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Hendrik Nicolaas Werkman 29 April 1882 in Leens Niederlande 10 April 1945 in Bakkeveen Niederlande war als Kunstler und Grafiker eine der herausragenden Personlichkeiten der niederlandischen Avantgarde Als Drucker und Typograf zunachst mit konventionellen Drucksachen beschaftigt begann er nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch der von ihm geleiteten Druckerei das experimentelle Arbeiten mit Lettern aus Blei und Holz aber auch mit so genanntem Blindmaterial und selbst mit druckfernen Objekten wie etwa Turscharnieren Dabei entdeckte er die kunstlerische und symbolische Kraft der Buchstaben und erfullte sie mit neuem visuellen Leben Fur seine avantgardistischen Arbeiten schuf er 1923 mit seinem Magazin The Next Call Der nachste Ruf ein eigenes Medium das er gemeinsam mit einem Gehilfen herstellte und per Post an Freunde und Bekannte sandte Werkman um 1915Ausser typografischen Arbeiten umfasst das Werk von Hendrik Werkman auch Lithografien Radierungen und Gemalde sowie Schablonen und Walzendrucke Neben Karten und Plakaten schuf er auch kalendarische Arbeiten sowie eine eigene Interpretation des Turkenkalenders in dessen Text er nicht nur seine grosse Freiheitsliebe sondern auch versteckte Kritik an der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht zum Ausdruck brachte Am 13 Marz 1945 wurde er unter dem falschen Verdacht der Herstellung und Verbreitung illegaler politischer Drucksachen vom deutschen Sicherheitsdienst in Haft genommen Zusammen mit neun anderen Inhaftierten wurde Hendrik Nicolaas Werkman am 10 April 1945 in Bakkeveen erschossen funf Tage vor der Befreiung der Stadt Groningen von den deutschen Besatzern Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft Ausbildung und Beruf 2 Erste kunstlerische Arbeiten 3 The Next Call 4 Der personliche Stil 5 Verhaltnis zu anderen Kunstlern 6 Arbeiten unter deutscher Besatzung 7 Widerstand gegen die Nationalsozialisten 8 Verhaftung und Ermordung 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHerkunft Ausbildung und Beruf BearbeitenGeboren wurde Nicolaas Hendrik Werkman am 29 April 1882 in Leens einem Dorfchen in der Provinz Groningen Nach Einschatzung seines Biografen Hans van Straten weist diese Gegend im Norden der Niederlande eine bemerkenswerte Ahnlichkeit auf mit Landstrichen in Irland die ebenfalls gepragt sind von Hunger religiosem Fundamentalismus Widerstand gegen die Obrigkeit Aberglauben und betrachtlicher Auswanderung in die USA 1 Sein Vater der Veterinar Klaas Jacob Werkman starb 1891 infolge eines Unfalls und hinterliess seine Frau Grietien Alingh Louwes mit drei Sohnen in erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten Nach einem einjahrigen Zwischenaufenthalt in der Stadt Assen siedelte sich die Familie 1894 in der Provinzhauptstadt Groningen an Aus seiner schulischen Ausbildung bleibt vor allem eine von Schulern organisierte Ausstellung mit Werken des Impressionisten Vincent van Gogh zu erwahnen Sie hinterliess bei dem jungen Hendrik einen derart tiefen Eindruck dass er diesen Maler zu seinem Idol erklarte Im Jahr 1900 nahm Werkman eine Anstellung als Gehilfe bei dem Drucker und Verleger T J Borgesius in Sappemeer an und sammelte erste Erfahrungen in Schriftsatz und Druck Aber auch sein Interesse an Fotografie und Journalismus kam auf so dass er einige kleinere Beitrage fur Borgesius Zeitung Oost Gorecht verfasst 1903 begann er als Journalist fur die Nieuwe Groningsche Courant und verfasst rund funfzig Artikel unter dem Pseudonym Farao um sich vom Status eines gewohnlichen Schreiberlings etwas abzugrenzen 1908 beendete er seine journalistische Laufbahn und grundete eine eigene kleine Druckerei in Groningen Dieses Unternehmen entwickelte sich nach anfanglichen Schwierigkeiten recht erfolgreich und zahlte im Jahr 1917 mit 27 Angestellten immerhin zu den grossten Druckereien der nordlichen Niederlande Allerdings ist dieser Erfolg wesentlich auf die Unterstutzung seiner wohlhabenden Schwiegereltern zuruckzufuhren die selbst eine Eisengiesserei in Groningen betrieben und Werkman nicht nur finanziell sondern auch in kaufmannischer Hinsicht unterstutzten Als seine Frau Jansje an einem Schlaganfall starb 2 April 1917 und Hendrik bereits ein Jahr spater erneut heiratete 8 Mai 1918 verlor er endgultig den Ruckhalt seiner bisherigen Schwiegereltern Von ihrem Unternehmensanteil konnte er sich nur mithilfe eines hochverzinsten Kredites freikaufen Damit aber ging Werkman nicht nur das Kapital sondern vor allem jedes kaufmannische Know how verloren Das Denken in Kategorien wie nutzlich oder wirtschaftlich blieb ihm zeitlebens fremd und so ist es nicht verwunderlich dass er 1923 schliesslich gezwungen war sein Unternehmen aufzulosen Was ihm blieb schaffte er gemeinsam mit seinem letzten Angestellten Wybren Bos ins Obergeschoss eines Groninger Lagerhauses mit der markanten Adresse Lage der A Erste kunstlerische Arbeiten BearbeitenDort angekommen genugten die Produktion von Familienanzeigen Broschuren und Plakaten zwar fur einen bescheidenen Lebensunterhalt Wirtschaftlich prosperierend war dieses kleine Unternehmen so wenig wie das vorausgegangene So hatte Werkman viel Zeit um seinen eigenen Ideen nachzugehen Spater schrieb er dass er bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich kein eigenstandiges Leben fuhrte sondern allein den Konventionen einer burgerlichen Existenz unterworfen war Nun aber hatte er alle Freiheit sich losgelost von den bisherigen Zwangen ganz der Poesie zuzuwenden Er begann die Buchstaben die er in seiner Zeit als Drucker und Setzer stets nur im Auftrag Dritter gebrauchte als korperliche und seelenvolle Zeichen zu entdecken Fur die nachsten zweiundzwanzig Jahre tauchte er ein in eine Welt von Zeichen Formen und Farben 2 Sein Interesse fur freie Kunst ist nicht neu Nach ersten eigenen Versuchen in der Malerei im Jahr 1917 schloss er sich 1920 der zwei Jahre zuvor in Groningen gegrundeten Kunstlergruppe De Ploeg an Ihr gehorten zunachst Job Hansen Jan Wiegers Ekke Kleima Johan Dijkstra Jan Altink und Simon Steenmeijer an spater traten ihr auch Jan G Jordens Jan van der Zee Hendrik de Vries Johan Faber und Wobbe Alkema bei Um die Arbeiten von De Ploeg der Offentlichkeit zuganglich zu machen produzierte Werkman zwischen Oktober 1921 und Marz 1922 ein monatlich erscheinendes Magazin namens Blad voor Kunst Darin fanden sich neben Holzschnitten und Reproduktionen von Zeichnungen und Gemalden der Gruppe De Ploeg auch kritische Betrachtungen zeitgenossischer Kunst so auch eine Rezension des expressionistischen Werkes Bezette Stad Besetzte Stadt von Paul Van Ostaijen Gemalde nbsp Boomgaard in Onnen 1919 nbsp Kerkgang in de sneeuw um 1919 1920 nbsp Station De Punt 1920 nbsp Zonnebloemen 1921 nbsp Stadsgezicht met sneeuw 1922The Next Call Bearbeiten nbsp The Next Call 1926 Am 12 September 1923 uberraschte Hendrik Werkman seine Freunde und Kunstlerkollegen mit einem ratselhaften Pamphlet in ihren Briefkasten Groningen Berlin Paris Moskau 1923 der Beginn einer violetten Jahreszeit hiess es darin selbstbewusst Nichts Geringeres als die Geburt einer neuen Ara wurde darin angekundigt indem auf die neue Publikation The New Call hingewiesen wurde Allein die Erwahnung der drei seinerzeitigen internationalen Kunstmetropolen liess schon auf hohere Anspruche schliessen Kunst ist uberall lautete Werkmans souverane Rechtfertigung der nur in versteckter Form als Herausgeber verantwortlich zeichnete als Travailleur amp Cie also Werkman und Konsorten Einziger Konsorte war jener Wybren Bos der nach der Liquidation der einst grossen Druckerei an seiner Seite blieb Als zwei Wochen spater das erste Heft von The Next Call tatsachlich in der Post der ausgewahlten Empfanger landete verkundete das schmale und ungewohnliche Magazin in ubergrossen abgenutzt wirkenden Versalbuchstaben die Botschaft die Werkmans schopferischen Impuls wie ein Leitmotiv auf den Punkt brachte EEN RIL DOORKLIEFT HET LIJF DAT VREEST DE VRIJHEID VAN DE GEEST Ein Schauer durchfahrt den Korper der die Freiheit seines Geistes furchtet Gerade einmal acht Seiten umfasst diese erste Ausgabe Doch nicht nur der vollstandig selbstverfasste und avantgardistisch gestaltete Inhalt sondern auch die angewandte Drucktechnik erregte den erstaunten Betrachter Bei dem fur The Next Call angewandten Verfahren wurden die druckenden Elemente flach auf die Presse gelegt und mit unterschiedlich dicken Schichten von Farbe bestrichen Nach dem Auflegen des Papiers erfolgte der Druck der gewolltermassen so unregelmassig war dass keine zwei Ausgaben einander gleichen Durch diese Anordnung des Materials war Werkman vollig frei von den sonst handwerksbedingten Beschrankungen Der personliche Stil BearbeitenMit seiner Seitengestaltung griff er stilistische Elemente auf die auch bei russischen Avantgardisten wie El Lissitzky oder bei der Merzkunst von Kurt Schwitters verwendet wurden Aber seine Technik war in ihrer Spontaneitat der Malerei mindestens ebenso nahe wie der klassischen Druckkunst Und anders als bei niederlandischen Grafikern wie Jan Schuitema und Piet Zwart entzog sich Werkman der von ihnen praktizierten detaillierten Vorausplanung seiner Entwurfe Alston W Purvis schrieb dass bei Werkman das Design nicht dem Schriftsatz und dem Drucken vorausgeht sondern diese drei Prozesse zusammengefasst werden in einem einzigen kreativen Vorgang 3 The Next Call erschien in unregelmassigen Intervallen bis 1926 in insgesamt neun Ausgaben Ebenfalls ins Jahr 1923 fiel die erste Serie der insgesamt rund 600 Arbeiten umfassenden Druksels Kleindrucksachen Darin vervollkommnete er die bereits beschriebene Verwendung von unterschiedlichen erhabenen Objekten und teils ladierten Holzbuchstaben wie auch den Einsatz von Farbauftrag unterschiedlicher Dichte Diese Elemente erzeugen eine Lebendigkeit und einen Ausdruck von spielerischer Freiheit die etwa den von Ordnung und Prazision bestimmten Gestaltungen eines Piet Zwart fehlen Wahrend Letzterer die erweiterten Moglichkeiten der modernen Druckmethoden bis an ihre Grenzen auszureizen sucht sind es gerade die Beschrankungen der traditionellen Technik aus denen Werkman seine Anregungen schopft 3 Gerade die Unwagbarkeiten seiner Methode wie auch die Mangel seiner Materialien haufig durch Geldnot bedingt uben einen besonderen Reiz auf Werkman aus Indem er aus verschlissenen Holzlettern allein durch entsprechende Anordnung menschliche oder architektonische Figuren entwarf schafft er atmospharisch dichte Bildnisse die trotz ahnlicher Gestaltungen etwa von El Lissitzki oder Kurt Schwitters eine ganz eigenstandige Formensprache sprechen Verhaltnis zu anderen Kunstlern BearbeitenMit diesen Arbeiten rief Hendrik Werkman das Interesse zahlreicher damaliger Kunstler hervor etwa von Theo van Doesburg in Paris oder von El Lissitzki an seinem seinerzeitigen Wohnort Hannover Er selbst fuhlte sich angezogen von den Werken eines Pablo Picasso oder Marc Chagall von Michel Seuphor Pseudonym fur Fernand Berckelaers Wassily Kandinsky oder Jean Hans Arp Besonders die exotischen Phantasien Paul Gauguins faszinieren ihn derart dass er kurzzeitig erwog dessen Einladung in die Emigration nach Tahiti anzunehmen Seine wenigen tatsachlich unternommenen Reisen die ihn 1929 nach Paris und Koln fuhrten beschreibt er selbst als enttauschend da es ihm nicht gelang die ihn interessierenden Kunstler personlich anzutreffen 4 Technisch entwickelte er die Bandbreite seiner Moglichkeiten kontinuierlich weiter Wahrend er ab 1929 mit dem Tintenroller den direkten Farbauftrag aufs Papier studierte gewann er ab 1934 mit seiner Stanz und Schablonentechnik ein neues Stilmittel hinzu Dabei kombinierte er das Drucken durch ausgeschnittene Papierformen mit einzeln eingefarbten Holzlettern ein Verfahren das er in seiner Begeisterung fur heisse Jazzmusik heisses Drucken nennt Je nach Intensitat des angewandten Pressdruckes erreichte Werkman wahlweise leichte oder tiefgrundige Farbungen die er durch Anwendung eines Abklatschverfahrens Druck vom Druck weiter differenziert Arbeiten unter deutscher Besatzung BearbeitenIn den nachsten Jahren druckte Hendrik Werkman neben Plakaten und Karten vor allem Kalendarien so in den Jahren 1931 1938 1939 und 1940 Als der Zweite Weltkrieg ausbrach und die Niederlande im Mai 1940 von den Deutschen besetzt wurden wirkte Werkman wie gelahmt so gross ist sein Entsetzen uber die Kriegsereignisse Abgesehen von ein paar Kleinauftragen kam die Produktion der Druckerei nahezu zum Erliegen und Werkman wendete sich wieder der Malerei zu Dass er zu dieser Zeit uberhaupt frei arbeiten konnte verdankte er seiner Berufsbezeichnung als Drucker Denn jeder bildende Kunstler war wie auch Schriftsteller Musiker oder Schauspieler zur Mitgliedschaft in der von den Deutschen eingerichteten Kultuurkamer verpflichtet und somit strengster Kontrolle unterworfen Bei nichtangemeldeter kunstlerischer Tatigkeit drohten nicht nur Zwangsgelder sondern auch Repressalien bis hin zur Inhaftierung Von dieser Zwangsmitgliedschaft war Werkman befreit Womoglich auch aus diesem Grund trat im November 1940 F R A Henkels an ihn heran ein evangelischer Prediger aus Winschoten Gemeinsam mit Adri Buning und Ate Zuithoff suchte er einen Drucker fur die Neuauflage eines Gedichtes das zur moralischen Unterstutzung der Bevolkerung beitragen sollte Het Jaar 1572 von Martinus Nijhoff Dies war nicht nur der Beginn einer intensiven Freundschaft zwischen Werkman und Henkels sondern zugleich die Geburtsstunde von De Blauwe Schuit Die blaue Barke einer Heftsammlung von Texten und Gedichten mit teils religios teils patriotisch gesinnter Ausrichtung Widerstand gegen die Nationalsozialisten Bearbeiten nbsp Drehtur im Postamt 2 1941 Hergestellt mit meist primitivsten Mitteln knupft De Blauwe Schuit gestalterisch an die Formensprache von The Next Call an Anders als bei rein illegalen Druckerzeugnissen fehlte es in De Blauwe Schuit an offenen Widerstandsbekundungen die Kritik findet sich eher zwischen den Zeilen Wenn etwa dem biblischen David ein Loblied gesungen wird oder der Freiheit in unserem Vaterland so war dies zu wenig um die Besatzer aktiv werden zu lassen aber allemal genug um dem Leser Mut zuzusprechen Das Heft erschien bis zum Dezember 1944 in insgesamt vierzig Ausgaben mit unterschiedlichem Seitenumfang und in so geringen Stuckzahlen dass es von den Deutschen unbehelligt bleibt Dennoch arbeiteten Werkman Henkels Buning und Zuithoff permanent am Rande der Legalitat So wurde Henkel von Mai bis Dezember 1942 in Haft genommen und ging im Juli 1944 endgultig in den Untergrund Erst im Dezember 1944 kam es zum Wiedersehen zwischen den beiden und Werkman bot seinem von der Gestapo gesuchten Freund ein Obdach Bereits mehrfach zuvor hatte er verfolgten Juden in seinem Haus Unterschlupf geboten ohne entdeckt zu werden Dass Werkman wahrend der gesamten Besatzungszeit die Herstellung von offen illegalen Drucksachen zu vermeiden suchte scheint weniger der Sorge um die eigene Sicherheit als vielmehr dem enormen Risiko fur die in seinem Haus lebenden Menschen geschuldet zu sein Verhaftung und Ermordung Bearbeiten nbsp Chassidische Legenden 1942 nbsp Chassidische Legenden 1942 Dennoch sind es seine Drucksachen die ihn ins Visier der Deutschen brachten darunter vor allem die Chassidischen Legenden die ihm als Solidaritatsbekundung mit der judischen Bevolkerung ausgelegt wurden Ein weiteres Verdachtsmoment gegen Werkman erwuchs aus den Drucken die er fur De Bezige Bij Die fleissige Biene fertigt einen 1943 in Amsterdam gegrundeten Verlag fur Autoren die unter die Zensur durch die deutschen Besatzer fielen und dessen Erlose der Unterstutzung von Verfolgten zugutekamen 5 Am Morgen des 13 Marz 1945 wurde Hendrik Werkman gemeinsam mit seinem Freund Henkels vom deutschen SD verhaftet und in das SS Hauptquartier im Groninger Scholtenhuis gebracht Seine vorgefundenen Arbeiten wurden nach erster Sichtung als bolschewistisch deklariert wofur Hinweise herhalten mussten wie die subversive Literatur eines Fjodor Dostojewski die sich bei Werkman im Bucherregal fanden Der genaue Hergang der weiteren Ereignisse bleibt unklar Offenbar kam Anfang April 1945 aus dem SS Hauptquartier in Den Haag die Order drei Gruppen von je zehn Gefangenen hinzurichten als Vergeltung gegen Aktivitaten des niederlandischen Widerstands Wahrend die Erschiessung der ersten beiden Gruppen nach Plan verlief gelang einem Delinquenten der dritten Gruppe auf der Fahrt zum Hinrichtungsort die Flucht Die Aktion wurde zunachst abgebrochen der Transporter fuhr zuruck nach Groningen Am nachsten Morgen wurden die verbliebenen neun zum Tode Verurteilten erneut auf einen Lkw verladen Damit die ursprungliche Quote erfullt werden konnte musste der verlorengegangene zehnte Mann ersetzt werden Die Wahl fiel auf Hendrik Werkman Zusammen mit den anderen neun Opfern wurde er in der Nahe des Stadtchens Bakkeveen von einem deutschen Erschiessungskommando hingerichtet zwei Tage bevor die ersten kanadischen Truppen den Stadtrand von Groningen erreichten Doch nicht nur er selbst fallt den letzten Kriegstagen zum Opfer Auch seine bei der Verhaftung beschlagnahmten Arbeiten die in der deutschen Kommandantur im Scholtenhuis eingelagert waren gingen in Flammen auf als bei den heftigen Kampfen um die Befreiung von Groningen das Munitionslager der Deutschen explodiert Ausserhalb der Niederlande ist sein Werk nur einem kleinen Kreis von Kunstinteressierten bekannt In seinem Heimatland hingegen wurde er schon unmittelbar nach Kriegsende als herausragende Personlichkeit geehrt Fur seinen 1942 gedruckten Turkenkalender verlieh ihm die Stadt Amsterdam bereits im Juli 1945 posthum den nach ihm benannten Hendrik Werkman Preis fur Typografie Im Oktober desselben Jahres wurden zahlreiche Arbeiten Werkmans in einer Ausstellung des Stedelijk Museums der Offentlichkeit zuganglich gemacht organisiert von Willem Sandberg der erst im September 1945 die Leitung des Museums ubernahm Die grossten Sammlungen der Werke von Hendrik Nicolaas Werkman befinden sich heute im Groninger Museum sowie im Klingspor Museum in Offenbach am Main Im Jahr 1964 wurden posthum einige seiner Plakate auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Graphik gezeigt Aus seiner ersten Ehe mit Jansje Cremer Heirat am 10 April 1909 gingen ein Sohn und zwei Tochter hervor Mit seiner zweiten Ehefrau Pieternella Johanna Margaretha Supheert Trauung am 8 Mai 1918 zeugte Werkman einen weiteren Sohn Nachdem diese Ehe am 23 Juni 1930 geschieden wurde ging er mit Margaretha Cornelia van Leeuwen am 5 November 1936 eine dritte Ehe ein die kinderlos blieb Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hendrik Werkman Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hendrik Nicolaas Werkman im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Materialien von und uber Hendrik Nicolaas Werkman im documenta Archiv Artikel zu Werkman bei NiederlandeNet Das Werkman Archiv im Groninger Museum Das Klingspor Museum in Offenbach am Main Codart Dutch and Flemish Art in Museums Worldwide B H Spaanstra Polak Werkman Hendrik Nicolaas kunstenaar drukker niederlandisch Rob Hartmans Druksels van het paradijs Brieven van H N Werkman 1940 1945 niederlandisch Reinhard Dohl Schrift und Bild Bild und Schrift die Poesie aus dem Setzkasten des Hendrik WerkmanEinzelnachweise Bearbeiten Hans van Straten Hendrik Nicolaas Werkman Meulenhoff Verlag Amsterdam 1980 S 1 Hans van Straten Hendrik Nicolaas Werkman Meulenhoff Verlag Amsterdam 1980 S 66 a b Alston W Pulvis Dutch Graphic Design 1918 1945 Van Nostrand Reinhold New York 1992 S 141 Jan Wiegers De Buitenlandse Reis Ca 1945 zur Geschichte von De Bezige Bij siehe auch http www debezigebij nl Normdaten Person GND 118767062 lobid OGND AKS LCCN n80008228 VIAF 12438566 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Werkman Hendrik NicolaasKURZBESCHREIBUNG niederlandischer KunstlerGEBURTSDATUM 29 April 1882GEBURTSORT LeensSTERBEDATUM 10 April 1945STERBEORT Bakkeveen Niederlande Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hendrik Nicolaas Werkman amp oldid 237289736