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Harald Netzbandt 3 August 1892 in Berlin 27 Mai 1941 im Nordatlantik war ein Offizier der Kaiserlichen Marine der Reichsmarine und spater der Kriegsmarine Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie und Ausbildung 1 2 Kaiserliche Marine und Erster Weltkrieg 1 3 Reichsmarine 1 4 Im Oberkommando der Kriegsmarine 1 5 Kommandant des Schlachtschiffes Gneisenau und Chef des Stabes der Flotte 1 6 Unternehmen Rheinubung und Tod 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie und Ausbildung Bearbeiten August Friedrich Wilhelm Harald Netzbandt war der Sohn des Senatsprasidenten Wilhelm Netzbandt und dessen Frau Elvira Netzbandt geborene Voigt Von 1899 bis 1902 besuchte er die Vorschule in Neu Ruppin und danach das Stadtgymnasium in Halle S Dort bestand er 1912 sein Abitur und trat am 1 April des gleichen Jahres in die Kaiserliche Marine ein Nach einer kurzen infanteristischen Ausbildung an der Marineschule Murwik wurde der Seekadett Netzbandt auf den Grossen Kreuzer SMS Victoria Louise kommandiert Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er auf Torpedobooten in der Ostsee stationiert Kaiserliche Marine und Erster Weltkrieg Bearbeiten Im Oktober 1914 nahm er an einer Unternehmung gegen britische U Boote teil Im August des folgenden Jahres bestritt Netzbandt als Leutnant zur See ein Gefecht auf der grossen Fischerbank in der Nordsee Nach weiteren Gefechten in Flandern zu Beginn des Jahres 1916 war er wahrend der Skagerrakschlacht an Bord des Torpedobootes G 103 sowie im Oktober 1917 als Wachoffizier Teilnehmer am Unternehmen Albion Bei Kriegsende im November 1918 war er als Oberleutnant zur See noch immer WO in der 9 Torpedoboots Halbflottille an Bord von G 103 Von Marz 1919 bis Juni 1920 kam er im Rahmen der III Marine Brigade v Loewenfeld in Oberschlesien und im Ruhrgebiet zum Einsatz Nach den beiden Eisernen Kreuzen die er sich im Weltkrieg erworben hatte wurde er mit dem Schlesischen Adler ausgezeichnet Reichsmarine Bearbeiten Zum 1 Juli 1920 wurde er in die neue Reichsmarine ubernommen Netzbandt versah vom Juli 1920 bis zum August 1921 als sog Hilfsarbeiter Ib seinen Dienst in der Marinestation der Ostsee Im Anschluss kam er zur Kustenwehrabteilung III zunachst als Adjutant dann als Kompaniefuhrer Vom 6 Oktober 1922 bis zum 15 September 1924 war Netzbandt nunmehr Kapitanleutnant Kommandant des Torpedobootes T 149 in der I Flottille Von September 1924 bis zum September 1926 war er als Lehrer an der Schiffsartillerie Schule in Kiel Wik eingesetzt wo seine Spezialisierung auf die Artillerie erfolgte Ab diesem Zeitpunkt fuhr er nur noch auf schweren Schiffen Nach seiner Tatigkeit als Lehrer wechselte Netzbandt als I Artillerieoffizier auf den Kreuzer Berlin Nach den Herbstmanovern und der Flottenparade am 14 September 1927 vor dem Reichsprasidenten Paul von Hindenburg stieg dieser im Anschluss auf den Kreuzer uber der ihn dann nach Konigsberg in Ostpreussen brachte Berlin wurde zum 1 Oktober des gleichen Jahres der Inspektion des Bildungswesens zugeteilt und kam danach als Schulschiff zum Einsatz Netzbandt bekam dadurch die grosse Gelegenheit an einer 15 monatigen Weltreise teilzunehmen Das Schiff verliess Kiel am 1 Dezember 1927 mit dem Ziel Ostasien und Australien und kehrte am 7 Marz 1929 nach Cuxhaven zuruck Am 27 Marz ging er von Bord und wurde als Admiralstabsoffizier zum Kommando der Marinestation der Ostsee nach Kiel befohlen Am 28 September 1932 ubernahm er als Korvettenkapitan den Posten als I Artillerieoffizier auf dem Linienschiff Hessen Nach knapp zwolf Monaten verliess er das Schiff und war danach vom 25 September 1933 bis zum 25 September 1935 Admiralstabsoffizier im Flottenkommando Netzbandt plante im Rahmen des Stabes die jahrlich stattfindenden Fruhjahrsubungen und Herbstmanover mit die dann unter Fuhrung von Vizeadmiral Foerster durchgefuhrt wurden Im Juli 1934 lief die Flotte nach Oslo und Ulvik und im Oktober nach Amsterdam Im August des folgenden Jahres hatten sich sowohl Hitler die Generale Werner von Blomberg und Goring sowie Admiral Erich Raeder an Bord der Schleswig Holstein eingeschifft um dem Flottenartillerieschiessen beizuwohnen Im Oberkommando der Kriegsmarine Bearbeiten Am 26 September 1935 wechselte er nach Berlin in die Personalabteilung des Oberkommandos der Kriegsmarine wo er bis 30 September 1936 tatig war Danach blieb der zum Fregattenkapitan beforderte Netzbandt im Oberkommando und fuhrte bis zum 25 November 1939 als Chef die Abteilung Allgemeine und Angelegenheiten der Seeoffiziere MPA I Kommandant des Schlachtschiffes Gneisenau und Chef des Stabes der Flotte Bearbeiten Am 26 November des gleichen Jahres wurde Kapitan zur See Netzbandt als Nachfolger von Kapitan zur See Erich Forste Kommandant des neuen Flottenflaggschiffes des Schlachtschiffes Gneisenau Er fuhrte das Schiff erfolgreich bei den Unternehmungen Nordmark Weserubung und Juno und wurde mit der Spange zum Eisernen Kreuz II Klasse am 23 Februar und mit der Spange zum Eisernen Kreuz I Klasse am 14 April 1940 ausgezeichnet Am 2 August 1940 ubergab Netzbandt das Kommando uber die Gneisenau an Kapitan zur See Fein Er selbst wurde Chef des Stabes im Flottenkommando unter dem neuen Flottenchef Admiral Gunther Lutjens Vom 22 Januar bis zum 22 Marz 1941 nahm er an dem erfolgreichen Unternehmen Berlin auf Gneisenau teil Unternehmen Rheinubung und Tod Bearbeiten Nach der abgeschlossenen Unternehmung beabsichtigte Netzbandt den Flottenstab zu verlassen Doch Admiral Lutjens bat ihn nur noch die nachste Unternehmung mitzufahren da er unabkommlich sei 1 Bereits wenige Wochen spater schiffte sich der Stab an Bord des neuen Flaggschiffs dem Schlachtschiff Bismarck ein Im Rahmen des Unternehmens Rheinubung verliess Bismarck gemeinsam mit dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen am 18 Mai Gotenhafen um Krieg gegen die britischen Zufuhren im Atlantik zu fuhren Netzbandt fiel am 27 Mai 1941 an Bord der Bismarck etwa 400 Seemeilen westlich von Brest Ein Uberlebender des Unterganges sah ihn zuletzt wie er mit schweren Beinverletzungen vor dem Steuerbord Flakleitstand sass und den Beschuss durch die britischen Schlachtschiffe und Kreuzer interessiert beobachtete Kurz vor 10 Uhr wurde der Offizier wahrscheinlich durch den Explosionsdruck einiger in der Nahe detonierender Granaten mit Trummerstucken uber Bord geschleudert 2 Harald Netzbandt war zwei Mal verheiratet Er hinterliess einen Sohn und funf Tochter Am 30 April 1942 wurde ihm postum das Deutsche Kreuz in Gold vom Oberbefehlshaber der Kriegsmarine verliehen Grossadmiral Raeder uberbrachte wenige Tage spater der Witwe personlich die Urkunde zu dieser hohen Auszeichnung 3 Literatur BearbeitenJens Grutzner Kapitan zur See Ernst Lindemann der Bismarck Kommandant 1894 1941 VDM Heinz Nickel Zweibrucken 2010 ISBN 978 3 86619 047 4 Jens Grutzner Der Gneisenau Kommandant in SCHIFF Classic Magazin fur Schifffahrts und Marinegeschichte e V der DGSM Ausgabe 6 2016 Bundesarchiv Militararchiv Personalakte Harald Netzbandt Pers 6 12831 Einzelnachweise Bearbeiten Jens Grutzner Der Gneisenau Kommandant in SCHIFF Classic Magazin fur Schifffahrts und Marinegeschichte e V der DGSM Ausgabe 6 2016 Seite 58 Jens Grutzner Kapitan zur See Ernst Lindemann der Bismarck Kommandant 1894 1941 VDM Heinz Nickel Zweibrucken 2010 ISBN 978 3 86619 047 4 Seite 235 Jens Grutzner Kapitan zur See Ernst Lindemann der Bismarck Kommandant 1894 1941 VDM Heinz Nickel Zweibrucken 2010 ISBN 978 3 86619 047 4 Seite 236 PersonendatenNAME Netzbandt HaraldKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine der Reichsmarine und spater der KriegsmarineGEBURTSDATUM 3 August 1892GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 27 Mai 1941STERBEORT Nordatlantik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harald Netzbandt amp oldid 239525802