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Das Unternehmen Berlin war eine Operation der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg Dabei kreuzten die Schlachtschiffe Gneisenau und Scharnhorst im Nord und Mittelatlantik um alliierte Geleitzuge abzufangen und Frachtschiffe zu versenken Vom 22 Februar bis zum 16 Marz 1941 wurden so 22 Frachtschiffe mit 115 622 BRT versenkt oder erbeutet Die Schlachtschiffe Gneisenau und Scharnhorst Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Versenkte oder erbeutete Schiffe 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenNachdem die Gneisenau und die Scharnhorst heimische Gewasser mit Kurs Norwegen verlassen hatte erlitt die Gneisenau am 28 Dezember 1940 vor Norwegen schwere Seeschaden Daraufhin beorderte die Seekriegsleitung beide Schlachtschiffe wieder zuruck in die Heimat 1 Am 22 Januar 1941 erfolgte dann von Kiel Lage 54 35 10 16 aus die Fahrt in Richtung Norden Die Gneisenau fuhrte Kapitan zur See Fein wahrend auf der Scharnhorst Kapitan zur See Hoffmann die Verantwortung trug Die gesamte Operation leitete Admiral Lutjens der sich zusammen mit Kapitan zur See Netzbandt dem Chef des Stabes des Flottenkommandos auf der Gneisenau eingeschifft hatte 2 1 Als die Schiffe den Grossen Belt Lage 55 46 10 9 passierten erhielt die britische Royal Navy Kenntnis vom Auslaufen Aufgrund dessen lief am 25 und 26 Januar die Home Fleet aus Scapa Flow Lage 58 89 3 05 mit den Schlachtschiffen Nelson und Rodney dem Schlachtkreuzer Repulse acht Kreuzern und elf Zerstorern aus Diese bildeten eine Sicherungslinie sudlich von Island Als die Gneisenau und die Scharnhorst in der Nacht zum 28 Januar den ersten Versuch unternahmen die Sicherungslinie unbemerkt zu durchfahren wurden sie vom britischen Kreuzer Naiad gesichtet Daraufhin drehten beide deutsche Schlachtkreuzer bei und fuhren mit Hochstgeschwindigkeit zuruck ins Nordmeer Die Naiad verlor dadurch den Sichtkontakt Anschliessend versorgten sich die Gneisenau und die Scharnhorst beim Begleittanker Adria In der Nacht vom 3 zum 4 Februar erreichten beide Schiffe durch die Danemarkstrasse Lage 67 74 21 84 fahrend ungesehen den offenen Atlantik 2 1 nbsp Schlachtschiff RamilliesNachdem sie sich am 5 Februar beim Tanker Schlettstadt versorgt hatten kreuzten die beiden Schlachtschiffe auf den britischen Geleitzugsrouten im Nordatlantik Dort suchten sie den vom deutschen Marinenachrichtendienst gemeldeten Geleitzug HX 106 Als sie am 8 Februar ostlich von Neufundland Sichtkontakt zum HX 106 herstellten wurde dieser vom britischen Schlachtschiff Ramillies begleitet Da Admiral Lutjens Befehl hatte den Kampf mit britischen Grosskampfschiffen zu vermeiden drehten beide Schlachtschiffe bei Anschliessend versorgten sie sich vom 15 bis 17 Februar bei den Tankern Esso Hamburg und Schlettstadt Danach suchten sie ohne Erfolg den gemeldeten Geleitzug HX 111 2 1 Am 22 Februar stiessen die Gneisenau und die Scharnhorst etwa 500 Seemeilen ostlich von Neufundland auf alliierte Frachtschiffe Die uberwiegend britischen Frachter gehorten einem ehemaligen ostwarts fahrenden Geleitzug an der zuvor aufgelost worden war Aufgrund dessen waren keine alliierten Geleitschiffe in der Nahe Die meisten Schiffe fuhren ohne Ladung Ohne Gegenwehr versenkten die Schlachtschiffe mit ihrer Artillerie die Frachter Kantara A D Huff Harlesden Trelawny und den Tanker Lustrous Die meisten Besatzungsmitglieder nahmen sie gefangen Da die Trelawny noch eine Funkmeldung absetzen konnte hatte die Royal Navy jetzt wieder den Standort der Schlachtschiffe Admiral Lutjens der von der abgesetzten Funkmeldung wusste entschied sich daraufhin in den Mittelatlantik zu laufen Zwischendurch vom 26 Februar bis 28 Februar trafen sie noch mit den Versorgungstankern Ermland und Friedrich Breme zusammen ubernahmen 7500 Tonnen Ol und gaben 180 Gefangene ab 2 1 nbsp Schlachtschiff MalayaAm 7 Marz kreuzten die Gneisenau und die Scharnhorst im Mittelatlantik auf der Route vom Vereinigten Konigreich nach Westafrika um alliierte SL Geleitzuge aufzuspuren Dabei nahmen sie 300 Seemeilen nordostwarts der Kapverden Sichtkontakt zum Geleitzug SL 67 Lage 20 85 20 auf der aus 54 Frachtschiffen bestand und durch das Schlachtschiff Malaya und den Zerstorern Faulknor Forester sowie der Korvette Cecilia gesichert wurde Wiederum mieden die beiden Schlachtschiffe befehlsgemass die Konfrontation mit dem britischen Schlachtschiff und liessen den Konvoi fahren Aufgrund der Kontaktmeldung erreichten in der Nacht zum 8 Marz die deutschen U Boote U 105 und U 124 den Geleitzug und versenkten die britischen Frachter Tielbank 5084 BRT Nardana 7974 BRT Harmodius 5229 BRT Lahore 5304 BRT und Hindpool 4897 BRT Nach der Sichtmeldung der Malaya lief am 8 Marz von Gibraltar die Force H aus und machte sich mit dem Schlachtschiff Renown dem Flugzeugtrager Ark Royal dem Leichten Kreuzer Arethusa und den Zerstorern Velox und Wrestler auf dem Weg zum Geleitzug 3 1 Die Gneisenau und die Scharnhorst hatten sich aber bereits auf den Weg zu ihren Flottentankern gemacht als sie am 9 Marz auf den griechischen Frachter Marathon trafen Sie versenkten den Alleinfahrer und versorgten sich vom 11 bis 12 Marz bei der Uckermark und der Ermland wobei beide Schiffe je 3400 Tonnen Ol ubernahmen 3 1 nbsp Schlachtschiff RodneyAuf Meldung des Flottentankers Uckermark erreichten am 15 Marz die Gneisenau und die Scharnhorst erneut einen aufgelosten Geleitzug Die ostwarts fahrenden Schiffen die aus dem Vereinigten Konigreich kamen fuhren ohne Sicherung in Richtung Nordamerika Ohne Gegenwehr versenkte die Gneisenau am 15 und 16 Marz mit ihrer Artillerie die Simnia die Rio Dorado die Empire Industry die Myson die Royal Crown die Chilean Reefer und die Granli und erbeutete die Tanker Bianca San Casimiro und Polycarp Die Scharnhorst schickte die Athelfoam die British Strength die Mangkai die Silverfir die Sardinian Prince und die Demeterton auf den Meeresgrund Bei der Rettung von Besatzungsmitgliedern eines versenkten Schiffes wurde die Gneisenau vom britischen Schlachtschiff Rodney uberrascht Die Rodney war eigentlich zur Sicherung des Geleitzugs HX 114 eingeteilt und lief aufgrund der Funkmeldungen der angegriffenen Frachter zu diesen hin Die Gneisenau konnte die langsamere aber artilleristisch uberlegene Rodney ausmanovrieren und ihr so entkommen Von den drei erbeuteten Tankern die mit deutschen Besatzungen ausgestattet wurden erreichte nur die Polycarp am 24 Marz die deutschbesetzte franzosische Atlantikkuste Die beiden anderen wurden am 20 Marz durch britische Seestreitkrafte aufgespurt und versenkten sich selbst 3 1 nbsp Flugzeugtrager Ark RoyalDa die britische Admiralitat mit einer baldigen Ruckkehr der Gneisenau und der Scharnhorst in einen Hafen rechnete versuchte sie die Schlachtschiffe an den vermuteten Routen abzufangen Im Norden in der Island Faroer Passage setzte sie die Schlachtschiffe Rodney King George V und Nelson den Kreuzer Nigeria und zwei Zerstorer ein In der Biskaya sollte die Force H mit dem Schlachtkreuzer Renown dem Flugzeugtrager Ark Royal und dem Leichten Kreuzer Sheffield den Weg zur franzosischen Atlantikkuste versperren Am 20 Marz nachmittags bekam eine Fulmar der Ark Royal Sichtkontakt zu den Schlachtschiffen die auf dem Weg nach Brest waren Die Sichtmeldung erreichte die Force H aber verzogert so dass ein Angriff trotz einer Entfernung von nur 110 Seemeilen nicht mehr moglich war Auch die auf Kurs gegangenen britischen U Boote Union Unbeaten und Tigris erreichten die Schiffe nicht mehr Am 22 Marz 1941 liefen die Gneisenau und die Scharnhorst in Begleitung der Torpedoboote Iltis und Jaguar einiger Sperrbrecher und Minensuchboote in den Hafen von Brest Lage 48 37 4 47 ein Insgesamt versenkten oder erbeuteten sie 22 Frachtschiffe mit 115 622 BRT 3 1 Versenkte oder erbeutete Schiffe BearbeitenName Flagge Vermessung in BRT Verbleib VerlusteA D Huff Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 6 219 am 22 Februar von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 47 2 40 216668 2 ToteAthelfoam Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 6 554 am 15 Marz von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 42 43 416667 2 ToteBianca Norwegen nbsp Norwegen 5 668 am 15 Marz von der Gneisenau erbeutet am 20 Marz selbstversenkt 0 ToteBritish Strength Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 7 139 am 15 Marz von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 42 43 2 ToteChilian Reefer Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 1 793 am 16 Marz von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 45 966667 44 9 ToteDemerton Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 5 215 am 16 Marz von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 45 966667 44 0 ToteEmpire Industry Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 3 721 am 16 Marz von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 43 45 45 416667 0 ToteGranli Norwegen nbsp Norwegen 1 577 am 16 Marz von der Gneisenau beschossen und versenkt 0 ToteHarlesden Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 5 483 am 22 Februar von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 47 2 40 3 7 ToteKantara Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 3 237 am 22 Februar von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 47 2 40 216667 0 ToteLustrous Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 6 156 am 22 Februar von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 47 2 40 216666 0 ToteMangkai Niederlande nbsp Niederlande 8 298 am 16 Marz von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 44 43 0000003 36 ToteMarathon Griechenland nbsp Griechenland 7 926 am 9 Marz von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 21 25 0 ToteMyson Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 4 564 am 15 Marz von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 42 43 0006 0 TotePolycarp Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 6 405 am 15 Marz von der Gneisenau gekapert erreichte am 24 Marz Frankreich 0 ToteRio Dorado Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 4 507 am 15 Marz von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 42 43 000001 gesamte Besatzung getotetRoyal Crown Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 4 388 am 15 Marz von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 42 43 000002 0 ToteSan Casimiro Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 8 046 am 15 Marz von der Gneisenau erbeutet und am 20 Marz selbstversenkt Lage 45 2 19 71 0 ToteSardinian Prince Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 3 491 am 15 Marz von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 44 43 0000004 0 ToteSilverfir Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 4347 am 15 Marz von der Scharnhorst beschossen und versenkt Lage 44 43 0000005 1 ToterSimnia Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 6 197 am 15 Marz von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 45 2 19 7 3 ToteTrelawny Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 4 689 am 22 Februar von der Gneisenau beschossen und versenkt Lage 47 2 40 216667 0 ToteSiehe auch BearbeitenUnternehmen Juno Unternehmen Rheinubung Unternehmen Wunderland Decknamen deutscher Militaroperationen im Zweiten WeltkriegEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Bernd Stegemann Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Der Kampf um die Vormachtstellung in Westeuropa Band 2 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1979 ISBN 3 421 01935 5 S 357 358 a b c d Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Februar 1941 Abgerufen am 20 Februar 2022 a b c d Jurgen Rohwer Gerhard Hummelchen Chronik des Seekrieges 1939 1945 Marz 1941 Abgerufen am 20 Februar 2022 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unternehmen Berlin amp oldid 238957911