 das mechanisiert wurde Mit der Armee XXI wurde es 2009 der Infanteriebrigade 7 und 2010 der Gebirgsinfanteriebrigade 12 unterstellt Es wurde mit Milizsoldaten gebildet und wird per 31 Dezember 2017 aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Militarorganisation 1874 2 Erster Weltkrieg 3 Zweiter Weltkrieg 4 Kalter Krieg und Armeereformen 5 Gliederung Fus Bat 70 heute 2016 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMilitarorganisation 1874 Bearbeiten nbsp Zurcherisches Militar um 1830 nbsp Kaisermanover 1912 Mit der Armeereform von 1874 Militarorganisation MO 1874 wurde das Militarwesen Bundessache und es entstand die Schweizer Armee als erste eidgenossisch einheitlich organisierte Armee Grossere Verbande wurden nicht mehr erst im Einberufungsfall ad hoc gebildet sondern bereits in Friedenszeiten in Divisionen Brigaden Regimenter und Bataillone unterteilt Trotz der zentralen Organisation gab es kantonale Verbande wie die VI Armeedivision in welcher vorwiegend Zurcher Milizsoldaten eingeteilt waren Diese galt bis zu ihrer Auflosung 2003 als die zurcherische Division 1874 wurde das Inf Bat 70 als Teil des Infanterieregimentes 24 gegrundet spater stiessen die Inf Bat 71 und 72 dazu In Zurich entstanden 20 Infanteriebataillone je zur Halfte im Auszug und in der Landwehr Die Infanteristen wurden mit dem neuen 10 4 mm Repetiergewehr System Vetterli 1869 ausgerustet Rekrutenschule und Wiederholungskurse WK wurden fur alle Waffengattungen eingefuhrt Erster Kommandant des Inf Bat 70 war Major Johann Brandenberger aus Zurich der das Bataillon von 1875 bis 1883 fuhrte und danach das Inf Rgt 24 ubernahm Die Soldaten wurden hauptsachlich aus den beiden Seebezirken Meilen und Horgen rekrutiert Um 1890 wurde das Inf Bat 70 in Fusilierbataillon 70 Fus Bat 70 umbenannt Laut MO 1874 bestand ein Infanteriebataillon aus vier Kompanien zu 185 Mann insgesamt 740 Mann mit zehn Fuhrwerken 20 Zug und sieben Reitpferden Im Sommer 1896 wurde das Fus Bat 70 und 71 zum Ordnungsdienst bei den Italienerkrawallen in Zurich Wiedikon aufgeboten Die Mobilisierung der Zurcher Truppen war gut vorbereitet Die Fus Bat 70 und 71 brauchten funf Stunden bis zum Einsatzort in der Stadt Zurich nur die beiden Stadtzurcher Bataillone 68 und 69 waren schneller Mit der Truppenordnung 1911 wurde die Anzahl der Divisionen von acht auf sechs reduziert die 6 wurde zur 5 Division 1912 nahm das Fus Bat 70 anlasslich des Manoverbesuchs des deutschen Kaisers an den gross angelegten Kaisermanovern teil Erster Weltkrieg BearbeitenIm Ersten Weltkrieg wurde das Fus Bat 70 wie alle Einheiten der Schweizer Armee bei der Grenzbesetzung eingesetzt Neben der Grenzwache wurde viel Zeit in die kriegsmassige Ausbildung und in Manover Verschiebungsmarsche sowie in den Befestigungsbau gesteckt Alle im Einsatz stehenden Truppen mussten ein Tagebuch fuhren Das Fus Bat 70 versammelte sich als Teil des Inf Rgt 28 und der 5 Division am 4 August 1914 um 9 Uhr einen Tag nach der allgemeinen Mobilmachung mit 1103 Offizieren Unteroffizieren und Soldaten auf seinem Korpssammelplatz beim Schulhaus Limmatstrasse in Zurich Anfang September 1914 kam das Fus Bat 70 erstmals bei Lutzel zum Einsatz als Grenzwache Mitte November folgte die Grenzwache im Raum Basel Vom August 1915 bis Marz 1916 wurde das Fus Bat 70 als Teil der 5 Division zur Verstarkung des Grenzschutzes an der Sudgrenze einberufen in deren Nahe Kampfe zwischen Italien und Osterreich Ungarn stattfanden 1917 wurde das Fus Bat 70 zweimal mobilisiert fur Ausbildung und Militarstrassenbau im Raum der Fortifikation Hauenstein und fur den Grenzschutz bei Basel und im Jura Der funfte Aktivdienst des Fus Bat 70 fand vom Mai bis September 1918 mit Grenzschutzeinsatzen vom Berner Jura bis Schaffhausen statt Im Ersten Weltkrieg wurde das Fus Bat 70 funf Mal mobilisiert und es leistete insgesamt 678 Tage Aktivdienst 1938 wurde die 5 Division im Zuge der neuen Truppenordnung von 1936 wieder in 6 Division umbenannt Da es fur mehr als eine Division Zurcher Soldaten gab wurden sie in andere Divisionen eingeteilt Neuer Kommandant wurde Oberstdivisionar Herbert Constam 1885 1973 der spatere Kommandant des 3 Armeekorps Zweiter Weltkrieg BearbeitenAm 1 September 1939 um 12 Uhr verkundete der Schweizer Radiosender den Beschluss des Bundesrates zur Kriegsmobilmachung und den 2 September als ersten Mobilmachungstag Offiziere des Fus Bat 70 trafen bereits am 1 September abends auf dem Korpssammelplatz ein Am 2 September ruckte die Truppe um 9 Uhr am Korpssammelplatz in Uster ein wo sie vereidigt wurde Die fehlenden Manner machten sich vor allem in der Landwirtschaft bemerkbar die Armee half deshalb aus wo sie konnte Am 22 September marschierte das Bataillon vom Raum Winterthur in den Raum sudlich der Limmat Dort wurde es beim Bau der ersten Armeestellung der Limmatstellung im Abschnitt der 6 Division bei der Festung Uetliberg eingesetzt Im September 1940 ruckte das Bataillon erstmals in seine Reduitstellung im Raum Schindellegi Biberbrucke ein neuer Korpssammelplatz wurde Richterswil Die Jahre 1941 42 waren ruhigere Jahre das Bataillon musste nur drei Mal einrucken Neben dem Hindernisbau wurde viel Ausbildung betrieben Bei wochentlichen Trainingsmarschen konnte die Gegend kennengelernt werden Es gab Scharfschiessubungen Gefechtsubungen Nahkampftraining Sturmzugtraining Festungssturmung Gebirgsdienst Skipatrouillenausbildung sowie Divisionsubungen und grosse Manover 1943 erstmals Ausbildungen mit Flammenwerfer und Panzerwurfgranate 1943 44 musste je drei Mal eingeruckt werden Im Juli 1943 Zusammenbruch Italiens wurde das Regiment erstmals zur Bewachung an der Nordrampe der Gotthardbahn eingesetzt 1945 hatte das Fus Bat 70 einen einzigen Einsatz Es hatte wahrend eines Monats aufgeteilt in Detachemente samtliche 95 Interniertenlager zwischen Bodensee Genfersee und sudlichstem Tessin zu bewachen Das Infanterieregiment 28 leistete die Dienste geschlossen in einem Rayon oft im Kanton Zurich ab und zu in der Innerschweiz im Reduit und gegen Schluss an der Grenze im Jura Es begann mit einem langen Dienst 327 Tagen ununterbrochen bei Kriegsausbruch und endete mit der Bewachung von Interniertenlagern als der Krieg schon vorbei war Am 4 Oktober war der Aktivdienst mit insgesamt 832 Diensttagen fur das Fus Bat 70 zu Ende Kalter Krieg und Armeereformen BearbeitenAb 1948 erfolgten die Wiederholungskurse wieder im normalen dreiwochigen Turnus Mit der Truppenordnung 51 TO 51 ubernahm die 6 Division wieder die Strukturen der TO 36 dazu erhielt sie eine Aufklarungs und eine mobile leichte Flakabteilung 1955 wurde im Manover erstmals das Verhalten bei einem Angriff mit Atomwaffen geubt Mit der Armee 61 wurde die 6 Division zur Felddivision 6 und gehorte neu zum Feldarmeekorps 4 Es wurden grosse Manover und Gesamtverteidigungsubungen durchgefuhrt Der Einsatzraum der Felddivision 6 inklusive Grenzbrigade 6 hatte eine Ausdehnung Ost West von 40 und Sud Nord von 48 Kilometern Die Division inklusive Grenzbrigade hatte den Bruckenkopf Schaffhausen zu halten einen feindlichen Vorstoss nach Zurich an die Limmat und die Inbesitznahme des Flughafens Kloten zu verhindern Es hatte die Gegenschlage der mechanisierten Division 11 in die Raume Winterthur unteres Glatttal und Bruten zu unterstutzen Mit der Armee 95 wurde das Fus Bat 70 als erstes Bat des Inf Rgt 28 mechanisiert und erhielt den Radschutzenpanzer Piranha 2003 wurde die Felddivision 6 aus der kantonalen Militarhoheit entlassen und aufgelost Sie wurde 2008 durch die Zurcher und Ostschweizer Infanteriebrigade 7 ersetzt 2010 wurde das Fus Bat 70 der Gebirgsinfanteriebrigade 12 mit Kommando in Chur zugeteilt 1 Mit der WEA wird das letzte Zurcher Infanteriebataillon nach 143 Jahren per 31 Dezember 2017 aufgelost 2 3 Gliederung Fus Bat 70 heute 2016 BearbeitenStab Inf Bat 70 Inf Stabskp 70 Inf Kp 70 1 70 2 70 3 Inf Ustu Kp 70 4 4 Literatur BearbeitenGubler Robert Felddivision 6 Von der Zurcher Miliz zur Felddivision 1815 1991 Band 1 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 1991 ISBN 978 3 03823 062 5 Gertrud und Paul Wyrsch Ineichen Im Reduit Der Kanton Schwyz wahrend des Zweiten Weltkrieges Situationen und Ereignisse uber die damals nicht alles in der Zeitung stand MHVS 87 1995 Oswald Schwitter Reduit Festungswerke der 6 Division zwischen Etzel und Rigi In Michel Kaspar Die 29er Geschichte und wehrpolitisches Umfeld des Gebirgsinfanterieregiments 29 Schwyzer Hefte Band 27 Schwyz 2000 Valentin Kessler Die Festungswerke im Kanton Schwyz Sonderdruck aus den Mitteilungen des Historischen Vereins des Kanton Schwyz Heft 95 2003 Hans Ulrich Solenthaler Hrsg Felddivision 6 Die Felddivision 6 von 1992 bis zu ihrer Uberfuhrung in die Armee XXI Band 2 Verlag Neue Zurcher Zeitung Zurich 2003 ISBN 978 3 03823 048 9 Video Geschichte der F Div 6 alte Zurcher Militargeschichte und Wandel des Zurcher Wehrwesens von der Franzosenzeit uber den Zuriputsch und den Sonderbundskrieg bis zur Grundungszeit der heutigen F Div 6 Kdo F Div 6 Zurich 2003 Weblinks BearbeitenWebsite des Geb Fus Bat 70 Website der ehemaligen Zurcher Felddivision 6 Infanterieregiment 28Einzelnachweise Bearbeiten Inf Bat 70 Geschichte Schweizer Armee Kommandant Inf Bat 70 Inf Bat 70 Kein Platz fur Emotionen VBS Infanteriebataillon 70 Memento des Originals vom 9 September 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www he admin ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Infanteriebataillon 70 amp oldid 207299698