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Hermann Gumpel geboren 4 Februar 1862 in Lindhorst gestorben 7 Januar 1935 in Assuan Agypten war ein deutscher Bankier Industrieller im Bergbau Kommerzienrat 1 Kunstsammler und Mazen 2 Kommerzienrat Hermann Gumpel Zeichnung von August Heitmuller um 1929 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie unvollstandig 1 2 Werdegang 2 Judischer Friedhof An der Strangriede 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie unvollstandig Bearbeiten Hermann Gumpel entstammte einer judischen Familie 1 Er war der Sohn des Getreide und Holzhandlers Gustav Gumpel 1829 1889 und der Emilie geborene Franck 1837 1911 Zu seinen Geschwistern zahlte sein jungerer Bruder Max Gumpel 1863 1913 der spatere Prokurist und Gesellschafter des Familienunternehmens 3 Sein anderer Bruder der Bankier Julius Gumpel 4 Vater von Kurt Gumpel wurde 1942 im Vernichtungslager Treblinka ermordet 4 Mit seiner Ehefrau Sophie Franck geboren 1861 hatte er zwei Kinder Hedwig Friedlander und Gustav Gumpel 3 Sophie starb in jungen Jahren am 27 September 1907 Sie wurde auf dem Judischen Friedhof An der Strangriede bestattet 5 Werdegang Bearbeiten Geboren 1862 in dem kleinen Ort Lindhorst besuchte Hermann Gumpel zunachst die Israelitische Schule und anschliessend von 1872 bis 1878 3 das Gymnasium Adolfinum in Buckeburg 2 Nach einer kaufmannischen Ausbildung 1 trat er in der Grunderzeit des Deutschen Kaiserreichs am 1 April 1878 in das von seinen Vater begrundete Handelsgeschaft Z H Gumpel ein und wurde 1886 Teilhaber des Unternehmens 2 1894 wurde der Betrieb nach Hannover verlegt und als Bankhaus Z H Gumpel 6 zu einem modernen Bankhaus ausgebaut Nachdem auch sein Bruder Julius in die Leitung der Bank eingestiegen war engagierte sich das Haus in der Kaliindustrie der Region Anfanglich beteiligte sich das Bankhaus durch die beiden Bruder an Gesellschaften fur Tiefbohrungen dann grundeten und ubernahmen sie Bergwerke zur Kaliforderung etwa 1906 das Kaliwerk Siegfried Giesen 1909 Rossing Barnten 1918 die Asse und 1921 die Heldburg AG 1 Auf Anregung von Hermann Gumpel und unter seiner Leitung entstand so der Gumpel Kalikonzern 2 als fuhrender Konzern seiner Branche 3 nbsp Die Villa Seelhorststrasse 22 Ecke Eichendorffstrasse im Stadtteil ZooUnterdessen hatte sich Hermann Gumpel 1907 als Bauherr von dem Architekten Wilhelm Mackensen eine Villa in der damaligen Eichendorffstrasse 14 der heutigen Seelhorststrasse 22 errichten lassen 7 das Gebaude im hannoverschen Stadtteil Zoo steht heute unter Denkmalschutz 8 Ebenfalls noch zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs war Gumpel 1911 der Titel des Kommerzienrates verliehen worden 6 Wahrend des Ersten Weltkrieges wurde Gumpel mit der Verleihung des Eisernen Kreuzes Zweiter Klasse ausgezeichnet 3 In der noch jungen Weimarer Republik vermittelte Hermann Gumpel 1920 den Erwerb der Aktien Mehrheit der hannoverschen Strassenbahn an den preussischen Staat 6 Zudem tatigte er fur den preussischen Staat wichtige Erwerbungen die spater die Grundlage der Preussischen Elektrizitats A G bildeten 2 Hermann Gumpel beteiligte sich mit dem Familienunternehmen an zahlreichen Industrien etwa im Bergbau sowie in der Elektro und Asphalt Branche Er selbst war Vorsitzender oder zumindest Mitglied von 35 Aufsichtsraten und Grubenvorstanden 3 So war er Mitglied des Aufsichtsrates spater des Verwaltungsrates des Deutschen Kalisyndikates 1 stritt fur eine Verstandigung mit der franzosischen Kaliindustrie 1925 26 unterstutzte die Auslandsanleihe der deutschen Kaliindustrie 1926 6 massgeblich ebenso wie das Exportabkommen mit der franzosischen Kaliindustrie 3 1926 verkauften die Bruder ihre Kaliwerke an den Burbach Konzern da sich eine fortschreitende und wirtschaftlich immer machtigere Kartellbildung in der Kaliwirtschaft gebildet hatte 1 nbsp Vorbereitetes Grabmal fur Hermann Gumpel auf dem Judischen Friedhof An der StrangriedeZeitweilig war Hermann Gumpel Mitglied im Landeseisenbahnrat 6 Sein Einfluss als Finanzfachmann erstreckte sich unter anderem auch auf den Bereich der Asphalt Gummi und Eisenindustrie 2 Hermann Gumpel war privat Sammler und Forderer der Kunste und galt als Wohltater im Stillen 2 Im Jahr 1927 hinterliess Hermann Gumpel Umzugsgut im schweizerischen Kreuzlingen Kanton Thurgau 9 Am 6 Januar 1930 erwarb er rund 5 000 Quadratmeter Wiesland an der Santis und der Bahnhofstrasse und 240 Quadratmeter Fahrweg in Kreuzlingen 10 Noch im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 entschied sich Hermann Gumpel fur die Emigration in die Schweiz Er starb 1935 in Assuan in Agypten 6 Das Bankhaus Z H Gumpel hingegen wurde 1938 liquidiert 3 Judischer Friedhof An der Strangriede BearbeitenIn dem auch fur ihn vorbereiteten Grab auf dem Judischen Friedhof An der Strangriede wurde lediglich Gumpels bereits 1907 verstorbene Ehefrau Sophie Franck bestattet Die Grabplatte in hebraischer und deutscher Schrift enthalt auf der rechten Seite Informationen zu Sophie die linke Seite ist bisher unbeschriftet geblieben 5 Der tatsachliche Ort seiner Bestattung konnte bis heute Stand August 2012 in Hannover nicht ermittelt werden 11 nbsp Grabstein von Hermann Gumpel auf dem Israelitischen Friedhof in BaselAuf dem Israelitischen Friedhof in Basel steht ein Grabstein mit der Aufschrift Kommerzienrat Hermann Gumpel 1862 1935 Literatur BearbeitenKommerzienrat Hermann Gumpel 50jahriges Berufsjubilaum am 1 April 1928 Hannover 1928 nicht im Handel erschienen August Heitmuller Zeichner Wilhelm Meztig Konzept Hannoversche Kopfe aus Verwaltung Wirtschaft Kunst und Literatur 2 Bande Druckerei und Verlag Heinrich Osterwald Hannover ohne Jahr 1929 S Siegmund Kaznelson Hrsg Juden im deutschen Kulturbereich Ein Sammelwerk 2 stark erweiterte Ausgabe Judischer Verlag Berlin 1959 S 754 755 Erika Thiemann Hermann und Julius Gumpel In Leben und Schicksal Zur Einweihung der Synagoge in Hannover mit Fotos von Hermann Friedrich u a Hrsg Landeshauptstadt Hannover Presseamt in Zusammenarbeit mit der Judischen Gemeinde Hannover e V Hannover Beeck in Kommission 1963 S 110 115 John F Oppenheimer Chefred Emanuel BinGorion Mithrsg Lexikon des Judentums Bertelsmann Gutersloh 1967 Sp 263 Ernst G Lowenthal Juden in Preussen Biographisches Verzeichnis Ein reprasentativer Querschnitt hrsg vom Bildarchiv Preussischer Kulturbesitz mit einem Vorwort von Roland Klemig Bildarchiv Preuss Kulturbesitz Berlin 1981 S 81 Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd II 1 A K The Arts Sciences and Literature hrsg vom Institut fur Zeitgeschichte Munchen und von der Research Foundation for Jewish Immigration Inc New York unter der Gesamtleitung von Werner Roder und Herbert A Strauss Saur Munchen New York Paris London 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 253 254 Walther Killy Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie Bd 4 Munchen 1996 S 254 255 Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 S 131 Peter Schulze Gumpel 1 Hermann In Dirk Bottcher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hugo Thielen Hannoversches Biographisches Lexikon Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2002 ISBN 3 87706 706 9 S 141 online uber Google Bucher Ingo Kohler Die Arisierung der Privatbanken im Dritten Reich Verdrangung Ausschaltung und die Frage der Wiedergutmachung Schriftenreihe zur Zeitschrift fur Unternehmensgeschichte Bd 14 Munchen 2005 Verlag C H Beck Munchen 2005 2 Auflage 2008 ISBN 978 3 406 53200 9 passim online uber Google Bucher Peter Schulze Gumpel 1 Hermann In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 242 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Gumpel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Peter Schulze Gumpel 1 Hermann In Hannoversches Biographisches Lexikon 2002 S 141 online uber Google Bucher a b c d e f g August Heitmuller Zeichner Wilhelm Meztig Konzept Hannoversche Kopfe aus Verwaltung Wirtschaft Kunst und Literatur 2 Bande Druckerei und Verlag Heinrich Osterwald Hannover ohne Jahr 1929 ohne Seitennummer a b c d e f g h Werner Roder Herbert A Strauss Red Dieter Marc Schneider Louise Forsyth Mitarb Jan Foitzik et al Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 International biographical dictionary of Central European emigres 1933 1945 hrsg vom Institut fur Zeitgeschichte Munchen und von der Research Foundation for Jewish Immigration Inc New York unter der Gesamtleitung von Werner Roder und Herbert A Strauss Teil 1 Politik Wirtschaft offentliches Leben Munchen K G Saur 1980 ISBN 978 3 598 10087 1 und ISBN 3 598 10087 6 sowie ISBN 0 89664 101 5 S 253 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Peter Schulze Gumpel 2 Julius In Hannoversches Biographisches Lexikon S 141 a b siehe Foto der Grabtafel a b c d e f Peter Schulze Gumpel 1 Hermann In Stadtlexikon Hannover 2009 S 242 Reinhard Glass Mackensen Wilhelm auf der Seite glass portal homepage t online de zuletzt abgerufen am 22 November 2016 Wolfgang Ness Bauliche Entwicklung zwischen Seelhorststrasse Scharnhorststrasse und Plathnerstrasse In Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Stadt Hannover DTBD Teil 1 Band 10 1 hrsg von Hans Herbert Moller Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Friedr Vieweg amp Sohn Verlagsgesellschaft mbH Braunschweig 1983 ISBN 3 528 06203 7 S 149 152 sowie Zoo im Addendum zu Teil 2 Band 10 2 Verzeichnis der Baudenkmale gem 4 NDSchG ausgenommen Baudenkmale der archaologischen Denkmalpflege Stand 1 Juli 1985 Stadt Hannover Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Veroffentlichungen des Instituts fur Denkmalpflege S 10f E6351E 1000 1043 5955 Hermann Gumpel Kreuzlingen Umzugsgut 1927 Online Zugang des Schweizerischen Bundesarchivs zuletzt abgerufen am 17 Marz 2020 3 25 41 4 568 Kaufvertrag Der Kanton verkauft an Hermann Gumpel Kommerzienrat in D Hannover 4 976 Quadratmeter Wiesland an der Santis und der Bahnhofstrasse und 240 Quadratmeter Fahrweg 1930 01 06 Seite des Staatsarchiv Thurgau zuletzt abgerufen am 11 August 2012 Auskunft von und mit Dank an Peter Schulze Normdaten Person GND 127880704 lobid OGND AKS VIAF 45338315 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gumpel HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Bankier und Unternehmer judischer Emigrant 1933GEBURTSDATUM 4 Februar 1862GEBURTSORT LindhorstSTERBEDATUM 7 Januar 1935STERBEORT Assuan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Gumpel amp oldid 239456372