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Hermann Mandel Steuri 8 September 1909 in Grindelwald 1 17 August 2001 ebenda 2 war ein Schweizer Bergfuhrer und alpiner Skirennfahrer Er gewann in den 1930er Jahren mehrere internationale Skirennen und gilt als einer der bekanntesten Grindelwalder Bergfuhrer des 20 Jahrhunderts Hans Haidegger Mausi Luthi Hermann Steuri nach der Erstbegehung der Kingspitz Nordostwand am 25 September 1938Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Erfolge im Skisport 2 1 Weltmeisterschaften 2 2 Weitere Erfolge 3 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHermann Steuri wurde als zweiter Sohn des Grindelwalder Bergfuhrers und dreifachen Schweizer Meisters im Dauerlauf Fritz Steuri geboren Schon als Kind vom Bergsteigen fasziniert fiel Hermann Steuris Entschluss wie sein Vater Bergfuhrer zu werden im Sommer 1926 als er bei der Renovierung der Konkordiahutte als Trager arbeitete 1 Nach Absolvierung des Bergfuhrerkurses erhielt er am 30 Oktober 1930 das Bergfuhrerpatent 3 Schon zuvor hatte er mit seinem Vater und anderen Fuhrern anspruchsvolle Bergtouren unternommen 1930 kletterte er mit dem bekannten italienischen Bergsteiger Angelo Dimai in den Dolomiten 3 Der Bergfuhrer Hermann Steuri unternahm unzahlige Touren im gesamten Alpenraum vor allem in den Schweizer und Franzosischen Alpen sowie in den Dolomiten Am 26 Juli 1934 gelang ihm mit dem Deutschen Arthur Bauer die Zweitbesteigung der Monch Nordwand uber die Lauper Route und zwei Tage spater die Zweitbesteigung der Wetterhorn Nordwand 3 Am 24 Juli 1935 folgte die dritte Begehung der Matterhorn Nordwand erstmals ohne Biwak und am 9 August 1936 die Erstbegehung der Nordwestwand des Kleinen Fiescherhorns mit Mausi Luthy vom Schweizerischen Frauen Alpen Club 1 2 4 Am 17 August 1936 durchstieg Hermann Steuri als erster die Kingspitz Ostwand in den Engelhornern mit Mausi Luthy und am 25 September 1938 die Kingspitz Nordostwand mit Hans Haidegger und Mausi Luthy mit der er auch noch andere Touren unternahm 1 2 3 5 6 Wahrend Steuris Route durch die Kingspitz Ostwand spater kaum noch begangen wurde entwickelte sich jene durch die Nordostwand zu einem Klassiker 2 Wieder zusammen mit dem Deutschen Bauer bestieg er den Mont Blanc am 24 Juli 1937 als dritte Seilschaft uber die Sentinelle Rouge und am 4 August uber den Innominatagrat 7 Auch zahlreiche Gipfel in den Dolomiten bestieg er im selben Jahr 3 Die Eiger Nordwand in der Nahe seines Heimatortes Grindelwald hat Steuri nie bestiegen Wohl besass er die bergsteigerischen Fahigkeiten auch fur eine Erstbesteigung die schliesslich im Juli 1938 einer deutsch osterreichischen Seilschaft mit Anderl Heckmair Ludwig Vorg Heinrich Harrer und Fritz Kasparek gelang 8 doch wollte er sich als gewissenhafter Berufs Bergfuhrer nicht den objektiven Gefahren einer solchen Besteigung aussetzen 1 Die Nordostwand des Eigers hingegen hat er 1945 mit seinem Bruder Fritz Steuri junior und dem Schweizer Zigarrenfabrikanten Hediger als dritte Gruppe durchstiegen 2 9 1948 bestieg er mit Hediger das Gross Fiescherhorn uber eine neue Route in der Nordwand 10 Wahrend dreier Jahre kletterte Steuri mit der deutschen Schauspielerin und Regisseurin Leni Riefenstahl die er 1935 am Jungfraujoch kennengelernt hatte Sie benotigte Kletterkenntnisse fur den Film 2 Ausserhalb der Alpen war Steuri unter anderem an der von Ernst Schmied geleiteten schweizerischen Anden Expedition 1966 in Peru beteiligt Er bestieg mit weiteren Bergsteigern den Sudgipfel des Yerupaja sowie den Nevado Rasac und alleine den Rasac Central Im selben Jahr unternahm er mit dem Schweizer Industriellen Karl Merz eine weitere Anden Expedition und 1971 fuhrte er Merz auf den 5119 Meter hohen Margherita Peak in Afrika 11 Weiter unternahm er Touren in den kanadischen Rocky Mountains im Himalaya und in den Pyrenaen 7 Der erfahrene Bergfuhrer verschaffte sich auch hohes Ansehen als Ausbildner 12 Steuri leitete Kurse fur die Gebirgsausbildung im Militar und nach dem Zweiten Weltkrieg lange Zeit Bergfuhrerkurse Er war unter anderem Vizeprasident des Schweizer Bergfuhrerverbandes und wurde in den 1970er Jahren zum Vorsitzenden der Internationalen Vereinigung der Bergfuhrerverbande gewahlt 7 Hermann Steuri spielte zudem in der Mannschaft des Eishockeyclubs Grindelwald 13 trat aber neben seiner Bergfuhrertatigkeit vor allem als ausgezeichneter Skirennfahrer insbesondere im Slalom in Erscheinung Er gewann 1928 und 1932 den Jungfraupreis fur den Sieg in der Dreierkombination beim Sommerskirennen am Jungfraujoch 14 und 1929 die Abfahrt der Junioren beim 23 Grossen Skirennen der Schweiz in Arosa 15 16 Beim 1 Schweizerischen Stafettenlauf 1933 in Grindelwald war er Startlaufer der zweitplatzierten Grindelwalder Staffel 17 Dreimal nahm Steuri an alpinen Skiweltmeisterschaften teil 1932 wurde er in Cortina d Ampezzo Neunter des Slaloms Siebzehnter der Abfahrt und Zwolfter der Kombination 18 19 1936 beendete er in Innsbruck trotz einer Schulterluxation die er sich im oberen Streckenteil zugezogen hatte die Abfahrt an 19 Position Im Slalom am nachsten Tag konnte er aber nicht mehr antreten 20 21 1937 in Chamonix erzielte er den zehnten Rang im Slalom zeitgleich mit dem Italiener Vittorio Chierroni 22 23 Seine wohl grossten Erfolge feierte er 1935 mit dem Slalomsieg bei den Arlberg Kandahar Rennen in Murren 24 25 und 1936 mit dem Slalomsieg bei den Lauberhornrennen in Wengen wo er zudem Dritter in der Kombination wurde 26 27 Von 1932 bis 1937 war Hermann Steuri auch Trainer der Schweizer Skinationalmannschaft hauptsachlich des Damenteams das er unter anderem auf die Olympischen Winterspiele 1936 sowie die Weltmeisterschaften 1936 und 1937 vorbereitete 27 28 Als Skilehrer arbeitete er in der 1932 gegrundeten Skischule Grindelwald und unterrichtete beispielsweise 1939 Prinz Bernhard der Niederlande 29 lehrte daruber hinaus aber auch in seiner eigenen Schule fur Fortgeschrittene 30 2 Seine elegante Fahrweise demonstrierte er im 1934 gedrehten und im Dezember 1935 uraufgefuhrten Lehrfilm des neugegrundeten Schweizerischen Skischulverbandes mit dem Namen Schweizer Skischule Grindelwald ein Kapitel Skitechnik vorgefuhrt von Hermann Steuri 31 1 Erfolge im Skisport BearbeitenWeltmeisterschaften Bearbeiten Cortina d Ampezzo 1932 9 Slalom 12 Kombination 17 Abfahrt Innsbruck 1936 19 Abfahrt Chamonix 1937 10 SlalomWeitere Erfolge Bearbeiten Sieg im Slalom der Arlberg Kandahar Rennen 1935 Sieg im Slalom der Lauberhornrennen 1936Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Personenmappe Hermann Steuri mit unbekanntem Zeitungsbericht etwa 1960 Memento vom 25 April 2016 im Internet Archive im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland Osterreich und Sudtirol abgerufen am 12 Juli 2011 PDF 1 6 MB a b c d e f g Daniel Anker Hermann Steuri vielseitig mit Eleganz In Die Alpen Zeitschrift des Schweizer Alpen Clubs Nr 11 2001 S 26 27 a b c d e Rudolf Rubi Vom Bergbauerndorf zum Fremdenort Gastgewerbe Alpinismus Im Tal von Grindelwald Band II Verlag Sutter Druck Grindelwald 1986 S 208 Fuhrerbuch Hermann Steuri Museum Grindelwald Samuel Brawand Grindelwalder Bergfuhrer Heimatvereinigung Grindelwald Grindelwald 1973 S 83 Tourenbuch Hans Haidegger a b c Rudolf Rubi Vom Bergbauerndorf zum Fremdenort Gastgewerbe Alpinismus Im Tal von Grindelwald Band II Verlag Sutter Druck Grindelwald 1986 S 209 Rudolf Rubi Vom Bergbauerndorf zum Fremdenort Gastgewerbe Alpinismus Im Tal von Grindelwald Band II Verlag Sutter Druck Grindelwald 1986 S 173 Rudolf Rubi Vom Bergbauerndorf zum Fremdenort Gastgewerbe Alpinismus Im Tal von Grindelwald Band II Verlag Sutter Druck Grindelwald 1986 S 171 Rudolf Rubi Vom Bergbauerndorf zum Fremdenort Gastgewerbe Alpinismus Im Tal von Grindelwald Band II Verlag Sutter Druck Grindelwald 1986 S 181 Rudolf Rubi Vom Bergbauerndorf zum Fremdenort Gastgewerbe Alpinismus Im Tal von Grindelwald Band II Verlag Sutter Druck Grindelwald 1986 S 219 Der besten Fuhrer einer In Echo von Grindelwald 13 Juni 2005 abgerufen am 13 Juli 2011 Rudolf Rubi Der Sommer und Winterkurort Strassen und Bahnen Wintersport Im Tal von Grindelwald Band III Verlag Sutter Druck Grindelwald 1987 S 126 128 Rudolf Rubi Der Sommer und Winterkurort Strassen und Bahnen Wintersport Im Tal von Grindelwald Band III Verlag Sutter Druck Grindelwald 1987 S 203 Fritz Erb Das 23 Grosse Skirennen der Schweiz in Arosa In Der Schneehase Jahrbuch des Schweizerischen Akademischen Ski Clubs Band 1 Nr 3 1929 S 215 231 Rudolf Rubi Der Sommer und Winterkurort Strassen und Bahnen Wintersport Im Tal von Grindelwald Band III Verlag Sutter Druck Grindelwald 1987 S 184 50 km Lauf und 1 Stafettenlauf in Grindelwald In Jahrbuch des Schweizerischen Skiverbandes 29 Jg 1933 S 169 170 A Hochholdinger FIS Rennen in Cortina d Ampezzo 1932 In Jahrbuch des Schweizerischen Skiverbandes 28 Jg 1932 S 163 165 Willy Bonomo Die FIS Rennen in Cortina d Ampezzo In Der Schneehase Jahrbuch des Schweizerischen Akademischen Ski Clubs Band 2 Nr 6 1932 S 213 220 Heinrich Fueter Die Weltmeisterschaften 1936 in Innsbruck In Der Schneehase Jahrbuch des Schweizerischen Akademischen Ski Clubs Band 3 Nr 10 1936 S 366 373 Paul Simon FIS Rennen in Innsbruck 1936 In Jahrbuch des Schweizerischen Skiverbandes 32 Jg 1936 S 172 181 Walter Amstutz Die Ski Weltmeisterschaften 1937 In Der Schneehase Jahrbuch des Schweizerischen Akademischen Ski Clubs Band 3 Nr 11 1937 S 513 516 Courses de la FIS a Chamonix In Jahrbuch des Schweizerischen Skiverbandes 34 Jg 1938 S 102 104 Fritz Ringgenberg 8 Arlberg Kandahar Rennen in Murren 9 10 Marz 1935 In Der Schneehase Jahrbuch des Schweizerischen Akademischen Ski Clubs Band 3 Nr 9 1935 S 242 244 Digitalisat Hans Stuber Jahresbericht der Technischen Leitung In Jahrbuch des Schweizerischen Skiverbandes 31 Jg 1935 S 138 Martin Born Lauberhorn die Geschichte eines Mythos AS Verlag Zurich 2004 ISBN 3 909111 08 4 S 37 234 a b Rudolf Rubi Der Sommer und Winterkurort Strassen und Bahnen Wintersport Im Tal von Grindelwald Band III Verlag Sutter Druck Grindelwald 1987 S 198 IV Olympische Winterspiele in Garmisch Partenkirchen In Jahrbuch des Schweizerischen Skiverbandes 32 Jg 1936 S 162 170 Rudolf Rubi Der Sommer und Winterkurort Strassen und Bahnen Wintersport Im Tal von Grindelwald Band III Verlag Sutter Druck Grindelwald 1987 S 220 221 Rudolf Rubi Der Sommer und Winterkurort Strassen und Bahnen Wintersport Im Tal von Grindelwald Band III Verlag Sutter Druck Grindelwald 1987 S 219 220 Rudolf Rubi Der Sommer und Winterkurort Strassen und Bahnen Wintersport Im Tal von Grindelwald Band III Verlag Sutter Druck Grindelwald 1987 S 219 Normdaten Person GND 1204765197 lobid OGND AKS VIAF 915155042797872401740 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steuri HermannALTERNATIVNAMEN Steuri MandelKURZBESCHREIBUNG Schweizer Bergfuhrer und SkirennfahrerGEBURTSDATUM 8 September 1909GEBURTSORT Grindelwald SchweizSTERBEDATUM 17 August 2001STERBEORT Grindelwald Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Steuri amp oldid 233032743