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Ignace Lepp John Robert Lepp 26 Oktober 1909 in Orajoe Kreis Parnu Estland 29 Mai 1966 in der Nahe von Paris 1 war ein franzosischer Priester Psychotherapeut und Sachbuchautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLepp wurde auf einem Ostsee Schiff geboren auf dem sein Vater Kapitan war 2 Auch der Grossvater war Seemann und spater Reeder Lepp lebte mit Vater Mutter und Bruder bis zum Alter von 5 Jahren auf diesem Schiff die Familie war evangelisch 3 aber nicht praktizierend Meine Eltern waren Protestanten vaterlicherseits seit Jahrhunderten es schien jedoch niemand seine konfessionelle Zugehorigkeit wirklich ernst zu nehmen 4 Im Ersten Weltkrieg wurde der Vater zur Kriegsmarine eingezogen und fiel 1916 5 Danach lebte die Familie in Frankreich Mit 15 Jahren wurde er nach der Lekture von Die Mutter von Maxim Gorki Mitglied der kommunistischen Partei Frankreichs Dieses Werk machte grossen Eindruck auf ihn wie er in seinem autobiographisch gepragten Buch Von Marx zu Christus betont 6 Viele Jahre lang war er Atheist und Marxist Von seiner Familie hatte er sich im Zorn getrennt und verdiente einen kargen Lebensunterhalt als Hausturvertreter fur kommunistische Bucher und Journalist 7 Den grossten Teil seiner Arbeitskraft wandte er verschiedenen Organisationen der Kommunistischen Partei zu ferner besuchte er das Gymnasium Oktober 1925 besuchte er mit einer Delegation die Feiern zum achten Jahrestag der Oktoberrevolution und neben Moskau die Stadte Kiew und Leningrad sowie die Krim 8 Auch ein Besuch von Jasnaja Poljana Tula dem Geburts und Wohnort von Leo Tolstoi war moglich In den Folgejahren besuchte Lepp haufig die Sowjetunion und arbeitete neben seinem Studium der Philosophie 9 auch im Aufbau kommunistischer Organisationen im Ausland mit dies im Rahmen der Internationalen Rote Hilfe in Frankreich Secours Rouge International Er bekleidete mittlerweile hohe Posten in der Partei fuhlte sich als Berufsrevolutionar und schrieb teils unter Pseudonym und in Esperanto marxistische Broschuren 10 Zu dieser Zeit gehorte er in Frankreich zu den bekanntesten marxistischen Intellektuellen auch wenn er spater die literarische Produktion dieser Jahre als sehr mittelmassige Romane und Thesen Dramen bezeichnete 11 Lepp wurde Generalsekretar einer internationalen Vereinigung von intellektuellen Revolutionaren und arbeitete an der Vorbereitung des Ersten Internationalen Schriftstellerkongresses mit Er stand in intensivem Kontakt zu Henri Barbusse der ihn sehr beeinflusste Romain Rolland Heinrich Mann Stefan Zweig Miguel de Unamuno Dos Passos Upton Sinclair und anderen 12 Der Aufbau kommunistischer Organisationen im Ausland Deutschland Polen Rumanien war nicht ungefahrlich Im Mai 1932 fuhrte eine Verhaftung in Sachsen nur zu einer kurzen und vergleichsweise angenehmen Festungshaft im Herbst 1932 in Thuringen jedoch schon zu sechs Wochen Gefangnishaft und zur Landesverweisung Eine erneute Verhaftung 1933 fuhrte in Deutschland zum Todesurteil wegen subversiver Tatigkeit Zwei Tage vor der Exekution konnte er durch die Hilfe von Sympathisanten nach Moskau fliehen 13 Zwar erhielt Lepp in der Sowjetunion gleich eine Stelle als Philosophieprofessor in Tiflis doch wurde er durch die Armut des Volkes den Druck der Funfjahresplane die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft das opulente Leben der Parteibonzen das Vorgehen des GPU und des NKWD gegen Kulaken angebliche Saboteure und Abweichler ernuchtert 14 Eine grosse Enttauschung empfand er als Josef Stalin die Internationale verleugnete und einen neuen Patriotismus verkundete Er nutzte eine Einladung zum Weltfriedenskongress 1936 nach London 15 um die UdSSR zu verlassen und kehrte nach Frankreich zuruck Nach seiner Ernuchterung fuhlte Lepp sich innerlich leer und verbrachte viel Zeit in Kunstlerclubs ohne aber eine feste Partnerschaft oder neuen Lebensinhalt zu finden Bald jedoch anderte er seine Einstellung radikal Auch hier spielten Bucher eine wichtige Rolle Nach der Lekture von Quo Vadis von Henryk Sienkiewicz entdeckte er im fruhen Christentum die Verwirklichung seiner sozialistischen Ideale 16 In der folgenden Zeit las er sich durch eine Vielzahl von katholischen evangelischen und kritischen Werken von Adolf von Harnack bis Louis Duchesne von Alfred Loisy bis Ernest Renan Er besuchte auch Veranstaltungen der verschiedenen Konfessionen 17 Schliesslich konvertierte er am 14 August 1937 nach langen Gesprachen mit einem Jesuiten zum Katholizismus 18 Daraufhin wollte Lepp den Jesuiten beitreten der Ordensgeneral riet ihm aber sich fur mindestens die Dauer von drei Jahren mehr im katholischen Umfeld kundig zu machen Reisen zu verschiedenen Ordensgemeinschaften und Klostern etwa den Franziskanern in Antwerpen den Benediktinern in der Abtei Maredsous den Trappisten der Abtei Sainte Marie du Desert im Languedoc und den Dominikanern in Juvisy wo er Joseph Folliet kennenlernte gaben ihm Einblicke in die verschiedenen Spiritualitaten und die Christliche Soziallehre 19 Schliesslich trat Lepp in den Jesuitenorden ein und studierte in Lyon Philosophie und katholische Theologie unter anderem bei Henri de Lubac den er sehr schatzte Am 29 Juni 1941 wurde er in der Basilika Notre Dame de Fourviere in Lyon durch Kardinal Pierre Marie Gerlier zum Priester geweiht 20 Danach wirkte er als Professor fur Philosophie an der Sorbonne Ignace Lepp unternahm zahlreiche Vortragsreisen 21 und schrieb zahlreiche Bucher uber den Atheismus Religion und Psychologie da er auch Psychologe und Psychoanalytiker war Etliche seiner viel gelesenen Bucher wurden in die wichtigsten europaischen Sprachen ubersetzt da sie in moderner Sprache Lebensfragen behandelten Er galt wie Michel Quoist und Louis Evely als Vertreter des progressiven weltoffenen franzosischen Katholizismus 22 Mit Pierre Teilhard de Chardin war er befreundet Werke Auswahl BearbeitenVon Marx zu Christus 1957 autobiografische Aufzeichnungen Splitter und Balken Von den Argernissen einer christlichen Welt 1957 Tagebuch Auszuge 1941 1956 Psychoanalyse des modernen Atheismus 1962 Die neue Erde Teilhard de Chardin und das Christentum in der modernen Welt 1962 Um einen christlichen Humanismus 1967 Klarheiten und Finsternisse der Seele 1968 Christliche Existenzphilosophie 1968 Die Psychologie der Freundschaft Die Psychologie der Liebe Schopferischer Lebensstil Die authentische Existenz Um einen christlichen Humanismus 1972Die deutschen Fassungen der Bucher erschienen im Hardcover gewohnlich im Styria Verlag als Taschenbuch beim Verlag Herder Literatur BearbeitenLawrence Thomas Reilly Ignace Lepp a moral appreciation Laval Quebec 1971 Hjalmar Sunden Die Religion und die Rollen Eine psychologische Untersuchung der Frommigkeit Topelmann Berlin 1966 Zu Lepps Hinwendung zum Kommunismus und zu seiner Konversion S 211 213 online Susanne Munch Um einen christlichen Humanismus Zum Menschenbild bei Ignace Lepp 1909 1966 Trier 2009 Diplomarbeit Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ignace Lepp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ignace Lepp PDF 499 kB in Angel Pena O A R Ateos y Judios convertidos a la fe catholica Peru 2005 S 18 20 in spanischer Sprache Einzelnachweise Bearbeiten Eesti kirjanike leksikon Tallinn Eesti Raamat 2000 S 285 286 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 18 Hjalmar Sunden Die Religion und die Rollen Eine psychologische Untersuchung der Frommigkeit Topelmann Berlin 1966 S 211 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 51 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 22 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 25 30 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 76ff Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 105 146 In Frankreich aber auch in Deutschland und England Siehe Bibliothek des International Institute of Social History La maja festo Je la sojlo de milito imperialisma Du teatraĵoj Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 190 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 223 227 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 256 263 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 264 281 Der Kongress Peace Congress nicht Weltfriedenskongress im eigentlichen Sinne 1936 fand in Cardiff statt Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 322 325 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 326 339 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 353 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 357 367 Ignace Lepp Von Marx zu Christus Styria Graz 1957 S 373 Vgl Ignace Lepp Meine Reisen zu den Deutschen Tagebuchblatter aus den Jahren 1958 bis 1960 Styria Graz 1961 Matthias Opis Die Unternehmensgeschichte der Styria Medien AG PDF 1 1 MB in Mitteilungen der Gesellschaft fur Buchforschung in Osterreich 2006 2 S 99 Normdaten Person GND 118727680 lobid OGND AKS LCCN n50050199 VIAF 18017305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lepp IgnaceALTERNATIVNAMEN Lepp John Robert Taufname Flamo J Pseudonym Flamo Jean Pseudonym Leete Uip Pseudonym KURZBESCHREIBUNG franzosischer Ordensgeistlicher und AutorGEBURTSDATUM 26 Oktober 1909GEBURTSORT Orajoe Kreis Parnu EstlandSTERBEDATUM 29 Mai 1966STERBEORT bei Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignace Lepp amp oldid 234797705