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Heinrich Johann von Droste zu Hulshoff 23 Januar 1735 5 April 1798 war Komtur und Ratsgebietiger der Deutschordensballei Alden Biesen furstbischoflicher Kammerherr und Geheimer Kriegsrat Generalleutnant und Gouverneur von Munster Heinrich Johann Droste zu Hulshoff Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Ritter des Deutschen Ordens 4 Militarische Laufbahn im Furstbistum Munster 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenHeinrich Johann II von Droste zu Hulshoff war ein Sohn des Heinrich Wilhelm Droste zu Hulshoff 1704 1754 und seiner Frau Anna Brigitta Droste zu Vischering einer Tochter von Maximilian Heidenreich Droste zu Vischering 1684 1751 Er gehorte der 18 Generation seiner Familie an und war ein jungerer Bruder des Clemens August I von Droste zu Hulshoff 1730 1798 des Grossvaters der Dichterin Annette von Droste Hulshoff der die Familienguter erhielt Schon deren Vater wurde von J Holsenburger als geschickter Reiter und Fechter beschrieben was dieser auf seiner Kavalierstour unter Beweis stellte als er in Rom einer Furstin Colonna der die Pferde durchgegangen waren das Leben rettete Sie soll ihm so dankbar gewesen sein dass sie ihm das Recht verlieh sich mit der Saule aus dem Familienwappen der Colonnas zu schmucken Die Beziehungen der Colonna zum Heiligen Stuhl kamen ihm zustatten als er auf dem Petersplatz von einem Grafen Fugger zum Duell gefordert diesen in Notwehr erstochen hatte worauf er auf Vermittlung der Furstin Kirchenasyl erhielt Ursache des Duells war dass Heinrich Wilhelm bei seinem Abschiedsdiner in Salzburg vergessen hatte Fugger brauchgemass zuzutrinken wonach dieser aus einer sehr reichen aber nicht uradeligen Familie stammend sich Rache geschworen hatte Nach dieser tragischen Begebenheit war Heinrich Wilhelm seines Lebens nie mehr richtig froh geworden obwohl er auch ein Meister auf der Flote gewesen sein soll 1 Leben Bearbeiten nbsp Heinrich Johann gab Burg Hulshoff die heutige GestaltWie sein oben geschilderter Vater war auch Heinrich Johann ein stattlicher Mann ein geschickter Reiter Schutze und Fechter 1752 war er Kavallerieoffizier Er trat als nachgeborener Sohn 1754 in den Militardienst des Hochstifts Munster als Rittmeister im Kavallerieregiment Friedrich Florenz Raban von der Wenge ein eine Stelle die ihm sein alterer Bruder Clemens August I 1730 1798 abgetreten hatte nachdem dieser das Regiment zur Entfuhrung seiner Braut Maria Bernhardine geb Freiin von der Recke Adelsgeschlecht 1733 1784 missbraucht hatte 1756 wurde er wie sein Vater Kammerherr des Furstbischofs Clemens August von Bayern in diesem Jahr wurde er von einem Nebensitz der Droste zu Hulshoff Burg Nienborg zur Ritterschaft aufgeschworen und nahm an fast allen Landtagen teil Am 15 Mai 1778 nahm er auch an der Hochzeit der verwitweten Grafin Maria Anna von Plettenberg Wittem geb von Galen 1752 1829 mit Clemens August von Ketteler 1751 1815 teil Aus diesem Anlass wurde er in der Uniform der Ritterschaft portratiert 2 Seine nicht unerheblichen Einkunfte verwendete er zugunsten der Familie von Droste zu Hulshoff Er erwarb 1782 das Stadthaus Gravenhorster Hof am Krummen Timpen und der Beckerstiege in das wahrend des ebenfalls durch ihn finanzierten Umbaus von Burg Hulshoff sein Bruder Clemens August I mit seiner Familie zog In diesem Hause wohnte auch spater bei den haufigen Aufenthalten in der Stadt sein Neffe Clemens August II von Droste zu Hulshoff mit seiner Familie darunter die Dichterin Annette von Droste zu Hulshoff Spater erwarb es dessen Bruder der Komponist Maximilian Friedrich von Droste zu Hulshoff Fur mindestens 15 000 Taler liess Heinrich Johann 1789 1794 Burg Hulshoff zur Erhohung des Wohnkomforts umbauen was deren Besitzer sein Bruder Clemens August der uberwiegend in der Stadt lebte und die Nachfahren nicht gern sahen weil dabei viel Schones und Altertumliches zerstort wurde Ritter des Deutschen Ordens Bearbeiten nbsp Deutsch Ordensschloss Alden Biesen Wirkungsort von Ratsgebietiger Heinrich Johann Droste zu HulshoffSein Vater war ein Kammerherr und sein Bruder ein Patensohn des Furstbischofs Clemens August von Bayern was dazu beigetragen haben kann dass Heinrich Johann schon 1756 durch Clemens August in den Deutschen Orden aufgenommen wurde dessen Hochmeister der Furstbischof war und dort Karriere machte Im Deutschen Orden war er mehrfach Komtur 1771 1776 wirkte er als Komtur der Kommende Ramersdorf in Bonn 1776 1778 als Komtur zu Ordingen Sint Truiden 1778 1784 als Komtur der Deutschordenskommende St Aegidius in Aachen 1784 1791 als Komtur zu Petersfuren Commanderie van Sint Pieters Voeren 1791 1794 Komtur zu Gruitrode und 1794 1798 als Komtur zu Beckenforth Bekkevoort 1784 nach dem Tode des Landkomturs Caspar Anton von Belderbusch verwaltete er die gesamte Deutschordensballei Alden Biesen als deren Ratsgebietiger In dieser Funktion hatte er enge Kontakte zum Hause Habsburg und uberbrachte 1784 die Nachricht von der Wahl des Maximilian Franz von Osterreich als neuer Furstbischof von Munster an Kaiserin Maria Theresia die Mutter des Erwahlten die ihm dafur kostbare Geschenke ubergab 1 Diese Bischofswahl des amtierenden Grossmeisters des Deutschen Ordens war auch dadurch ermoglicht worden dass der jungere Bruder von Heinrich Johann Ernst Konstantin von Droste zu Hulshoff Domherr 1736 der als Domdechant Stiftsadel zur Kandidatur aufgefordert worden war darauf verzichtet hatte uberzeugt dass nur ein Prinz aus machtigem Hause die Unabhangigkeit des Hochstiftes Munster retten konne Im Deutschen Orden hatte Heinrich Johann auch Beziehungen zu Ferdinand Ernst von Waldstein Wartenberg dem Forderer von Beethovens Ausbildung bei Haydn mit dem sich auch sein Neffe der Komponist Maximilian Friedrich von Droste zu Hulshoff anfreundete Militarische Laufbahn im Furstbistum Munster Bearbeiten nbsp General Heinrich Johann war verantwortlich fur den Schutz des Residenzschlosses MunsterDroste zu Hulshoff wurde im Militar des Furstbischofs von Munster u a 1768 Chef des Cavallerie Regiments von Geldern Unter Furstbischof Maximilian Franz von Osterreich wurde Heinrich Johann 1780 General und 1797 sogar als Generalleutnant Kommandant der gesamten furstbischoflichen Armee 3 und Gouverneur des Furstbistums Munster Dieses Amt fiel in die Zeit als Furstbischof Maximilian Franz durch die Franzosen von seinem Haupt Bischofssitz Koln und aus seinen rheinischen Residenzen Kurfurstliches Schloss Bonn und Schlosser Augustusburg und Falkenlust in Bruhl Rheinland vertrieben worden war Heinrich Johann war somit zustandig fur den militarischen Schutz der neuen Residenz Furstbischofliches Schloss Munster Seine Armee die aus vier Infanterie Regimentern einem Kavallerie Regiment der Artillerieabteilung und der Leibgarde bestand und nominell 1250 Mann umfasste beteiligte sich ab 1792 immer wieder mit einzelnen Regimentern an den Revolutionskriegen gegen Frankreich Er selbst blieb jedoch in Munster und oblag seinen Leitungs und Organisationsaufgaben Sein Aufgabenkreis verringerte sich nach dem Sonderfrieden von Basel 1795 als der Furstbischof einen Machtverlust erlitten hatte und Preussen den militarischen Schutz des Furstbistums als Garantiemacht ubernommen hatte auch nicht wesentlich 4 Literatur BearbeitenGuido Daniels Henriette Hubrechts Lies Kerkhofs Gilberte Mercken und Jozef Mertens Die Landkommende Alden Biesen Rundgang durch Geschichte und Gegenwart Openbaar Kunstbezit in Vlaanderen 2003 ISBN 90 76099 57 X D 2003 7892 21 Historisch Studiecentrum Alden Biesen Leden van de duitse orde in de balije Biesen Bilzen 1994 S 50 J Holsenburger Die Herren v Deckenbrock v Droste Hulshoff und ihre Besitzungen Munster i W 1869 Rijksarchief te Hasselt Inventarissen 23 Inventaris van het archief van de Balije Biesen van de duitse orde Dal I und II Wilderich von Droste zu Hulshoff Annette von Droste Hulshoff im Spannungsfeld ihrer Familie Limburg 1998 Wilderich von Droste zu Hulshoff 900 Jahre Droste zu Hulshoff 2 erweiterte Auflage Verlag LPV Hortense von Gelmini Horben 2022 ISBN 978 3 936509 19 9Einzelnachweise Bearbeiten a b J Holsenburger Die Herren v Deckenbrock v Droste Hulshoff und ihre Besitzungen Munster i W 1869 Bildnis eines Deutschordensritters in Ritterschaftsuniform von Nicolas Monpeuer LWL Landschaftsverband Westfalen Lippe Bildnis eines Deutschordensritters in Ritterschaftsuniform www lwl org AIS5 Details collect 7953 Wilderich von Droste zu Hulshoff 900 Jahre Droste zu Hulshoff 2 erweiterte Auflage Verlag LPV Hortense von Gelmini Horben 2022 ISBN 978 3 936509 19 9 S 202VorgangerAmtNachfolgerTheodor de CroixKomtur der Kommende in Aachen 1778 1784Johann Franz von SchaesbergKomture der Deutschordenskommende in Aachen Thomas von Aken 1322 1330 Christian Sluf 1330 1338 Godeschalk van Aken 1338 1378 Mathias Bock 1379 1382 Godeschalk Colin 1382 1397 Hendrik Sluf 1397 1441 Hendrik Raet 1441 1481 Steven Schardineels 1481 1530 Peter Daems van Bingenroit 1530 1542 Johann von Cortenbach 1543 1557 Johann von Roide 1557 1565 Heinrich von Reuschenberg 1566 1567 Johann von Cortenbach 1567 1580 Heinrich von Reuschenberg 1580 1584 Wilhelm Frambach Bock von Lichtenberg 1584 1588 Heinrich Wilhelm von Holtrop 1588 1597 Johann von Hulsberg gen Schaloen 1598 1623 Walraf von Goldstein 1631 Ambrosius von Virmundt zu Neersen 1643 1653 Johann Siger Spies von Bullesheim 1661 1671 Bernard von Oestrum zu Moersbergen 1667 1684 Ambrosius Josef van Horn 1685 1690 Heinrich Theobald von Goldstein 1690 1691 Friedrich von Renesse 1691 1697 Damian Hugo von Schonborn 1699 1706 Bertram Anton von Wachtendonk 1707 1715 Samian Casimir von Dalberg 1715 1717 Johann Josef van der Noot 1721 1729 Jakob Ferdinand Spies von Bullesheim 1729 1734 Ferdinand Damian von Sickingen 1734 1736 Karl Dietrich von Auffsess 1736 1744 Leopold von Steinen 1744 1749 Wenneman Arnold von Hovell zu Solde 1751 1757 Kaspar Anton von der Heyden gen Belderbusch 1758 1762 Karl Ernst Voit von Salzburg 1762 1768 Franz Nikolaus von Kolf von Vettelhoven 1770 1771 Heinrich Romanus von Eyb zu Neudettelsau 1771 1776 Franz Theodor de Croix d Heuchin 1776 1778 Heinrich Johann von Droste zu Uhlshof 1778 1784 Johann Franz von Schaesberg 1784 1792 Heinrich August Marschalk von Ostheim 1792 1794 Wilhelm Lothar von Kerpen 1794 1807 PersonendatenNAME Droste zu Hulshoff Heinrich Johann vonALTERNATIVNAMEN Droste zu Hulshoff Heinrich Johann vonKURZBESCHREIBUNG deutscher furstbischoflicher Generalleutnant und Gouverneur von MunsterGEBURTSDATUM 23 Januar 1735STERBEDATUM 5 April 1798 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Johann von Droste zu Hulshoff amp oldid 229590432