www.wikidata.de-de.nina.az
Hermann Oppenlander geboren am 1 September 1900 in Muhlacker gestorben am 23 September 1973 in Pforzheim war Volksschullehrer und hauptamtlicher Kreisleiter der NSDAP Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und fruhe Tatigkeiten 2 Tatigkeit als hauptamtlicher Kreisleiter der NSDAP 3 Leben nach 1945 4 Diensttagebuch 5 Literatur 6 WeblinksAusbildung und fruhe Tatigkeiten BearbeitenNach Teilnahme am Ersten Weltkrieg begann er eine Ausbildung an den Lehrerseminaren Kirchheim Teck Kunzelsau Heilbronn und Backnang die er 1920 mit der ersten und 1922 mit der zweiten Dienstprufung erfolgreich abschloss Es folgten Tatigkeiten als Volksschullehrer in Beilstein Gschwend Dorzbach und Vaihingen Enz wo er zum Rektor ernannt wurde Tatigkeit als hauptamtlicher Kreisleiter der NSDAP BearbeitenBereits am 12 Juni 1926 trat Oppenlander der NSDAP bei Mitgliedsnummer 38 416 Nach einer Tatigkeit als Volksschullehrer in Dorzbach wo er eine Ortsgruppe der NSDAP aufbaute und als Obertruppfuhrer der SA fungierte zog er sich 1934 aus dem Schuldienst zuruck In der Folge arbeitete er hauptamtlich als Kreisleiter der NSDAP zunachst in Vaihingen Enz 1934 1937 und anschliessend bis Kriegsende in Schwabisch Gmund 1937 1945 wo er die Nachfolge von Alfons Baur angetreten hatte Daruber hinaus war er Mitglied im NSFK der NSV und des NSLB und gehorte ab 1938 als Sturmbannfuhrer der SS an 1938 verschuldete er einen schweren Verkehrsunfall als er betrunken mit seinem Auto in die Rems fuhr Gleichwohl die lokalen Zeitungen hieruber mit einem Foto berichteten blieb Oppenlanders Name ungenannt In Schwabisch Gmund versuchte Oppenlander den Fuhrungsanspruch der NSDAP in der Kommune kompromisslos umzusetzen In seine Dienstzeit fallt der sog Pfarrhaussturm 1938 in Schwabisch Gmund und Waldstetten die Reichspogromnacht und die Beschlagnahmung katholischer Einrichtungen 1940 41 darunter St Ludwig St Elisabeth St Josef St Bernhard und das Canisiushaus in welchen Buchlander und andere Ostsiedler untergebracht werden sollten Zwischen April 1941 und Oktober 1942 war er als Kriegsberichterstatter zur Wehrmacht eingezogen Kurz nach seiner Ruckkehr nach Schwabisch Gmund ubernahm er ab dem 22 Marz 1943 zusatzlich die Kreisleitung der NSDAP in Goppingen Wenige Tage vor Kriegsende wurden die beiden Zivilisten Robert Haidner und Heinrich Propst die am 13 April 1945 angetrunken offentlich Hitler verrecke Es lebe Oberst Stauffenberg Es lebe die Freiheit gerufen hatten ohne Standgericht und wohl auf direkten Befehl Oppenlanders hingerichtet Leben nach 1945 BearbeitenGleichwohl er sich nur wenige Stunden vor der Einnahme Schwabisch Gmunds durch die US Armee am 20 April 1945 mit weiteren Parteigenossen abzusetzen versuchte wurde er schliesslich in Vorarlberg von den Alliierten festgenommen Durch das obligatorische Spruchkammerverfahren wurde er im Marz 1948 in die Gruppe der Haupttater eingeordnet und zu sieben Jahren Arbeitslager Verlust von Vermogen Pensionsanspruchen und aktivem und passivem Wahlrecht verurteilt Bereits wenige Wochen zuvor war er zusammen mit anderen Personen durch das Landgericht Ellwangen zusatzlich u a wegen der Totung der beiden Zivilisten Haidner und Probst und Anstiftung zu Landfriedensbruch zu einer Zuchthausstrafe von zwolf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden Bereits 1951 wurde er aus der Haft im Zuchthaus Schwabisch Hall entlassen und seine Reststrafe auf Bewahrung ausgesetzt Da er mit einem bis April 1958 befristeten Tatigkeits und Beschaftigungsverbot fur den offentlichen Dienst belegt wurde konnte er trotz mehrerer Versuche zunachst nicht mehr in den Schuldienst zuruckkehren und arbeitete zunachst als Vertreter einer Lehrmittelfirma und 1955 als Textilvertreter Nachdem zwei Gnadengesuche Oppenlanders vom Januar 1953 und vom Februar 1954 aufgrund der Schwere seiner Schuld noch abgelehnt worden waren profitierte er von dem Gesetz zur einheitlichen Beendigung der politischen Sauberung vom 13 Juli 1953 und einem Gnadenerlass des Justizministeriums vom 19 Marz 1956 wonach Personen mit Zuchthausstrafen wieder eine Verwendung im offentlichen Dienst ermoglicht wurde Ab dem 1 August 1956 war er im Schulbezirk Muhlacker wieder als Lehrer im Angestelltenverhaltnis tatig Im April 1959 wurde der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Fritz Helmstadter auf Oppenlander und seine erneute Tatigkeit als Lehrer aufmerksam Aufgrund eines Nervenzusammenbruches wurde Oppenlander am 12 Oktober 1959 vorubergehende Dienstunfahigkeit attestiert Zwar blieb er weiterhin als Lehrer angestellt doch war er seit April 1960 ausschliesslich mit Buro und Organisationstatigkeiten beim Schulamt Muhlacker betraut Schliesslich wurde er im Oktober 1956 durch das Kultusministerium an die Wurttembergische Landesbibliothek Ausweichmagazin Ludwigsburg abgeordnet Hier war er bis zu seiner Pensionierung 1964 tatig Er verstarb am 23 September 1973 in Pforzheim Diensttagebuch BearbeitenOppenlander begann mit seinem Amtsantritt als Gmunder Kreisleiter der NSDAP ein Diensttagebuch das er bis 1940 fortfuhrte und in dem er in meist sehr knapp gehaltener Form sowohl Dienstliches als auch Privates notierte Das Tagebuch wurde 2019 durch das Stadtarchiv Schwabisch Gmund als digitale Edition veroffentlicht und ist Open Access verfugbar David Schnur Bearb Das Diensttagebuch des NSDAP Kreisleiters Hermann Oppenlander in Schwabisch Gmund 1937 1940 Quellen aus dem Stadtarchiv Schwabisch Gmund Digitale Editionen 1 Schwabisch Gmund 2019 online Literatur BearbeitenBertram Hoffmann und Benjamin Preiss Das Tagebuch des NSDAP Kreisleiters Hermann Oppenlander Schwabisch Gmund 2 April 2019 online Franz Merkle Hermann Oppenlander Er versteht sich wunderbar auf die Politik mit dem Hammer In Wolfgang Proske Hg Tater Helfer Trittbrettfahrer Bd 8 NS Belastete aus dem Norden des heutigen Baden Wurttemberg Gerstetten 2018 S 279 294 Internet Archive Franz Merkle Hermann Oppenlander Gmunder Kreisleiter wieder im Schuldienst Oder vom schwierigen Umgang mit der Vergangenheit In einhorn Jahrbuch 2016 S 267 272 Internet Archive Ulrich Muller Schwabisch Gmund unterm Hakenkreuz Einhorn Verlag Schwabisch Gmund 2017 S 44 46 Ulrich Muller Zur Geschichte der Gmunder NSDAP In Gmunder Studien Band 8 2010 S 187 216 bes S 200 204 Christiaan F Ruter und Dick W de Mildt Hgg Justiz und NS Verbrechen Sammlung west deutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Totungsverbrechen 1945 2012 49 Bde Amsterdam Munchen 1968 2012 hier Bd 2 Verfahren Nr 035 073 1947 1948 Lfd Nr 038 S 75 102 online Weblinks BearbeitenSpruchkammerakte Oppenlanders in Ludwigsburg Staatsarchiv EL 902 7 Bu 10968 Hermann Oppenlander auf LEO BWNormdaten Person GND 113338143X lobid OGND AKS VIAF 2258149662208907020007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oppenlander HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher hauptamtlicher Kreisleiter der NSDAPGEBURTSDATUM 1 September 1900GEBURTSORT MuhlackerSTERBEDATUM 23 September 1973STERBEORT Pforzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Oppenlander amp oldid 228339074