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Die Reste der Burg Nienborg fruher auch Nygenborch oder Nyenborch genannt befinden sich in dem Dorf Nienborg einem Ortsteil der Gemeinde Heek im Munsterland Ende des 12 Jahrhunderts durch Hermann II von Katzenelnbogen Furstbischof von Munster erbaut sollte sie den Handelsweg zwischen Munster und Deventer sichern Erhalten sind von der ehemaligen furstbischoflichen Landesburg Nienborg deren Name Neue Burg bedeutet 1 nur das Torhaus sowie Reste der romanischen 1 Ringmauer und drei Burgmannenhauser Hohes Haus Langes Haus und Keppelborg 2 Burg NienborgHohes Haus auf Burg NienborgHohes Haus auf Burg NienborgAlternativname n Burg Nygenborch Burg NyenborchStaat DeutschlandOrt NienborgEntstehungszeit Ende des 12 Jhd Burgentyp OrtslageErhaltungszustand teilweise erhaltenStandische Stellung bischofliche MinisterialeGeographische Lage 52 8 N 7 6 O 52 132361111111 7 1011944444444 Koordinaten 52 7 56 5 N 7 6 4 3 OBurg Nienborg Nordrhein Westfalen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Bilder 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenBeschreibung BearbeitenEs gibt keine bildlichen Darstellungen der Burg aufgrund der Lage und der schriftlichen Uberlieferungen kann man sich doch ein ungefahres Bild von ihr machen Sie lag auf einem sandigen Hugel in einer Flussschleife des Flusses Dinkel Auf der anderen Flussseite lag ein Moor und Sumpfgebiet das bei einem Angriff noch zusatzlich geflutet werden konnte Gebaut war die Anlage als Ringburg mit einer bis zu zehn Meter hohen Ringmauer An ihr standen innerhalb des Areals die Burgmannenhauser von denen es etwa 30 gab und die den Mitgliedern der Besatzung und ihren Familien als Wohnhauser dienten Die Grundmauern am sogenannten Hohen Haus waren zum Beispiel bis zu drei Meter dick Die Mauer selbst konnte dann durch eine Tur im Obergeschoss dieser Hauser direkt betreten werden Die Burg bestand aus zwei Teilen einer Ober und einer Unterburg 3 Sie erstreckte sich uber eine Flache von etwa 2500 m Die obere Anlage wird 1311 urkundlich erwahnt und war wohl die Hauptburg An diese schloss sich durch eine Befestigung getrennt die ovale Unterburg an Hier lag auch der einzige Eingang zur Anlage Neben dem Burgtor wie es heute noch zu sehen ist standen links und rechts je ein hoher Turm von denen der rechte mit einem der Burghauser verbunden war und als Bergfried bezeichnet wurde 4 Um Ober und Unterburg lief ein breiter aus dem Sumpf ausgehobener Wassergraben der durch einen Bach gespeist wurde 5 und dessen Breite bis zu 15 Meter betrug Die Hohe des Wasserstandes konnte durch eine Muhle zusatzlich reguliert werden 6 An drei Seiten war die Burg zudem durch einen Wall geschutzt 7 Die Burg verliess man uber eine zusatzliche Zugbrucke zu einem weiteren vorgelagerten Gebaude Der Zugang war also eine schwer befestigte von Turmen flankierte Doppeltoranlage von der das erhaltene Torhaus ein Rest ist Geschichte BearbeitenDie Burg wurde nach der Chronik Heinrichs von Hovel 1198 durch Furstbischof Hermann II von Katzenelnbogen gegrundet und urkundlich 1203 erstmals erwahnt Ab 1256 wurde sie auch mit dem Namen Nyenborch gefuhrt Aufgrund der Lage entwickelte sie sich sehr schnell zu einer der machtigsten bischoflichen Burgen Sie ubernahm seit ihrer Grundung den Schutz und die Sicherung der Handelswege von Munster nach Deventer und stellte wohl eine bewusste Machtdemonstration gegenuber den benachbarten Dynastien Steinfurt Ahaus Horstmar und Loen dar Das Burgmannenkollegium bestand ursprunglich aus bischoflichen Ministerialen und Dienstmannen Diese waren mit umfangreichen Privilegien ausgestattet dazu zahlten eine Gerichtsbarkeit uber die eigenen Bediensteten und im 14 Jahrhundert auch uber die von den Burgmannen gegrundete Stadt Nienborg 8 Kurz nach Fertigstellung der Burg wurde diese als Novo Castro bezeichnet ab 1200 dann in niederdeutscher Uberlieferung als in oder auf der neuen Burg up der nien borch oder einfach Nienborch 9 Die Burgmannen hatten nicht nur ein eigenes Siegel 10 sondern auch eine eigene Eidesformel zur Aufnahme in das Burgmannkollegium Diese lautete Wir sembtlich borgmanner des schosses zu Newenborgh loben und screwen daz wir dem vorgenannten schlosse willen trew und holt sein die an uns ererbte hochgerichte gerechtigheit und privilegien handthaben schuttzen schermen und verbitten bestes unsers vermogens desselben beste zubefoderen und argste zu wenden daz uns also Got holffe und sin heiliges evangelium 11 Im Spanisch Niederlandischen Krieg wurde die Burg 1593 zerstort aber um 1600 neu aufgebaut ehe sie im 17 Jahrhundert verfiel 1 Seit dem 15 Jahrhundert verlor die Burg ihre strategische Bedeutung als Sicherung des Handelsweges 1765 wurde verfugt aus Sicherheitsgrunden alle baufalligen Teile auf der Burg niederzulegen erst 1812 wurde das Corpus Burgmannorum offiziell aufgelost Anfang des 18 Jahrhunderts gehorte die Burg zum Gut Haus Bevern und gelangte durch Amalie von Reeden verwitwete Freifrau von Buren Schenckinck an Heinrich Wilhelm Droste zu Hulshoff Ihm und weiteren Angehorigen seiner Familie diente sie als Nebensitz und zur Aufschworung 12 zuletzt des Generals Heinrich Johann von Droste zu Hulshoff 13 Das Hohe Haus das auf der Wehrmauer der Burg steht geht im Kern auf das 14 Jahrhundert zuruck es wurde wahrscheinlich 1345 durch Heidenreich von Sasse erbaut Es wird als das einzige Steinhaus in Nienborg genannt Das Dachgeschoss mit den beiden Dreistaffelgiebeln aus Ziegeln die ein Satteldach einschliessen durften aus der Zeit um 1600 stammen Von der Familie von Sasse ging das Haus im 15 Jahrhundert an den Schwiegersohn von Valcke danach an die Familie von Munster dann an die Familie von Raesfeld Bei einem durch Kriegsereignisse verursachten Brand am 14 Februar 1593 wurde Nienborg vollig zerstort wahrscheinlich brannte auch das Hohe Haus ab Durch die damaligen Besitzer die Familie Torck wurde das Hohe Haus um 1600 in der jetzigen Form neu errichtet 1800 ist das Gebaude im Besitz des Erbdrosten Reichsfreiherr Droste zu Vischering er verkaufte es mit Bauhaus und Garten 1813 an die Nienborger Tuchmacher Johan Bernd Schwietering und Bernard Johan Fransbach Der Landrat des Kreises Ahaus Theodor von Heyden kaufte 1834 das Hohe Haus und richtete hier sein Landratsamt ein Nach seinem Tod im Jahre 1858 erbte seine Tochter Virginia es nach deren Tod 1905 erbte es ihr Schwager Ludwig von Bonninghausen Die Familie wohnte hier bis zu ihrem Umzug nach Haus Herinckhave bei Tubbergen in Holland im Jahre 1916 Zu Beginn des 2 Weltkrieges wurde das Haus Hitler Jugend Heim 1941 wurde im Hohen Haus der erste Nienborger Kindergarten eroffnet Nach dem 2 Weltkrieg befand sich hier die Polizeistation Nienborg gleichzeitig wohnten in dem Gebaude Vertriebene aus Ostdeutschland Von 1957 bis 1966 wurden Renovierungsarbeiten durchgefuhrt anschliessend blieb das Haus bis zum Einzug von Lodewyk von Bonnighausen 1909 2005 unbewohnt Heute befindet sich das Haus im Besitz einer niederlandischen Familienstiftung der von Bonninghausen und wird teilweise als Cafe genutzt 14 Die Gemeinde plant zwischen dem Hohen Haus und der Hauptstrasse Wohnungen zu bauen Der Burgmannshof Keppelborg stammt aus dem 15 oder 16 Jahrhundert Besitzer waren die Familien von Sasse und von Munster ab 1560 durch Heirat die von Keppel und ab 1729 durch Erbgang die von Heyden von denen es die jetzigen Besitzer vom Hofe erbten die hier nach umfangreichen Sanierungsarbeiten ein Gastehaus betreiben 15 Seit 700 Jahren wurde das Haus nie verkauft sondern stets vererbt Der Burgmannshof Langes Haus in alteren Urkunden auch Raesfelder Hof oder Delwigsches Haus verfugt uber eine Wappentafel derer von Raesfeld von 1554 Umbauten erfolgten im 18 und 19 Jahrhundert Der westliche Stufengiebel wurde 1966 rekonstruiert Nach Nutzung durch die Gemeinde und langerem Leerstand wurde der Bau saniert und beherbergt seit 1989 die Musikakademie des Landes Nordrhein Westfalen Bilder Bearbeiten nbsp Torhaus nbsp Hohes Haus nbsp Langes Haus nbsp KeppelborgLiteratur BearbeitenLutz Dursthoff u a Die deutschen Burgen und Schlosser in Farbe Kruger Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 8105 0228 6 S 667 668 Albert Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Ahaus Die Bau und Kunstdenkmaler von Westfalen Band 9 Schoningh Munster 1900 S 49 51 Karl Eugen Mummenhoff Die Profanbaukunst im Oberstift Munster von 1450 bis 1650 Westfalen Sonderheft 15 Aschendorff Munster 1961 S 219 228 Josef Wernert Nienborg Heek Westfalischer Stadteatlas Lieferung X Nr 4 Munster 2008 Josef Wermert Landesburg und Stadt Nienborg In Josef Wermert Heinz Schaten Hrsg Heek und Nienborg Eine Geschichte der Gemeinde Heek Heek 1998 S 245 314 Aloys Nacke Nienborg Westfalische Kunststatten 34 Munster 1984 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Nienborg Sammlung von Bildern Burgmodell Furstbischofliche Landesburg Nienborg um 1360 Heimatverein Nienborg Foto des Langen Hauses auf Flickr Eintrag von Stefan Eismann zu Burg Nienborg in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b c Eintrag zu Nienborg Langes Haus Hohes Haus in der privaten Datenbank Alle Burgen Haus Hugenroth und Familie Hugenroth Memento vom 26 April 2011 im Internet Archive Heimatverein Nienborg Westfalisches Urkundenbuch Band 7 S 645 seit 1374 obere Burg genannt Archiv Haus Diepenbrock Urkunde 297 Haus Egelborg Gutsverwaltung nach 1820 W163 D1 Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens Kreis Coesfeld S 86 Archiv Heek Akten B 155 Josef Wermert Hrsg Heek und Nienborg Gemeinde Heek u a Heek 2008 ISBN 3 00 002722 X Timothy Sodmann In Heek und Nienborg S 830 Josef Wermert Hrsg Heek und Nienborg S 280 Archiv Haus Diepenbrock Urkunde Nachtrage 241 Johann Holsenburger Die Herren v Deckenbrock v Droste Hulshoff und ihre Besitzungen 2 Bande Regensberg Munster i W 1868 1869 Digitalisat S 209 Landschaftsverband Westfalen Lippte Bildnis eines Deutschordensritters in Ritterschaftsuniform vermutlich Johann Heinrich von Droste Hulshoff www lwl org AISS Details collect 7953 Website Heimatverein Nienborg Website Keppelborg Memento des Originals vom 5 Juli 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www keppelborg deNormdaten Geografikum GND 7668175 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Nienborg amp oldid 232205170