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Die Heilig Kreuz Kirche in Berbling wurde nach der Mitte des 18 Jahrhunderts im Stil des Rokoko geschaffen Sie gehort zum Dekanat Bad Aibling im Erzbistum Munchen und Freising und feiert ihr Patrozinium am 14 September Die von einer Mauer umgebene Kirche wird im Volksmund auch als Kleine Wies 1 bezeichnet Heilig Kreuz Kirche BerblingHeilig Kreuz Kirche Berbling Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baubeschreibung 2 Ausstattung 2 1 Reliquiar 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Baubeschreibung BearbeitenDie Heilig Kreuz Kirche von Berbling wurde erstmals 1315 erwahnt Sie gehorte damals zur Hofmark Berbling die bis zur Sakularisation 1803 mit dem Kloster Scheyern verbunden war Die jetzige Kirche entstand in den Jahren 1751 bis 1756 an der Stelle des Vorgangerbaus Sie wurde vom Scheyerner Abt Placidus Forster 1767 gestiftet der seinen Alterssitz in Berbling nehmen wollte Dabei beabsichtigte er die Kirche zu einer Gnadenstatte und Berbling dadurch zu einem Wallfahrtsort zu entwickeln Der Bau der Kirche wurde vom Baumeister Philipp Millauer begonnen der vermutlich als Vorlage die Plane oder Skizzen Kilian Ignaz Dientzenhofers 2 benutzte die dieser fur den Bau der von ihm 1724 25 errichteten St Adalbert Kirche von Potschapl in Nordbohmen entworfen hatte Die Grundform der beiden Kirchen stimmt jedenfalls in vielen Details uberein Es ist ein gestrecktes Achteck dessen Wande nach innen einschwingen und das mit einer Kuppel uberwolbt ist Nach Millauers Tod 1753 wurde der Bau von Hans Thaller 1719 1796 fortgefuhrt der Millauers Witwe geheiratet hatte Die Weihe der 1758 benedizierten Kirche erfolgte erst am 4 Oktober 1789 durch den damaligen Freisinger Weihbischof Johann Nepomuk von Wolf der zugleich 370 Personen das Sakrament der Firmung erteilte Die Weihe wurde von dem Vagener Maler Kaspar Weidtinger auf einer Votivtafel dargestellt die sich in der Kirche befindet nbsp InnenansichtDie reiche Stuckatur besteht aus Blutengirlanden Kartuschen Putten Blumen Weinlaub und Trauben Im Stuck befinden sich Signaturen mit den Monogrammen IR und IF Es ist moglich dass IR auf Jakob Rauch 1718 verweist wahrend bei IF Johann Feichtmayr oder Johann Funk vermutet werden Die Deckenfresken befassen sich mit der Heilswirkung des Heiligen Kreuzes und damit des Berblinger Kreuzpartikels Sie sind nicht signiert und wurden vermutlich von Johann Baptist Zimmermann von dem sich eine Vorzeichnung erhalten hat und dessen Schuler Johann Martin Heigl gemalt Im Chorfresko ist die Kreuzesprobe der heiligen Helena dargestellt im Deckengemalde die Schlacht an der Milvischen Brucke und uber der Orgelempore die Wirksamkeit der Berblinger Kreuzreliquie Weitere Wandgemalde befinden sich in den Zwickeln des Hauptraums sowie in der Vorhalle Die von Johann Marggraff 1871 gelieferte Kanzel im Stil des Historismus wurde beim Umbau in den 1940er Jahren beseitigt und durch eine einfache Kanzel ersetzt An der sudlichen Aussenwand befindet sich ein Epitaph von 1362 das in der Vorgangerkirche vor dem Presbyterium gelegen haben soll Die Kirche sowie Friedhofsummauerung Friedhofskapelle und Kriegerdenkmal stehen unter Denkmalschutz Ausstattung Bearbeiten nbsp HochaltarDer Rokoko Hochaltar wurde vermutlich vom Bildhauer Joseph Gotsch 1728 1793 entworfen und der Altaraufbau vom Aiblinger Kistler Sebastian Aufhueber hergestellt Das Gemalde des Hochaltars mit der Darstellung der Kreuzigung Christi ist eine Kopie des Altarblatts aus der Tegernseer Klosterkirche St Quirin das 1691 von Johann Carl Loth gemalt worden war dort aber nicht mehr erhalten ist Die seitlichen Assistenzfiguren der heiligen Josef und Joachim wurden 1771 von der Tolzer Bildhauerwerkstatt Frohlich geliefert Das Auszugsbild Tod des heiligen Benedikt stammt von Joseph Ignaz Schilling 1702 1773 1786 wurde der Hochaltar durch den Kistlermeister Christoph Koglsberger umgebaut und mit Engelsfiguren und Blumenzier von Joseph Gotsch erganzt Die Nische des Drehtabernakels beherbergt ein 53 cm hohes Altarkreuz vor einem mit Rosen verzierten Gold und Silberhintergrund Die vier Seitenaltare befinden sich in den Diagonalen des Kirchenraums Die beiden vorderen Seitenaltare entsprechen im Grundmuster dem Hauptaltar Die etwa 50 cm hohen Bustenfiguren auf den Konsolen neben den vorderen Seitenaltaren dienten fruher als Altarschmuck zwischen den Leuchtern Sie werden Joseph Gotsch zugeschrieben Im linken vorderen Seitenaltar befand sich bis vor kurzem das Altargemalde Herz Maria von Julius Frank Nachdem das verschollene Herz Jesu Gemalde von Joseph Ignaz Schilling aufgefunden worden war wurde es dem Altar wieder eingefugt Von ihm stammt vermutlich auch das Auszugsbild mit dem heiligen Augustinus Im unteren Teil befindet sich in einer Rocaillerahmung ein Bild des heiligen Franz Xaver In der Nische des Drehtabernakels ist ein Schutzengel mit Kind zu sehen Das Altargemalde des rechten vorderen Seitenaltars mit der Darstellung Herz Jesu schuf Julius Frank von dem vermutlich auch das Auszugsbild mit dem heiligen Aloysius stammt Das Schnitzwerk in diesem Drehtabernakel das die heilige Anna mit Maria darstellt wird Joseph Gotsch zugeschrieben Die beiden hinteren Seitenaltare enthalten in einer rosenverzierten Palmblattrahmung Kopien der Geburt Christi Natus und Anbetung Adoratus nach Stichvorlagen von Peter Paul Rubens In den Auszugsbildern sind die Herbergsuche und die Flucht nach Agypten dargestellt Der spatgotische Taufstein aus Rotmarmor stammt aus der Vorgangerkirche Auf dem Deckel befinden sich die aus Lindenholz geschnitzten Figuren Jesus und Johannes der Taufer Ebenfalls aus der Vorgangerkirche soll das spatgotische Kreuz an der rechten Seitenwand stammen Ihm gegenuber befindet sich eine Figur der Muttergottes mit Kind In der Vorhalle der Kirche wurde um 1900 eine Lourdes Grotte mit einer Madonna aus der Munchner Mayer schen Hofkunstanstalt errichtet Neben der Grotte hangt eine Kopie des Gemaldes Drei Frauen in der Kirche das Wilhelm Leibl malte als er in den Jahren 1878 bis 1881 in Berbling wohnte Der spatbarocke Kreuzweg von 1769 wurde 1867 durch einen Gemaldezyklus des Munchner Malers Josef Zenker ersetzt 1946 wurde die Kirche wiederum mit einem Kreuzweg im Stil des 18 Jahrhunderts ausgestattet Als Vorlage diente ein Kreuzweg des Malers Weidtinger der vom Aiblinger Malerlehrling Benno Hilz kopiert wurde Reliquiar Bearbeiten Bereits im ersten Viertel des 18 Jahrhunderts erhielt die Berblinger Kirche vom Kloster Scheyern ein Partikel des Heiligen Kreuzes das dem Scheyerner Heilig Kreuz Reliquiar entnommen worden war Das Berlinger Partikel befindet sich in einem aus Silber getriebenen Reliquiar das teilweise vergoldet und reich mit Blatterschmuck verziert ist Zwei Engel uber dem getreppten Fuss halten das mit einem Strahlenkranz umgebene Kreuz in dessen Mitte sich das Medaillon mit dem Kreuzesholz befindet Das Reliquiar das vermutlich um 1722 vom Munchner Goldschmiedemeister Felix Planner 1738 angefertigt wurde ist etwa 50 cm hoch Literatur BearbeitenEvelin von Rochow Hl Kreuz Berbling Kunstverlag Josef Fink Lindenberg ISBN 3 89870 160 3 Dehio Bayern IV Munchen und Oberbayern Darmstadt 1990 S 108f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Hl Kreuz Berbling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erzbistum Muenchen Geschichte von Hl Kreuz in BerblingEinzelnachweise Bearbeiten In Anlehnung an die Wieskirche Im Dehio wird vermutlich falschlich Wolfgang Dientzenhofer genannt 47 84386 11 972397 Koordinaten 47 50 37 9 N 11 58 20 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Kreuz Kirche Berbling amp oldid 237763933