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Helene Overlach 19 Juli 1894 in Greiz 7 August 1983 in Ost Berlin war eine deutsche Politikerin KPD Helene Overlach Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Kaiserreich und Weimarer Republik 1894 bis 1933 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachkriegszeit 1945 bis 1983 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenKaiserreich und Weimarer Republik 1894 bis 1933 Bearbeiten Helene Overlach wurde als Tochter eines Arztes geboren In ihrer Jugend besuchte sie das Realgymnasium und absolvierte eine Handelslehre Spater arbeitete sie als Stenotypistin Kontoristin Hilfsschwester und Handelslehrerin Nachdem Overlach bereits seit 1919 dem Kommunistischer Jugendverband Deutschlands KJVD angehort hatte trat sie 1920 als Mitglied der Ortsgruppe Hamburg Wasserkante in die Kommunistische Partei Deutschlands KPD ein Ausserdem wurde sie Mitglied der Freien Sozialistischen Jugend Fur diese ubernahm sie ab 1921 verstarkt Funktionarstatigkeiten Ab 1921 arbeitete sie als Stenotypistin in der Zentrale der KPD in Berlin unter anderem bei Wilhelm Pieck und in der Dusseldorfer Parteistelle bei Walter Stoecker Ab 1924 war sie als Redakteurin fur die kommunistische Presse tatig So schrieb sie von 1924 bis 1925 fur das Ruhr Echo und war einige Monate lang die Chefredakteurin der Niedersachsischen Arbeiterzeitung dem Bezirksorgan der KPD in Hannover Seit November 1925 fungierte sie als Zweite Vorsitzende und de facto Leiterin des Roten Frauen und Madchenbundes RFMB dem nominell Clara Zetkin als Erste Vorsitzende vorstand 1927 und erneut 1929 wurde Overlach ins Zentralkomitee ZK der KPD berufen Ebenfalls 1927 ubernahm sie die Leitung der Frauenabteilung im ZK die sie bis 1931 ausuben sollte 1929 wurde sie schliesslich Kandidatin fur das Politburo Von Mai 1928 bis zum Marz 1933 gehorte sie fur ihre Partei als Abgeordnete des Wahlkreises 22 Dusseldorf Ost dem Reichstag an Hinzu kam die Mitgliedschaft im Reichskomitee des Bundes der Freunde der Sowjetunion Von Herbst 1931 bis Mitte 1932 weilte Overlach zur politischen Schulung bei der Komintern in der Sowjetunion Im Reichstag war Helene Overlach eine der wenigen Frauen Sehr selten rief der Parlamentsprasident eine Frau zur Ordnung so geschehen in der Reichstagssitzung am 14 Oktober 1931 nachdem Frau Overlach wahrend einer Rede des NSDAP Abgeordneten Wilhelm Frick dazwischenrief Arbeitermorderpartei Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 sah Overlach sich als bekannte Kommunistin der Verfolgung durch das NS Regime ausgesetzt Ab dem Juli 1933 leistete sie illegale Arbeit fur die Rote Hilfe im Ruhrgebiet insbesondere in der kommunistischen Untergrundbewegung in Essen Ihre einzige Tochter liess sie derweil in die Schweiz bringen Im Dezember 1933 wurde Overlach verhaftet Nach mehreren Monaten Schutz und Untersuchungshaft wurde sie im August 1934 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einer dreijahrigen Zuchthausstrafe verurteilt die sie unter Anrechnung der Untersuchungshaft in Ziegenhain Gotteszell und in der Frauenhaftanstalt Aichach verbusste Im Dezember 1936 wurde Overlach in Schutzhaft genommen Bis zu ihrer Entlassung im Mai 1938 wurde sie in den Konzentrationslagern Moringen und Lichtenburg festgehalten In den nachsten Jahren arbeitete sie unter Polizeiaufsicht bei der Deutschen Arbeitsfront und in einer Handelsschule Am 22 August 1944 wurde Overlach im Rahmen der Aktion Gitter erneut verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbruck verschleppt aus dem sie im April 1945 durch das Rote Kreuz befreit wurde das sie nach Schweden brachte Ab dem Juni 1945 lebte sie in der sudschwedischen Stadt Vasteras Nachkriegszeit 1945 bis 1983 Bearbeiten nbsp GrabstatteIm Jahr 1946 kehrte Overlach aus Schweden ins besetzte Deutschland zuruck wo sie sich in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ niederliess In den nachsten Jahren fungierte sie als Leiterin einer Madchenberufsschule Nach der Auflosung dieser Schule ubernahm sie den Posten einer Hauptreferentin fur das kaufmannische Berufsschulwesen im Berliner Magistrat Spater wurde sie Abteilungsleiterin fur die Ausbildung von Berufsschullehrern an der Padagogischen Hochschule Berlin wo sie 1950 zur Professorin berufen wurde In den Jahren 1952 bis 1954 amtierte Overlach als Leiterin des Instituts fur Berufsschullehrerausbildung Diese Stellung musste sie Ende 1954 schliesslich wegen ihrer schweren Herzkrankheit aufgeben Ihre Urne wurde in der Grabanlage Pergolenweg des Berliner Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beigesetzt Ehrungen Bearbeiten1955 Clara Zetkin Medaille 6 Mai 1955 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1964 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 1 1969 Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden in Gold 2 1974 Karl Marx Orden 3 Schriften BearbeitenUnser Tagliches Brot Gib uns Heute Ein Wort an die Christlichen Frauen 1930 Literatur BearbeitenHermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Dietz Berlin 2004 ISBN 3 320 02044 7 S 552 553 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Kurzbiografie zu Overlach Helene In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Einzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland 15 August 1964 S 2 Neues Deutschland 22 Juli 1969 S 2 Neues Deutschland 13 September 1974 S 5Weblinks BearbeitenHelene Overlach in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Nachlass BArch NY 4603Normdaten Person GND 124748376 lobid OGND AKS VIAF 37859567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Overlach HeleneKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin KPD MdRGEBURTSDATUM 19 Juli 1894GEBURTSORT GreizSTERBEDATUM 7 August 1983STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helene Overlach amp oldid 235870444