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Dieser Artikel befasst sich mit dem Mannheimer Politiker Hans Reschke Zum Manager und hessischen Politiker siehe Hans Hermann Reschke Hans Reschke 22 Marz 1904 in Posen 17 Oktober 1995 in Mannheim war ein deutscher Jurist und Politiker von 1933 bis 1945 NSDAP spater parteilos Von 1956 bis 1972 war er Oberburgermeister von Mannheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wurdigung der politischen Tatigkeit 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Veroffentlichungen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Reschke dessen Vater der Regierungsprasident Franz Hermann Reschke war bestand nach dem Schulbesuch in Syke Bremen und Berlin 1922 das Abitur Anschliessend studierte er Rechts und Staatswissenschaftenan den Universitaten Berlin und Heidelberg In Heidelberg wurde er 1922 wie schon sein Vater Mitglied des Corps Rhenania 1 Nach Abschluss seiner Studien und der Promotion 1927 war er in verschiedenen Gemeinden als Regierungsreferendar und Regierungsassessor tatig Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten wurde Reschke im Fruhjahr 1933 Mitglied der NSDAP und war auch Mitglied im Nationalsozialistischen Rechtswahrerbund NSRB 2 Zudem gehorte er der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt NSV an Ab 1934 war Reschke Landrat im Kreis Hoxter und von 1939 bis 1945 im Kreis Recklinghausen 2 Von 1937 bis 1943 war er ehrenamtliches Mitglied im Sicherheitsdienst der SS und war ab 1940 befugt die Uniform eines SS Untersturmfuhrers zu tragen 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er fur zwei Jahre interniert und 1947 im Spruchkammerverfahren in die Gruppe V Nichtbelastete eingestuft und wegen seiner Zugehorigkeit zum SD zu 2 000 RM Geldstrafe verurteilt die durch Haft als verbusst galt 3 Nach seiner Haftentlassung arbeitete Reschke ab 1947 als Sonderbeauftragter beim Evangelischen Hilfswerk Westfalen zur Ansiedlung von Fluchtlingsbetrieben in Espelkamp und von 1948 bis 1951 als Geschaftsfuhrer des amerikanischen Instituts zur Forderung offentlicher Angelegenheiten in Frankfurt am Main 2 Der Mannheimer Oberburgermeister Hermann Heimerich gewann ihn 1951 als Geschaftsfuhrer der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Rhein Neckar ein Zusammenschluss der Stadte Mannheim Ludwigshafen am Rhein Frankenthal und Heidelberg sowie mehrerer Landkreise Drei Jahre spater wurde er zum Hauptgeschaftsfuhrer der Mannheimer Industrie und Handelskammer gewahlt 1955 stellte ein uberparteilicher Block bestehend aus CDU DP FDP und BHE den parteilosen Hans Reschke zum Kandidaten zur Mannheimer Oberburgermeisterwahl auf Reschke konnte die Wahl gegen Werner Jacobi SPD mit 51 1 Prozent fur sich entscheiden Wegen Einspruchen und Klagen von Mannheimer Burgern konnte er das Amt allerdings erst nach uber einem Jahr und einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts am 10 Dezember 1956 antreten Bei der Wiederwahl 1964 konnte sich Reschke mit uberwaltigenden 99 8 Prozent der Stimmen durchsetzen Von 1961 bis 1967 war er Vorsitzender des Stadtetags Baden Wurttemberg anschliessend bis 1969 stellvertretender Prasident des Deutschen Stadtetags Von 1966 bis 1972 war er Vorsitzender der Kommission fur die Reform der Staatlichen Verwaltung Baden Wurttemberg Reschke Kommission und 1970 71 Mitglied der Sachverstandigenkommission fur die Neugliederung des Bundesgebiets beim Bundesinnenminister 1972 ging Reschke in den Ruhestand Reschke gehorte von 1949 bis 1980 dem Hauptausschuss sowie von 1962 bis 1980 dem Vorstand des Deutschen Vereins fur offentliche und private Fursorge an und war dort von 1964 bis 1970 Vorsitzender 4 Von 1966 bis 1972 war er Senator der Max Planck Gesellschaft und wurde 1976 bei der Humboldt Gesellschaft fur Wissenschaft Kunst und Bildung Vizeprasident 2 Von 1977 bis 1982 war er Vorsitzender des Mannheimer Altertumsvereins Wurdigung der politischen Tatigkeit Bearbeiten nbsp Universitat nbsp NationaltheaterReschke verbarg seine NS Mitgliedschaft bei der Oberburgermeisterwahl 1955 nicht ausserte sich allerdings nicht zu seiner Zugehorigkeit zum SD Der breiten Offentlichkeit wurde dies erst durch einen Artikel der Frankfurter Rundschau einen Tag vor der Wahl bekannt Funf Burger erhoben daher Wahlanfechtungsklage Mehrere Gutachten unter anderem von Robert Kempner dem stellvertretenden Hauptanklager der USA im Nurnberger Prozess entlasteten Reschke Sie hoben hervor dass er nur ehrenamtlich im Rahmen seiner Landratsstellung tatig gewesen und bereits 1943 auf eigenen Wunsch aus dem SD ausgeschieden sei Vor dem Bundesverwaltungsgericht wurde daher die Wahl fur rechtmassig erklart Wahrend seiner Amtszeit arbeitete er eng mit dem Ersten Burgermeister Ludwig Ratzel zusammen Es wurden die neuen Stadtteile Waldhof Ost und Vogelstang gebaut Die Friesenheimer Insel wurde fur die Industrie erschlossen und die Fernwarme im Stadtgebiet ausgebaut Das stadtische Krankenhaus wurde zur Fakultatsklinik der Universitat Heidelberg ausgebaut und die Wirtschaftshochschule 1967 zur Universitat Mannheim erhoben Auch Kunst und Kultur wurden von Reschke gefordert 1957 konnte er den Neubau des Nationaltheaters eroffnen Im Jahr 1963 begrusste er als Schirmherr die erste Galerie fur zeitgenossische Kunst von Margarete Lauter in Mannheim 5 und begleitete ihre weitere Entwicklung wohlwollend Trotz der Querelen um seine erste Wahl wurde Reschke schnell bei den meisten Mannheimern beliebt Als 1962 bekannt wurde dass der Deutsche Stadtetag in Koln ihm die Stelle des Hauptgeschaftsfuhrers anbot zogen Tausende Mannheimer mit einem Fackelzug durch die Stadt um fur seinen Verbleib zu demonstrieren 1964 verzichtete die SPD daher gleich auf einen Gegenkandidaten und er wurde mit 99 8 Prozent der Stimmen wiedergewahlt Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenFur sein Lebenswerk erhielt Hans Reschke zahlreiche Auszeichnungen Reschke erhielt die Ehrenburgerwurde der Stadt Mannheim und wurde 1972 mit dem Grossen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland mit Stern ausgezeichnet 2 1973 wurde er Ehrenmitglied des Deutschen Stadtetags und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften die Universitaten Mannheim und Heidelberg verliehen ihm die Ehrendoktorwurde 1975 erhielt Reschke den Bloomaulorden und die Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 6 1985 wurde ihm die Verfassungsmedaille des Landes Baden Wurttemberg in Gold verliehen Nach seinem Tod wurde 1996 in Mannheim eine Strasse in Hans Reschke Ufer umbenannt 7 Veroffentlichungen BearbeitenMannheimer Perspektiven Aufsatze Vortrage Ansprachen Mannheim 1974 Literatur BearbeitenGabriele Mark Hans Reschke Mein Weg bleibt Mannheim Ein Oberburgermeister zwischen Wiederaufbau Neubeginn und Zukunftsgestaltung Quellen und Darstellungen zur Mannheimer Stadtgeschichte 12 Thorbecke Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7995 0909 1 zugleich Dissertation Universitat Mannheim 2010 Christian Peters Glucklicherweise bilden wir eine Ausnahme Mannheim in den funfziger Jahren Thorbecke Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 0905 4 Quellen und Darstellungen zur Mannheimer Stadtgeschichte 7 Zugleich Heidelberg Univ Diss 1998 Mannheim in den 50er Jahren Walter Spannagel Hans Reschke In Ulrich Niess Michael Caroli Hrsg Die hochste Auszeichnung der Stadt 42 Mannheimer Ehrenburger im Portrait von Brandt Mannheim 2002 ISBN 3 926260 55 6 S 153 156 Kleine Schriften des Stadtarchivs Mannheim 18 Jurgen Kocka Wolfgang Neugebauer Hrsg Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817 1934 38 Band 12 Reinhold Zilch Barbel Holtz 4 April 1925 bis 10 Mai 1938 Teilband 2 Olms Weidmann Hildesheim u a 2004 ISBN 3 487 12704 0 Acta Borussica Reihe 1 Joachim Lilla Leitende Verwaltungsbeamte und Funktionstrager in Westfalen und Lippe 1918 1945 46 Biographisches Handbuch Aschendorff Munster 2004 ISBN 3 402 06799 4 S 249 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Westfalen 22 A 16 Geschichtliche Arbeiten zur westfalischen Landesforschung Wirtschafts und sozialgeschichtliche Gruppe Bd 16 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Siehe auch BearbeitenListe der Oberburgermeister von MannheimWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Reschke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kreis Recklinghausen Lebensdaten Memento vom 20 Oktober 2007 im Internet Archive PDF 125 kB Nachlasswelten des marchivum Stadtarchiv Mannheim abgerufen am 23 November 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1996 131 646 a b c d e Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 492 a b SD gegen KZ In Der Spiegel Nr 42 1955 S 18 online 12 Oktober 1955 Deutscher Verein fur offentliche und private Fursorge Ausstellung PDF 14 8 MB Neue Kunstgalerie in Mannheim Video ARD Mediathek Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 16 Februar 2020 1 2 Vorlage Toter Link www ardmediathek de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Verdienstorden des Landes Baden Wurttemberg Liste der Ordenstragerinnen und Ordenstrager 1975 2023 PDF 307 KB Staatsministerium Baden Wurttemberg 22 April 2023 S 4 MARCHIVUM Strassennamen Hans Reschke Ufer Abgerufen am 27 August 2018 Vorsitzende und Prasidenten des Stadtetags Baden Wurttemberg Oskar Kalbfell 1954 1957 Carl Neinhaus 1957 1958 Oskar Kalbfell 1958 1960 Hans Reschke 1961 1967 Theodor Pfizer 1968 1971 Trudpert Muller 1972 1974 Reinhold Zundel 1975 1978 Otfried Ulshofer 1979 1982 Manfred Rommel 1983 1989 Gerhard Widder 1989 1995 Eugen Schmid 1995 1998 Bernd Doll 1999 2004 Ivo Gonner 2005 2010 Barbara Bosch 2011 2016 Dieter Salomon 2017 2018 Peter Kurz 2018 2023 Frank Mentrup seit 2023 Erste Burgermeister und Oberburgermeister von Mannheim Johann Wilhelm Reinhardt 1810 1820 Valentin Mohl 1820 1832 Heinrich Andriano 1833 1835 Ludwig Jolly 1836 1849 Friedrich Reiss 1849 1852 Heinrich Christian Diffene 1852 1861 Ludwig Achenbach 1861 1870 Eduard Moll 1870 1891 Otto Beck 1891 1908 Paul Martin 1908 1913 Theodor Kutzer 1914 1928 Hermann Heimerich 1928 1933 Carl Renninger 1933 1945 Josef Braun 1945 1948 Fritz Cahn Garnier 1948 1949 Hermann Heimerich 1949 1955 Hans Reschke 1956 1972 Ludwig Ratzel 1972 1980 Wilhelm Varnholt 1980 1983 Gerhard Widder 1983 2007 Peter Kurz 2007 2023 Christian Specht seit 2023 Normdaten Person GND 117752924 lobid OGND AKS LCCN nr2006002470 VIAF 13092716 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reschke HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker NSDAP spater parteilos GEBURTSDATUM 22 Marz 1904GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 17 Oktober 1995STERBEORT Mannheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Reschke amp oldid 238887785