www.wikidata.de-de.nina.az
Helmut Koch 5 April 1908 in Barmen 26 Januar 1975 in Berlin 1 war ein deutscher Dirigent und Chorleiter Inhaltsverzeichnis 1 Musikalischer Weg 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Musikauffassung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseMusikalischer Weg BearbeitenDa der Kauf eines Klaviers fur die Eltern unerschwinglich war erlernte Helmut Koch 2 seit seinem zwolften Lebensjahr das Violinspiel Mit sechzehn Jahren ubersiedelte die Familie nach Essen Der Geigenunterricht wurde weitergefuhrt und Helmut Koch nahm ausserdem nachdem er das Realgymnasium verlassen hatte auch Unterricht in Musiktheorie und Tonsatz Er nahm ein Studium an der Rheinischen Musikschule in Koln auf und blieb dort bis zur Grundung der Essener Folkwangschule Obwohl ihm die Dirigentenlaufbahn vorschwebte entsprach er dem Wunsch seiner Eltern sich zunachst auf die seminaristische Ausbildung zu konzentrieren und die staatliche Privatmusiklehrerprufung zu absolvieren 1928 lernte er als Teilnehmer eines Dirigentenkurses Hermann Scherchen kennen Dieser schlug ihm vor an einem vierwochigen Musikfest in Winterthur Schweiz als Geiger und Bratscher teilzunehmen um seine Kenntnisse im Orchesterspiel zu erweitern Wahrend dieser Zeit entschloss sich Scherchen Helmut Koch als Privatschuler weiter auszubilden er verhalf ihm ausserdem zu einer Tatigkeit als Tonmeister und Assistent mit Dirigierverpflichtung beim damaligen Ostmarken Rundfunk in Konigsberg welche Koch 1929 bis 1931 innehatte 1 1931 ubersiedelte Koch auf Anraten Scherchens nach Berlin wo er die Leitung eines der grossten Arbeiterchore des Berliner Schubertchores ubernahm In Berlin wurde Helmut Koch dann als Dirigent von Arbeiterchoren bekannt Da der politische Druck der Nationalsozialisten auf die Programmgestaltung immer starker wurde zog er sich aus seinem bisherigen Tatigkeitsgebiet zuruck und nahm eine Stellung als musikalischer Aufnahmeleiter bei den Schallplattenfirmen Kristall und Odeon an Koch war Mitglied der NSDAP 3 Innerhalb seiner beruflichen Tatigkeit kam es zur Zusammenarbeit mit dem Concertgebouw Orchester in Amsterdam Das Repertoire der Rundfunkaufnahmen und Schallplatteneinspielungen umfasste im Wesentlichen Werke des klassischen Erbes Unmittelbar nach dem Krieg grundete Koch verschiedene Berufs und Laienchore Noch im Jahre 1945 schloss er auf Wunsch des Berliner Rundfunks die 26 qualifiziertesten Sanger verschiedener Berufschore unter dem Namen Solistenvereinigung des Berliner Rundfunks zu einem festangestellten Berufschor zusammen In seiner Tatigkeit beim Berliner Rundfunk grundete er ausser der Solistenvereinigung noch den Grossen Chor des Berliner Rundfunks und das Kammerorchester Berlin Helmut Koch setzte sich fur die enge Zusammenarbeit von Berufs und Laienkunstlern ein und grundete 1963 nach dem Mauerbau die Berliner Singakademie nach Vorbild der im Westteil der Stadt fortbestehenden Sing Akademie zu Berlin 4 Auch als Interpret bedeutender Instrumentalwerke erwarb sich Helmut Koch Verdienste Fur seine Interpretationen des L Orfeo von Monteverdi und der Volkslieder und Madrigale des 17 und 18 Jahrhunderts verlieh ihm die franzosische Schallplattenindustrie zweimal den Grand Prix du Disque Bei Instrumentalinterpretationen reichte das Repertoire von Bach Handel uber Mozart und Mendelssohn bis zum Gegenwartsschaffen So forderte er besonders die Werke solcher Komponisten wie Hanns Eisler Fritz Geissler Ernst Hermann Meyer und Ruth Zechlin Schliesslich ist Helmut Koch auch als Interpret Handelscher Opernwerke zu nennen u a Julius Casar und Ezio an der Deutschen Staatsoper Berlin Koch war ab 1950 Kandidat und ab 1954 Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenKoch wurde zweimal mit dem Nationalpreis der DDR fur Kunst und Literatur ausgezeichnet 1949 erhielt er den Preis III Klasse und 1959 den Preis II Klasse 1951 wurde Koch zum Professor an der Deutschen Hochschule fur Musik zu Berlin ernannt 1959 wurde er mit dem Handelpreis des Bezirkes Halle ausgezeichnet 1963 erhielt er die Berufung zum Generalmusikdirektor und gleichfalls zum Direktor der Berliner Singakademie 1965 erfolgte die Wahl zum Ordentlichen Mitglied der Akademie der Kunste der Deutschen Demokratischen Republik 1968 wurde er mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Silber und 1973 in Gold ausgezeichnet 5 6 Musikauffassung BearbeitenFur Helmut Koch war die Musik alte wie neue ein menschenveranderndes Medium das Komponisten und Interpreten verantwortungsbewusst handhaben sollten Eine Teilung seiner kunstlerischen Aufgaben in eine Art Werterhaltung bei der alten und Neuerertum bei der zeitgenossischen Musik hatte er als absurd zuruckgewiesen Weil mir nie ein Mensch begegnet ist so ausserte er sich einmal der so schizophren war einerseits museal und andererseits modern zu empfinden Alles was wir machen machen wir fur die Menschen die jetzt leben als Heutige denken und empfinden 7 Sein philosophischer Standpunkt war gepragt durch das Jetzt Hier und Heute Zwischen der Pflege des zeitgenossischen Musikschaffens und der Klassik sah er einen engen Zusammenhang Literatur BearbeitenGabriele Baumgartner Dieter Hebig Hrsg Biographisches Handbuch der SBZ DDR 1945 1990 Band 1 Abendroth Lyr K G Saur Munchen 1996 ISBN 3 598 11176 2 S 410 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Kurzbiografie zu Koch Helmut In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Helmut Koch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie auf der Seite der Berliner Singakademie Memento des Originals vom 23 11 2007 Diskographie von Helmut Koch Memento vom 20 Oktober 2009 im Internet Archive auf einer privaten Seite Helmut Koch bei DiscogsEinzelnachweise Bearbeiten a b Ingeborg Allihn Koch Helmut In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 10 Kemp Lert Barenreiter Metzler Kassel u a 2003 ISBN 3 7618 1120 9 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich https www discogs com de artist 624749 Helmut Koch images Harry Waibel Diener vieler Herren Ehemalige NS Funktionare in der SBZ DDR Peter Lang Frankfurt am Main u a 2011 ISBN 978 3 631 63542 1 S 172 173 Homepage der Berliner Singakademie Memento des Originals vom 20 Juni 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berliner singakademie de Neues Deutschland 19 April 1968 S 2 Neues Deutschland 6 Oktober 1973 S 3 zitiert nach Homepage der Berliner Singakademie Memento des Originals vom 20 Juni 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www berliner singakademie deNormdaten Person GND 123994896 lobid OGND AKS LCCN n81100646 VIAF 5120301 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Dirigent und ChorleiterGEBURTSDATUM 5 April 1908GEBURTSORT BarmenSTERBEDATUM 26 Januar 1975STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Koch Musiker amp oldid 236425750